<Desc/Clms Page number 1>
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kreiselschwader mit zumindest einem Rechkreisel, der um eine aufrechte Achse umlaufend antreibbar ist und einen Um- laufkreis beschreibt, einem Fahrwerk unter dem zumindest einen Rechkreisel, das zwei beabstandete Tandemachsen mit daran gelagerten Laufradern innerhalb des Umlaufkreises besitzt, sowie mit einem zusätzlichen Tastrad, das in Fahrtrichtung von den beiden Tandemachsen beabstandet angeordnet ist Bei derartigen Kreiselschwadern besitzen die Rechkreisel in der Regel eine Mehr- zahl radialer Recharme, an deren auskragenden Enden jeweils zinkenformige Ar- beitswerkzeuge befestigt sind Um das Erntegut wie Gras und Heu zu einem Schwad zusammenzurechen, können die Recharme beim Umlaufen verdreht wer- den,
so dass sie in einem Sektor ihres Umlaufkreises in nahem Abstand uber den Boden rechen und in dem verbleibenden Sektor nach oben drehen, um das Au- sammengerechte Gut in Form eines Schwades liegen zu lassen Das unter dem Rechkreisel befindliche Fahrwerk dient dazu, den Rechkreisel gegenuber dem Bo- den abzustutzen und die zinkenformigen Arbeitswerkzeuge in gleichmässigem, ge- ringem Abstand uber den Boden zu fuhren Zur Verbesserung der Kreiselabstut- zung bei Bodenunebenheiten wurde vorgeschlagen, das Fahrwerk unter dem Rechkreisel doppelachsig auszufuhren (vgl DE 3808931 A1, DE-U-8910415, EP 0 505 762 A2, EP 0 383 120 B1, EP 0 713 640 A1 oder DE 4004143 A1). Mit Hilfe von Tandemachsen kann eine bessere Bodenanpassung erreicht und der Kreisel- schwader auch bei unebenem Boden ruhig und stossfrei uber Bodenwellen,
Mulden und dergleichen gefuhrt werden Um auch bei grösseren Bodenunebenheiten eine an das Bodenprofil angepasste Führung des Rechkreisels zu erreichen und insbesondere zu verhindern, dass die zinkenformigen Arbeitswerkzeuge in grössere Bodenwellen und dergleichen einste- chen, wurde vorgeschlagen, das Fahrwerk unter dem Rechkreisel durch ein zu- sätzliches Tastrad zu erganzen, dass in Fahrtrichtung vor dem Rechkreisel fährt,
<Desc/Clms Page number 2>
das Bodenprofil abtastet und bei Überfahren von Bodenwellen den hinter ihm lie- genden Rechkreisel darüber hinweg hebt (vgl. EP 0 954 956 A1 ). Ein solcherma- #en ergänztes Fahrwerk ist jedoch nicht ohne Nachteile und in mehrerer Hinsicht verbesserungsfähig. Das zusätzliche Tastrad macht den Schwader insgesamt sper- rig.
Zudem kann das Tastrad das zusammenzurechende Gut zu fest auf bzw. in den Boden drucken Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Kreiselschwader zu schaffen, der Nachteile des Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere soll eine verbesserte Abstützung der Rechkreisel gegenüber dem Boden erreicht werden, die ein prazise an die Bodenkontur angepasstes und kollisionsfreies Führen des Rechkreisels be- wirkt.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch einen Kreiselschwader gemäss Schutz- anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Es sind also nicht nur die an den Tandemachsen gelagerten Laufräder, sondern auch das zusätzliche Tastrad innerhalb des Umlaufkreises des zumindest einen
Rechkreisels angeordnet. Der Rechkreisel wird uber drei voneinander beabstan- dete Radachsen abgestützt, die alle innerhalb des Umlaufkreises des Rechkreisels angeordnet sind. Durch die Nachinnenverlegung des Tastrades fährt dieses nicht mehr über zusammenzurechendes Erntegut, so dass die Rechgüte verbessert wer- den kann. Dennoch bewirkt das zusätzliche Tastrad ein exaktes Führen des Rech- kreisels und verhindert ein Einstechen der zinkenförmigen Arbeitswerkzeuge in den
Boden. Darüber hinaus kann durch den Verzicht auf ausserhalb des Rechkreisels liegende Tasträder eine kompaktere Anordnung erreicht werden.
