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Verfahren zur Herstellung von Zigarettenpapier.
Alle nach den bisher bekannten Verfahren erzeugten Zigarettenpapiere entwickeln beim Verrauchen der Zigarette einen mehr oder minder unangenehmen, das Aroma der Zigarette stark beeinträchtigenden Geruch. Dieser Geruch rührt von den Zersetzungsprodukten des Papiers her, welche beim Verglimmen desselben entstehen. Beim Verrauchen der Zigarette findet nämlich nicht eine regelrechte Verbrennung des Zigarettenpapiers im
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säure und Wasser, welche ja beide geruchlos sind, statt, victmehr ist der Verbrennungsprozess der organischen Bestandteile des Papiers zufolge des weitaus unzureichenden Zutrittes des Luftsauerstoffes ein mehr oder minder unvollkommener. Es tritt daher zum grössten Teil ein trockener Destillationsprozess der Papierfasern ein.
Die hiebei sich entwickelnden Gase sind, wie man beim Verglimmen (nicht Verbrennen!) eines Zigaretten-
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ubtom Geruch (Papiergernch) und heftig kratzender Wirkung auf die Schleimhäute der Atmungsorgane, dass sie den Genuss der Zigarette ganz wesentlich herabmindern.
Zu dem Zwecke, die Entwicklung solcher Destillationsgase beim Verglimmen des
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mineralischen Körpern und zwar von kohlensaurer Magnesia oder kohlensaurem li alk.
Der angestrebte Zweck wurde durch dieses Verfahren nur teilweise erreicht. Es
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der Entwicklung von Zorsetzungsprodukten infolge mangelhafter Verbrennung war damit keineswegs erreicht. Immerhin war der Fortschritt so wesentlich, dass zarzeit die meisten Zigarettenfabriken auf Verwendung kombustiblen Papiers übergingen.
Das zweite Verfahren sollte dem geschilderten Mangel des kombustiblen Papieres dadurch abhelfen, dass dasselbe mit Salpeter, Kaliumchlorat oder anderen sauerstoff- abgebenden Salzen imprägniert wird. Dieses Verfahren versagte gänzlich und zwar dadurch. dass die angewandten Salze durch das Glimmen des Zigarettentabaks noch lange, bevor sie Sauerstoff abgeben, schmelzen, die Fasern, deren Verbrennung sie unterstützen sollten,
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spielen sich bei der Zersetzung der verwendeten Suerstoffsalze in Anwesenheit der Papierfasern eine Reihe von Sekund & rprozeaaen ab, welche ihrerseits auch wiederum die Ent- wicklung übelriechender Gase zur Folge haben.
Der Erfinder hat erkannt, dass sich dar angestrebte Ziel erreichen lässt, wenn dem Papierstoa statt der bisher angewandten Salze Magnesiumsuperoxyd, eventuell auch die Superoxyde des Strontiums und Kalzium einverleibt werden.
Durch die Einbettung vor allem des Megnosiumsuperoxyds, eines spezifisch leichten Minaralkörpers, wird ein Papier erhalten, das kapillare Porosität im selben Masse aufweist, wie die durch Einverleibung von magnesiumkarbonat und kohlensaurem Kalk erhaltenen sogenannten #kombustiblen Papiere". Beim Glimmen des Papieres zersetzt sich das Magnesiumsuperoxyd bzw. die anderen oben angegebenen Metallauperoxyde in Sauerstoff und Magnesiumoxyd bzw.
das betretende Metalloxyd. Da die besagten Superoxyde als auch die entstehenden Oxyde unschmelzbar sind, werden beim Verglimmen des Papiers die Fasern nicht von ihnen umhüllt, sondern durch den sich entwickelnden Sauerstoff des Superoxydes, der im status nascendi bekanntlich ungemein energisch wirkt, an der Glimm- stelle in vollkommener Weise zn liohlensäure und Wasser verbrannt. Da die Zersetzung
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entstehende Oxyd in keine Sekundärprozesse eintritt, so ist auch die Entwicklung übel- riechender Gase ausgeschlossen.
Das neue Verfahren vereint vor allem bei Verwendung von Magnesiumsuperoxyd die Vorteile beider bekannter Verfahren in sich ; zufolge der durch die Einverleibung eines spezifisch leichten Miberalkörpers erzielten kapillaren Porosität des Papiores wird der Zutritt der Luft zu den Fasern erleichtert und es wird hiedurch, wie auch vor allem durch die Einwirkung des sich entwickelnden Sauerstoffes im EntstehungszustaDde die Verbrennung begünstigt. Es vermeidet die Nachteile beider bekannter Verfahren : unroll- kommene Verbrennung infolge des Zutrittes von nur verdünntem, d. i.
Luftsauerstoff, welcher zur vollkommenen Verbrennung nicht ausreicht, im ersten Fall, Entwicklung übelriechender Gase durch unbeabsichtigte Nebenwirkungen der schmelzenden Sauerstoffsalze im zweiten FalL
Die Superoxyde können dem Papierstoff in beliebiger Weise einverleibt werden, entweder können dieselben dem Papierstoff im Holländer beigemengt werden oder aber kann das Papier mit den Stoffen auf der Papiermaschine oder nach Fertigstellung imprägniert werden.
Was die Mengenverhältnisse des Zusatzes anbelangt, können wohl die bei Zusatz von Magnesiumkarbonat und kohlensaurem Kalk üblichen Prozentsätze beibehalten werden, doch wird der angestrebte Zweck der Geruchlosigkeit des Papiers beim Rauchen der Zigarette um so zuverlässiger erreicht, je höher der Gehalt des Papieres an Superoxyden ist ; die obere Grenze wird bestimmt durch die Rücksicht auf die Erzielung einer hinreichenden Festigkeit des Papieres, welche bei so dünnem Papier immerhin eine sehr bedeutende sein muss.