AT525795B1

AT525795B1 - Vorrichtung zur Herstellung von zwei- oder mehrlagigen vakuumierten und/oder mit Schutzgas begasten Folienverpackungen für Lebensmittel

Info

Publication number: AT525795B1
Application number: ATA60067/2022A
Authority: AT
Inventors: Kuchler Constantin; Kuchler Valentina
Original assignee: S A M Innovations Gmbh & Co Kg
Priority date: 2022-05-12
Filing date: 2022-05-12
Publication date: 2023-08-15
Also published as: AT525795A4; WO2023215926A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von zwei- oder mehrlagigen vakuumierten und/oder mit Schutzgas begasten Folienverpackungen für Lebensmittel, insbesondere in Form von Aufschnitt, umfassend eine einen haubenförmigen Oberteil (1) und einen Unterteil (2) aufweisende Behandlungskammer (3), wobei Ober- (1) und Unterteil (2) relativ zueinander zwischen einer geöffneten Ladestellung und einer geschlossenen Betriebsstellung bewegbar sind, sowie eine in der Kammer (3) angeordnete Schweißeinrichtung zum miteinander Verschweißen der einzelnen Folienlagen. Die Vorrichtung ist für die Verarbeitung von vorab auf Packungsgröße zugeschnittenen Einzelblattfolien ausgelegt und daher ist eine Zufuhrfördereinheit (4) vorgesehen, welche seitlich neben dem Unterteil (2) angeordnet ist, und es ist eine weitere Fördereinheit (5) innerhalb des Unterteils (2) vorgesehen, welche mit der Zufuhrfördereinheit (4) vorzugsweise über einen gemeinsamen Antrieb (6) synchron antriebbar ist, um vorbereitete Packungen aus mehrlagigen Einzelblattfolien mit zwischen den Folienlagen befindlichen Lebensmitteln zur Behandlung vollständig in die Kammer (3) und wieder heraus zu befördern.

Description

Beschreibung

[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von zwei- oder mehrlagigen vakuumierten und/oder mit Schutzgas begasten Folienverpackungen für Lebensmittel, insbesondere in Form von Aufschnitt, umfassend eine einen haubenförmigen Oberteil und einen Unterteil aufweisende Behandlungskammer, wobei Ober- und Unterteil relativ zueinander zwischen einer geöffneten Ladestellung und einer geschlossenen Betriebsstellung bewegbar sind, sowie eine in der Kammer angeordnete Schweißeinrichtung zum miteinander Verschweißen der einzelnen Folienlagen.

[0002] Die bisherigen Aufschnitt- und Verpackungssysteme der Anmelderin produzieren frische Aufschnitte von beispielsweise Wurst und/oder Käse oftmals im Bereich von Frischetheken direkt im Kundenbereich und verpacken diese in zwei- oder in mehrlagige Klarsichtfolienverpackungen aus miteinander verschweißten Einzelblattfolienabschnitten. Dabei wird eine untere Einzelblattfolie als erste Lage aufgelegt, darauf dann das Schnittgut platziert und zumindest eine zweite Lage in Form einer weiteren Einzelblattfolie darüber gelegt und die beiden Lagen miteinander verschweißt. Es ist auch möglich, weitere Zwischenlagen aus weiteren Einzelblattfolien vorzusehen, um einzelne Sorten oder Portionen von Aufschnitt voneinander zu trennen, wobei beim Schweißvorgang dann alle Lagen miteinander verschweißt werden. Die Herstellung direkt im kundennahen Bereich ermöglicht es, dass die Frische der Produkte sichtbar ist, die Packungen vor Ort produziert und noch am selben Tag verkauft werden können. Durch das einfache Verschweißen gelangt jedoch auch Sauerstoff in die Verpackungen, was dazu führt, dass die Ware im Gegensatz zur herkömmlichen Selbstbedienungsware, die unter Schutzatmosphäre verpackt wird, nicht länger haltbar ist. Außerdem vergraut durch die Sauerstoffzufuhr die Ware rasch binnen weniger Stunden. Ein Verkauf solcher unansehnlicher Verpackungen ist dann nicht mehr möglich. Es werden daher zunehmend komplett verschlossene Packungen bevorzugt, die unter modifizierter Atmosphäre verpackt wurden. Sogenannte „Modified-Atmosphere-Packaging-(MAP)-Packungen können in einem vergrößerten Zeitraum als den derzeit 1-3 Tagen ohne Vergrauung und Verblassung der Ware verkauft werden.

