DE19823377C1 - Multifunktionsdach für Yachten - Google Patents
Multifunktionsdach für YachtenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Multifunktionsdach für Bootsyachten. Mit dem Bootskörper ist vor dem Führerstand des Bootes eine Dachkonstruktion verbunden, die über einen Schwenkarm über den Führerstand und zumindest einen Teil des Achterdecks reicht. In das Dach ist eine über das Achterdeck spannbare Plane integriert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Multifunktionsdach, insbeson
dere für Yachten im Binnen- und Kanalbereich, bestehend
aus einer über das Achterdeck bringbaren Dachkonstrukti
on, welches mittels Verstrebungen mit der Bootsreling der
Yacht gehalten ist und wobei das Dach über einen Schwenk
mechanismus in der Längserstreckung der Yacht über zumin
dest den Führerstand schwenkbar ausgestaltet ist.
Den Stand der Technik bei der Abdeckung von Außensteuer
stand/Achterdeck von Yachten bildet zur Zeit im Wesentli
chen eine Vorrichtung zum Sonnenschutz, nämlich eine Son
nenplane, die über Verstrebungen mit dem Bootskörper ver
bunden ist. In der Zeitschrift 'Skipper', Ausgabe Dezem
ber 1997, Seite 38 und 49 werden beispielhaft derartige
Sonnenplanen dargestellt. Diese Sonnenplanen haben ledig
lich den Zweck, das Achterdeck einer Yacht vor direkter
Sonneneinstrahlung zu schützen. Sie sind nicht dazu ge
eignet, schwerem Wetter standzuhalten. In Grenzsituatio
nen z. B. überkommenden Wellen können diese Konstruktionen
deformiert werden - dies kann zu wesentlichen Beeinträch
tigungen, insbesondere im Sicherheitsbereich führen.
Die US 5,640,924 und US 5,715,771 beschreiben ein flexi
bles Sonnen- und Winddach, welches am Bootskörper fest
installiert ist. Das Bootsdach ist integriert in die Ab
deckung über dem Eingangs-/Kajütenbereich. Diese Abdec
kung weist zu diesem Zweck einen zu öffnenden Verschlag
auf, in dem das flexible Sonnendach verbracht werden
kann. Bei Bedarf, kann es aus diesem Verschlag herausge
zogen werden, muß jedoch - sobald sich schlechtes Wetter
einstellt - wieder in diesen Verschlag verbracht werden,
da es starken Windböen und Regen nicht standhalten würde.
Das Schutzdach als Gesamteinheit ist nicht umlegbar, auch
nicht schwenkbar; also völlig unbeweglich. Es wird nur
ein starrer "Overhang" als fester kofferähnliches Ober
teil für eine Stauvorrichtung genutzt. Diese Konstruktio
nen eignen sich nicht für die Binnenschiffahrt, da die
Durchfahrtshöhe nicht veränderlich ist. Viele Wasserstra
ßen sind also gar nicht befahrbar.
Die US 5,452,678 hingegen beschreibt ein Ponton-Boot,
welches mit einem fest installierten Hard-Top versehen
ist. Dieses Hard-Top dient aber im Wesentlichen lediglich
als Unterstand. Die Dachkonstruktionist selbst ist vom
Boot aus nicht begehbar und auch nicht umklappbar. See
tauglich ist dieses Boot auch nicht und darüberhinaus un
geeignet für Tourenfahrten über große Distanzen im Bin
nen- und ungeschützten Küstenbereich. Die Fahrtgebiete
für Fahrtenyachten umfassen üblicherweise Fahrtgebiete
gemäß den Sicherheitsrichtlinien in den Kategorien K0
(Trans-Ocean-Fahrten) bis K5 (Binnenreviere) mit Wellen
größen je nach Gewässer zwischen 3 bis 18 m (Wellengröße)
und 55 bis 250 m (Wellenlänge) [Angaben entnommen "YACHT
Bordbuch, Ein Handbuch fürs Cockpit von Hans Donat", De
lius Klasing Verlag].