Das Tastrad kann an verschiedener Stelle relativ zu den Laufrädern der Tande- machsen angeordnet sein. Grundsätzlich könnte das Tastrad in Fahrtrichtung hinter den Tandemachsen angeordnet sein. Gemäss einer bevorzugten Ausführung der
<Desc/Clms Page number 3>
Erfindung liegt das Tastrad in Fahrtrichtung vor den Tandemachsen Insbesondere kann es in unmittelbarer Nähe des Umlaufkreises der zinkenförmigen Arbeitswerk- zeuge des Rechkreisels angeordnet sein. Das Tastrad liegt also in vorteilhafter Weise da, wo die Rechzinken über den Boden streifen Hierdurch kann ein Einste- chen der in Fahrtrichtung vorne liegenden Rechzinken in den Boden weitgehend verhindert werden Um die Laufruhe über unebenem Boden weiter zu verbessern, kann die Spur des Tastrades in vorteilhafter Weise zu der Spur bzw den Spuren der Laufrader der Tandemachsen versetzt sein.
Die Spuren der Laufrader auf den Tandemachsen selbst können zueinander ebenfalls versetzt angeordnet sein Hierdurch ergibt sich eine stabile Mehrpunktabstutzung des Rechkreisels uber dem Boden Gemass einer bevorzugten Ausfuhrung der Erfindung ist das Tastrad mittig angeordnet, d h die Drehachse des Rechkreisels schneidet die Spur des Tastrades Die mittige Anord- nung des Tastrades erlaubt es, dieses weitest möglich in Fahrtrichtung nach vorne zu schieben, wodurch eine bestmögliche Anpassung der Fuhrung des Rechkreisels an das Bodenprofil erreicht wird In Weiterbildung der Erfindung sind an den Tandemachsen jeweils ein Paar Laufra- der gelagert, die auf gegenüberliegenden Seiten der Rechkreiselachse angeordnet sind Vorzugsweise sind die Rader möglichst weit auseinander geschoben,
wie dies der Umlaufkreis des Rechkreisels erlaubt Die Tandemachsen sind in vorteilhafter Weise derart angeordnet, dass eine von ih- nen in Fahrtrichtung vor der Rechkreiselachse und die andere von ihnen hinter der Rechkreiselachse liegt Die Tandemachsen konnen in unterschiedlichem Abstand von der Rechkreiselachse angeordnet sein Gemass einer Ausfuhrung der Erfindung kann die Anordnung derart getroffen sein, dass die Tandemrader der vorderen Tan- demachse in Fahrtrichtung etwa auf Höhe au der Rechkreiselachse angeordnet sind Die Räder der hinteren Tandemachse können hinter der Rechkreiselachse zu liegen kommen
<Desc/Clms Page number 4>
Um die Laufruhe und die Anpassung an das Bodenprofil weiter zu verbessern, ist in vorteilhafter Weise eine schwenkbare Aufhängung der beiden Tandemachsen nach Art einer Schwingenlagerung vorgesehen.
Die beiden Tandemachsen können mittels einer Doppelschwinge um eine gemeinsame Schwenkachse insbesondere quer zur Fahrtrichtung aufgehängt sein Nach einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung können die beiden Tandemachsen um separate, parallele Schwenkachsen insbesondere quer zur Fahrtrichtung mittels zwei Schwingen schwenkbar angelenkt sein In Weiterbildung der Erfindung können das Tastrad und/oder die Laufrader der Tandemachsen jeweils als Nachlaufräder ausgebildet sein. Grundsatzlich können die Rader oder einzelne der Räder auch starr angelenkt sein Vorzugsweise jedoch sind sowohl das Tastrad als auch sämtliche Laufräder der Tandemachsen als Nachlaufräder ausgebildet Hierdurch kann das Kurvenfahren verbessert werden, ein seitliches Radieren der Räder wird verhindert.
Um auch enges Rangieren zu ermöglichen, sind die Räder zumindest in einem Bereich von 180 Grad +/- 10 Grad drehbar angelenkt.
