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Glocke.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Glocke, deren kennzeichnendes Merkmal darin besteht, dass in der Seitenwandung derselben ohne Verringerung der Wandstärke eine oder mehrere ringsumlaufende und als Resonatorräume wirkende Ausbuchtungen ausgebildet sind, zum Zwecke, den Ton der Glocke bei unverändertem Gewichte tiefer, voller. und kräftiger klingend zu gestalten.
Die Erfindung basiert nämlich auf dem Grundgedanken, dass man durch Anordnung eines oder mehrerer Resonatorräume in den Seitenwandungen der Glocke nicht nur einen Ton der Glocke, sondern mit diesem zugleich-der Anzahl der Resonatorräume entsprechend-noch einen oder mehrere harmonische Obertöne zu verstärken vermag. Diese harmonischen Töne ergeben zusammen einen volleren, stärker klingenden und tieferen Ton als die bisherigen Glocken bei den gleichen Mass-und Gewichtsverhältnissen.
Diese akustische Erscheinung findet ihre Erklärung in dem Zustandekommen der sogenannten Tartinischen Differenztöne. Wenn nämlich ein Ton, dessen Schwingungszahl beispielsweise 2 n beträgt, mit seiner Quint zusammen, deren Schwingungszahl 3 n ist, kräftig zum Tönen gebracht wird, so resultiert die tiefere Oktave, deren Schwingungszahl a n-2 n = n beträgt.
Ist daher z. B. der eine Resonatorraum der Glocke auf Cg und der andere auf y, gestimmt, so wird die Glocke mit dem Tau es ertönen.
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einigen beispielsweisen Ausführungformen zur Darstellung gebracht, und zwar zeigt Fig. 1 den Längsschnitt der neuen Glocke mit einem Resonatorraumo, Fig. 2 denselben mit zwei Resonatorräumen und Fig. 3 mit drei Resonatorráumen.
Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 1 ist die Seitenwandung der Glocke a unmittelbar unterhalb der Haube mit einer Ausbuchtung b versehen, deren Hohlraum c als Resonatorraum wirkt.
Nach Fig. 2 ist ausser dieser Ausbuchtung an dem unteren Rand der Seitenwandung a eine zweite Ausbuchtung d vorgesehen, die einen zweiten Resunatorraum e bildet, während nach der Ausführungsform gemäss Fig 3 zwischen den beiden Ausbuchtungen bund d noch eine dritte Ausbuchtung f vorgesehen ist, die einen weiteren Resonatorraum g bildet.
Die Ausbuchtungen werden sämtlich senkrecht zur Fläche der Seitenwandung und ohne Änderung der Wandstärke ausgebildet.
Die Vorteile der neuen Glockengestaltung sind darin zu erblicken, dass der Ton im Verhältnis zu jenem der bisherigen Glocken wesentlich kräftiger, voller, stärker klingend und hauptsächlich tiefer ist, so dass die Glocke bei demselben Grundton mit wesentlich geringerem Gewichte als die bishcngen hergestellt werden kann, wodurch es ermöglicht wird, die neuen Glocken für schwächere Türme von geringeren Dimensionen auf leichteren, daher billigeren Glockenfüssen anzubringen.
Um die wesentlichen Gewichtsersparnisse bei der neuen Glocke zu veranschaulichen, sei erwähnt, dass währenddem bei einer gewöhn- lichen Glocke mit dem Ton a'bei einem Durchmesser von 92 bis 96 c ein Materialaufwand von 400 bis 450 kg erforderlich ist, die neue Glocke mit demselben Tone, bei einem Durchmesser von 78 cm bloss 240 kg wiegt.
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