Die US 5,016,558 beschreibt ebenfalls ein Ponton-Boot,
welches mit einem Führerstand versehen ist. Dieser Füh
rerstand ist überdacht mit einem über Stützrohre mit der
Reling versehenen beweglichen Dach. Nachteil an diesem
Dach ist es, daß das Dach nicht vollständig entfernbar
ist, sondern lediglich durch Gelenke an der Nahtstelle
zwischen Stützrohr und Reling in der maximalen Höhe ge
ringfügig variierbar ist, da die unterste Stellung durch
die Kopfhöhe des Bootsführers begrenzt wird. Dadurch sind
ca. 50% der Deckfläche des Bootes bei umgelegten Dach
nicht mehr benutzbar, resp. begehbar. Dies ist gerade bei
Schleusungen unerläßlich. Das Umlegen nach Achtern führt
auch dazu, daß Passagiere nur im Bugbereich aufgenommen
werden könnten. Dies führt zu wesentlichen Gewichtsverla
gerungen, die bei Yachten unerwünscht und nachteilig
sind, da die Steuerung und Lenkfähigkeit erheblich beein
trächtigt wird. Ferner würde eine derartige Gewichtsver
lagerung durch Personen in den Bugbereich die Gleiteigen
schaften der Yacht massiv beeinträchtigen (Geschwindig
keitsverlust bei ca. 30%; Kraftstoffverbrauch würde
gleichzeitig um 40-50% ansteigen).
Die US 2,280,729 beschreibt ein Dach, welches beim "Umle
gen" nicht die Durchfahrtshöhe verringert. Es handelt
sich um ein reines Hardtop mit Wetterschutzfunktion -
wahlweise für Kabine oder Cockpit. Die WO 93/04912 be
schreibt eine Spezialkonstruktion die bei "günstigem"
Wetter eine Öffnung des Cockpits bei gleichzeitiger
Schaffung einer achterlichen Plattform schafft. Nachtei
lig hierbei ist u. a., daß die Bootslänge (Lage über Was
ser) verändert wird, was wiederum Folgen beim Schleusen
oder auch hinsichtlich der Liegeplatzgebühren hat. Das
dortige Dach ist nicht zur Gänze verschwenkbar. Die FR 2
674 813 A3 beschreibt ein Dachkonstruktion, die die
Durchfahrtshöhe nicht verändert. Ferner ist das Dach
nicht dazu geeignet, Gerätschaften aufzunehmen - hierzu
bräuchte es einen Gerätebügel o. ä.. Es handelt sich le
diglich um einen Wetterschutz. Letztlich beschreibt auch
die DE 501 161 lediglich ein abnehmbares Klappverdeck,
welches nicht begehbar und nicht schwenkbar ist. Im Grun
de wird nur ein Stützgestell für die Plane beschrieben,
nicht mehr.
Die durch den Stand der Technik nahegelegten Abdeckungen
für den Führerstand bzw. das Achterdeck eines Bootes wei
sen im Wesentlichen folgende Nachteile auf:
- - Das Dach besteht lediglich aus einer Plane und kann daher nur bei gutem Wetter als Sonnenschutz verwen det werden. Derartige Dächer sind nicht dazu geeig net, bei bewegter See, insbesondere mit Sturm, Wel lengang und Regen zum Einsatz zu kommen.
- - Das Dach ist in Gänze nicht abzunehmen, sondern fest installiert und kann allenfalls in der Höhe, z. B. bei Brückendurchfahrten, verändert werden; dabei wird aber die Durchfahrtshöhe des Bootes selbst nicht verändert.
