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Mehrkörperapparaten unter mehrfacher Ausnutzung der Wärme, wobei sehr bedeutende Ersparnisse gegenüber der sonst üblichen Wasserverdampfung, z. B. gegenüber dem Simpleeffekt beim Trockenprozess, entstehen. Die so rationell wieder konzentrierte Salzlösung kann nun wieder durch einen feuerlosen Prozess verdünnt werden usw.
Die Zwischenschaltung eines solchen feuerlosen Eindampf-, Verdunstungs-oder TrockeD- prozesses, d. h. die feuerlose Überführung des zu verdampfenden Wassers in eine Salzlösung ist vor allem dort anzuwenden, wo direkt das Wasser nicht mit gleichem wirtschaftlichen Erfolge unter nutzbringender Verwertung des Abdampfes verdampft werden kann. Es ist immer von Fall zu Fall zu erwägen, ob und wie ein solcher feuerloser Prozess grössere wirtschaftliche Vorteile bringen kann ; dabei sind mannigfaltige Kombinationen mit vorhandenen Betrieben möglich.
Einige Hauptfälle, welche das Wesen der Erfindung verdeutlichen, seien als Beispiele noch eingehender behandelt. a) Feuerloser Verdampfprozess (Fig. 1 der Zeichnung).
In dem als Simpleeffekt angedeuteten Verdampfer a verdampft die einzudampfende Flüssigkeit, z. B. Zuckersaft bei 1000 dadurch, dass mittels einer Pumpe c eine z. B. 140"heisse
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und auf diese Weise geht das Wasser aus dem einzudampfenden Zuckersaft kontinuierlich in die sich verdünnende Salzlösung auf feuerlosem Wege über.
Es ist selbstverständlich, dass der Abdampf aus dem Verdampfer a auch, wie bei den Honigmannschen Lokomotivkesselkonstruktionen direkt in die Salzlösung geblasen oder durch dieselbe hindurchgesaugt werden kann, wobei jede bekannte Verdampferkonstruktioll verwendbar ist und statt Dampf lediglich eine heisse, durch das Dampfeinblasen stark wallende oder sonst mechanisch bewegte Salzlösung als Heizmittel dient. Zum Beispiel kann jeder Verdampfer mit senkrechten oder schräggestellten Heizrohren (Robert- oder Witkowicz-Verdampfer)
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sehr unreiner Flüssigkeiten praktisch wichtig ist : Röhrenapparate sind in solchen Fällen wegen der Schwierigkeit der Reinigung der Röhren nicht anwendbar.
Statt im Simpleeffekt, wie Fig. I der Einfachheit halber andeutet, kann die feuerlose Ein- dampfutig auch im Mehreffekt erfolgen : Die als Heizmittel dienende heisse Salzlösung beheizt den ersten Verdampfer eines Mehreffekts, der Abdampf des ersten Verdampfers heizt in bekannter Weise einen zweiten Verdampfer, der Abdampf des zweiten Verdampfers einen dritten usw., und erst der Abdampf nua dem letzten Verdampfer wird von der heissen Salzlösung absorbiert, welche den ersten Verdampfer beheizt.
Wie bei einem solcben feuerlosen Mehreffekt wird auch verfahren, wenn ganz andere
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diese Abdämpfe können nicht dilekt in die Salzlösung geleitet werden ; sie werden daher vorerst m emem zweiten Verdampfer, welcher reines Wasser verdampft, kondensiert und erst dieser im zweiten Verdampfer erzeugte reine Wasserdampf wird von der heisseren Salzlösung absorbiert, welche den ersten Verdampfer beheizt.
D@eselbe Methode wird angewendet. wenn die aus der einzudampfenden Flüssigkeit ent- stehenden Wasserdämpfe verunreinigt sind, z. B. durch mitgerissene Teilchen, gasförmige Säuren us\\., so dass eine Verunreinigung der Salzlösung oder sonstige Schwierigkeiten zu befürchten wären (Rosten, Anfressullgen usw.). h) F e u e r l o s e r T r o c k e n p r o z e ss (Fig. 2 der Zeichnung).
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Der Dampf überhitzt sich und entzieht in bekannter Weise dem Trockengut du s Wasser.
Die Salzlösung kühlt sich dabei ab und wird im Honigmann-Kondensator b mit dem sich bildenden Abdampf aus dein Trockengut in innige Berührung gebracht, wobei sie sich durch Absorption wieder erwärmt, erneut durch das Rohrsystem h gepumpt wird usw., so dass das Wasser aus dem Trockengut feuerlos in die Salzlösung übergeht.
Statt der geschilderten Trockenvorrichtung kann*auch, wie bei Eindampfprozessen, unter
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gut auf flachen, überdrucklosen Heizplatten, die mit der heissen Salzlösung geheizt werden. mechanisch auszubreiten und zu trocknen. c) Feuerloser Verdunstungsprozess.
Wo das Trocken-oder Eindampfgut nicht über 1000 erwärmt werden darf, kann bei Tem-
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aus welchem das Wasser zu verdunsten ist, und einer heisseren Salzlösung in innige Berührung gebracht. Die Konzentration der Salzlösung ist derart gewählt, dass ihre Dampfspannung (absolute) niedriger ist als die Dampfspannung des Wasserdampfes in der kreisenden Luft bzw. aus dem Verdunstungsgut:
Die Salzlösung absorbiert daher ständig aus der kreisenden Luft Wasserdampf, @trocknet" die Luft gleichsam und erwärmt sie gleichzeitig dabei, so dass dieselbe immer wieder Wasserdampf aus dem zu verdunstenden Wasser des Gutes aufnehmen kann. Je nach dem Verdunstungsgut wird demselben ausser mit der Luft noch durch Heizrohren.
Heizplatten usw. die in der Salzlösung freiwerdende Wärme des absorbierten Dampfes zugeführt.
Die bei diesen feuerlosen Prozessen durch feuerlose Überführung des Wassers verdünnte Salzlösung wird nun wieder von dem aufgenommenen Wasser befreit, z. B. wie in Fig. 1 dadurch. da L ! dieselbe in dem Dampfkessel f durch Feuer wieder konzentriert wird :
ein Teil der zirkulierenden Salzlösung wird mittels einer Speisepumpe d a bges@ugt und durch den Geenstromvorwärmer e
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vorwänner f kann unter bestimmten Betriebsumständen sehr klein gehalten werden oder auch gallo entfallen.
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sie sich sonst zersetzen, was das Produkt ungünstig beeinnusst (Zucker) oder die Apparate zer- stört. (Suttitabtauge) ; andere Fliissigkeiten enthalten viele Verunreinigungen, welche von vorn-
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Jeweils nach den vorhandenen Betriebsverhältnissen ist zu erwägen, ob und in welcher Weise auf dem kürzesten Wege Brennstoffersparnisse erreichbar sind. lst für hochgespannten
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Dampf nach Fig. 1 keine Verwendung im Betriebe vorhanden, so kann die in Fig. 2 angedeutete Wiederkonzentrierung der verdünnten Salzlösung in einem Mehrkörperapparat angewendet werden oder ein sonst bekannter Mehrfachverdampfer :
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Der erste Verdampfer wird z. B. durch Feuer & uf einer Temperatur von 200 bis 2500 erhalten, der aus der Salzlösung erhaltene Dampf hat 10 Atm. Spannung bei 1800 Temperatur und dient zum Heizen des zweiten Verdampfers, in we'. cm die Salzlösung bei 1700C Temperatur Dampf von 1 bis 2 Atm. und 100 bis 120 C entwickelt, der dann noch zur Heizung von dient, wo die Salzlösung bei zirka 100 Temperatur unter hohem Vakuum steht.
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aus Wasser.
Bei der Anwendung des Verfahrens in vorhandenen Betrieben ist davon auszugehen, dass die heute verloren gehende Abdampfwärme durch A bsorption des niedrig temperierten Abdampfes möglichst verringert wird, und dass die Ökonomie eines Betriebes um so besser wird. wenn die Dampikessel nach Fig. 1 mit verdünnter Salzlösung statt mit Wasser betrieben werden. Oft kann die Absorption niedrig temperierten Abdampfes in zweckmässiger Verbindung mit dem vorhandenen Betrieb wiederholt erfolgen. um denselben stufenweise auf eine höhere Temperatur
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und diesen Verfahren wittschaftlich kombinier@.
Es gelingt dann, in Zuckerfabriken, Kaliwerken. Saiinen usw. die Ökonomie soweit zu treiben. da 13 kein Abdampf mehr die Fabrik verlässt, in Zellulosefabriken wird eine nahezu kosten- tose Verdampfung der Sulfita blauge mit nahezu kostenloser Gewinnung des brennbaren Rückstandes ermöglicbt; Massengüter, wie Zuckerschnizel, Schlempe, Treber. Torf, Fäkalien. Klär-
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heutigen Methoden getrocknet werden.
Es ist dabei nicht notwendig, dass die Verdünnung der Salzlösung durch den feuerloscn Prozess und die Wiederkonzentrieruug der verdünnten Salzlösung stets gleichzeitig erfolgt : Die
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oder Trockenprozess auch nachts über geht mit dieser konzentrierten Salzlösung. In vielen Fällen wird damit eine erheblich bessere Ausnutzung der Trockenapparate erreicht. Ebenso kann um- gekehrt ein feuerloser Verdampfprozel3 in sehr kurzer Zeit durchgeführt werden, während die
Wiederkonzentration der verdünnten Salzlösung in einem längeren Zeitraum erfolgt.
Es gibt in @der chemischen Industrie viele Fälle, wo die Eindampfprozesse nicht kontinuierlich, sondern chargenweise durchgeführt werden müssen, oft sehr rasch bei zersetzlichen Flüssigkeiten, und kann dann oft eine direkte Verwertung des Abdampfes keinen wirtschaftlichen Nutzen bringen. faHs es an einem gleichzeitigen Verbmuch fehlt: wird der Eindampfprozess jedoch feuerlos durch-
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geführt, so kann dann die Salzlösung in einem längeren Zeitraum konzentriert und der entstehende Abdampf, dessen Spannung dann gar nicht höher zu sein braucht, wirtschaftlich nutz- bringend verwertet werden.
Ebenso kann die verdünnte Salzlösung in gegebenen Fällen durch vorhandene Abwärme, für welche eine sonstige gunstige direkte Verwertharkeit fehlt, konzentriert.
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lösen. Die Wahl der zweckmässigsten Salzlösung richtet sich nach den Verhältnissen, unter weichen dieselbe zu arbeiten hat.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Verwertung von Abdampf beim Eindampfen, Verdunsten, Trocknen und Anwärmen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Honigmannache Lösung (z. B. eine Ätznatron-, oder Chlorkalziumlösung) als Wärmeträgerin (Heizmittel) zur Durchführung der Eindampfung1usw. Prozesse benützt wird, und die hiezu erforderliche Wärme durch Einleiten bzw. Absorption
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Abdämpfe bzw. beim Anwärmen von solchen Abdämpfen aus anderen Quellen in die Honig- mannsche Lösung erhalten wird.