Um die Arbeitstiefe des Rechkreisels einstellen und an die Gegebenheiten anpassen zu können, sind in Weiterbildung der Erfindung die Laufräder der Tandemachsen und/oder das Tastrad relativ zu dem Rechkreisel hoheneinstellbar gelagert. Vorzugsweise können alle einem Rechkreisel zugeordneten Räder synchron in ihrer Höhe eingestellt werden. Hierzu ist vorzugsweise eine zentrale Höheneinstellvorrichtung zur gemeinsamen Höheneinstellung der Laufräder und des Tastrades relativ zu dem Rechkreisel vorgesehen. Zusätzlich kann gegebenenfalls eine Höheneinstellbarkeit der Räder relativ zueinander vorgesehen sein, um eine gewünschte Ausrichtung des Rechkreisels relativ zu dem Boden erzielen zu Konnen.
Der Kreiselschwader kann nur einen einzigen Rechkreisel besitzen. Gemäss einer anderen Ausführung der Erfindung können jedoch mehrere Rechkreisel vorgesehen und jedem der Rechkreisel ein Fahrwerk mit Tandemachsen und daran befe-
<Desc/Clms Page number 5>
stigten Laufrädern sowie ein zusätzliches Tastrad zugeordnet sein. Gerade bei Kreiselschwadern mit mehreren Rechkreisel ist die nach innen verlegte Anordnung der Tasträder platzsparend und von Vorteil.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer bevorzugten Ausfuhrungsform und zugehöriger Zeichnungen naher erlautert In den Zeichnungen zeigen Fig. 1 Eine Seitenansicht eines Kreiselschwaders mit einem Rechkreisel gemäss einer bevorzugten Ausfuhrung der Erfindung, und Fig 2 Eine Draufsicht auf den Kreiselschwader aus Fig 1 in einer schematischen
Dartstellung, die die Anordnung der unter dem Rechkreisel befindlichen
Rader zeigt Der in den Figuren gezeigte Kreiselschwader besitzt einen Maschinenrahmen 1, mit dem der Kreiselschwader in an sich bekannter Weise an einen Schlepper ankuppelbar ist An dem Maschinenrahmen 1 ist ein Rechkreisel 2 um eine bei be- stimmungsgemasser Ausrichtung im wesentlichen vertikale Rechkreiselachse 3 schwenkbar gelagert Der Rechkreisel 2 besitzt eine Vielzahl von radial zur Rech- n kreiselachse 3 angeordnete)
Recharme 4 an deren auskragenden Enden Rechzin- ken 5 befestigt sind Der Rechkreisel 2 kann in an sich bekannter Weise uber die ubliche Gelenkwelle vom Schlepper her angetrieben werden Die Recharme 4 wer- den auf ihrer Umlaufbahn um die Rechkreiselachse 3 verdreht, und zwar um sich selbst, wobei die daran befestigten Rechzinken 5 nach oben und unten geschwenkt werden, um einerseits zum Zusammenrechen des Ernteguts dicht uber den Boden zu streifen und andererseits im Bereich des Schwades nach oben zu klappen, um das Erntegut im Schwad abzulegen Wie Figur 1 andeutet, werden die Rechzinken 5 im in Fahrtrichtung hinten liegenden Sektor des Rechkreisels 2 nach oben und im vorne liegenden Sektor nach unten geklappt.
Unter dem Rechkreisel 2 ist zur Abstutzung des selben ein Fahrwerk 6 vorgesehen, @ dass die vier Laufräder 7 umfasst. Wie Figur 2 zeigt, ist das Fahrwerk 6 doppelachsig
<Desc/Clms Page number 6>
als Tandemfahrwerk ausgebildet Es besitzt zwei Tandemachsen 8 und 9, die durch eine Doppelschwinge 10 miteinander verbunden sind. Die Doppelschwinge 10 ist ihrerseits in etwa mittig schwenkbar gelagert. Wie Figur 2 zeigt, ist die Doppelschwinge 10 um eine Schwingenachse 11 quer zur Fahrtrichtung des Kreiselschwaders wippbar Die Schwingenachse 11erstreckt sich in Fahrtrichtung ein kleines Stück hinter der Rechkreiselachse 3 und ist starrer Teil eines zentralen Aufhängungsteiles 12.
