AT526213A2 - Überdachung für aussenbereiche von wasserfahrzeugen - Google Patents
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Abstract
Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen mit einer vom Bug zum Heck des Wasserfahrzeuges verlaufenden Längsrichtung, die ein Tragegestell (1) für ein Verdeck umfasst. Es wird vorgeschlagen, dass das Tragegestell (1) zwei Querbügel (3H, 3B) für eine quer zur Längsrichtung des Wasserfahrzeuges gerichtete Montage am Wasserfahrzeug und zumindest zwei die beiden Querbügel (3H, 3B) verbindende Längsträger (4) für eine in Längsrichtung des Wasserfahrzeuges gerichtete Montage umfasst, wobei die beiden Querbügel (3H, 3B) jeweils zwei hochragende seitliche Bügelteile (5) und einen die beiden seitlichen Bügelteile (5) verbindenden Querteil (6) aufweisen und die Längsträger (4) an den Querteilen (6) befestigt sind, und das Verdeck aus zumindest zwei an den Längsträgern (4) in Längsrichtung verschiebbar befestigten Verdeckelementen (2) gebildet wird, die die Längsträger (4) jeweils quer zu den Längsträgern (4) Überspannen. Mithilfe der Erfindung wird eine rasch aktivierbare Überdachung bereitgestellt, die sich auch für die Montage von Photovoltaik-Modulen (17) eignet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen mit einer vom Bug zum Heck des Wasserfahrzeuges verlaufend gedachten Längsrichtung, die ein Tragegestell für ein Verdeck umfasst, gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
Überdachungen der gattungsgemäßen Art sind vor allem für den Außensteuerstand von Booten als Schutz vor Sonne und Regen vorgesehen und werden auch als Bimini bezeichnet. In herkömmlicher Weise werden als Bimini dienende Überdachungen mithilfe von rohrartigen, schwenkbaren Tragegestellen für flexible Verdecke aus einem textilen Material ausgeführt,
wobei das Tragegestell an der Bordwand befestigt ist. Das
flexible Verdeck kann zumeist zusätzlich mit Abspannleinen oder Gurten gesichert werden. Bei größeren Booten überspannt eine Bimini in der Regel lediglich den Außensteuerstand
(„Flying Bridge“) des Bootes, bei kleineren Booten kann sich
die Bimini aber auch über den größten Teil des Bootes erstrecken. Entscheidend ist, dass die Bimini auch während der Fahrt verwendet werden kann und dabei einen Schutz vor Sonne oder Regen bildet. Hingegen kann Wind das Bimini in der Regel
ungehindert passieren.
Herkömmliche Überdachungen stellen zwar einen Schutz vor Sonne oder Regen dar, behindern aber mitunter auch die Arbeit am Deck des Bootes. Vor allem die Arbeit im bugseitigen Bereich des Außensteuerstandes kann durch seitliche Gestellteile des Bimini erschwert werden. Zudem stellt die Überdachung mitunter eine Beeinträchtigung der Sichtachsen vom Außensteuerstand auf die Segel dar. Der Auf- und Abbau einer Bimini ist bei bekannten Ausführungen zudem mitunter mühsam, weil Abspannleinen gelockert, Verdecke abgenommen oder aufgerollt
und Gestellteile verschwenkt und abgebaut werden müssen.
Ein weiterer Nachteil herkömmlicher Ausführungen ergibt sich
daraus, dass sie sich nicht für die Montage von PhotovoltaikModulen eignen und die Montage von Photovoltaik-Modulen sogar behindern. Das Thema der bootseigenen Stromerzeugung gewinnt
durch die Zunahme an elektrischen Verbrauchern an Bord
moderner Boote aber zunehmend an Bedeutung, zudem besteht auch
Dieselmotoren durch Elektromotoren zu ersetzen.
Es besteht daher das Ziel der Erfindung darin eine Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen bereitzustellen, die bei Bedarf rasch aktiviert werden kann und auch bei ihrer Anwendung Sichtachsen zum Segel nicht behindert. Zudem soll sich die Überdachung für die Montage von Photovoltaik-Modulen
eignen.