[0003] Die sich am Markt befindlichen Maschinen zur Herstellung solcher MAP-Packungen werden derzeit nur in großen zentralen Produktionen und in der Industrie eingesetzt und sind mit einem hohen Investitionsvolumen verbunden. Auch in der Industrie benötigt man drei Geräte, um den Prozess abzubilden: einen "Slicer", mit welchem die Ware geschnitten wird, gegebenenfalls ein Verbindungsgerät, das die geschnittene Ware zum Verpackungsgerät befördert und weitergibt, und ein Verpackungsgerät, welches die Ware unter Schutzatmosphäre verpackt. Da diese Anlagen sehr kostenintensiv sind, wird die Ware oft manuell vom Slicer in das Verpackungsgerät gelegt. Die Geräte für zentrale Produktionen sind abgesehen von den hohen Kosten auch deutlich größer und lauter, weshalb sie allein schon deshalb nicht im Kundenbereich eingesetzt werden können. Geräte im Stand der Technik werden nur mit gespannten Folienrollen betrieben, aus welchen beim Begasungs- und Schweißvorgang erst die fertigen Packungen herausgestanzt werden. Eine derartige Industrieanlage, die mit durchgehenden Folienbahnen arbeitet, ist beispielsweise in der EP 1772384 A1 offenbart. Die Begasungskammern müssen beim Vakuumieren und Begasen auch einem hohen Druck standhalten können, weshalb für das Öffnen und Schließen meist Pneumatik- oder Hydraulikzylinder verwendet werden, die entsprechend groß, teuer und laut sind, was einen Einsatz nahe dem Kundenbereich ebenfalls unmöglich macht. Der Einsatz von Folienbahnen, aus denen erst nach dem Begasungs- und Schweißvorgang die Packungen herausgetrennt werden, führt auch zu mehr Folienabfällen, weshalb diese Vorrichtungen auch hinsichtlich des Anfallens von Kunststoffmüll nicht sehr nachhaltig sind.

[0004] Es gibt kein Gerät, welches direkt in Supermärkten eingesetzt werden kann, und welches unter Schutzatmosphäre verpackte mehrlagige Packungen erzeugen kann. Man ist daher von der zentralen Belieferung von Standard-Selbstbedienungsware, welche in zentralen Lagern geschnitten wird, abhängig. Dadurch kann nicht auf individuelle Wünsche eingegangen werden oder beispielsweise die Schnittstärke nach Kundenwunsch variiert werden. Somit ist auch die Möglichkeit des Verkaufs von SB-Ware von lokalen, regionalen Produzenten mit oft nur kleineren Stück-

zahlen nur schwer möglich.