Wie Figur 2 zeigt, sind die Tandemachsen 8 und 9 jeweils geteilt ausgebildet, d h es gibt rechte und linke Tandemachsen, die jeweils mit einer Doppelschwinge 10 schwenkbar angeordnet sind, wobei eine Synchronisation der Wippbewegung des rechten Teils mit dem linken Teil vorgesehen werden kann. Jedoch können die beiden Abschnitte auch unabhangig voneinander um die gemeinsame Schwingenachse 11 wippen, um eine individuelle Anpassung an das Bodenprofil zu erlauben Die beiden Tandemachsen 8 und 9 liegen auf gegenüberliegenden Seiten der Rechkreiselachse 3, d h. die vordere Tandemachse 8 liegt in Fahrtnchtung 13 vor der Rechkreiselachse 3. Die hintere Tandemachse 9 liegt ein Stuck hinter der zentralen Rechkreiselachse 3 (vgl.
Figur 2) An den auskragenden Enden der Tandemachsen 8 und 9 sind die Laufräder 7 angelenkt Wie Figur 1 zeigt, sind alle vier Laufrader 7 nachlaufend ausgebildet Sie konnen um 360 Grad geschwenkt werden. Die an der vorderen Tandemachse 8 angelenkten Laufräder 7 liegen in Fahrtnchtung gesehen etwa auf Höhe der zentralen Rechkreiselachse 3, während die hinteren Laufräder 7 deutlich hinter der Rechkreiselachse 3 angeordnet sind. In ihrer Spur sind die beiden Laufräder 7 der vorderen Tandemachse 8 relativ zu den Laufrädern 7 der hinteren Tandemachse 9 um etwa eine Spurbreite versetzt Beide Laufräder 7 sind möglichst weit aussen, d. h. vom durch die Rechkreiselachse 3 definierten Zentrum weg plaziert, um grosse
Kippstabilität zu erreichen.
Die maximal nach aussen verschobene Position wird
<Desc/Clms Page number 7>
durch den Schwenkkreis 14 der nachlaufenden Laufrader 7 sowie den Umlaufkreis 15 der Rechzinken 5 bestimmt.
Zusätzlich zu den Laufrädern 7 des Fahrwerks 6 ist ein Tastrad 16 vorgesehen, dass ebenfalls an dem zentralen Aufhangungsteil 12 aufgehängt ist Wie Figur 2 zeigt, erstreckt sich vom zentralen Aufhangungsteil 12 ein Tastradlenker 17 nach vorne. An dem vorderen Ende, d h an dem frei auskragenden Ende des Tastrad- lenkers 17 ist das Tastrad 16 nachlaufend aufgehangt Die Schwenkbarkeit des Tastrades 16 ist begrenzt und betragt vorzugsweise etwa 180 Grad +/- 10 Grad Durch die Beschränkung des Schwenkbereiches des Tastrades 16 wird der mogli- che Kollisionsbereich mit dem Umlaufkreis 15 verkleinert, so dass das Tastrad 16 weiter nach vorne zu dem Umlaufkreis 15 hin geschoben werden kann,
ohne dass es zu Kollisionen zwischen den Rechzinken 5 und dem Tastrad 16 kommen konnte Das Tastrad 16 ist also möglichst nahe an den uber den Boden streifenden Rech- zinken 5 angeordnet, um das Bodenprofil möglichst unmittelbar im Bereich der Re- chenzinken 5 abzutasten Hierdurch kann eine verbesserte Fuhrung des Rechkrei- sels 2 in Abhängigkeit des jeweiligen Bodenprofiles erreicht werden Durch die Anordnung aller Laufrader 7 und des Tastrades 16 innerhalb des Umlaufkreises 15 des Rechkreisels 2 kann in einfacher konstruktiver Gestaltung eine zentrale Höhenverstellung der Laufrader 7 sowie des Tastrades 16 vorgese- hen werden Eine zentrale Hoheneinstelvorffichtung kann beispielsweise den Ab- stand zwischen dem zentralen Aufhangungsteil 12 und dem Rechkreisel 2 in Rich- tung der Rechkreiselachse 3 einstellen,
wobei die Arbeitstiefe der Rechzinken 5 auf das gewunschte Höhenmass eingestellt werden kann Grundsatzlich können jedoch auch andere Hoheneinstellmechanismen zur Einstellung der Arbeitstiefe der Rech- zinken 5 vorgesehen sein