- - Das Dach weist eine solch labile Konstruktion auf, die nicht dazu geeignet ist, auf seetüchtigen Yach ten Verwendung zu finden, da diese Yachten regelmä ßig bewegter See ausgesetzt sind. Bei Fahrt und zu sätzlicher Krängung können Belastungen entstehen, die diese Konstruktion überfordert.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Dach für eine Yacht zur Ver
fügung zu stellen, welches sowohl bei gutem als auch bei
schlechtem Wetter, insbesondere bei Wellengang sowie bei
Sturm und Regen, zum Einsatz kommen kann und wobei die
Schiffahrt in Binnen- und Kanalbereich als brückenreiche
Gewässer ermöglicht wird.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merk
male des Anspruchs 1, nämlich dadurch, daß in die Dach
konstruktion eine Plane integriert ist, die heckseitig
über das Achterdeck ausziehbar ist, und wobei das gesamte
Dach bugseitig über einen Schwenkmechanismus in der
Längserstreckung der Yacht unter gleichzeitiger Absenkung
der Durchfahrtshöhe der Yacht bei gleichzeitiger Beibe
haltung der Maximalhöhe der Yacht, die durch den Führer
stand gebildet wird, schwenkbar ausgestaltet ist.
Die Vorteile der Erfindung sind offensichtlich. Es wird
ein Dach geschaffen, welches multifunktionell ist und zu
mindest aus einem fest mit dem Bootskörper verbundenen
Hard-Top besteht. Dieses Dach wird über einen Schwenkme
chanismus über den Führerstand gehoben. Im Ruhezustand
liegt das Dach auf dem vorderen Aufbau vor dem Führer
stand der Yacht und kann bei Bedarf, also bei schlechtem
oder gutem Wetter über den Führerstand verschwenkt und
über Stützrohre befestigt werden. Dieses Hard-Top ermög
licht es daher dem Bootsführer, das Boot auch bei
schlechtem Wetter von außen zu steuern. Das Hard-Top ist
derart stabilisiert, daß es schwersten Wettereinflüssen -
auch überkommenden Wellen - stand hält. Zudem reicht das
Hard-Top so weit über den Führerstand hinaus, daß der
Bootsführer freien Zugang in den Kajüten- und Salonbe
reich des Bootes hat.
Üblicherweise befindet sich neben dem Führerstand auf ei
ner Yacht der Niedergang zum Kajüten- und Salonbereich
des Bootes. In der Regel sind Funkgeräte, um sie vor wid
rigen Wetterverhältnissen zu schützen, im Niedergang oder
Salonbereich des Bootes angeordnet. Mit den bisher aus
dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen zur Abdec
kung des Führerstandes (z. B. Sonnenplane) ist es nicht
möglich, bei schwerem Wetter an das Funkgerät zu kommen,
da der Niedergang durch eine Tür oder Luke verschlossen
wird, damit kein Wasser in den Salonbereich eindringt.
Bei der vorliegenden Erfindung jedoch ist es möglich, bei
schlechten Wetterverhältnissen, die Tür des Niedergangs
offenzuhalten, da das Hard-Top über den Führerstand hin
ausragt und Wetterwidrigkeiten standhält. Mehr sicherheit
ist gewährleistet, da das Funkgerät und auch der ganze
Salonbereich mit zusätzlicher Sicherheitsausrüstung wie
Navig-Computer, Feuerlöscher etc. jederzeit zugänglich
bleibt.
Ein weiterer Vorteil des Hard-Tops und des mit diesem
Hard-Top verbundenen Schwenkmechanismus ist es, daß die
Sicht des Bootsführers nicht eingeschränkt wird, da keine
Verglasung oder andere Arten des Sichtschutzes vorgesehen
sind. Windabweiser, Schutzvorrichtungen für Navigations
geräte werden durch das Hard-Top nicht ausgeschlossen und
bilden eine sinnvolle Ergänzung.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß mit dem Hard-Top
eine Sonnenplane verbunden ist, die in das Hard-Top inte
griert ist. Bei Bedarf kann das Sonnendach bzw. die Son
nenplane aus dem Hard-Top ziehharmonikaartig herausgezo
gen werden. Da das Hard-Top im Wesentlichen ein Hartscha
lendach aus Metall oder Kunststoff ist, welches auf einem
Traggestell angeordnet ist, sieht die Erfindung vor, die
Sonnenplane auf den Führungsstäben des Traggestells zu
befestigen und über diese Führungsstäbe ziehharmonikaartig
ausziehbar zu gestalten. Bei Bedarf kann daher die Plane
aus dem Hard-Top herausgezogen und an der hinteren Reling
des Achterdecks befestigt werden. Optisch wird das Pro
blem der zusätzlichen Funktionalität des Daches dadurch
gelöst, daß die Plane an ihrem hinteren Ende (heckseitig)
mit einer Hinterleiste versehen ist, die formschlüssig
mit den Ausmaßen des Hard-Tops abschließt. Im Falle, daß
die Sonnenplane in das Hard-Top hineingeschoben ist,
sieht der Benutzer bzw. Fahrgast oder Bootsführer keinen
Unterschied zu dem Hard-Top selbst, so daß das Hard-Top
mit Sonnenplane, das sogenannte Multifunktionsdach, op
tisch ansprechend die erfindungsgemäße Lösung verkörpert.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das
Hard-Top des Multifunktionsdaches begehbar ist. Dies wird
durch eine besondere Materialauswahl der Dachplatte ge
währleistet, nämlich Metall oder Kunststoff, welche durch
das Tragegestell des Daches stabilisiert wird. Auf diesem
Dach läßt sich somit eine Rettungsinsel verankern oder
auch betreten und im eingeklappten Zustand läßt sich das
Multifunktionsdach auch anderweitig benutzen, z. B. als
Sonnendeck.
Letztlich besteht ein Vorteil der Erfindung darin, daß
eine einzelne Person das Multifunktionsdach aufstellen
bzw. in den Hochstand verschwenken kann.
Es ist besonders vorteilhaft, daß durch das schwenkbare
Dach Brückdurchfahrten ermöglicht werden. Bei Bedarf kann
das Dach einfach eingeklappt werden, so daß die Maximal
höhe des Bootes nicht erhöht wird. Brückdurchfahrten sind
somit jederzeit gewährleistet, da die zulässige Höhe des
Bootes durch das Dach nicht verändert wird. Viele Binnen
reviere blieben der Fahrtenyacht mit festem (stationären)
Hard Top verwehrt.
Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den übrigen Unteran
sprüchen enthalten. Die Erfindung wird anhand eines Aus
führungsbeispieles wie folgt näher beschrieben und ist in
den folgenden Zeichnungen näher dargestellt; es zeigt:
Fig. 1 eine Teilseitenansicht einer
Bootsyacht mit dem erfindungsgemäßen
Multifunktionsdach; aus dieser
Zeichnung ist der Schwenkmechanismus
des Daches und die optionale Mög
lichkeit der Ausziehung der Plane
erkennbar;
Fig. 2 eine Draufsicht entsprechend
Fig. 1;
Fig. 3 eine Teilansicht des Multifunk
tionsdaches, insbesondere des Trage
gestells und der Führungsrohre, so
wie des Schwenkmechanismus;
Fig. 4 eine schematische Darstellung
des Verriegelungsmechanismus des
Hinterteils der Plane.
Fig. 1 zeigt eine Teilansicht einer Yacht 10 mit einem
verschwenkbaren Dach 11. Das Dach 11 ist über einen
Schwenkmechanismus auf die Vorderaufbauten vor dem Füh
rerstand 32 über einen Schwenkarm 16 verschwenkbar. Die
Schwenkbewegung wird in Fig. 1 durch einen Pfeil ange
deutet. Ferner ist aus Fig. 1 erkennbar, daß aus dem
Dach 11 eine Plane 12 ausziehbar ist. Die Plane 12 reicht
maximal bis zum hinteren Ende der Yacht. Bugseitig wird
die Plane 12 über Halterohre 21 mit der Reling 13 des
Bootskörpers der Yacht 10 verbunden.
In Fig. 2 ist der Mechanismus des Schwenkens des Daches
11 und des Ausziehens der Plane 12 näher dargestellt. Das
Dach 11 besteht im Wesentlichen aus einer Dachplatte 11a,
die auf einem Tragegestell 25 aufgebracht ist. Das Trage
gestell 25 wiederum verfügt vorderseitig über Querver
steifungen 25a und 26, an die ein oberer Lagerblock 15
angeschweißt ist. Über diesen Lagerblock 15 vollzieht
sich die vordere Abstützung des Multifunktionsdaches,
nämlich über einen Schwenkarm 16, der drehbar in zwei Ge
lenkblöcken am oberen Lagerblock 15 gehalten ist. Der
Schwenkarm 16 ist mit dem oberen Dachgelenkblock 15 mit
tels einer - nicht dargestellten - Spannschraube verbun
den, um die sich der Schwenkarm 16 dreht und mit welcher
der Schwenkarm festgeklemmt wird. Ein korrespondierender,
unterer Lagerblock 14 ist mit dem Bootskörper 17 selbst
verbunden. Die Fig. 3 zeigt diesen Mechanismus detail
lierter. Auch hier besteht der Lagerblock 14 aus zwei Ge
lenkblöcken, in die drehbar der Schwenkarm 16 (mittels
einer nicht dargestellten Spannschraube) eingesteckt
wird. In dem unteren Gelenkblock sind ferner zwei Gum
mizwischenlagen 16a eingebracht, die das Wackeln und
Quietschen der Teile verhindern und gleichzeitig eine
Kraftdosierung beim Zusammenspannen mit der Spannschraube
ermöglichen, damit das Dach 11 gedämpft zusammengeklappt
werden kann. Im Wesentlichen ist der untere Lagerblock 14
identisch mit dem oberen Lagerblock 15 und wird an dem
Schiffskörper 17 befestigt. Dieser Mechanismus dient zur
vorderen Abstützung des Multifunktionsdaches 11.
Ferner ist alternativ zu einem einzelnen Schwenkarm vor
gesehen, daß seitlich an der Vorderseite des Tragegestells
25 zwei Schwenkarme vorhanden sind (nicht dargestellt).
Der Schwenkmechanismus und die Montage des Schwenkar
mes ist jeweils derselbe, wie wenn nur ein einzelner
Schwenkarm Verwendung findet.
Im aufgestellten Zustand wird das Dach 11 von den beiden
hinteren Stützrohren 29 und dem Schwenkarm 16 gestützt.
Zusätzlich ist es möglich, am vorderen Teil des Daches 11
mehrere Spanndrähte 30 und 30a anzubringen, die in zwei
Halterungen 31 am vorderen Ende des Tragegestells 25 ver
bracht werden. Die Spanndrähte dienen als zusätzliches
Sicherheitselement und sind mit dem Bootskörper 17 ver
bunden. Diese Spanndrähte sind nur bei schwerem Wetter
erforderlich, ansonsten können in die Halterung 31 auch
beispielsweise Signalkörper wie Lampen, Antennen etc.
eingehängt werden.
Vorteilhaft sind vier Spanndrähte, da dadurch der
Schwenkarm 16 im vorderen Bereich des Daches arretiert
wird; falls die (nicht dargestellte Spannschraube) nicht
fest sitzen sollte, wird auf diese Weise durch die Spann
drähte zusätzliche Sicherheit gegen Verbiegung des
Schwenkarms bei Seegang, Vibrationen oder plötzlichem Ein
tauchen geschaffen. Auch können zwei Paare von Spanndräh
ten befestigt werden, die sich trapezartig mit den Vor
deraufbauten und mit der Reling verbinden lassen. Durch
diese Maßnahme werden die hinteren Stützrohre 29 zusätz
lich gegen Verbiegen stabilisiert.
Die Plane 12 dient als Sonnenrollo zum Schutz vor Regen
und Sonneneinstrahlung und ist sturmtauglich. Mit der
Plane 12 wird das hintere Achterdeck abgedeckt. Die Plane
12 ist einerseits an einer Hinterleiste 28 und dem Trage
gestell 25 des Daches 11 befestigt. Die Hinterleiste 28
hat an den endständigen Seiten jeweils Rohrhalter 22, in
welche die hinteren Halte- und Stützrohre 21 gesteckt
werden. Die Befestigung an dem Schiff selbst erfolgt
über die Reling 13, an welcher zwei Befestigungsrohre 23
angeschweißt sind. In diese Befestigungsrohre 23 ist ein
Zapfen 36 einbringbar, auf den die Stützrohre 21 wiederum
gesteckt werden. Die Fig. 4 illustriert diesen Vorgang
detailliert. An die Hinterleiste 28 sind weiterhin im We
sentlichen mittig zwei Rohrhalter bzw. Rohrzapfen 24 an
geschraubt, auf die die Spannrohre 19 gesteckt und ange
schraubt werden. Die Spannrohre 19 sind in den Führungs
rohren 27 des Tragegestelles 25 des Daches 11 verschieb
bar oder teleskopierbar eingesteckt und werden mit Flü
gelschrauben 37, die sich an den Führungsrohren 27 befin
den, arretiert. Die Hinterleiste 28 und das Tragegestell
25 sind zudem mit zwei Spannseilen 20 verbunden, welche
die Plane 12 im ausgefahrenen Zustand gespannt halten.
Im eingefahrenen Zustand ist das Sonnenrollo/die Plane 12
in das Multifunktionsdach integriert. Die Hinterleiste 28
und die Außenverkleidung 34, die das Tragegestell 25
formschön umgibt, schließen bündig und formschlüssig mit
einander ab. Die Plane 12 ist ziehharmonikaartig in das
Dach 11 eingeschoben (gerafft) und wind- und wetterfest
geschützt. Zum Ausfahren der Plane 12 müssen die Flügel
schrauben 37 an den Führungsrohren 27 gelöst werden und
die Hinterleiste 28 mit der daran befindlichen Plane 12
kann ausgezogen werden. Die beiden parallel geführten
Spannrohre 19 sorgen dafür, daß sich die Plane 12 im auf
gebauten Zustand bei Wind nicht verdreht und der Vorgang
des Ausfahrens erleichtert wird. Die straff gespannte
Plane 12 wird mit den Flügelschrauben 37 fixiert. Die
Hinterleiste 28 und die Spannseile 20 halten die Plane 12
in ihrer Form. Das ausgefahrene Sonnenrollo 12 wird dann
auf die Stützrohre 23 gesteckt, die an der hinteren Re
ling angebracht sind.
Zum Einklappen des Multifunktionsdaches 11 muß die Plane
12 eingefahren sein. Die Spannschraube (nicht darge
stellt), die sich an dem oberen Lagerblock 15 befindet,
muß gelöst werden. Das Dach 11 wird dann von den beiden
hinteren Stützrohren 29 gehoben und im Kreisbogen über
den Schwenkarm 16 auf den vorderen Aufbau geklappt (in
Längserstreckung der Yacht 10). Die Spanndrähte 30 müssen
bis zur Beendigung des Schwenkvorgangs am Dach 11 ver
bleiben oder zusätzlich angebracht werden. Unkontrollier
te plötzliche Eigenbewegungen der Yacht könnten sonst ein
Schwenken nach Achtern bewirken, oder die Spannschrauben
(nicht dargestellt) könnten sich lösen.
Die zur Abstützung des Multifunktionsdaches benötigten
Rohre, nämlich die Halterohre 21 und die Stützrohre 29
werden aus den Halterungen 23 und 35 entfernt und am
Bootskörper oder im Bootskörper griffbereit verstaut.