[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, zeitgemäße Verpackungen von Wurst und Käse im Lebensmittelhandel zu schaffen, indem eine neuartige, kompakte vollautomatische Verpackungsvorrichtung realisiert wird, welche auch in Supermärkten eingesetzt werden kann und in bestehende Systeme mit Aufschnittschneidemaschinen im Kundenbereich eingebunden werden kann. Es soll möglich sein, auf kleinstem Raum mehrlagige MAP-Packungen von beispielsweise Wurst oder Käse individuell auch auf Kundenwunsch herzustellen. Die Vorrichtung soll neben der kompakten Bauweise auch kostengünstig in der Anschaffung und leise im Betrieb sein. Unnötiger Verpackungsabfall soll vermieden werden und das Gerät soll leicht zu bedienen und einfach in der Reinigung sein.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Vorrichtung für die Verarbeitung von vorab auf Packungsgröße zugeschnittenen Einzelblattfolien ausgelegt ist und daher eine Zufuhrfördereinheit vorgesehen ist, welche seitlich neben dem Unterteil angeordnet ist, und eine weitere Fördereinheit innerhalb des Unterteils vorgesehen ist, welche mit der Zufuhrfördereinheit vorzugsweise über einen gemeinsamen Antrieb synchron antreibbar ist, um vorbereitete Packungen aus mehrlagigen Einzelblattfolien mit zwischen den Folienlagen befindlichen Lebensmitteln zur Behandlung vollständig in die Kammer und wieder heraus zu befördern. Bei allen im Stand der Technik bekannten Vorrichtungen werden immer Folienbahnen eingesetzt, welche von einer Spenderrolle bis zu einer Abfallrolle gespannt geführt sind, wobei diese Folienbahnen durch den Begasungsraum sowie eine Stanze durchgeführt werden. Sofern mehrlagige Packungen hergestellt werden sollen, müssen weitere gespannte Folienbahnen mit jeweiligen Spenderrollen und Abfallrollen in die Anlage eingeflochten werden, was die Produktionsstraße entsprechend deutlich verlängert. Die Ware muss dann zusätzlich an unterschiedlichen Punkten zugeführt werden, was den gesamten Prozess verkompliziert. Die Begasungskammer besteht meistens aus einem Oberteil und Unterteil, zwischen welchen die zumindest zwei Folienbahnen mit dazwischen befindlichem Produkt eingeklemmt und vakuumiert und begast werden. Bei der vorliegenden Erfindung besteht der Vorteil darin, dass eine individuell zwei- oder mehrlagige Verpackung inklusive Produkt auf den bereits bekannten Aufschnittschneidemaschinen der Anmelderin hergestellt und anschließend der erfindungsgemäßen Vorrichtung zugeführt werden können. Die vorbereitete Verpackung besteht aus bereits auf Packungsgröße zugeschnittenen Einzelblattfolien mit dazwischen gelagertem Produkt, welche gemeinsam über die Zufuhrfördereinheit über den Rand des Unterteils der Behandlungskammer transportiert werden. Dort übernimmt die synchron laufende im Unterteil der Behandlungskammer angeordnete Fördereinheit die komplette Verpackung und transportiert diese in die Mitte der Kammer, wonach der Vakuumier-, Begasungs- und Schweißvorgang durchgeführt wird. Die fertige MAP-Packung wird anschließend von der Fördereinheit wieder aus der Behandlungskammer hinaustransportiert. Im Auslassbereich kann entweder eine weitere Abgabefördereinheit oder auch beispielsweise eine Rutsche angeordnet sein, über welche die fertigen MAP-Packungen weitertransportiert werden.

[0007] Dabei ist es ein weiteres vorteilhaftes Merkmal, dass der haubenförmige Oberteil entlang von normal zum Unterteil ausgerichteten Führungen senk- bzw. hebbar ist, wobei in der abgesenkten Betriebsstellung zwischen den oberen Rändern des Unterteils und den unteren Rändern des Oberteils eine durchgehende Dichtfläche ausgebildet ist. Dies stellt eine besonders günstige, platzsparende und einfach zu reinigende Ausführung dar. Beispielsweise können drei oder vier Führungsstangen für den haubenförmigen Oberteil vorgesehen sein, entlang welcher der Oberteil auf den Unterteil aufgesetzt bzw. von diesem hochgehoben werden kann. Die Dichtfläche kann beispielsweise durch ein umlaufendes elastisches Dichtband ausgebildet werden, welches am Oberteil oder Unterteil angeordnet ist.

[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der Oberteil mittels eines elektrischen Antriebs mit Hilfe einer Kniehebeleinrichtung zwischen Ladestellung und Betriebsstellung bewegbar ist. Die Kniehebeleinrichtung erlaubt es, den nötigen Druck für die Kammer aufzubauen, ohne teure, baulich größere und vor allem im Betrieb laute Pneumatik- oder Hydraulikzylinder einsetzen zu müssen. Uber einen Elektroantrieb kann die Kniehebeleinrichtung über eine Spindel angetrieben werden und in der Betriebsstellung den nötigen Druck zwischen

Ober- und Unterteil aufbauen, welcher für die Begasung notwendig ist.

[0009] Es ist ferner ein bevorzugtes Merkmal, dass die Schweißeinrichtung einen beheizbaren Schweißrahmen aufweist, welcher beweglich im Oberteil gelagert ist und über einen Antrieb zwischen einer Ausgangsstellung und einer Schweißstellung im Wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung des Oberteils bewegbar ist, wobei im Unterteil ein Gegenrahmen für den Schweißrahmen angeordnet ist, sodass die Folienlagen in der Schweißstellung zwischen Schweißrahmen und Gegenrahmen um die gesamte Verpackung herum zusammengepresst sind. Der Schweißrahmen kann beispielsweise über einen elektrischen Antrieb in die gleiche Richtung wie der haubenförmige Oberteil verstellt werden. Dabei ist der Antrieb vorzugsweise außerhalb des haubenförmigen Oberteils angeordnet und mit dem Schweißrahmen über Führungsstangen durch den Oberteil hindurch verbunden, wobei die Führungsstangen relativ zum Oberteil beweglich durchgeführt sind.