Diese Ziele werden durch die Merkmale von Anspruch 1 erreicht. Anspruch 1 bezieht sich auf eine Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen mit einer vom Bug zum Heck des Wasserfahrzeuges verlaufend gedachten Längsrichtung, die ein Tragegestell für ein Verdeck umfasst. Erfindungsgemäß wird hierbei vorgeschlagen, dass das Tragegestell zwei Querbügel für eine quer zur Längsrichtung des Wasserfahrzeuges gerichtete Montage am Wasserfahrzeug und zumindest zwei die beiden Querbügel verbindende Längsträger für eine in Längsrichtung des Wasserfahrzeuges gerichtete Montage umfasst, wobei die beiden Querbügel jeweils zwei hochragende seitliche Bügelteile und einen die beiden seitlichen Bügelteile verbindenden Querteil aufweisen und die Längsträger an den Querteilen befestigt sind, und das Verdeck aus zumindest zwei an den Längsträgern in Längsrichtung verschiebbar befestigten Verdeckelementen gebildet wird, die die Längsträger Jeweils quer zu den Längsträgern überspannen. Die beiden Querbügel werden quer zur Längsrichtung des Wasserfahrzeuges beispielsweise an der Bordwand des Wasserfahrzeuges montiert, wobei ein erster Querbügel im heckseitigen Bereich des Außensteuerstandes befestigt wird und der zweite Querbügel im bugseitigen Bereich des Außensteuerstandes. Diese beiden Querbügel dienen als Tragerahmen für zumindest zwei Längsträger, die an den oberen Querteilen der Querbügel befestigt sind. Diese Konfiguration vermeidet somit zur Gänze bordwandseitige Gestellteile, die die Arbeit an Deck behindern könnten. Die beiden Längsträger überspannen den zu überdachenden Bereich selbstredend in einer Höhe, die ein angenehmes Arbeiten an Deck ermöglicht und den Großbaum oder
andere Bootsteile nicht behindert. Die beiden Längsträger sind
an den Querteilen einerseits möglichst nahe der Bootsmitte montiert um größtmöglichen Abstand zur Bordwand zu schaffen, andererseits aber auch ausreichend weit voneinander entfernt um einen sicheren Halt für die von den Längsträgern getragenen Verdeckelemente zu bieten. Die Verdeckelemente sind auf den Längsträgern verschiebbar gelagert und überspannen die Längsträger jeweils quer zu den Längsträgern, ohne dabei seitliche Gestellteile in Bordwandnähe zu benötigen. Das erfindungsgemäße Traggestell kann daher auch bei fehlendem Bedarf der Überdachung an Ort und Stelle verbleiben. Wesentlich ist dabei, dass die Verdeckelemente verschiebbar sind. Das ermöglicht es grundsätzlich die Positionierung eines Verdeckelements so zu verschieben, dass eine Sichtachse vom Außensteuerstand auf die Segel freigegeben wird. Falls die Überdachung nicht benötigt wird, können die Verdeckelemente so verschoben werden, dass sie ein Verdeck mit minimaler Überdachung bieten, wie noch näher erläutert wird. Entscheidend ist ferner, dass die Verdeckelemente im Gegensatz zu den herkömmlichen textilen Verdecken nun als starre Elemente ausgeführt werden können und sich für die Montage von Photovoltaik-Modulen eignen. Sobald Sonnenschutz benötigt wird, bieten die Verdeckelemente somit einerseits Beschattung
und andererseits eine Stromquelle. Die Längsträger können
hierfür für eine vor Witterung und (Salz)Wasser geschützte Aufnahme von Stromschienen oder Energieketten verwendet werden, über die der produzierte Strom abgeleitet werden kann,
wie noch näher ausgeführt werden wird.