Das Multifunktionsdach besteht daher im Wesentlichen aus
einem festen Hauptdach 11 (Hard-Top) und einem zusätzli
chen Sonnenrollo bzw. einer Plane 12. Das Markante an
dieser Konstruktion ist der feste Aufbau, der eingeklappt
werden kann. Das Dach ist durch seinen stabilen Aufbau
und die Befestigung seetauglich und kann bei Sturm, Regen
und Wellengang im aufgeklappten Zustand gefahren werden.
Das Dach ist im Gegensatz zu anderen auf dem Markt be
findlichen Modellen begehbar und klappbar, zudem besteht
die Möglichkeit, ein Beiboot oder eine Rettungsinsel oder
eventuell Sonnenkollektoren anzubringen. Bei den meisten
Schiffstypen ist zur Anbringung der Navigationsgeräte
(Radar, Antennen) und von Scheinwerfern ein großer Tragebügel
nötig. Dieser entfällt bei dem erfindungsgemäßen Multi
funktionsdach; denn Zusatzgeräte können einfach am Dach
selbst montiert werden.
Das Dach selbst ist konvex ausgestaltet, so daß auftref
fendes Wässer von dem Dach abfließt und sich nicht auf
diesem sammelt. Damit das Wasser nicht auf den Führer
stand bzw. auf das Achterdeck schwappt, sind Abflußlöcher
(vorzugsweise 4 Stück) 33 seitlich an der Dachplatte 11a
vorgesehen.
Der Schwenkvorgang wird normalerweise manuell durchge
führt. Bei Segelyachten jedoch ist auch ein halbautomati
scher Schwenkvorgang denkbar, wobei z. B. über ein Fall am
Mast das Dach angehoben und geschwenkt wird. Bei Motor
yachten ist aber ebenfalls ein halbautomatischer Vorgang
denkbar, wobei der Schwenkarm über ein Zug-
Schiebegestänge, eine Winde und entsprechende Hydraulik
verschoben wird; dies erscheint insbesondere bei hohen
Gewichten des Daches vorteilhaft. Im allgemeinen kann das
Dach durch eine einzige Person in den Hochstand gebracht
werden und auch wieder eingeklappt werden. Denkbar ist
jedoch auch, daß eine zweite Person die Hebelwirkung des
Schwenkarms 16 nutzt und so das Aufstellen des Daches er
leichtert. Das Dach selbst wiegt ca. 60 kg, wobei das zu
hebende Gewicht über die Hebelwirkung am Drehpunkt des
Schwenkarmes lediglich bei ca. 30 kg liegt, so daß auch
eine einzelne Person das Dach aufstellen kann.
10
Yacht
11
Dach
11
aDachplatte
12
Plane
13
Bootsreling
14
Unterer Lagerblock
15
Oberer Lagerblock
16
Schwenkarm
16
aGummizwischenlage
17
Bootskörper
18
Achterdeck
19
Spannrohre (zu
12
)
20
Spannseile (zu
12
)
21
Halterohre (zu
12
)
22
Rohrhalter oben
23
Rohrhalter unten/hinten
24
Rohrhalter/Rohrzapfen hinten
25
Tragegestell
25
aTragegestell, Querverbindung
26
Tragegestell, Querversteifung
27
Führungsrohre
28
Hinterleiste
29
Stützrohre (zu
11
)
29
aZapfen zu
29
30
Spanndrähte (zu
11
)
30
avordere Spanndrähte
31
Halterungen (zu
30
)
32
Führerstand
33
Abflußlöcher
34
Außenverkleidung (zu
25
)
35
Relingrohr/Halterungen
36
Zapfenverbindung (zu
35
)
37
Flügelschraube
Claims (15)
1. Multifunktionsdach, insbesondere für Yachten im Bin
nen- und Kanalbereich, bestehend aus einer über das
Achterdeck bringbaren Dachkonstruktion, welches mit
tels Verstrebungen mit der Bootsreling der Yacht ge
halten ist und wobei das Dach über einen Schwenkme
chanismus in der Längserstreckung der Yacht über zu
mindest den Führerstand schwenkbar ausgestaltet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Dachkonstruktion
(11) eine Plane (12) integriert ist, die heckseitig
über das Achterdeck (18) ausziehbar ist, und wobei
das gesamte Dach (11) bugseitig über einen Schwenk
mechanismus (14, 15, 16) in der Längserstreckung der
Yacht (10) unter gleichzeitiger Absenkung der Durch
fahrtshöhe der Yacht (10) bei gleichzeitiger Beibe
haltung der Maximalhöhe der Yacht (10), die durch
den Führerstand gebildet wird, schwenkbar ausgestal
tet ist.
2. Multifunktionsdach nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schwenkmechanismus aus mindestens
einem Schwenkarm (16) besteht, der über einen unte
ren Lagerblock (14) mit dem Bootskörper (17) und
über einen oberen Lagerblock (15) mit dem Dach (11,
26) verbunden ist.
3. Multifunktionsdach nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schwenkarm (16) drehbar gelagert
in den unteren und oberen Lagerblöcken (14, 15) be
festigt und arretierbar ist.
4. Multifunktionsdach nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dachkonstruktion (11) aus
einer begehbaren Dachplatte (11a) und einem darunter
angeordneten Tragegestell (25, 26) mit zentralen
Führungsrohren (27) besteht.
5. Multifunktionsdach nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Dach (11) in ausgeklapptem Zu
stand, zusätzlich zu der Stabilisierung über den
Schwenkarm (16), über in die Bootsreling (13) ver
senkbare Stützrohre (29) vertikal befestigt und sta
bilisiert wird.
6. Multifunktionsdach nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Dach (11) mit Halterungen (31)
versehen ist, durch die in ausgeklapptem Zustand das
Dach (11) durch mit dem Bootskörper (17) gespannte
Spanndrähte (30, 30a) zusätzlich stabilisiert wird.
7. Multifunktionsdach nach wenigstens einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Plane (12) durch Spannrohre (19), die in den Füh
rungsrohren (27) des Tragegestells (25) geführt
sind, horizontal und über in die Bootsreling (13)
versenkbare Halterohre (21) vertikal befestigt und
stabilisiert wird, wobei die Spannrohre (19) mit ei
ner heckseitigen Hinterleiste (28) verbunden sind.
8. Multifunktionsdach nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Plane (12) zieharmonikaartig in
die Dachkonstruktion (11) ein- und aus dieser aus
fahrbar ist, wobei die Hinterleiste (28) im einge
fahrenen Zustand formschlüssig mit der Dachplatte
(11a) und dem Tragegestell (25) abschließt.
9. Multifunktionsdach nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Plane (12) durch mit dem
Tragegestell (25) des Daches (11) verbundene Spann
seile (20) gespannt wird.
10. Multifunktionsdach nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Dach (11) konvex gewölbt ist und
Abflußlöcher (33) aufweist.
11. Multifunktionsdach nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit den Halterungen (31) Signalkörper
verbindbar sind.
12. Multifunktionsdach nach Anspruch 5 und 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reling (13) mit vertikalen
Relinghalterungen (35) versehen ist, die zur Aufnah
me der maßlich korrespondierenden Stützrohre (29)
und Spannrohre (19) dienen.
13. Multifunktionsdach nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steckverbindung der Stützrohre
(29) und der Spannrohre (21) über Zapfen (29a, 36)
erfolgt.
14. Multifunktionsdach nach wenigstens einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit
tels Flügelschrauben (37) die Plane (12) in ein-
bzw. ausgefahrenen Zustand verriegelbar ist.
15. Multifunktionsdach nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dachplatte (11a) aus einem Leicht
metall oder Kunststoff gefertigt ist.
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