[0010] Ein weiteres bevorzugtes Merkmal einer möglichen Ausführungsform ist es, dass der Unterteil eine Bodenfläche und vier Seitenwände zur Ausbildung der oberen Ränder für die Dichtfläche zum Oberteil aufweist, wobei die Fördereinheit gemeinsam mit dem Gegenrahmen auf der Bodenfläche im Unterteil, vorzugsweise mit Hilfe von Magnetverbindungen fixierbar ist. Damit kann der Gegenrahmen gemeinsam mit der Fördereinheit vollständig aus dem Unterteil entnommen werden und der Unterteil kann so einfach gereinigt werden.

[0011] Dabei ist es ein weiteres vorteilhaftes Merkmal, dass die Transportebene der Verpackungen auf der Zufuhrfördereinheit und der Fördereinheit höher liegt als die oberen Ränder der Seitenwände des Unterteils. Damit die vorbereitete Verpackung aus Schnittgut und Einzelblattfolien in die Behandlungskammer transportiert werden kann, muss sie über den Rand des Unterteils transportiert werden. Deshalb müssen zumindest die in Förderrichtung letzte Rolle der Zufuhrfördereinheit und die erste und letzte Rolle der im Unterteil befindlichen Fördereinheit so ausgestaltet sein, dass die tatsächliche Transportebene der Verpackungen oberhalb des oberen Rands der Seitenwände des Unterteils liegt. Es ist zudem zweckdienlich, wenn im Ubergabebereich abschnittsweise Führungsrampen angeordnet sind, welche zusätzlich verhindern, dass die Ränder der Einzelblattfolien an den Seitenwänden hängen bleiben.

[0012] Gemäß einem weiteren bevorzugten Merkmal ist es vorgesehen, dass die Fördereinheit einen Halterahmen für die Lagerung von zumindest vier Förderrollen sowie für den Gegenrahmen aufweist, wobei jeweils zwei Förderrollen außerhalb des Gegenrahmens und zwei Förderrollen innerhalb des Gegenrahmens angeordnet sind und untereinander über Förderriemen und/oder Antriebsriemen miteinander gekoppelt sind, und wobei eine der außenliegenden Förderrollen mittels einer lösbaren Kupplung mit einer den Unterteil nach außen durchragenden Antriebswelle verbindbar ist, wodurch alle Förderrollen über die eine Antriebswelle in die gleiche Richtung antreibbar sind. Auf diese Art kann sehr einfach eine Fördereinheit mit Gegenrahmen geschaffen werden, die als kompakter Bauteil einfach für die Reinigung entnehmbar ist. Dadurch, dass die Fördereinrichtung an nur einer Stelle mit der Antriebswelle gekoppelt werden muss, kann der gesamte Innenraum des Unterteils im Wesentlichen flach ausgeführt sein, was eine einfache Reinigung begünstigt.

[0013] Schließlich ist es ein weiteres vorteilhaftes Merkmal, dass der Unterteil in einer Wartungsstellung schubladenartig aus der Vorrichtung herausschiebbar oder entnehmbar ist, wobei die aus dem Unterteil herausragende Antriebswelle vorzugsweise über zumindest ein Zahnrad mit einem gemeinsamen Antrieb für die Zufuhrfördereinheit koppelbar bzw. entkoppelbar ist. Dies ermöglicht den einfachen Zugang für die Wartung und Reinigung des Unterteils und der Fördereinheit. Das Zahnrad für die Kopplung mit dem gemeinsamen Antrieb kann ebenso wie jenes Zahnrad des Antriebs, mit welchem es in Eingriff bringbar ist, einander zugewandte Abfasungen der Zähne aufweisen, sodass sich die Zähne der beiden Zahnräder beim seitlichen Zusammenschieben während des Kopplungsvorgangs selbständig zentrieren und ineinander geführt werden. Dadurch werden Fehlstellungen während des Kopplungsvorgangs auf einfache Art und Weise vermieden.