Wie bereits erwähnt wurde sind die Verdeckelemente auf den Längsträgern verschiebbar gelagert und überspannen die Längsträger jeweils quer zu den Längsträgern. Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die Verdeckelemente beidseits der Längsträger quer zu den Längsträgern über die Längsträger kragen. Die Verdeckelemente kragen daher seitlich aus und können auch die Bordwand überragen, ohne dabei seitliche
Gestellteile in Bordwandnähe zu benötigen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist ferner vorgesehen, dass die Verdeckelemente ineinander oder übereinander
schiebbar sind und von einer Anordnung mit minimaler
gegenseitiger Überdeckung der Verdeckelemente in eine Anordnung mit maximaler gegenseitiger Überdeckung der Verdeckelemente veschiebbar sind. Die Anordnung mit minimaler gegenseitiger Überdeckung der Verdeckelemente entspricht dem Anwendungszustand der Überdachung, bei dem die einzelnen Verdeckelemente nebeneinander liegend eine größtmögliche Fläche überspannen. Die Anordnung mit maximaler gegenseitiger Überdeckung der Verdeckelemente entspricht einem inaktiven Zustand der Überdachung, bei der sie nicht benötigt wird und
die Verdeckelemente in einem Lagerungszustand verharren.
Für die Verwirklichung der Verschiebbarkeit der Verdeckelemente wird vorgeschlagen, dass die Verdeckelemente jeweils über arretierbare Schlitten an den Längsträgern befestigt sind, wobei die Schlitten im Bereich einer quer zu den Längsträgern verlaufenden Randkante der Verdeckelemente angeordnet sind. Die Arretierbarkeit der Schlitten kann etwa über einen Klemmhebel erreicht werden, mit dem die Arretierung gelöst und wieder hergestellt werden kann. Nach dem Lösen der Arretierung kann das betreffende Verdeckelement entlang der Längsträger in Längsrichtung des Bootes mithilfe der Schlittenlagerung verschoben werden. An der gewünschten Position wird das Verdeckelement mithilfe der Arretierung wieder örtlich fixiert. Für eine maximale Bewegungsfreiheit der Verdeckelemente relativ zueinander sind die Schlitten im Bereich einer quer zu den Längsträgern verlaufenden Randkante der Verdeckelemente angeordnet. Die Verdeckelemente kragen somit über die Schlitten in Längsrichtung der Längsträger aus und ermöglichen es so benachbarte Verdeckelemente über- oder untereinander zu schieben, bis sie mit ihren Schlitten
aneinander stoßen.
Wie bereits erwähnt wurde, sind die Verdeckelemente vorzugsweise mit Photovoltaik-Modulen versehen, und die Längsträger sind mit Stromschienen für die Ableitung des von den Photovoltaik-Modulen erzeugten Stromes versehen. Hierfür wird insbesondere vorgeschlagen, dass die Stromschienen über Schleifkontakte der Schlitten mit den Photovoltaik-Modulen elektrisch verbunden sind. Über die Schleifkontakte wird der
von den Photovoltaik-Modulen erzeugte Strom von den
übertragen.
Als alternative Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, dass die Verdeckelemente mit Photovoltaik-Modulen versehen
sind und entlang der Längsträger Energieketten für die
Ableitung des von den Photovoltaik-Modulen erzeugten Stromes vorgesehen sind. Energieketten sind mechanische Maschinenelemente, die in variabler Länge Strom, Daten oder Signale führen und in der Regel auch vor unterschiedlichsten Umwelteinflüssen schützen können. Energieketten empfehlen sich insbesondere bei einem Einsatz der erfindungsgemäßen Überdachung unter salzhaltigen und korrosionsfördernden Bedingungen. Eine Möglichkeit der konstruktiven Ausführung
besteht dabei darin die Verdeckelemente miteinander so zu
verbinden, dass sie wie eine Ziehharmonika auseinander und
zueinander geschoben werden können und der von den Photovoltaik-Modulen erzeugte Strom über Energieketten von einem Verdeckelement zum nächsten Verdeckelement transportiert wird. Für die Verschiebbarkeit der Verdeckelemente wird hierbei vorgeschlagen, dass die Verdeckelemente jeweils über Halterungen entlang der Längsträger verschiebbar gehalten sind, wobei die Halterungen jeweils einen unteren Radsatz aufweisen, mit dem ein Verdeckelement an den Längsträgern abrollt, sowie einen oberen Radsatz, auf dem ein benachbartes Verdeckelement abrollt.