[0014] Die Erfindung wird nun in größerem Detail anhand von Ausführungsbeispielen sowie mit

Hilfe der beiliegenden Figuren beschrieben. Dabei zeigen

[0015] Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

[0016] Fig. 2 eine Aufsicht auf den Unterteil einer weiteren möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

[0017] Fig. 3 eine schematische seitliche Schnittansicht durch die Vorrichtung aus Fig. 1 in geöffneter Ladestellung,

[0018] Fig. 4 eine schematische seitliche Schnittansicht durch die Vorrichtung aus Fig. 1 in geschlossener Betriebsstellung,

[0019] Fig. 5 eine schematische seitliche Schnittansicht durch die Vorrichtung aus Fig. 1 in geschlossener Betriebsstellung während des Schweißvorgangs und

[0020] Fig. 6 eine schematische Explosionsansicht einer möglichen Ausführungsform des Unterteils mit Fördereinheit.

[0021] In der Fig. 1 ist schematisch eine erste mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Seitenansicht dargestellt. Die Behandlungskammer 3 (siehe Fig. 3 bis 5) wird durch einen haubenförmigen Oberteil 1 und einen Unterteil 2 ausgebildet. In diese Behandlungskammer 3 führen Gasleitungen (nicht gezeigt), welche zum Vakuumieren der Kammer 3 und zum Einleiten von Schutzgas dienen. In der Fig. 1 ist die Vorrichtung in der geöffneten Ladestellung dargestellt. In dieser Stellung kann eine vorbereitete Lebensmittelbackung bestehend aus zwei oder mehr Lagen von Einzelblattfolien mit dazwischen befindlichem Aufschnitt von beispielsweise Wurst und/oder Käse über die Zufuhrfördereinheit 4 in Richtung des Unterteils 2 transportiert werden. Die vorbereitete Packung wird von der Zufuhrfördereinheit 4 über den oberen Rand 8 des Unterteils in die Kammer 3 geschoben und in der Kammer 3 von der Fördereinheit 5 übernommen, welche sich synchron zur Zufuhrfördereinheit 4 bewegt. Dies wird auf einfache Weise dadurch erreicht, dass sowohl die Zufuhrfördereinheit 4 als auch die Fördereinheit 5 von einem gemeinsamen Antrieb 6 über mehrere Zahnräder angetrieben werden. Nach der Behandlung dient die Fördereinheit 5 auch dazu, die fertige vakuumierte und/oder begaste sowie verschweißte MAP-Packung wieder aus der Kammer 3 gegenüber der Zufuhrfördereinheit 4 hinaus zu befördern, wo die fertige MAP-Packung über eine Rutsche 27 abgleiten kann.

[0022] Der haubenförmige Oberteil 1 ist entlang von senkrecht auf den Unterteil 2 ausgerichteten Führungen 7 über eine Kniehebeleinrichtung 11 bewegbar. Die Kniehebeleinrichtung 11 wird über einen Antrieb 10, welcher beispielsweise eine Spindel antreibt, betätigt und sorgt so für ein Absenken oder Heben des haubenförmigen Oberteils 1.

[0023] In der Fig. 2 ist in einer schematischen Aufsicht der untere Teil einer weiteren möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Der haubenförmige Oberteil 1, welcher entlang der Führungen 7 bewegbar ist, ist in dieser Ansicht genauso wie der Schweißrahmen 12 (siehe Fig. 3 bis 5) und die jeweiligen Antriebe 10,13 nicht eingezeichnet.

[0024] Bei dieser Vorrichtung ist neben der Zufuhrfördereinheit 4 und der Fördereinheit 5 für den Weitertransport der Verpackungen eine weitere Abgabefördereinheit 28 vorgesehen. Die Fördereinheit 5 ist gemeinsam mit einem Gegenrahmen 14 für den Schweißrahmen 12 im Unterteil 2 angeordnet. Der Gegenrahmen 14 sowie der Schweißrahmen 12 können mehrere Querverstrebungen aufweisen, um mit der Vorrichtung auch unterschiedliche Packungsgrößen herstellen zu können. Der gesamte Unterteil 2 kann schubladenartig über den Handgriff 30 aus der Vorrichtung herausgezogen und für die Wartung und Reinigung entnommen werden.

[0025] In den Fig. 3 bis 5 sind in schematischen Schnittansichten die einzelnen Stellungen der Vorrichtung näher dargestellt. In der Fig. 3 ist ebenso wie in Fig. 1 die Vorrichtung in der geöffneten Ladestellung dargestellt. Ein schematisch eingezeichnetes Gehäuse 31 ist vorgesehen, um den gesamten Oberteil vor dem Zugriff des Nutzers zu schützen und vor allem während des Betriebs vor dem Absenken des Oberteils den Eintrittsbereich und Austrittsbereich der Packungen abzudecken, um Verletzungen vorzubeugen. Die vorbereiteten Packungen aus mehrlagigen

Einzelblattfolien, welche beispielsweise von einer Aufschnittschneidemaschine mit Folienspender kommen, werden auf der Zufuhrfördereinheit 4 in der Transportebene 18 an den Unterteil 2 herangeführt. Die oberen Ränder 8 des Unterteils 2 sind dabei niedriger als die Transportebene 18, sodass die vorbereitete Packung problemlos darüber hinweg transportiert und von der Fördereinheit 5 übernommen werden kann. Die Fördereinheit 5 transportiert die vorbereitete Packung in die Mitte der Behandlungskammer 3 und stoppt dort.

[0026] Danach wird der haubenförmige Oberteil 1 über den Antrieb 10 der Kniehebeleinrichtung 11 abgesenkt, bis die Stellung gemäß der Fig. 4 erreicht ist. In dieser Stellung treffen die unteren Ränder 9 des Oberteils 1 auf die oberen Ränder 8 des Unterteils 2 und bilden eine umlaufende Dichtfläche aus, wodurch die Behandlungskammer 3 nun abgedichtet ist. In der Kammer 3 kann nun über die Gasleitungen ein Vakuum angelegt werden und anschließend über die gleichen oder über zusätzliche Gasleitungen ein Schutzgas eingeleitet werden. Speziell beim Begasen entsteht in der Behandlungskammer 3 ein Überdruck, weshalb ein entsprechender Gegendruck aufrechterhalten werden muss, damit die Kammer 3 für den gesamten Vorgang dicht bleibt. Dies wird im Stand der Technik vorwiegend durch entsprechend stark dimensionierte, im Betrieb laute und kostspielige Pneumatikzylinder erreicht. Durch die Verwendung der Kniehebeleinrichtung 11 kann dieser Gegendruck auch auf einfachere Weise aufrechterhalten werden, wobei für das Verstellen der Kniehebeleinrichtung ein kostengünstigerer und leiser Elektroantrieb 10 eingesetzt werden kann.

[0027] Nach dem Vakuumieren und/oder Begasen werden die Ränder der Einzelblattfolien miteinander verschweißt. Fig. 5 zeigt die Stellung mit abgesenktem Schweißrahmen 12. Der Schweißrahmen 12 wird über einen oberhalb des haubenförmigen Oberteils 1 befindlichen Antrieb 13 zwischen einer Ausgangsstellung und einer Schweißstellung bewegt. Der Schweißrahmen 12 ist über Führungsstangen 29 mit dem Schweißrahmen 12 verbunden. Die Führungsstangen 29 sind durch den Oberteil 1 durchgeführt und relativ zu diesem beweglich. In der Schweißstellung wird der Schweißrahmen 12 auf den Gegenrahmen 14 im Unterteil 2 gepresst und erhitzt, wodurch die Folien miteinander verschweißt werden. Anschließend wird der Schweißrahmen 12 über den Antrieb 13 wieder angehoben und der haubenförmige Oberteil 1 wieder in die Ladestellung gemäß Fig. 3 zurückbewegt. Die fertige MAP-Packung kann nun über die Fördereinheit 5 wieder aus der Behandlungskammer 3 herausbewegt und an die Rutsche 27 abgegeben werden.