Zusätzlich zur Stromerzeugung wird eine weitere Anwendung der erfindungsgemäßen Überdachung vorgeschlagen, indem die Verdeckelemente an ihren in Querrichtung zu den Längsträgern gesehen äußersten Endbereichen mit Sammelrinnen für Regenwasser versehen sind. Diese Möglichkeit stellt für Langstreckenfahrer eine wichtige Quelle für Süßwasser dar und somit auch eine einfache wie praktische Anwendung der
Überdachung.
Eine weitere praktische Anwendung der Überdachung besteht darin die Längsträger für Davits zu verwenden. Viele Yachten verfügen am Heck über Davits, die als gekröpfte Stahlträger ausgeführt sind, an denen das Dinghi (Beiboot) hängt. Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass die
Längsträger Verlängerungen aufweisen, die über einen der beiden Querbügel auskragen und als Davits ausgeführt sind. Die Verlängerungen können dabei auch in die Längsträger einschiebbar ausgeführt sein, sodass die Davits bei fehlendem Bedarf in eine inaktive, eingeschobene Lage gebracht werden
können.
Die Erfindung wird in weiterer Folge anhand von Ausführungsbeispielen mithilfe der beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen hierbei die
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der Anordnung eines erfindungsgemäßen Traggestells an einem Boot ohne Darstellung
der Verdeckelemente,
Fig. 2a eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Überdachung in einem aktiven Zustand bei minimaler gegenseitiger Überdeckung der Verdeckelemente von oben
gesehen,
Fig. 2b eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Überdachung in einem weiteren aktiven Zustand bei teilweise
überdeckter Anordnung der Verdeckelemente von oben gesehen,
Fig. 2c eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Überdachung in einem inaktiven Zustand bei maximaler gegenseitiger Überdeckung der Verdeckelemente von oben
gesehen,
Fig. 3 die Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Überdachung gemäß Fig. 2 in einem aktiven Zustand bei minimaler gegenseitiger Überdeckung der Verdeckelemente von der Seite
gesehen,
Fig. 4a eine Darstellung der Anordnung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Traggestells in einem inaktiven Zustand bei maximaler gegenseitiger Überdeckung der
Verdeckelemente von der Seite gesehen,
Fig. 4b eine Schnittansicht entlang der Schnittebene A-A gemäß Fig. 4d für die Ausführungsform der Fig. 4a in einem aktiven Zustand bei minimaler gegenseitiger Überdeckung der Verdeckelemente,
Fig. 4c eine Schnittansicht entlang der Schnittebene B-B gemäß Fig. 4d für die Ausführungsform der Fig. 4a,
Fig. 4d eine Schnittansicht entlang der Schnittebene C-C gemäß Fig. 4c für die Ausführungsform der Fig. 4a in einem aktiven Zustand bei minimaler gegenseitiger Überdeckung der
Verdeckelemente,
Fig. 5a eine perspektivische Darstellung der Ausführungsform gemäß der Fig. 4 in einem aktiven Zustand bei minimaler
gegenseitiger Überdeckung der Verdeckelemente,
Fig. 5b eine perspektivische Darstellung der Ausführungsform gemäß der Fig. 4 in einem inaktiven Zustand bei maximaler
gegenseitiger Überdeckung der Verdeckelemente, Fig. 6 eine Darstellung für „Detail A“ gemäß der Fig. 4b,
Fig. 7 eine Darstellung zur Erläuterung eines mittels eines umlaufenden Seilzuges verwirklichtes Gleichlaufsystem für das
Verschieben der Verdeckelemente, und die
Fig. 8 eine Darstellung zur Erläuterung einer Ausführungsform
einer Energiekette.
Zunächst wird auf die Fig. 1 Bezug genommen, die eine perspektivische Darstellung der Anordnung eines erfindungsgemäßen Traggestells 1 an einem Boot ohne Darstellung der Verdeckelemente 2 zeigt. Das Traggestell 1 wird aus einem ersten, heckseitigen Querbügel 3H und einem zweiten, bugseitigen Querbügel 3B gebildet, die über zwei Längsträger 4 miteinander verbunden sind. Querbügel 3H, 3B und Längsträger 4 sind etwa aus korrosionsbeständigem Stahl gefertigt. Die Querbügel 3H, 3B sind im montierten Zustand jeweils quer zur Längsrichtung des Bootes gerichtet, und die Längsträger 4 in Längsrichtung des Bootes. Jeder der beiden Querbügel 3H, 3B weist jeweils zwei hochragende seitliche Bügelteile 5 und einen die beiden seitlichen Bügelteile 5 verbindenden Querteil 6 auf. Die Längsträger 4 sind dabei an den Querteilen 6 befestigt, wobei die beiden Längsträger 4 an den Querteilen 6 einerseits möglichst nahe der Bootsmitte
montiert sind um größtmöglichen Abstand zur Bordwand zu
schaffen, andererseits aber auch ausreichend weit voneinander entfernt um einen sicheren Halt für die Verdeckelemente 2 zu bieten. Auf diese Weise werden störende Gestellteile in
Bordwandnähe vermieden.
Die Verdeckelemente 2 sind auf den Längsträgern 4 verschiebbar gelagert und überspannen die Längsträger 4 jeweils quer zu den Längsträgern 4, wie in den Fig. 2a, 2b und 2c ersichtlich ist. Die Verdeckelemente 2 sind beispielsweise als Glasfaserkunststoff (GFK)-Elemente ausgeführt. In der Fig. 2 sind dabei insgesamt sechs jeweils trapezförmige Verdeckelemente 2.1, 2.2, 2.3, 2.4, 2.5 und 2.6 eingezeichnet, freilich können Anzahl und Form der Verdeckelemente 2 auch anders gewählt werden. Die Doppelpfeile in der Fig. 2 deuten dabei die Verschiebbarkeit der Verdeckelemente 2 in Längsrichtung des Bootes an, wobei die Verdeckelemente 2 insbesondere von einem aktiven Zustand mit minimaler gegenseitiger Überdeckung der Verdeckelemente 2 gemäß Fig. 2a in einen weiteren aktiven Zustand mit teilweiser Überdeckung der Verdeckelemente 2 gemäß Fig. 2b bis in einen inaktiven Zustand der Überdachung mit maximaler gegenseitiger Überdeckung der Verdeckelemente 2 gemäß Fig. 2c geschoben werden können. Sobald Sonnenschutz benötigt wird, können die Verdeckelemente 2 in eine Konfiguration gemäß der Fig. 2a gebracht werden, bei der die Verdeckelemente 2 eine maximale Beschattung bieten, aber auch eine maximale Fläche für die Nutzung solarer Leistung zur Erzeugung von Strom über Photovoltaik-Module. Die Verdeckelemente 2 bieten somit einerseits Beschattung und stellen andererseits eine Stromquelle dar. Die Konfiguration gemäß der Fig. 2b ist etwa vorteilhaft, durch geeignetes Verschieben eines oder mehrerer Verdeckelements 2 eine Öffnung in der Überdachung - in der Fig. 2b beispielsweise zwischen den Verdeckelementen 2.4 und 2.5 - zu schaffen, um auf diese Weise eine Sichtachse vom Außensteuerstand auf die Segel freizugeben. Falls die Überdachung nicht benötigt wird, oder um die Verdeckelemente 2 und allfällige Photovoltaik-Module bei Gewitter und Sturm zu schützen, können die Verdeckelemente 2 auch so verschoben werden, dass sie eine minimale Überdeckung bieten, wie in der Fig. 2c angedeutet ist. Die Verdeckelemente 2 sind dabei in
verschiebbar.
Die Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Verdeckelemente 2 jeweils über arretierbare Schlitten 7/7 an den Längsträgern 4 befestigt sind, wobei die Schlitten 7 im Bereich einer quer zu den Längsträgern 4 verlaufenden Randkante 8 der Verdeckelemente 2 angeordnet sind. Die Doppelpfeile in der Fig. 3 deuten dabei wiederum die Verschiebbarkeit der Verdeckelemente 2 in Längsrichtung des Bootes an. Die Arretierbarkeit der Schlitten 7 wird etwa über einen Klemmhebel an den Schlitten 7 erreicht, mit dem die Arretierung gelöst und wieder hergestellt werden kann. Nach dem Lösen der Arretierung kann das betreffende Verdeckelement 2 entlang der Längsträger 4 in Längsrichtung des Bootes mithilfe der Schlitten 7 verschoben werden. An der gewünschten Position wird das Verdeckelement 2 mithilfe der Arretierung wieder örtlich fixiert. Wie in der Fig. 3 ersichtlich ist, kragen die Verdeckelemente 2 jeweils über die Schlitten 7 in Längsrichtung der Längsträger 4 aus und ermöglichen es so benachbarte Verdeckelemente 4 über- oder untereinander zu schieben, bis sie mit ihren Schlitten 7 aneinander stoßen. Auf diese Weise wird eine maximale Bewegungsfreiheit der
Verdeckelemente 2 relativ zueinander ermöglicht.
Wie bereits ausgeführt wurde, können die Verdeckelemente 2 im Gegensatz zu den herkömmlichen textilen Verdecken nun als starre Elemente ausgeführt werden, sodass sie sich auch für die Montage von Photovoltaik-Modulen 17 eignen (siehe Fig. 2c). Für diese Anwendung ist die Ausführung des Tragegestells Ll im Rahmen der Erfindung besonders vorteilhaft, weil die stationären Längsträger 4 zur Ableitung des erzeugten Stromes verwendet werden können, beispielsweise über innerhalb der Längsträger 4 verlaufende Stromschienen oder Energieketten, wo sie vor Witterung und (Salz)Wasser geschützt sind. Stromschienen können dabei über Schleifkontakte der Schlitten 7 mit den Photovoltaik-Modulen elektrisch verbunden werden. Über die Schleifkontakte wird der von den Photovoltaik-Modulen 17 erzeugte Strom von den Photovoltaik-Modulen 17 der
Verdeckelemente 2 über die Schlitten 7 auf die Stromschienen
der Längsträger 4 übertragen. Die Längsträger 4 leiten den Strom über einen der beiden Querbügel 3H, 3B zu einer nicht
näher dargestellten aufladbaren Batterie des Bootes, wo der
Strom gespeichert wird. Ein Längsträger 4 kann dabei dem positiven Pol und ein zweiter Längsträger 4 dem negativen Pol
zugeordnet sein.
Alternativ zu Stromschienen können auch Energieketten 15 zur Ableitung des produzierten Stromes verwendet werden. Hierfür wird eine Ausführungsform gemäß der Fig. 4 bis 8 vorgeschlagen. Die Fig. 4 bis 8 zeigen hierbei eine Ausführungsform, bei der die Verdeckelemente 2 jeweils über Halterungen 9 an den Längsträgern 4 verschiebbar gehalten sind, wobei die Halterungen 9 im Bereich einer quer zu den Längsträgern 4 verlaufenden Randkante 8 der Verdeckelemente 2 angeordnet sind. Die Halterungen 9 sind in „Detail A“ gemäß der Fig. 6 vergrößert dargestellt und weisen jeweils einen unteren Radsatz 10 auf, mit dem ein Verdeckelement 2 an den Längsträgern 2 abrollt, sowie einen oberen Radsatz 11, auf dem ein benachbartes Verdeckelement 2 abrollt. Sobald im gezeigten Ausführungsbeispiel das dem Heck am nächsten liegende Verdeckelement 2 zur Gänze in Richtung Heck ausgeschoben wurde, wird über die Halterungen 9 das benachbarte Verdeckelement 2 ausgeschoben. Die Verdeckelemente 2 können somit wie eine Ziehharmonika auseinander und zueinander
geschoben werden.
Um das Ausschieben und Zusammenschieben der Verdeckelemente 2 zu erleichtern kann ein mittels eines umlaufenden Seilzuges 12 verwirklichtes Gleichlaufsystem für das Verschieben der Verdeckelemente 2 vorgesehen sein, das in den Fig. 4d und Fig. 7 ersichtlich ist. Der umlaufende Seilzug 12 verläuft über heckseitige Rollen 13, die an den heckseitigen Enden der Längsträger 4 befestigt sind und wird über bugseitige Rollen 14 an den bugseitigen Enden der Längsträger 4 in einen Verlauf entlang dem bugseitigen Querteil 6 umgelenkt. Am Seilzug 12 sind die Halterungen 9 befestigt. Das Gleichlaufsystem stellt sicher, dass das dem Heck am nächsten liegende Verdeckelement 2, mit dem die Verdeckelemente 2 auseinander und zueinander
geschoben werden, auch abseits seiner Mitte manuell betätigt
werden kann, ohne dass die Verdeckelemente 2 verkanten, weil beispielsweise ein über eine backbordseitige Halterung 9 Richtung Heck auf einen bugseitigen Abschnitt des Seilzuges 12 ausgeübter Zug über den Seilzug 12 in einen von einem
heckseitigen Abschnitt des Seilzuges 12 auf eine
steuerbordseitige Halterung 9 ausgeübten Zug Richtung Heck
umgelenkt wird.
Zur Verwirklichung der Energieketten 15 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel der Fig. 8 schlauchartige Führungen für die Verkabelung vorgesehen. Die schlauchartigen Führungen weisen an ihren Enden jeweils einen elektrischen Verbinder 16 auf, die jeweils an der Unterseite benachbarter Verdeckelemente 2 befestigt sind. In den elektrischen Verbinder 16 eines Verdeckelements 2 wird der von einem
Photovoltaik-Modul 17 erzeugte Strom in die Kabelführung
eingeleitet. In der gezeigten Ausführungsform gemäß der Fig. 4 bis 8 sind dabei auf jedem der hier verwendeten vier Verdeckelemente 2 zwei Photovoltaik-Module 17 angeordnet, nämlich jeweils ein backbordseitiges Photovoltaik-Modul 17 und ein steuerbordseitiges Photovoltaik-Modul 17 (siehe Fig. 5b). Die backbordseitigen Photovoltaik-Module 17 der vier Verdeckelemente 2 leiten den von ihnen produzierten Strom in backbordseitige Verbinder 16 ein und sind dabei in Serie geschaltet, und die steuerbordseitigen Photovoltaik-Module 17 leiten den von ihnen produzierten Strom in steuerbordseitige Verbinder 16 ein und sind ebenfalls in Serie geschaltet. Die Energieketten 15 sind dabei jeweils von einer Abdeckung 17 abgedeckt. Werden zwei benachbarte Verdeckelemente 2 zusammengeschoben, so wird die Energiekette 15 des höherliegenden Verdeckelements 2 auf die Abdeckung 17 des daneben liegenden Verdeckelements 2 geschoben, bis die beiden etwa in der Fig. 8 ersichtlichen Verbinder 16 nebeneinander liegen. Die Verbinder 16 sind dabei unterschiedlich dick ausgeführt, um den Höhenunterschied zweier benachbarter Verdeckelemente 2 auszugleichen. Entlang der Längsträger 4 wird der Strom zu einem der beiden Querbügel 3H, 3B zu einer nicht näher dargestellten aufladbaren Batterie des Bootes
weitergeleitet, wo der Strom gespeichert wird.
Zusätzlich zur Stromerzeugung wird eine weitere Anwendung der erfindungsgemäßen Überdachung vorgeschlagen, indem die Verdeckelemente 2 an ihren in Querrichtung zu den Längsträgern 4 gesehen äußersten Endbereichen mit Sammelrinnen für Regenwasser versehen sind. Diese Möglichkeit stellt für Langstreckenfahrer eine wichtige Quelle für Süßwasser dar und somit auch eine einfache wie praktische Anwendung der Überdachung. Die Verdeckelemente 2 können hierfür gewölbt
ausgeführt sein, um ein Abfließen von Regenwasser zu den
äußersten Endbereichen zu begünstigen. Zudem kann eine leichte Neigung der Überdachung vorgesehen sein, um ein Abfließen von Regenwasser in die abwärts geneigte Richtung und das Auffangen
in einem Sammeltank zu begünstigen.
Eine weitere praktische Anwendung der Überdachung besteht darin die Längsträger 4 für Davits zu verwenden, indem die Längsträger 4 jeweils mit einer Verlängerung versehen sind, die über den heckseitigen Querbügel 3H auskragen. Die Verlängerungen können dabei auch in die Längsträger 4 einschiebbar sein, sodass die Davits bei fehlendem Bedarf in
eine inaktive, eingeschobene Lage gebracht werden können.
Mithilfe der Erfindung wird somit eine Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen bereitgestellt, die bei Bedarf rasch aktiviert werden kann und auch bei ihrer Anwendung bei Bedarf Sichtachsen zum Segel nicht behindert. Zudem eignet sich die Überdachung für die Montage von Photovoltaik-Modulen 17 und löst damit das Problem des
zunehmenden Strombedarfes an Bord moderner Boote.
Claims (10)
1. Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen mit einer vom Bug zum Heck des Wasserfahrzeuges verlaufend gedachten Längsrichtung, die ein Tragegestell (1) für ein Verdeck umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragegestell (1) zwei Querbügel (3H, 3B) für eine quer zur Längsrichtung des Wasserfahrzeuges gerichtete Montage am Wasserfahrzeug und zumindest zwei die beiden Querbügel (31, 3B) verbindende Längsträger (4) für eine in Längsrichtung des Wasserfahrzeuges gerichtete Montage umfasst, wobei die beiden Querbügel (3H, 3B) jeweils zwei hochragende seitliche Bügelteile (5) und einen die beiden seitlichen Bügelteile (5) verbindenden Querteil (6) aufweisen und die Längsträger (4) an den Querteilen (6) befestigt sind, und das Verdeck aus zumindest zwei an den Längsträgern (4) in Längsrichtung verschiebbar befestigten Verdeckelementen (2) gebildet wird, die die Längsträger (4) jeweils quer zu den Längsträgern (4)
überspannen.
2. Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdeckelemente (2) beidseits der Längsträger (4) quer zu
den Längsträgern (4) über die Längsträger (4) kragen.
3. Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdeckelemente (2) ineinander oder übereinander schiebbar sind und von einer Anordnung mit minimaler gegenseitiger Überdeckung der Verdeckelemente (2) in eine Anordnung mit maximaler gegenseitiger Überdeckung der
Verdeckelemente (2) veschiebbar sind.
4. Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdeckelemente (2) jeweils über arretierbare Schlitten (7) an den Längsträgern (4) befestigt sind,
wobei die Schlitten (7) im Bereich einer quer zu den
14
Längsträgern (4) verlaufenden Randkante (8) der
Verdeckelemente (2) angeordnet sind.
5. Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdeckelemente (2) mit Photovoltaik-Modulen (17) versehen sind und die Längsträger (4) mit Stromschienen für die Ableitung des von den Photovoltaik-Modulen (17)
erzeugten Stromes versehen sind.
6. Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromschienen über Schleifkontakte der Schlitten (7) mit
den Photovoltaik-Modulen elektrisch verbunden sind.
7. Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdeckelemente (2) mit Photovoltaik-Modulen (17) versehen sind und entlang der Längsträger (4) Energieketten (15) für die Ableitung des von den Photovoltaik-Modulen (17) erzeugten Stromes vorgesehen
sind.
8. Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdeckelemente (2) jeweils über Halterungen (9) entlang der Längsträger (4) verschiebbar gehalten sind, wobei die Halterungen (9) jeweils einen unteren Radsatz (10) aufweisen, mit dem ein Verdeckelement (2) an den Längsträgern (2) abrollt, sowie einen oberen Radsatz (11), auf dem ein benachbartes Verdeckelement (2) abrollt.
9. Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdeckelemente (2) an ihren in Querrichtung zu den Längsträgern (4) gesehen äußersten Endbereichen mit
Sammelrinnen für Regenwasser versehen sind.
10. Überdachung für Außenbereiche von Wasserfahrzeugen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsträger (4) Verlängerungen aufweisen, die über einen der beiden Querbügel (3H) auskragen und als
Davits ausgeführt sind.
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ATA50422/2022A AT526213A2 (de) | 2022-06-15 | 2022-06-15 | Überdachung für aussenbereiche von wasserfahrzeugen |
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