[0028] In der Fig. 6 ist in einer Explosionsansicht der ladenförmige Unterteil 2 sowie die Fördereinheit 5 dargestellt. Der ladenförmige Unterteil 2 weist eine im wesentlichen ebene Bodenfläche 15 sowie umlaufende Seitenwände 16 auf. Uber einen Handgriff 30 kann der Unterteil 2 in die Vorrichtung eingeschoben bzw. entnommen werden. In der Fördereinheit 5 ist auch der Gegenrahmen 14 in einem Halterahmen 19 fixiert. Im Halterahmen 19 befinden sich ferner zwei außerhalb des Gegenrahmens 14 angeordnete Förderrollen 20 und zwei innerhalb des Gegenrahmens angeordnete Förderrollen 21. Eine der äußeren Förderrollen 20 kann über eine Kupplung 24 mit einer Antriebswelle 25 im Unterteil 2 verbunden werden. Der Halterahmen 19 wird ferner im Unterteil 2 über in der Bodenfläche 15 angeordnete Magnetverbindungen 17 lösbar in Position gehalten. Die mit der Kupplung 24 verbindbare äußere Förderrolle 20 ist über einen Antriebsriemen 23 mit der nächstliegenden inneren Förderrolle 21 verbunden. Die beiden inneren Förderrollen 21 sind untereinander mittels Förderriemen 22 verbunden und die zweite innere Förderrolle 21 ist mit der zweiten äußeren Förderrolle 20 wieder über einen Antriebsriemen 23 verbunden. Somit können alle Förderrollen 20,21 synchron über die Antriebswelle 25 angetrieben werden. Die gesamte Fördereinheit 5 kann einfach aus dem Unterteil 2 entnommen werden und sowohl die Fördereinheit 5 als auch der Unterteil 2 können einfach gewartet und gereinigt werden.

[0029] Die Antriebswelle 25 im Unterteil ist über ein Zahnrad mit einem weiteren Zahnrad 26 verbunden, welches der Kopplung mit dem Antrieb 6 der Vorrichtung dient. In der gezeigten Ausführungsform wird über das Zahnrad 26 beim Einschieben sowohl die Kopplung zwischen Fördereinheit 5 und Antrieb 6 sowie auch zwischen der Zufuhrfördereinheit 4 und dem Antrieb 6 hergestellt, wodurch beide mittels eines gemeinsamen Antriebs 6 betreibbar sind. Damit die Kopplung in jeder Zahnradstellung problemlos erfolgt, sind die Zähne des Zahnrads 26 sowie die Zähne an den Zahnrädern am Antrieb 6 und an der Zufuhrfördereinheit 4 in den betreffenden

Kopplungsbereichen seitlich abgefast, wodurch diese sich selbst zentrieren und ineinandergleiten.

BEZUGSZEICHENLISTE:

1 haubenförmiger Oberteil 2 Unterteil

3 Behandlungskammer

4 Zufuhrfördereinheit

5 Fördereinheit

6 Antrieb (Zufuhrfördereinheit und Fördereinheit) 7 Führungen

8 obere Ränder Unterteil

9 untere Ränder Oberteil 10 Antrieb (Kniehebeleinrichtung) 11 Kniehebeleinrichtung

12 Schweißrahmen

13 Antrieb (Schweißrahmen) 14 Gegenrahmen

15 Bodenfläche

16 Seitenwände

17 Magnetverbindungen

18 Transportebene

19 Halterahmen

20 äußere Förderrollen

21 innere Förderrollen

22 Förderriemen

23 Antriebsriemen

24 Kupplung

25 Antriebswelle 26 Zahnrad

27 Rutsche

28 Abgabefördereinheit 29 _Führungsstangen 30 Handgriff

31 Gehäuse

Claims

Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Herstellung von zwei- oder mehrlagigen vakuumierten und/oder mit Schutzgas begasten Folienverpackungen für Lebensmittel, insbesondere in Form von Aufschnitt, umfassend eine einen haubenförmigen Oberteil (1) und einen Unterteil (2) aufweisende Behandlungskammer (3), wobei Ober- (1) und Unterteil (2) relativ zueinander zwischen einer geöffneten Ladestellung und einer geschlossenen Betriebsstellung bewegbar sind, sowie eine in der Kammer (3) angeordnete Schweißeinrichtung zum miteinander Verschweißen der einzelnen Folienlagen, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung für die Verarbeitung von vorab auf Packungsgröße zugeschnittenen Einzelblattfolien ausgelegt ist und daher eine Zufuhrfördereinheit (4) vorgesehen ist, welche seitlich neben dem Unterteil (2) angeordnet ist, und eine weitere Fördereinheit (5) innerhalb des Unterteils (2) vorgesehen ist, welche mit der Zufuhrfördereinheit (4) vorzugsweise über einen gemeinsamen Antrieb (6) synchron antreibbar ist, um vorbereitete Packungen aus mehrlagigen Einzelblattfolien mit zwischen den Folienlagen befindlichen Lebensmitteln zur Behandlung vollständig in die Kammer (3) und wieder heraus zu befördern.

2, Vorrichtung zur Herstellung von mehrlagigen vakuumierten und/oder mit Schutzgas begasten Folienverpackungen für Lebensmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der haubenförmige Oberteil (1) entlang von normal zum Unterteil (2) ausgerichteten Führungen (7) senk- bzw. hebbar ist, wobei in der abgesenkten Betriebsstellung zwischen den oberen Rändern (8) des Unterteils (2) und den unteren Rändern (9) des Oberteils (1) eine durchgehende Dichtfläche ausgebildet ist.

3. Vorrichtung zur Herstellung von mehrlagigen vakuumierten und/oder mit Schutzgas begasten Folienverpackungen für Lebensmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberteil (1) mittels eines elektrischen Antriebs (10) mit Hilfe einer Kniehebeleinrichtung (11) zwischen Ladestellung und Betriebsstellung bewegbar ist.

4. Vorrichtung zur Herstellung von mehrlagigen vakuumierten und/oder mit Schutzgas begasten Folienverpackungen für Lebensmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweißeinrichtung einen beheizbaren Schweißrahmen (12) aufweist, welcher beweglich im Oberteil (1) gelagert ist und über einen Antrieb (13) zwischen einer Ausgangsstellung und einer Schweißstellung im Wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung des Oberteils (1) bewegbar ist, wobei im Unterteil (2) ein Gegenrahmen (14) für den Schweißrahmen (12) angeordnet ist, sodass die Folienlagen in der Schweißstellung zwischen Schweißrahmen (12) und Gegenrahmen (14) um die gesamte Verpackung herum zusammengepresst sind.

5. Vorrichtung zur Herstellung von mehrlagigen vakuumierten und/oder mit Schutzgas begasten Folienverpackungen für Lebensmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterteil (2) eine Bodenfläche (15) und vier Seitenwände (16) zur Ausbildung der oberen Ränder (8) für die Dichtfläche zum Oberteil (1) aufweist, wobei die Fördereinheit (5) gemeinsam mit dem Gegenrahmen (14) auf der Bodenfläche (15) im Unterteil (2) vorzugsweise mit Hilfe von Magnetverbindungen (17) fixierbar ist.

6. Vorrichtung zur Herstellung von mehrlagigen vakuumierten und/oder mit Schutzgas begasten Folienverpackungen für Lebensmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportebene (18) der Verpackungen auf der Zufuhrfördereinheit (4) und der Fördereinheit (5) höher liegt als die oberen Ränder (8) der Seitenwände (16) des Unterteils (2).

7. Vorrichtung zur Herstellung von mehrlagigen vakuumierten und/oder mit Schutzgas begasten Folienverpackungen für Lebensmittel nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinheit (5) einen Halterahmen (19) für die Lagerung von zumindest vier Förderrollen (20,21) sowie für den Gegenrahmen (14) aufweist, wobei jeweils zwei Förderrollen (20) außerhalb des Gegenrahmens (14) und zwei Förderrollen (21) innerhalb des Gegenrahmens (14) angeordnet sind und untereinander über Förderriemen (22) und/oder Antriebsriemen (23) miteinander gekoppelt sind, und wobei eine der außenliegen-

den Förderrollen (20) mittels einer lösbaren Kupplung (24) mit einer den Unterteil (2) nach außen durchragenden Antriebswelle (25) verbindbar ist, wodurch alle Förderrollen (20,21) über die eine Antriebswelle (25) in die gleiche Richtung antreibbar sind.

8. Vorrichtung zur Herstellung von mehrlagigen vakuumierten und/oder mit Schutzgas begasten Folienverpackungen für Lebensmittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterteil (2) in einer Wartungsstellung schubladenartig aus der Vorrichtung herausschiebbar oder entnehmbar ist, wobei die aus dem Unterteil (2) herausragende Antriebswelle (25) vorzugsweise über zumindest ein Zahnrad (26) mit einem gemeinsamen Antrieb (6) für die Zufuhrfördereinheit (4) koppelbar bzw. entkoppelbar ist.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen