AT524482A1 - Stranggießanlage und Verfahren zum Betrieb der Stranggießanlage - Google Patents

Stranggießanlage und Verfahren zum Betrieb der Stranggießanlage Download PDF

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AT524482A1
AT524482A1 ATA50798/2020A AT507982020A AT524482A1 AT 524482 A1 AT524482 A1 AT 524482A1 AT 507982020 A AT507982020 A AT 507982020A AT 524482 A1 AT524482 A1 AT 524482A1
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Stranggießanlage (10) zum wechselweisen Gießen eines ersten Warmstrangs (70) mit rechteckförmigem und eines zweite Warmstrangs (260) mit kreisförmigen Querschnitt aus einer metallischen Schmelze (65) und ein Ver- fahren zum Betrieb der Stranggießanlage (10), wobei die Stranggießanlage eine Strangführung (55) mit wenigstens einem ersten Treibergerüst (80) und einem in Förderrichtung (75) des ersten Warmstrangs (70) nachgeordnetem zweiten Treibergerüst (85), wobei das erste Treibergerüst (80) ein erstes Rollenpaar (105) mit einer ersten Rolle (110) und einer zweiten Rolle (115) und das zweite Treibergerüst (85) ein zweites Rollenpaar (141) mit einer dritten Rolle (145) und einer vierten Rolle (150) aufweist, wobei die erste Rolle (110) und die zweite Rolle (115) umfangsseitig jeweils eine erste Lauffläche (195) aufweisen, die jeweils in einem ersten Teilabschnitt (200) zylinderförmig ausgebildet ist, wobei die erste Rolle (110) und die zweite Rolle (115) jeweils in einem an den ersten Teilabschnitt (200) anschließenden zweiten Teilabschnitt (205) der ersten Lauffläche (195) eine umlaufend an der ersten Lauffläche (195) ausgebildete erste Einbuchtung (215) aufweisen, wobei die dritte Rolle (145) und vierte Rolle (150) jeweils eine zylinderförmige zweite Lauffläche (220) aufweisen, wobei der erste Teilabschnitt (200 zur Führung des ersten Warmstrang (70) und die erste Einbuchtung (215) zur Führung des zweiten Warmstrangs (260) ausgebildet sind.

Description

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Beschreibung
Stranggießanlage und Verfahren zum Betrieb der Stranggießan-
lage
Die Erfindung betrifft eine Stranggießanlage gemäß Patentanspruch 1 und ein Verfahren zum Betrieb solch einer Strang-
gießanlage gemäß Patentanspruch 10.
Aus der EP 3 135 402 Al ist eine Stranggießanlage zur Her-
stellung eines rechteckförmigen Warmstrangs bekannt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Stranggießanlage und ein verbessertes Verfahren zum Betrieb der Strang-
gießanlage bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird mittels einer Stranggießanlage gemäß Patentanspruch 1 und eines Verfahrens zum Betrieb der Stranggießanlage gemäß Patentanspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Aus-
führungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Es wurde erkannt, dass eine verbesserte Stranggießanlage zum wechselseitigen Gießen eines ersten Warmstrangs mit einem rechteckförmigen und eines zweiten Warmstrangs mit einem elliptischen oder kreisförmigen Querschnitt aus einer metallischen Schmelze dadurch bereitgestellt werden kann, dass die Stranggießanlage eine Strangführung mit wenigstens einem ersten Treibergerüst und einem in Förderrichtung des ersten Warmstrangs versetzt angeordneten zweiten Treibergerüst aufweist. Das erste Treibergerüst weist ein erstes Rollenpaar mit einer ersten Rolle und einer zweiten Rolle und das zweite Treibergerüst weist ein zweites Rollenpaar mit einer dritten Rolle und einer vierten Rolle auf. Zwischen dem ersten Rollenpaar und dem zweiten Rollenpaar ist der erste Warmstrang oder der zweite Warmstrang durchführbar. Die Rollen sind Jjeweils drehbar gelagert. Die erste Rolle und die zweite Rolle
weisen umfangsseitig Jeweils eine erste Lauffläche auf, die
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Jeweils in einem ersten Teilabschnitt zylinderförmig ausgebildet ist. Die dritte Rolle und die vierte Rolle weisen jeweils eine zylinderförmig ausgebildete zweite Lauffläche auf. Die dritte und vierte Rolle sowie der erste Teilabschnitt der ersten Rolle und der zweiten Rolle sind jeweils ausgebildet, den ersten Warmstrang mit dem rechteckförmigen Profil zu führen. In einem an den ersten Teilabschnitt in einer Richtung geneigt zu der Förderrichtung anschließenden zweiten Teilabschnitt der ersten Lauffläche weisen die erste Rolle und die zweite Rolle Jeweils eine umlaufend an der ersten Lauffläche ausgebildete erste Einbuchtung auf. Die erste Einbuchtung der ersten Rolle und der zweiten Rolle sind jeweils ausgebildet,
den zweiten Warmstrang zu führen.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass mittels der Stranggießanlage nur durch einen Wechsel der Kokille bei identischer Strangführung sowohl der erste Warmstrang mit rechteckförmigem Querschnitt als auch der zweite Warmstrang mit rundem Querschnitt hergestellt werden kann, ohne dass dafür die Strangführung zu adaptieren ist. Ferner wird sichergestellt, dass der zweite Warmstrang an einer äußeren Umfangsseite ein besonders rundes Profil aufweist und Abplattungen an dem zweiten Warmstrang vermieden werden. Dadurch kann aus dem zweiten Warmstrang besonders gut hochpräzises Rohrmaterial
hergestellt werden.
In einer weiteren Ausführungsform weist die erste Rolle und/oder die zweite Rolle einen dritten Teilabschnitt auf, wobei sich der dritte Teilabschnitt in der Richtung an den zweiten Teilabschnitt auf einer dem ersten Teilabschnitt abgewandten Seite des zweiten Teilabschnitts anschließt. In dem dritten Teilabschnitt ist die erste Rolle und/oder die zweite Rolle zylinderförmig ausgebildet. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass mit dem dritten Teilabschnitt die erste und/oder zweite Rolle den ersten Warmstrang beidseitig führen kann, sodass ein Verkippen des ersten Warmstrangs zwischen der ersten Rolle und der zweiten Rolle zuverlässig vermieden
werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform weist der erste Teilabschnitt einen ersten Außendurchmesser und der dritte Teilabschnitt einen zum ersten Außendurchmesser im Wesentlichen identischen weiteren Außendurchmesser auf. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass das rechteckförmige Profil des ersten Warmstrangs aufrechterhalten wird und insbesondere
keine Stufen in den ersten Warmstrang eingewalzt werden.
In einer weiteren Ausführungsform ist die Stranggießanlage in einem ersten Betriebszustand und einem zweiten Betriebszustand betreibbar. In dem ersten Betriebszustand ist eine erste Kokille mit einem rechteckförmigen Kokillenquerschnitt und in dem zweiten Betriebszustand ist eine zweite Kokille mit einem kreisförmigen oder elliptischen Kokillenquerschnitt in die Stranggießanlage eingesetzt. In dem ersten Betriebszustand ist die erste Kokille ausgebildet, aus der metallischen Schmelze den ersten Warmstrang mit dem rechteckförmigen Querschnitt und in dem zweiten Betriebszustand aus der metallischen Schmelze den zweiten Warmstrang mit dem kreisförmigen oder elliptischen Querschnitt zu gießen. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Stranggießanlage ausschließlich durch den Wechsel zwischen der ersten Kokille und der zweiten Kokille in der Lage ist Warmstränge unterschiedlicher Querschnittsform gießen kann, ohne dass weitere Umbauten notwendig sind. Dadurch sind die Rüstzeiten zur Herstellung des ersten Warmstrangs mit rechteckförmigem Querschnitt oder zur Herstellung des zweiten Warmstrangs mit kreisförmigem oder elliptischem Querschnitt besonders gering. Dadurch wird eine
hohe Auslastung der Stranggießanlage sichergestellt.
In einer weiteren Ausführungsform weist das erste Treibergerüst eine erste Messeinrichtung auf, wobei die erste Messeinrichtung ausgebildet ist, einen ersten Abstand der ersten Rolle zu der zweiten Rolle zu ermitteln. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass durch die Abstandsermittlung eine Dicke des ersten Warmstrangs vor Einleiten des ersten Warmstrangs
an das Treibergerüst ermittelt werden kann. Insbesondere kann
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bei Durchführung einer Soft-Reduktion des ersten Warmstrangs an dem zweiten Treibergerüst das zweite Treibergerüst besonders präzise auf Grundlage des ermittelten ersten Abstands
gesteuert werden.
In einer weiteren Ausführungsform weist die Stranggießanlage wenigstens ein drittes Treibergerüst auf, wobei das dritte Treibergerüst ein drittes Rollenpaar mit einer jeweils drehbar gelagerten fünften Rolle und einer sechsten Rolle aufweist. Das dritte Treibergerüst ist bezogen auf die Förderrichtung des ersten Warmstrangs dem zweiten Treibergerüst nachgeordnet. Das zweite Treibergerüst ist dem ersten Treibergerüst nachgeordnet. Die fünfte Rolle und die sechste Rolle weisen umfangsseitig Jeweils eine dritte Lauffläche auf, die Jeweils in einem vierten Teilabschnitt zylinderförmig ausgebildet ist. Jeweils in einem an den vierten Teilabschnitt in der Richtung anschließenden fünften Teilabschnitt der dritten Lauffläche ist eine umlaufend an der dritten Lauffläche ausgebildete zweite Einbuchtung ausgebildet. Der vierte Teilabschnitt der fünften Rolle und der sechsten Rolle sind jeweils ausgebildet, beidseitig an dem ersten Warmstrang anzuliegen, wobei die zweite Einbuchtung der fünften und sechsten Rolle jeweils zur Führung des zweiten Warmstrangs ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass mit dem dritten Treibergerüst zum einen der rechteckförmige erste Warmstrang und zum anderen der zweite Warmstrang geführt werden können. Dadurch kann über die gesamte Länge der Strangführung hinweg sowohl der erste als auch der zweite Warmstrang besonders gut gestützt werden, sodass ein Ausbeulen des ersten oder des zweiten Warmstrangs während des
Durchlaufens der Strangführung vermieden wird.
In einer weiteren Ausführungsform weist das dritte Treibergerüst eine zweite Messeinrichtung auf, wobei die zweite Messeinrichtung ausgebildet ist, einen dritten Abstand der fünften Rolle zu der sechsten Rolle zu ermitteln. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass bei Herstellung des ersten
Warmstrangs der zweite Abstand des zweiten Rollenpaars auf
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Basis des ersten Abstands und des dritten Abstands beispiels-
weise in einer Closed-Loop-Regelung geregelt werden kann.
In einer weiteren Ausführungsform ist die erste Einbuchtung konkav ausgebildet und weist eine Krümmung auf. Die erste Einbuchtung ist ausgebildet, eine äußere Umfangsseite des zweiten Warmstrangs mit einer Außenkrümmung zu formen. Die Krümmung ist vorzugsweise größer als die Außenkrümmung. Vorzugsweise ist die Krümmung um wenigstens einen Faktor von 1,2 bis 1,6 größer als die Außenkrümmung. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass beim Formen, insbesondere Treiben des zweiten Warmstrangs durch den zweiten Teilabschnitt der ersten und zweiten Rolle keine Kanten oder Rillen in die äußere Um-
fangsseite des zweiten Warmstrangs eingepresst werden.
In einer weiteren Ausführungsform weist das erste Treibergerüst eine erste Verstelleinrichtung auf, wobei die erste Verstelleinrichtung ausgebildet ist, die erste Rolle zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position zu bewegen. In der ersten Position ist ein erster Abstand zwischen der ersten Rolle und der zweiten Rolle geringer als in der zweiten Position der ersten Rolle. Hierbei ist von besonderem Vorteil, wenn zur Führung des zweiten Warmstrangs die erste Rolle sich in der ersten Position befindet und zur Führung des ersten Warmstrangs die erste Rolle in der zweiten Position durch die Verstelleinrichtung gehalten wird. Von besonderem Vorteil ist dabei, dass die erste Rolle und/oder die zweite Rolle angetrieben werden, sodass eine Presskraft, die durch die erste Verstelleinrichtung beim Treiben des zweiten
Warmstrangs abzustützen ist, geringgehalten werden kann.
In einem Verfahren zum Betrieb der Stranggießanlage wird aus der metallischen Schmelze der erste Warmstrang mit dem rechteckförmigen Querschnitt gegossen. Das Gießen des ersten Warmstrangs kann auch als erster Betriebszustand der Stranggießanlage bezeichnet werden. Alternativ wird aus der metallischen Schmelze der zweite Warmstrang mit elliptischen oder
kreisförmigen Querschnitt gegossen. Das Gießen des zweiten
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Warmstrangs kann auch als zweiter Betriebszustand der Stranggießanlage bezeichnet werden. Bei Führung des ersten Warmstrangs durch die Strangführung liegen die erste Rolle und die zweite Rolle beidseitig an dem ersten Warmstrang mit jeweils dem ersten Teilabschnitt an. Bei Führung des ersten Warmstrangs durch die Strangführung sind die dritte Rolle und die vierte Rolle beidseitig an den ersten Warmstrang angepresst, um den ersten Warmstrang in seiner Dicke zu reduzieren. Bei Führung des zweiten Warmstrangs durch die Strangführung liegen die erste Rolle und die zweite Rolle mit dem zweiten Teilabschnitt beidseitig an dem zweiten Warmstrang an und halten vorzugsweise den zweiten Warmstrang. Bei Führung des zweiten Warmstrangs durch die Strangführung stützt die vierte Rolle den zweiten Warmstrang. Dabei kann die dritte Rolle beabstandet zu dem zweiten Warmstrang angeordnet sein, sodass ein Abplatten des zweiten Warmstrangs vermieden wird. Über die vierte Rolle wird ein Teil des Gewichts des zweiten Warmstrangs abgestützt. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass mittels des zweiten Treibergerüstes der erste Warmstrang in die Breite getrieben werden kann und in seiner Dicke reduziert werden kann. Insbesondere eignet sich dabei das zweite Treibergerüst mit der dritten und vierten Rolle zur Durchführung einer Soft-Reduktion, das heißt, wenn der ersten Warmstrang eine bereits erstarrte Schale aufweist, im Kern Jedoch noch flüssig ist und dabei die Dicke des Warmstrangs redu-
ziert wird.
In einer weiteren Ausführungsform wird bei Führung des ersten Warmstrangs durch die Strangführung mittels der ersten und der zweiten Rolle eine Dicke des ersten Warmstrangs an dem ersten Treibergerüst ermittelt. In Abhängigkeit der ermittelten Dicke am ersten Treibergerüst und einer vordefinierten Sollenddicke des ersten Warmstrangs am Ende der Strangführung wird ein zweiter Abstand zwischen der dritten Rolle und der vierten Rolle ermittelt. In Abhängigkeit des ermittelten zweiten Abstands werden die dritte Rolle und die vierte Rolle
zueinander positioniert. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil,
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dass auf zusätzliche Messrollen in der Strangführung verzichtet werden kann, sodass die Stranggießanlage besonders ein-
fach und kostengünstig ausgebildet ist.
In einer weiteren Ausführungsform stützt bei Führung des ersten Warmstrangs durch die Strangführung die sechste Rolle des dritten Treibergerüsts den ersten Warmstrang mit dem vierten Teilabschnitt und die fünfte Rolle wird beabstandet zu dem ersten Warmstrang angeordnet. Bei Führung des zweiten Warmstrangs durch die Strangführung liegen die fünfte und sechste Rolle beidseitig an dem zweiten Warmstrang mit jeweils dem fünften Teilabschnitt an. Insbesondere kann eine Verformung, insbesondere eine Abplattung des zweiten Warmstrangs durch das dritte Rollenpaar aus dem zweiten Warmstrang herausge-
trieben/gewalzt werden.
In einer weiteren Ausführungsform liegen bei Führung des ersten Warmstrangs durch die Strangführung die fünfte Rolle und die sechste Rolle an dem ersten Warmstrang mit jeweils dem vierten Teilabschnitt an. Eine Enddicke des ersten Warmstrangs am dritten Treibergerüst wird auf Grundlage eines dritten Abstands zwischen der fünften Rolle und der sechsten Rolle ermittelt. Der ermittelte dritte Abstand wird bei Ermittlung des zweiten Abstands berücksichtigt, wobei bei Führung des zweiten Warmstrangs durch die Strangführung die fünfte Rolle und die sechste Rolle beidseitig an dem zweiten Warmstrang mit dem fünften Teilabschnitt anliegen und den zweiten Warmstrang stützen. Dadurch kann der zweite Abstand
in einem Closed-Loop auf die Sollenddicke geregelt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von FIGN näher erläu-
tert. Dabei zeigen:
FIG 1 eine schematische Darstellung einer Stranggießan-
lage gemäß einer ersten Ausführungsform;
FIG 2 einen in FIG 1 markierten Ausschnitt B der in FIG 1
gezeigten Stranggießanlage;
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FIG 3 einen Ausschnitt einer Schnittansicht entlang einer in FIG 2 gezeigten Schnittebene C-C durch das erste
Treibergerüst;
FIG 4 einen Ausschnitt einer Schnittansicht entlang einer in FIG 2 gezeigten Schnittebene D-D durch das
zweite Treibergerüst;
FIG 5 einen Ausschnitt einer Schnittansicht entlang einer in FIG 2 gezeigten Schnittebene E-E durch die in FIG 2 gezeigte Stranggießanlage;
FIG 6 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb der
in den FIGN 1 bis 5 gezeigten Stranggießanlage;
FIG 7 eine Schnittansicht entlang der in FIG 2 gezeigten Schnittebene C-C durch die in FIG 1 gezeigte
Stranggießanlage im zweiten Betriebszustand;
FIG 8 eine Schnittansicht entlang der in FIG 2 gezeigten Schnittebene D-D durch die in FIG 1 gezeigte
Stranggießanlage im zweiten Betriebszustand; und
FIG 9 eine Schnittansicht entlang der in FIG 2 gezeigten Schnittebene E-E durch die in FIG 1 gezeigte
Stranggießanlage im zweiten Betriebszustand.
In den nachfolgenden FIGN 1 bis 6 sowie 7 bis 9 wird auf ein Koordinatensystem zur erleichterten Orientierung Bezug genommen. Das Koordinatensystem weist eine x-Achse (Längsrichtung), eine y-Achse (Querrichtung) und eine z-Achse (Höhen-
richtung) auf.
FIG 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Stranggießanlage 10.
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Die Stranggießanlage 10 weist beispielhaft eine Pfanne 15 mit einem Auslassrohr 20 auf. Weiter umfasst die Stranggießanlage 10 ein unterhalb der Pfanne 15 angeordnetes Verteilerbecken 25 mit einem in z-Richtung verlaufenden Gießrohr 30 sowie einen im Verteilerbecken 25 angeordneten Stopfen 35. Darüber hinaus weist die Stranggießanlage 10 eine erste Kokille 40 und eine zweite Kokille 45 auf, wobei in FIG 1 beispielhaft die erste Kokille 40 in die Stranggießanlage 10 unterhalb an-
schließend an das Gießrohr 30 eingesetzt ist.
Entlang einer Schnittebene A-A (die beispielsweise als xyEbene ausgebildet ist) geschnitten weist die erste Kokille 40 eine rechteckförmige Ausgestaltung in der Schnittebene A-A auf. Beispielhaft weist die erste Kokille 40 zwei zumindest im Wesentlichen parallel zueinander angeordnete Schmalseitenplatten auf, die in FIG 1 verdeckt sind und in Jeweils einer xz-Ebene verlaufen. Ferner weist die erste Kokille 40 zwei gegenüberliegend angeordnete Breitseitenplatten 50 auf, die breiter ausgebildet sind als die Schmalseitenplatten. Die Breitseitenplatten 50 können Jeweils in einer yz-Ebene verlaufend angeordnet sein. Die Kokille 40, 45 ist in montiertem
Zustand gekühlt, vorzugsweise wassergekühlt.
Die zweite Kokille 45, die in FIG 1 nicht eingesetzt ist, weicht gegenüber der ersten Kokille 40 ab, sodass in der Schnittebene A-A die zweite Kokille 45 einen verrundeten Querschnitt, insbesondere einen kreisförmigen Querschnitt,
aufweist.
Die Stranggießanlage 10 weist ferner eine Strangführung 55 auf. Die Strangführung 55 ist in FIG 1 beispielhaft unterhalb eines Kokillenausgangs 60 der ersten Kokille 40 oder der zweiten Kokille 45 angeordnet. Der Kokillenausgang 60 ist auf einer dem Gießrohr 30 abgewandten Seite der Kokille 40, 45
angeordnet.
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Die Stranggießanlage 10 weist einen ersten Betriebszustand und wenigstens einen zweiten Betriebszustand auf. In dem ersten Betriebszustand ist, wie in FIG 1 gezeigt, die erste Kokille 40 in die Stranggießanlage 10 eingesetzt. Im zweiten Betriebszustand ist die zweite Kokille 45 in die Stranggießanlage 10 eingesetzt und die erste Kokille 40 demontiert. Somit mündet im zweiten Betriebszustand das Gießrohr 30 an der zweiten Kokille 45 und im ersten Betriebszustand das Gießrohr 30 an der ersten Kokille 40.
Im ersten Betriebszustand wird eine in der Pfanne 15 befindliche metallische Schmelze 65 vorzugsweise aus einem Eisenwerkstoff, insbesondere aus einem Stahlwerkstoff, beispielsweise X70, über das Auslassrohr 20 in das Verteilerbecken 25 eingefüllt. Aus dem Verteilerbecken 25 wird die metallische Schmelze 65 über das Gießrohr 30 im ersten Betriebszustand in die erste Kokille 40 eingeleitet, wobei ein erster Massenstrom der in die erste Kokille 40 fließenden metallischen Schmelze 65 mithilfe des Stopfens 35 gesteuert wird. In der ersten Kokille 40 kühlt die metallische Schmelze 65 an ihren Kontaktflächen mit der ersten Kokille 40, insbesondere an den Breitseitenplatten 50 und an den Schmalseitenplatten, ab und erstarrt hierbei, sodass die metallische Schmelze 65 in Form eines ersten Warmstrangs 70 mit einem rechteckigen Querschnitt unterseitig am Kokillenausgang 60 aus der ersten Kokille 40 austritt. Am Kokillenausgang ist eine Förderrichtung 75 des ersten Warmstrangs 70 im Wesentlichen in z-Richtung verlaufend. Beim Austreten aus dem Kokillenausgang 60 hat der erste Warmstrang 70 eine erstarrte erste Schale 100 von einigen Zentimetern Dicke, während ein Großteil seines ersten
Querschnitts innenseitig noch flüssig ist.
In Förderrichtung 75 des ersten Warmstrangs 70 ist die
Strangführung 55 der ersten Kokille 40 im ersten Betriebszustand nachgeordnet. Die Strangführung 55 weist eine Vielzahl von Treibergerüsten 80, 85, 90 zum Führen und Treiben sowohl
des ersten Warmstrangs 70 als auch des zweiten Warmstrangs
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260 auf. Zusätzlich kann die Strangführung 55 ein oder mehrere Führungsgerüste 91 aufweisen. Das Führungsgerüst 91 ist ausschließlich zum Halten und/oder Führen des ersten Warmstrangs 70, nicht jedoch zum Treiben des ersten Warmstrangs 70 ausgebildet.
In FIG 1 ist beispielhaft die Stranggießanlage 10 als Bogenstranggießanlage ausgebildet. Dies bedeutet, dass beispielhaft der erste Warmstrang 70 im Wesentlichen in Schwerkraftrichtung oder leicht schräg geneigt in Schwerkraftrichtung aus der ersten Kokille 40 herausgeführt wird und die Strangführung 55 den ersten Warmstrang 70 im ersten Betriebs-
zustand aus der Vertikalen in die Horizontale biegt.
Dabei weist in FIG 1 beispielhaft die Strangführung 55 ein erstes Treibergerüst 80, ein zweites Treibergerüst 85 oder eine Anordnung aus mehreren zweiten Treibergerüsten 85 und ein drittes Treibergerüst 90 auf. Auf das dritte Treibergerüst 90 kann auch verzichtet werden. Das Führungsgerüst 91 ist bezogen auf die Förderrichtung 75 des ersten Warmstrangs
70 dem Kokillenausgang 60 nachgeordnet.
Das erste Treibergerüst 80 ist bezogen auf die Förderrichtung 75 des ersten Warmstrangs 70 stromaufwärtsseitig zu den anderen Treibergerüsten 85, 90 angeordnet. Das erste Treiberge-
rüst 80 ist dem Führungsgerüst 91 bezogen auf die Förderrich-
tung des ersten Warmstrangs 70 nachgeordnet.
In Förderrichtung 75 abwärtsseitig ist dem ersten Treibergerüst 80 das zweite Treibergerüst 85 nachgeordnet. In der beispielhaften Ausführungsform weist die Strangführung 55 eine Anordnung aus mehreren nacheinander angeordneten zweiten Treibergerüsten 85 auf, die im Wesentlichen identisch zueinander ausgebildet sein können. Bezogen auf die Förderrichtung 75 abwärtsseitig ist das dritte Treibergerüst 90 dem zweiten Treibergerüst 85 oder der Anordnung aus den zweiten Treibergerüsten 85 nachgeordnet. Bezogen auf die Förderrich-
tung ist somit die Anordnung aus einem oder mehreren zweiten
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Treibergerüsten 85 zwischen dem ersten Treibergerüst 80 einerseits auf der der Kokille 40, 45 zugewandten Seite und dem dritten Treibergerüst 90 auf einer der Kokille 40, 45 abge-
wandten Seite der Strangführung 55 angeordnet.
Zwischen den Treibergerüsten 80, 85, 90 oder auch in die Treibergerüste 80, 85, 90 integriert können Kühldüsen 95 angeordnet sein. Mithilfe der Kühldüsen 95 wird Kühlwasser auf den ersten Warmstrang 70 gespritzt, um den ersten Warmstrang 70 weiter abzukühlen. Mit zunehmendem Abstand des ersten Warmstrangs 70 zu dem Kokillenausgang 60 verfestigt sich der erste Warmstrang 70 von der ersten Schale 100 nach innen Richtung Kern des ersten Warmstrangs 70. Nach Durchlaufen der Strangführung 55 ist eine Schalendicke der ersten Schale 100 gegenüber der ersten Schale 100 am Kokillenausgang 60 angewachsen, vorzugsweise ist der erste Warmstrang 70 am Ende der
Strangführung 55 im Wesentlichen erstarrt.
FIG 2 zeigt einen in FIG 1 markierten Ausschnitt B der in FIG 1l gezeigten Stranggießanlage 10.
Das erste Treibergerüst 80 weist ein erstes Rollenpaar 105 auf. Das erste Rollenpaar 105 weist eine erste Rolle 110 und eine zweite Rolle 115 auf. Die erste Rolle 110 kann beispielsweise auch als erste Innenrolle bezeichnet werden und ist bezogen auf die Kokille 40, 45 auf einer der Kokille 40, 45 zugewandten Seite des ersten Treibergerüsts 80 angeordnet. Die zweite Rolle 115 ist beispielhaft gegenüberliegend zu einer Senkrechten bezogen auf die Förderrichtung 75 des ersten Warmstrangs 70 in der Strangführung 55 zu der ersten Rolle 110 angeordnet. Die zweite Rolle 115 kann auch als erste AuBenrolle bezeichnet werden. Der erste Warmstrang 70 wird im ersten Betriebszustand zwischen der ersten Rolle 110 und der zweiten Rolle 115 geführt, sodass beispielhaft die erste Rolle 110 oberseitig und die zweite Rolle 115 unterseitig zu
dem ersten Warmstrang 70 angeordnet sind.
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Ferner weist das erste Treibergerüst 80 eine erste Verstelleinrichtung 120 auf. Die erste Verstelleinrichtung 120 ist ausgebildet die erste Rolle 110 zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position zu bewegen. Dabei ist in der ersten Position ein erster Abstand aı zwischen der ersten Rolle 110 und der zweiten Rolle 115 geringer als in der zwei-
ten Position der ersten Rolle 110.
In der bespielhaften Ausführungsform sind erste Rolle 110 und die zweite Rolle 115 Jeweils angetrieben und drehbar um jeweils eine zugeordnete erste und zweite Drehachse 125, 130. Auch kann nur die erste Rolle 110 oder die zweite Rolle 115 angetrieben sein. Insbesondere ist denkbar, dass die erste Rolle 110 angetrieben wird und die zweite Rolle 115 ohne Antrieb ist. Dadurch ist das erste Treibergerüst 80 besonders
einfach ausgebildet.
Die erste Drehachse 125 der ersten Rolle 110 ist parallel zu der zweiten Drehachse 130 der zweiten Rolle 115 ausgerichtet. Die erste Drehachse 125 und zweite Drehachse 130 sind parallel zu der y-Achse und verlaufen in einer Richtung senkrecht zu der Förderrichtung 75 des ersten Warmstrangs 70 zwischen der ersten Rolle 110 und der zweiten Rolle 115.
Zusätzlich kann das erste Treibergerüst 80 eine erste Messeinrichtung 135 aufweisen, wobei die erste Messeinrichtung 135 den ersten Abstand aı zwischen der ersten Rolle 110 und der zweiten Rolle 115 ermittelt. Die erste Messeinrichtung 135 kann mit einem Steuergerät (in FIG 2 nicht dargestellt) der Stranggießanlage 10 verbunden sein und den ermittelten
ersten Abstand aı dem Steuergerät bereitstellen.
In der Ausführungsform sind beispielhaft acht zweite Treibergerüste 85 nebeneinander bezogen auf die Förderrichtung des ersten Warmstrangs 70 angeordnet. Die zweiten Treibergerüste 85 sind im Wesentlichen identisch zueinander ausgebildet, sodass im Folgenden ausschließlich auf die Erläuterung eines
zweiten Treibergerüstes 85 eingegangen wird. Das für das
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zweite Treibergerüst 85 Erläuterte gilt entsprechend auch für
die weiteren zweiten Treibergerüste 85.
Das zweite Treibergerüst 85 weist eine zweite Verstelleinrichtung 140 und ein zweites Rollenpaar 141 aus einer dritten Rolle 145 und einer vierten Rolle 150 auf. Die dritte Rolle 145 ist drehbar um eine dritte Drehachse 155 und ist angetrieben. Die dritte Rolle 145 ist im Wesentlichen in Förderrichtung 75 neben der ersten Rolle 110 des ersten Treibergerüsts 80 beabstandet angeordnet. Somit kann die dritte Rolle 145 auch als zweite Innenrolle bezeichnet werden. Die vierte Rolle 150 ist drehbar um eine vierte Drehachse 160 gelagert und kann zusätzlich oder alternativ zu der dritten Rolle 145 angetrieben sein. Von besonderem Vorteil ist, wenn die dritte und vierte Rolle 145, 150 oder die dritte Rolle 145 angetrieben sind. Dadurch ist das zweite Treibergerüst 85 besonders
einfach ausgebildet.
Die dritte und vierte Drehachse 155, 160 verlaufen parallel zueinander und parallel zu der y-Achse. Die vierte Rolle 150 kann auch als zweite Außenrolle bezeichnet werden. Die vierte Rolle 150 ist im Wesentlichen in Förderrichtung 75 neben der zweiten Rolle 115 des ersten Treibergerüsts 80 beabstandet
angeordnet.
Die dritte Rolle 145 ist in der Ausführungsform beispielhaft mit der zweiten Verstelleinrichtung 140 verbunden, wobei die zweite Verstelleinrichtung 140 ausgebildet ist, die dritte Rolle 145 zwischen einer dritten Position und einer vierten Position zu verstellen, wobei in der dritten Position ein zweiter Abstand a, zwischen der dritten Rolle 145 und der vierten Rolle 150 kleiner oder größer ist als in der vierten Position der dritten Rolle 145.
Das dritte Treibergerüst 90 ist im Wesentlichen identisch zu dem ersten Treibergerüst 80 ausgebildet. Das dritte Treibergerüst 90 weist eine dritte Verstelleinrichtung 165, ein
drittes Rollenpaar 166 mit einer fünften Rolle 170 und einer
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sechsten Rolle 175 und vorzugsweise eine zweite Messeinrichtung 190 auf. Auf die zweite Messeinrichtung 190 kann auch
verzichtet werden.
Die fünfte Rolle 170 ist auf einer zur Kokille 40, 45 zugewandten Seite des dritten Treibergerüsts 90 angeordnet und kann auch als dritte Innenrolle bezeichnet werden. Die fünfte Rolle 170 ist antreibbar und drehbar um eine fünfte Drehachse 180 gelagert. Die sechste Rolle 175 ist gegenüberliegend zu der fünften Rolle 170 senkrecht bezogen auf die Förderrichtung des ersten Warmstrangs 70 zwischen der fünften und sechsten Rolle 170, 175 angeordnet. Die sechste Rolle 175 ist auf einer zur Kokille 40, 45 abgewandten Seite angeordnet und kann auch als dritte Außenrolle bezeichnet werden. Die sechste Rolle 175 ist drehbar um eine sechste Drehachse 185 gelagert und antreibbar. Dabei kann die sechste Rolle 175 zusätzlich oder alternativ zu der fünften Rolle 170 angetrieben sein. Auch kann nur die fünfte Rolle 170 angetrieben sein und die sechste Rolle 175 ohne Antriebs sein. Die fünfte und sechste Drehachse 180, 185 verlaufen parallel zueinander und
parallel zu der y-Achse.
Die dritte Verstelleinrichtung 165 ist mit der fünften Rolle 170 verbunden und ausgebildet, die fünfte Rolle 170 zwischen einer fünften Position und einer sechsten Position zu verstellen. In der fünften Position ist ein dritter Abstand a; zwischen der fünften Rolle 170 und der sechsten Rolle 175
kleiner als in der sechsten Position der fünften Rolle 170.
FIG 3 zeigt einen Ausschnitt einer Schnittansicht entlang einer in FIG 2 gezeigten Schnittebene C-C durch das erste Trei-
bergerüst 80.
Die erste Rolle 110 und die zweite Rolle 115 des ersten Rollenpaars 105 sind vorzugsweise identisch zueinander ausgebildet. Im Folgenden wird die erste Rolle 110 erläutert. Das für die erste Rolle 110 Erläuterte gilt in analoger Weise auch
für die zweite Rolle 115. Die im Rahmen der Erläuterung der
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ersten Rolle 110 verwendeten Richtungsangaben bezüglich einer Axialrichtung und einer Radialrichtung beziehen sich jeweils auf die zugeordnete erste Drehachse 125 der ersten Rolle 110. Entsprechend sind bei Übertragung der Merkmale der ersten Rolle 110 auf die zweite Rolle 115 diese auf die zweite Dreh-
achse 130 zu übertragen.
Die erste Rolle 110 und die zweite Rolle 115 weisen Jeweils umfangsseitig eine erste Lauffläche 195 auf. Die erste Lauffläche 195 ist bezogen auf die jeweils zugeordnete erste Drehachse 125 bzw. bei der zweiten Rolle 115 auf die zweite
Drehachse 130 bezogen.
Die erste Lauffläche 195 weist einen ersten Teilabschnitt 200, einen zweiten Teilabschnitt 205 und einen dritten Teilabschnitt 210 auf. Der zweite Teilabschnitt 205 schließt sich in Axialrichtung bezogen auf die erste Drehachse 125 an den ersten Teilabschnitt 200 direkt an. Der dritte Teilabschnitt 210 schließt sich auf einer dem ersten Teilabschnitt 200 abgewandten Axialseite an den zweiten Teilabschnitt 205 direkt an. Im ersten Teilabschnitt 200 ist die erste Lauffläche 195 zylinderförmig umlaufend um die erste Drehachse 125 an der ersten Rolle 110 ausgebildet. Im ersten Teilabschnitt 200 weist die erste Lauffläche 195 einen ersten Außendurchmesser dı auf.
Im zweiten Teilabschnitt 205 weist die erste Lauffläche 195 eine erste Einbuchtung 215 auf. Die erste Einbuchtung 215 ist konkav ausgeformt und ist bogenförmig, insbesondere teilkreisförmig, ausgebildet. Die erste Einbuchtung 215 erstreckt sich vollständig über den zweiten Teilabschnitt 205 und verbindet den ersten Teilabschnitt 200 mit dem dritten Teilabschnitt 210. Die erste Einbuchtung 215 weist vorzugsweise eine erste Krümmung Rı auf. Die erste Krümmung Rı kann größer als der halbe erste Außendurchmesser dı des ersten Teilabschnitts 200 sein. Die erste Einbuchtung 215 ist umlaufend um
die erste Drehachse 125 ausgebildet. Die erste Einbuchtung
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215 erstreckt sich radial nach innen hin und weist einen mi-
nimalen zweiten Außendurchmesser d;, auf.
Der dritte Teilabschnitt 210 ist ebenso wie der erste Teilabschnitt 200 ausgebildet. Im dritten Teilabschnitt 210 ist die erste Lauffläche 195 zylinderförmig umlaufend um die erste
Drehachse 125 ausgebildet und weist einen dritten Außendurch-
messer d; auf.
Von besonderem Vorteil ist, wenn der erste Außendurchmesser dı identisch zu dem dritten Außendurchmesser d; ist. In montiertem Zustand der ersten Rolle 110 und der zweiten Rolle 115 in dem ersten Treibergerüst 80 sind die erste und zweite Rolle 110, 115 in axialer Richtung bezogen auf die erste und zweite Drehachse 125, 130 so positioniert, dass der zweite Teilabschnitt 205 der ersten Rolle 110 und der zweite Teilabschnitt 205 der zweiten Rolle 115 in axialer Richtung vollständig überdeckend zueinander angeordnet sind. Dabei wird unter einer axialen Überdeckung verstanden, dass bei Projektion zweier Komponenten in radialer Richtung in eine Ebene, in der die erste Drehachse 125 verläuft, sich in der ProjJektionsebene die beiden Komponenten, beispielsweise der zweite Teilabschnitt 205 der ersten Rolle 110 und der zweite Teilabschnitt 205 der zweiten Rolle 115, vollständig überlappen und
somit überdecken.
Die Teilabschnitte 200, 205, 210 weisen Jeweils eine zugeordnete axiale Breite bl, b2, b3 auf. Dabei weisen in axialer Richtung bezogen auf die jeweilige erste bzw. zweite Drehachse 125, 130 zumindest der zweite Teilabschnitt 205 eine gleiche zweite axiale Breite b, auf. Auch kann eine erste axiale Breite bı1ı des ersten Teilabschnitts 200 und eine dritte axiale Breite b3 des ersten und/oder des dritten Teilabschnitts 200, 210 der ersten und/oder der zweiten Rolle 110, 115 identisch sein.
Die erste Rolle 110 und die zweite Rolle 115 sind gegenüber-
liegend in z-Richtung angeordnet. Dabei sind in einer Ebene
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senkrecht zu der Förderrichtung 75 des ersten Warmstrangs 70 die erste und zweite Drehachse 125, 130 angeordnet. In der Ausführungsform wird ein erster Abstand aı auf eine minimale Distanz des ersten Teilabschnitts 200 der ersten Rolle 110 zu
dem ersten Teilabschnitt 200 der zweiten Rolle 115 bezogen.
FIG 4 zeigt einen Ausschnitt einer Schnittansicht entlang einer in FIG 2 gezeigten Schnittebene D-D durch das zweite
Treibergerüst 85.
Die dritte Rolle 145 und die vierte Rolle 150 des zweiten Rollenpaars 141 sind in der Ausführungsform identisch zueinander ausgebildet, wobei im Folgenden beispielhaft die dritte Rolle 145 erläutert wird. Das für die dritte Rolle 145 Erläuterte gilt entsprechend auch für die vierte Rolle 150, wobei axiale und radiale Richtungsangaben jeweils bei Übertragung von der dritten Rolle 145 auf die vierte Rolle 150
Jeweils auf die vierte Drehachse 160 zu beziehen sind.
Die dritte Rolle 145 weist eine zweite Lauffläche 220 auf, wobei die zweite Lauffläche 220 umlaufend um die dritte Drehachse 155 ausgebildet ist. Die dritte Lauffläche 225 ist zylinderförmig bezogen auf die dritte Drehachse 155 über ihre gesamte axiale Erstreckung ausgebildet. Die dritte Lauffläche 225 weist einen vierten Außendurchmesser dı auf, wobei der vierte Außendurchmesser dı unterschiedlich zum ersten bis dritten Außendurchmesser dı, d,, d3 sein kann. Die dritte Rolle 145 und die vierte Rolle 150 sind in einem zweiten Abstand a,» zueinander angeordnet. In der Ausführungsform wird der zweite Abstand a,» auf eine Distanz zwischen der zweiten Lauffläche 220 der dritten Rolle 145 zu der zweiten Lauffläche 220 der vierten Rolle 150 bezogen. In der Ausführungsform sind die dritte Drehachse 155 und die vierte Drehachse 160 in einer gemeinsamen Ebene, die senkrecht zu der Förderrichtung
75 des ersten Warmstrangs 70 ausgerichtet ist, angeordnet.
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FIG 5 zeigt einen Ausschnitt einer Schnittansicht entlang einer in FIG 2 gezeigten Schnittebene E-E durch die in FIG 2 gezeigte Stranggießanlage 10.
Das dritte Treibergerüst 90 ist in der Ausführungsform identisch zu dem ersten Treibergerüst 80 ausgebildet. Dabei weist das dritte Treibergerüst 90 das dritte Rollenpaar 166 auf, wobei in der Ausführungsform beispielhaft die fünfte Rolle 170 identisch zu der ersten Rolle 110 und die sechste Rolle
175 identisch zu der zweiten Rolle 115 ausgebildet sein kann.
In der Ausführungsform weist beispielhaft die fünfte Rolle 170 eine dritte Lauffläche 225 mit einem vierten bis sechsten Teilabschnitt 230, 235, 240 auf, wobei der fünfte Teilabschnitt 235 axial bezogen auf die fünfte Drehachse 180 zwischen dem vierten und sechsten Teilabschnitt 230, 240 angeordnet ist. In der Ausführungsform weist die dritte Lauffläche 225 im fünften Teilabschnitt 235 eine zweite Einbuchtung 245 auf, die umlaufend um die fünfte Drehachse 180 an der dritten Lauffläche 225 ausgeformt ist. Der vierte und sechste Teilabschnitt 230, 240 können zylinderförmig um die fünfte Drehachse 180 verlaufend ausgeformt sein. Dabei verbindet der fünfte Teilabschnitt 235 den vierten Teilabschnitt 230 mit dem sechsten Teilabschnitt 240. In der Ausführungsform ist die zweite Einbuchtung 245 konkav, insbesondere bogenförmig, in der Schnittansicht ausgeformt und weist eine zweite Krümmung R, auf. Eine axiale vierte Breite bı4 des fünften Teilabschnitts 235 kann der zweiten axialen Breite b,>» des zweiten Teilabschnitts 205 entsprechen. Auch kann die zweite Krümmung R» identisch zur ersten Krümmung Rı gewählt sein. Vorzugsweise ist die zweite Krümmung R;> kleiner als die erste Krüm-
mung Rı.
Das für die fünfte Rolle 170 Erläuterte gilt entsprechend
auch für die sechste Rolle 175, wobei jedoch in diesem Fall Richtungsangaben statt auf die fünfte Drehachse 180 auf die sechste Drehachse 185 zu beziehen sind. Ein dritter Abstand
a3 zwischen dem dritten Rollenpaar 166 wird beispielsweise
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auf eine minimale Distanz der dritten Lauffläche 225 im vierten Teilabschnitt 230 der fünften Rolle 170 zu dem vierten Teilabschnitt 230 der dritten Lauffläche 225 der sechsten Rolle 175 bezogen.
FIG 6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb
der in den FIGN 1 bis 5 gezeigten Stranggießanlage 10.
In einem ersten Verfahrensschritt 305 wird die erste Kokille 40 in die Stranggießanlage 10 unterhalb des Gießrohrs 30 montiert (vgl. FIG 1).
In einem auf den ersten Verfahrensschritt 305 folgenden zweiten Verfahrensschritt 310(vgl. FIG 1) wird das Verteilerbecken 25 mit der metallischen Schmelze 65 beschickt und der Stopfen 35 so weit geöffnet, dass die metallische Schmelze 65 in die erste Kokille 40 strömt, um den ersten Warmstrang 70 zu gießen. Der erste Warmstrang 70 erstarrt an der ersten Kokille 40. Der erste Warmstrang 70 verlässt die erste Kokille 40 über den Kokillenausgang 60. Beim Verlassen des Kokillenausgangs 60 der ersten Kokille 40 kann der erste Warmstrang ein rechteckförmiges Format mit beispielsweise den Abmessungen von einschließlich 20 cm x 30 cm bis einschließlich 25 cm x 35 cm aufweisen. Der erste Warmstrang 70 wird entlang der Förderrichtung 75 in die Strangführung 55 geführt. Das Führungsgerüst 91 hält den ersten Warmstrang 70 und verhindert ein Ausbeulen der ersten Schale 100. Ferner wird Kühlwasser durch die Kühldüsen 95 auf den ersten Warmstrang 70 gespritzt, um ein Erstarren des innenseitig der ersten Schale
100 angeordneten Kerns zu fördern.
Zur Förderung des ersten Warmstrangs 70 ist zumindest ein Teil der Rollen 110, 115, 145, 150, 170, 175 angetrieben. Dadurch wird durch angepressten Rollen 110, 115, 145, 150, 170, 175 der erste Warmstrang 70 durch die Strangführung 55
entlang der Förderrichtung 75 transportiert.
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Der erste Warmstrang 70 wird durch das Führungsgerüst 91 zu dem ersten Treibergerüst 80 geführt (vgl. FIG 3). Die erste Rolle 110 liegt an der ersten Lauffläche 195 mit dem ersten Teilabschnitt 200 und dem dritten Teilabschnitt 210 an einer ersten Seitenfläche 250 des ersten Warmstrangs 70 an. Im zweiten Teilabschnitt 205 ist die erste Lauffläche 195 beabstandet zu der ersten Seitenfläche 250 durch die erste Ein-
buchtung 215 angeordnet.
Die gegenüberliegend angeordnete zweite Rolle 115 des ersten Rollenpaars 105 liegt im ersten und dritten Teilabschnitt 200, 210 der ersten Lauffläche 195 an einer zur ersten Seitenfläche 250 in z-Richtung gegenüberliegend angeordneten zweiten Seitenfläche 255 des ersten Warmstrangs 70 an. Die erste Seitenfläche 250 und die zweite Seitenfläche 255 werden Jeweils durch die gegenüberliegend angeordneten Breitseiten-
platten 50 ausgeformt.
In der Ausführungsform stellt die erste Verstelleinrichtung 120 zumindest die erste Rolle 110 in die zweite Position. Dabei stellt die erste Verstelleinrichtung 120 eine erste Presskraft Fpı1ı bereit, mit der die erste Rolle 110 gegen die erste Seitenfläche 215 des ersten Warmstrangs 70 gepresst wird. Die zweite Rolle 115 stellt eine erste Gegenkraft Feı bereit, die gegen die erste Presskraft Fpı wirkt. Die erste Presskraft Fpı 1st dabei so gewählt, dass ein im Wesentlichen linienförmiger Kontakt des ersten und dritten Teilabschnitts 200, 210 an der jeweiligen Seitenfläche 250, 255 sichergestellt ist. Die erste Presskraft Fp1 ist ferner so gewählt, dass eine Verformung der ersten Schale 100 durch das erste Rollenpaar 105 im Wesentlichen verhindert wird. Mittels der ersten Presskraft Fpp1 wird der erste Warmstrang 70 gehalten
und gegen ein Durchrutschen gesichert.
In einem dritten Verfahrensschritt 315, der parallel zum zweiten Verfahrensschritt 310 durchgeführt werden kann, ermittelt die erste Messeinrichtung 135 den ersten Abstand aı
zwischen der ersten Rolle 110 und der zweiten Rolle 115 und
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stellt den ermittelten ersten Abstand aı dem Steuergerät be-
reit.
In einem vierten Verfahrensschritt 320 wird der erste Warmstrang 70 durch die Anordnung aus zweiten Treibergerüsten 85 geführt (vgl. FIG 4). Im vierten Verfahrensschritt 320 stellt die zweite Verstelleinrichtung 140 jeweils die dritte Rolle 145 in die vierte Position, sodass sich der vordefinierte zweite Abstand a, einstellt. Sind wie in FIGN 1 und 2 gezeigt mehrere zweite Treibergerüste 85 vorgesehen, so stellt jede der zweiten Verstelleinrichtungen 140 den zweiten Abstand a, zwischen dem zugeordneten zweiten Rollenpaar 141 so ein, dass mit zunehmender Lauflänge des ersten Warmstrangs 70 durch die Anordnung von zweiten Treibergerüsten 85 der zweite Abstand a» zwischen dem zweiten Rollenpaar 141 jeweils gegenüber dem warmstrangaufwärtsseitig angeordneten zweiten Rollenpaar 141
reduziert ist.
Die zweite Verstelleinrichtung 140 stellt an der dritten Rolle 145 eine zweite Presskraft Fp? bereit, wobei die zweite Presskraft Fp2 deutlich größer als die erste Presskraft Frı ist. So kann beispielsweise die erste Presskraft F,?1ı von einschließlich 30 kN bis einschließlich 70 kN, insbesondere von einschließlich 30 kN bis einschließlich 50 kN, vorzugsweise betragen 30 kN betragen, während hingegen die zweite Presskraft Fp2 beispielsweise von einschließlich 800 kN bis einschließlich 1200 kN, insbesondere 1.000 kN betragen kann. Die erste Presskraft Fpı kann insbesondere, wenn die erste und zweite Rolle 110, 115 angetrieben sind, gering gehalten werden und beispielsweise näher der unteren genannten Intervallgrenze liegen als zu der oberen Intervallgrenze. Dadurch ist das erste Treibergerüst 80 mechanisch geringeren Belastungen
ausgesetzt.
Eine Dicke d des ersten Warmstrangs 75, mit der der erste Warmstrang 70 dem jeweiligen zweiten Treibergerüst 85 zugeführt wird, ist größer als der zweite Abstand a,. Die vierte
Rolle 150 stellt eine zweite Gegenkraft Fe,» bereit, die gegen
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die zweite Presskraft Fr? gerichtet ist. Mittels der zweiten Presskraft Fp?» und der zweiten Gegenkraft Fe» wird die Dicke d der ersten Schale 100 an dem zweiten Treibergerüst 85 reduziert. Über die Anordnung von zweiten Treibergerüsten 85 hinweg wird die Dicke d des ersten Warmstrangs 70 sukzessiv reduziert. Dabei wird eine Soft-Reduktion durchgeführt, bei der der Kern des ersten Warmstrangs 70 noch nicht vollständig erstarrt ist und dadurch die Dickenreduktion besonders gut erfolgen kann, bevor der erste Warmstrang 70 beispielsweise einer der Stranggießanlage 10 nachgeordneten Vorwalzstraße zugeführt wird. Dadurch, dass die dritte und die vierte Rolle 145, 150 angetrieben sind, sind die zweite Presskraft Fp?? und die zweite Gegenkraft Fe» reduziert gegenüber einer Ausgestaltung des zweiten Treibergerüsts 85 ohne Antrieb für das zweite Rollenpaar 141. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass es genügt, wenn nur die dritte Rolle 145 oder die vierte Rolle 150 jedes zweiten Treibergerüsts 85 angetrieben ist. Insbesondere kann hierbei nur die dritte Rolle 145 angetrieben sein und auf einen Antrieb der vierten Rolle 150 verzichtet werden. Insbesondere bei der Durchführung der Soft-Reduktion kann so eine besondere einfache und kostengünstige
Strangführung 55 bereitgestellt werden.
In einem fünften Verfahrensschritt 325 wird der erste Warmstrang 70 durch das dritte Treibergerüst 90 geführt (vgl. FIG 5). Dabei befindet sich die fünfte Rolle 170 in der sechsten Position und liegt mit dem vierten und sechsten Teilabschnitt 230, 240 an der ersten Seitenfläche 250 an. Ebenso liegt die dritte Lauffläche 225 der sechsten Rolle 175 an der zweiten Seitenfläche 255 des soft-reduzierten ersten Warmstrangs 70 mit dem vierten und sechsten Teilabschnitt 230, 240 untersei-
tig an.
Um ein sicheres Anlegen der dritten Lauffläche 225 der Jeweils fünften und sechsten Rolle 170, 175 an der jeweils zugeordneten Seitenfläche 250, 255 des ersten Warmstrangs 70 sicherzustellen, wird durch die dritte Verstelleinrichtung 165 die fünfte Rolle 170 mit einer dritten Presskraft F,:3 in
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der sechsten Position an die erste Seitenfläche 250 des ersten Warmstrangs 70 gepresst. Die dritte Presskraft Fpz3 ist dabei deutlich kleiner als die zweite Presskraft Fp,2. Die sechste Rolle 175 stellt eine dritte Gegenkraft Fe3s zu der dritten Presskraft Fp3 bereit, die gegen die dritte Presskraft Fpz3z gerichtet ist. So kann beispielsweise die dritte Presskraft Fps von einschließlich 30 kN bis einschließlich 70 kN, insbesondere 50 kN betragen. Die dritte Presskraft Fpep3 ist so gewählt, dass eine Verformung der ersten Schale 100 des ersten Warmstrangs 70 im Wesentlichen nicht erfolgt. Mittels der dritten Presskraft Fp3s wird der erste Warmstrang 70
gehalten und gegen Durchrutschen gesichert.
Der dritte Abstand az ist dabei kleiner als der erste Abstand aı und entspricht einer Enddicke dz; des ersten Warmstrangs 70 am Ende der Strangführung 55. Die zweite Messeinrichtung 190 ermittelt den dritten Abstand a3 und stellt die Information über den dritten Abstand az dem Steuergerät bereit. Das Steuergerät kann auf Grundlage des ermittelten ersten Abstands aı und dritten Abstands az sowie einer vordefinierten SollenddiCke des ersten Warmstrang 70 am Ende der Strangführung 55, den zweiten Abstand a, des zweiten Rollenpaars 141 ermitteln und die zweite Verstelleinrichtung 140 auf Grundlage des ermitteln zweiten Abstands a, ansteuern, sodass das zweite Rollenpaar 141 im ermittelten zweiten Abstand a, angeordnet ist. Dabei kann in einem Closed-Loop das Steuergerät die Strangführung 55 für die Soft-Reduktion derart regeln, dass besonders präzise die Enddicke d; am Ende der Strangführung 55 am ersten Warmstrang 70 der Sollenddicke des ersten Warmstrangs
70 entspricht.
In einem sechsten Verfahrensschritt 330 wird der Strangguss des ersten Warmstrangs 70 abgeschlossen, sodass der Stopfen 35 das Gießrohr 30 verschließt. Dadurch läuft die erste Kokille 40 leer und der erste Warmstrang 70 wird durch die
Strangführung 55 aus der Stranggießanlage 10 geführt.
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In einem auf den sechsten Verfahrensschritt 330 folgenden siebten Verfahrensschritt 335 wird die Stranggießanlage 10 von dem ersten Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand versetzt und die erste Kokille 40 durch die zweite Kokille 45
ersetzt.
FIG 7 zeigt eine Schnittansicht entlang der in FIG 2 gezeigten Schnittebene C-C durch die in FIG 1 gezeigte Stranggießanlage 10 im zweiten Betriebszustand. FIG 8 zeigt eine Schnittansicht entlang der in FIG 2 gezeigten Schnittebene DD durch die in FIG 1 gezeigte Stranggießanlage 10 im zweiten Betriebszustand. FIG 9 zeigt eine Schnittansicht entlang der in FIG 2 gezeigten Schnittebene E-E durch die in FIG 1 ge-
zeigte Stranggießanlage 10 im zweiten Betriebszustand.
In einem auf den siebten Verfahrensschritt 335 folgenden achten Verfahrensschritt 340 wird die metallische Schmelze 65 von der Pfanne 15 in das Verteilerbecken 25 gefördert. Ferner wird der Stopfen 35 geöffnet, sodass die metallische Schmelze 65 über Gießrohr 30 in die zweite Kokille 45 geleitet wird. An der Kontaktfläche erstarrt die metallische Schmelze 65 in der zweiten Kokille 45 zu einem zweiten Warmstrang 260 und bildet eine zweite Schale 265 aus, die einen elliptischen Querschnitt, vorzugsweise einen kreisförmigen Querschnitt, aufweist. Eine maximale radiale Erstreckung e des zweiten Warmstrangs 260 ist dabei vorzugsweise kleiner als die Dicke d des ersten Warmstrangs 70 am Kokillenausgang 60. Durch die geringere radiale Erstreckung e des zweiten Warmstrangs 260 kann die zweite Schale 265 deutlich steifer und robuster im Verhältnis zum zweiten Warmstrang 260 ausgebildet sein als beim ersten Warmstrang 70. Dadurch ist sichergestellt, dass eine Abplattung des zweiten Warmstrangs 260 durch das Füh-
rungsgerüst 91 geringgehalten ist.
Ferner wird die erste Rolle 110 durch die erste Verstelleinrichtung 120 in die erste Position verfahren, sodass gegenüber den vorangegangenen Verfahrensschritten 305 bis 330 die
erste Rolle 110 in einem geringeren ersten Abstand aı zu der
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zweiten Rolle 115 angeordnet ist als während des Gießens des rechteckförmigen ersten Warmstrangs 70. Die dritte Rolle 145 wird durch die zweite Verstelleinrichtung 140 in die dritte Position verfahren, sodass der zweite Abstand a, gegenüber dem ersten bis siebten Verfahrensschritt 305 bis 335 reduziert oder vergrößert ist. Die fünfte Rolle 170 wird durch die dritte Verstelleinrichtung 165 in die fünfte Position verfahren, sodass der dritte Abstand az gegenüber dem ersten
bis sechsten Verfahrensschritt 305 bis 330 reduziert ist.
In einem neunten Verfahrensschritt 345 (vgl. FIG 7) wird die erste Rolle 110 durch die erste Verstelleinrichtung 110 gegen den zweiten Warmstrang 260 mit einer vierten Presskraft Fr4 gepresst. Die zweite Rolle 115 stellt eine gegen die vierte Presskraft Fp4a gerichtete vierte Gegenkraft Fec4a bereit, wobei die vierte Presskraft Fpa erhöht gegenüber der ersten Presskraft Fpı ist. So kann beispielsweise die vierte Presskraft Fra 40 kN bis 80 kN, insbesondere 50 kN betragen.
Der erste und dritte Teilabschnitt 200, 210 sind beabstandet zu dem zweiten Warmstrang 260 angeordnet, während hingegen umfangsseitig der zweite Warmstrang 260 im zweiten Teilabschnitt 205 an der ersten Lauffläche 195 anliegt. Die erste Krümmung Rı der ersten Einbuchtung 215 ist derart gewählt, dass die erste Krümmung Rı um einen Faktor von 1,2 bis 1,6 größer ist als eine Außenkrümmung Ra der äußeren Umfangsseite 270 des zweiten Warmstrangs 260. Der zweite Warmstrang 260 kann beispielsweise eine Außenkrümmung von einschließlich 7 cm bis einschließlich 13 cm aufweisen, sodass ein Durchmesser des zweiten Warmstrangs 260 von einschließlich 14 cm bis einschließlich 26 cm beträgt. Durch das Anpressen des ersten Rollenpaars 105 an die äußere Umfangsseite 270 des zweiten Warmstrangs 260 kann eine Abplattung, resultierend aus einem Anliegen des zweiten Warmstrangs 260 am Führungsgerüst 91, aus dem zweiten Warmstrang 260 herausgeformt bzw. herausgewalzt werden. Dadurch weist der zweite Warmstrang 260 eine
besonders geringe Abweichung zu einer Wunschquerschnittsform
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auf. So ist beispielsweise der in FIG 7 gezeigte zweite Warmstrang 260 mit einer besonders geringen Toleranz zu einer Kreisform behaftet. Mittels der vierten Presskraft Fpa wird ferner der zweite Warmstrang 260 gehalten und gegen ein
Durchrutschen gesichert.
Nach Durchlaufen des ersten Treibergerüsts 85 wird der zweite Warmstrang 260 durch das zweite Treibergerüst 85 geführt (vgl. FIG 8). Die vierte Position der dritten Rolle 145 ist so gewählt, dass der zweite Abstand a,» größer als eine maximale radiale Erstreckung e des zweiten Warmstrangs 260 ist. Der zweite Warmstrang 260 liegt nur mit seiner Masse auf der vierten Rolle 150 auf und die dritte Rolle 145 wird nicht an den zweiten Warmstrang 260 angepresst, sodass eine oberund/oder unterseitige Abplattung des zweiten Warmstrangs 260 verhindert oder gering gehalten werden. Die dritte Rolle 145 verhindert ausschließlich ein Ausbeulen des zweiten Warmstrangs 260 nach oben hin dadurch, dass beim Ausbeulen der zweite Warmstrang 260 oberseitig an der zweiten Lauffläche 220 anschlägt und so innerhalb der Anordnung der zweiten Treibergerüste 85 in Richtung des dritten Treibergerüsts 90 geführt wird. Dadurch, dass das zweite Rollenpaar 141 angetrieben ist, wird ein zuverlässiger Transport des zweiten Warmstrangs 260 innerhalb der Strangführung 55 sichergestellt.
Nach Durchlaufen der zweiten Treibergerüste 85 wird der zweite Warmstrang 260 durch das dritte Treibergerüst 90 geführt (vgl. FIG 9). Die fünfte Rolle 170 befindet sich in der fünften Position und wird mit einer fünften Presskraft Fgs gegen die äußere Umfangsseite 270 des zweiten Warmstrangs 260 im fünften Teilabschnitt 235 angepresst. Die sechste Rolle 175 stellt eine zur fünften Presskraft Fps entgegengerichtete fünfte Gegenkraft Fes bereit und liegt mit dem fünften Teilabschnitt 235 an der äußeren Umfangsseite 270 des zweiten
Warmstrangs 260 an. Die fünfte Presskraft F,s kann deutlich
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größer als die dritte Presskraft Fr3 sein. So kann beispielsweise die fünfte Presskraft Fps von einschließlich 50 kN bis
einschließlich 100 kN, insbesondere 70 kN betragen.
Der dritte Abstand az kann geringfügig kleiner als der erste Abstand aı sein. Auch kann der dritte Abstand az identisch zum ersten Abstand aı sein. Durch die zweite Einbuchtung 245 der fünften und sechsten Rolle 170, 175 kann mittels der fünften Presskraft Fps und der fünften Gegenkraft Fes eine Abplattung (beispielsweise durch das Aufliegen auf der vierten Rolle 150) durch das zweite Rollenpaar 141 aus dem zweiten Warmstrang 260 gewalzt werden, sodass nach Durchlaufen des dritten Treibergerüsts 90 der zweite Warmstrang 260 bezüglich der geometrischen Ausformung der äußeren Umfangsseite 270 besonders präzise ist. Insbesondere weist die äußere Umfangsseite 270 eine besonders gute Rundform auf. Mittels der fünften Presskraft Fps wird ferner der zweite Warmstrang 260 ge-
halten und gegen ein Durchrutschen gesichert.
Nach Durchlaufen der Strangführung 55 kann der zweite Warmstrang 260 beispielsweise zur Herstellung von hochpräzisen Rohren verwendet werden. Dazu kann entweder der heiße zweite Warmstrang 260 direkt der Formmaschine zugeführt werden oder der zweite Warmstrang zu Knüppel (Billet) abgeschnitten wer-
den.
Die oben beschriebene Ausgestaltung der Stranggießanlage 10 und das Verfahren zum Betrieb der Stranggießanlage 10 hat den Vorteil, dass mittels der Stranggießanlage 10 sowohl der rechteckförmige erste Warmstrang 70 zur Blechherstellung als auch Knüppelmaterial zur Rohrherstellung gegossen werden können. Um die Stranggießanlage 10 zwischen den beiden Betriebszuständen umzubauen, ist ausschließlich hierfür ein Wechsel zwischen der ersten Kokille 40 für das Gießen des rechteckförmigen ersten Warmstrangs 70 und der zweiten Kokille 45 statt der ersten Kokille 40 notwendig. Ein weiterer Umbau,
insbesondere der Strangführung 55, ist nicht notwendig.
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Ferner kann besonders gut die Enddicke dz des ersten Warmstrangs 70 nach Durchlaufen der Strangführung 55 durch das Messen nach Durchlaufen des zweiten Treibergerüsts 85 an dem dritten Treibergerüst 90 ermittelt werden und dadurch die zweite Verstelleinrichtung 140 durch das Steuergerät gesteuert werden. Dadurch kann auf weitere Messrollen verzichtet
werden.
Des Weiteren kann durch die Profilierung der ersten und zweiten Rollen 110, 115 des ersten Treibergerüsts 80 und der fünften und sechsten Rolle 170, 175 des dritten Treibergerüsts 90 eine Zentrierung des zweiten Warmstrangs 260 beim Durchlaufen der Strangführung 55 sichergestellt werden. Dadurch wird neben der verbesserten Maßhaltigkeit des Querschnittes des zweiten Warmstrangs 260 ein Abdriften des zwei-
ten Warmstrangs 260 in der Strangführung 55 vermieden.
Alternativ wäre auch denkbar, dass auf die zweite Messeinrichtung 190 verzichtet wird und im ersten bis sechsten Verfahrensschritt 305 bis 330 die fünfte Rolle 170 in der sechsten Position beabstandet zu dem ersten Warmstrang 70 angeordnet ist. Dadurch liegt bei Führung des ersten Warmstrangs 70 durch das dritte Treibergerüst 90 der erste Warmstrang 70 nur an der zweiten Seitenfläche 255 im vierten und sechsten Teilabschnitt 230, 240 der sechsten Rolle 175 auf der sechsten Rolle 175 auf, wobei die sechste Rolle 175 den ersten Warmstrang 70 nach unten hin abstützt. Die fünfte Rolle 170 übernimmt durch die beabstandete Anordnung zum ersten Warmstrang 70 keine weitere Funktion. Dadurch ist die Strangführung 55
besonders einfach ausgebildet.
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30 Bezugszeichenliste 10 Stranggießanlage 15 Pfanne 20 Auslassrohr 25 Verteilerbecken 30 Gießrohr 35 Stopfen 40 erste Kokille 45 zweite Kokille 50 Breitseitenplatte 55 Strangführung 60 Kokillenausgang 65 metallische Schmelze 70 erster Warmstrang 75 Förderrichtung 80 erstes Treibergerüst 85 zweites Treibergerüst 90 drittes Treibergerüst 91 Führungsgerüst 95 Kühldüse 100 erste Schale 105 erstes Rollenpaar 110 erste Rolle 115 zweite Rolle 120 erste Verstelleinrichtung 125 erste Drehachse 130 zweite Drehachse 135 erste Messeinrichtung 140 zweite Verstelleinrichtung 141 zweites Rollenpaar 145 dritte Rolle 150 vierte Rolle 155 dritte Drehachse 160 vierte Drehachse 165 dritte Verstelleinrichtung 166 drittes Rollenpaar 170 fünfte Rolle
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175 180 185 190 195 200 205 210 215 220 225 230 235 240 245 250 255 260 265 270
305 310 315 320 325 330 335 340 345
aı a2 a3 dı
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sechste Rolle
fünfte Drehachse sechste Drehachse zweite Messeinrichtung erste Lauffläche erster Teilabschnitt zweiter Teilabschnitt dritter Teilabschnitt erste Einbuchtung zweite Lauffläche dritte Lauffläche vierter Teilabschnitt fünfter Teilabschnitt sechster Teilabschnitt zweite Einbuchtung erste Seitenfläche zweite Seitenfläche zweiter Warmstrang zweite Schale
äußere Umfangsseite
erster Verfahrensschritt
zweiter Verfahrensschritt dritter Verfahrensschritt vierter Verfahrensschritt fünfter Verfahrensschritt sechster Verfahrensschritt siebter Verfahrensschritt achter Verfahrensschritt
neunter Verfahrensschritt
erster Abstand zweiter Abstand dritter Abstand erster Außendurchmesser
zweiter Außendurchmesser
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Fp1 Fp2 Fp3 Fra Fp5 Fe1 Fe2 Feo3 Feo4 Fo5
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dritter Außendurchmesser vierter Außendurchmesser erste Krümmung
zweite Krümmung
axiale erste Breite axiale zweite Breite axiale dritte Breite axiale vierte Breite Dicke
Enddicke
Außenkrümmung
maximale radiale Erstreckung
erste Presskraft zweite Presskraft dritte Presskraft vierte Presskraft fünfte Presskraft erste Gegenkraft zweite Gegenkraft dritte Gegenkraft vierte Gegenkraft fünfte Gegenkraft

Claims (1)

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Patentansprüche
1. Stranggießanlage (10)
ersten Warmstrangs
zweite Warmstrangs
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zum wechselweisen Gießen eines
(70) mit rechteckförmigem und eines
(260)
mit elliptischen oder kreisför-
migen Querschnitt aus einer metallischen Schmelze (65),
— aufweisend eine Strangführung (55) mit wenigstens ei-
nem ersten Treibergerüst (80) und einem in Förder-
richtung (75) des ersten Warmstrangs (70) versetzt
angeordneten zweiten Treibergerüst (85),
— wobei das erste Treibergerüst (80) ein erstes Rollen-
paar (105) mit einer ersten Rolle (110) und einer
zweiten Rolle (11
ein zweites Rolle
5) und das zweite Treibergerüst (85)
npaar
(141) mit einer dritten Rolle
(145) und einer vierten Rolle (150) aufweist,
— wobei zwischen dem ersten Rollenpaar (105) und dem
zweiten Rollenpaa
r (141) der erste Warmstrang (70) o-
der der zweite Warmstrang (260) durchführbar ist,
— wobei die erste Rolle
(110) und die zweite Rolle
(115) umfangsseitig jeweils eine erste Lauffläche
(195) aufweisen,
die Jeweils in einem ersten Teilab-
schnitt (200) zylinderförmig ausgebildet sind,
— wobei die dritte
Rolle
(145) und vierte Rolle (150)
Jeweils eine zylinderförmige zweite Lauffläche (220)
aufweisen,
— wobei der erste Teilabschnitt (200) der ersten und 0, 115) und die dritte und vierte
zweiten Rolle (11 Rolle (145, 150)
Jeweils ausgebildet sind, den ersten
Warmstrang (70) zu führen,
— wobei die erste Rolle
(110) und die zweite Rolle
(115) jeweils in einem an den ersten Teilabschnitt
(200) in einer Richtung geneigt zu der Förderrichtung (75) anschließenden zweiten Teilabschnitt (205) der
ersten Lauffläche Lauffläche (195)
aufweisen,
(195)
eine umlaufend an der ersten
ausgebildete erste Einbuchtung (215)
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— wobei die erste Einbuchtung (215) der ersten und zweiten Rolle (110, 115) jeweils zur Führung des
zweiten Warmstrangs (260) ausgebildet ist.
2. Stranggießanlage (10) nach Anspruch 1,
— wobei die erste Rolle (110) und/oder zweite Rolle (115) einen dritten Teilabschnitt (210) aufweist,
— wobei sich der dritte Teilabschnitt (210) in der Richtung an den zweiten Teilabschnitt (205) auf einer dem ersten Teilabschnitt (200) abgewandten Seite des zweiten Teilabschnitts (205) anschließt,
— wobei in dem dritten Teilabschnitt (210) die erste Rolle (110) und/oder zweite Rolle (115) zylinderförmig ausgebildet ist.
3. Stranggießanlage (10) nach Anspruch 2,
— wobei der erste Teilabschnitt (200) einen ersten AuBendurchmesser (dı) und der dritte Teilabschnitt (210) einen zum ersten Außendurchmesser (dı) im Wesentlichen identischen weiteren Außendurchmesser (d;)
aufweisen.
4. Stranggießanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
— wobei die Stranggießanlage (10) in einem ersten Betriebszustand und einem zweiten Betriebszustand betreibbar ist,
—- wobei in dem ersten Betriebszustand eine erste Kokille (40) mit einem rechteckförmigen Kokillenquerschnitt und in dem zweiten Betriebszustand eine zweite Kokille (45) mit einem kreisförmigen oder elliptischen Kokillenquerschnitt in die Stranggießanlage (10) eingesetzt ist,
— wobei in dem ersten Betriebszustand die erste Kokille (40) ausgebildet ist, aus der metallischen Schmelze (65) den ersten Warmstrang (70) mit dem rechteckför-
migen Querschnitt und in dem zweiten Betriebszustand
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aus der metallischen Schmelze (65) den zweiten Warmstrang (260) mit dem kreisförmigen oder elliptischen
Querschnitt zu gießen.
Stranggießanlage (10) nach einem der vorhergehenden An-
sprüche,
— wobei das erste Treibergerüst (80) eine erste Messeinrichtung (135) aufweist,
— wobei die erste Messeinrichtung (135) ausgebildet ist, einen ersten Abstand (aı) der ersten Rolle (110)
zu der zweiten Rolle (115) zu ermitteln.
. Stranggießanlage (10) nach einem der vorhergehenden An-
sprüche,
— aufweisend wenigstens ein drittes Treibergerüst (90), — wobei das dritte Treibergerüst (90) ein drittes Rollenpaar (166) mit einer jeweils drehbar gelagerten fünften Rolle (170) und einer sechsten Rolle (175)
aufweist,
— wobei das dritte Treibergerüst (90) bezogen auf die Förderrichtung (75) des ersten Warmstrangs (70) dem zweiten Treibergerüst (85) und das zweite Treibergerüst (85) dem ersten Treibergerüst (80) nachgeordnet ist,
— wobei die fünfte Rolle (170) und die sechste Rolle (175) umfangsseitig jeweils eine dritte Lauffläche (225) aufweisen, die jeweils in einem vierten Teilabschnitt (230) zylinderförmig ausgebildet ist,
—- wobei jeweils in einem an den vierten Teilabschnitt (230) in der Richtung anschließenden fünften Teilabschnitt (235) der dritten Lauffläche (225) die dritte Lauffläche (225) eine umlaufend an der dritten Lauffläche (225) ausgebildete zweite Einbuchtung (245) aufweist,
— wobei der vierte Teilabschnitt (230) der fünften Rolle (170) und der sechsten Rolle (175) Jeweils ausgebildet sind, beidseitig an dem ersten Warmstrang
(70) anzuliegen,
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— wobei die zweite Einbuchtung (245) der fünften und sechsten Rolle (170, 175) jeweils zur Führung des
zweiten Warmstrangs (260) ausgebildet ist.
7. Stranggießanlage (10) nach Anspruch 6, — wobei das dritte Treibergerüst (90) eine zweite Messeinrichtung (190) aufweist, — wobei die zweite Messeinrichtung (190) ausgebildet ist, einen dritten Abstand (as) der fünften Rolle (170) zu der sechsten Rolle (175) zu ermitteln.
8. Stranggießanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
— wobei die erste Einbuchtung (215) konkav ausgebildet ist und eine Krümmung (Rı) aufweist,
— wobei die erste Einbuchtung (215) ausgebildet ist, eine äußere Umfangsseite (270) des zweiten Warmstrangs (260) mit einer Außenkrümmung (Ra) zu formen,
— wobei die Krümmung (Rı) größer ist als die Außenkrümmung (Ra),
— wobei vorzugsweise die erste Krümmung (Rı) um wenigstens einen Faktor von 1,2 bis 1,6 größer als die Au-
Renkrümmung (Ra) ist.
9. Stranggießanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
— wobei das erste Treibergerüst (80) eine erste Verstelleinrichtung (120) aufweist,
— wobei die erste Verstelleinrichtung (120) ausgebildet ist, die erste Rolle (110) zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position zu bewegen,
— wobei in der ersten Position ein erster Abstand (aı) zwischen der ersten Rolle (110) und der zweiten Rolle (115) geringer ist als in der zweiten Position der ersten Rolle (110).
10. Verfahren zum Betrieb einer Stranggießanlage (10)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
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— wobei aus der metallischen Schmelze (65) der erste
Warmstrang (70) mit dem rechteckförmigen Querschnitt
oder aus der metallischen Schmelze (65) der zweite
Warmstrang (260) mit elliptischen oder kreisförmigen
Querschnitt gegossen wird,
— wobei bei Führung des ersten Warmstrangs (75) durch die Strangführung (55) die erste Rolle (110) und
zweite Rolle (115) beidseitig an dem ersten Warm-
strang (70) mit Jeweils dem ersten Teilabschnitt
(200) zur Führung des ersten Warmstrangs (55) anlie-
gen,
— wobei bei Führung des ersten Warmstrangs (75) durch die Strangführung (55) die dritte Rolle (145) und
vierte Rolle (150) an den ersten Warmstrang (70)
beidseitig angepresst sind,
um den ersten Warmstrang
(70) in seiner Dicke (d) zu reduzieren,
— wobei bei Führung des zweiten Warmstrangs (260) durch die Strangführung (55) die erste Rolle (110) und die
zweite Rolle (115) mit dem zweiten Teilabschnitt
(205) beidseitig an dem zweiten Warmstrang (260) an-
liegen und den zweiten Warmstrang (260) halten,
— wobei bei Führung des zweiten Warmstrangs (260) durch die Strangführung (55) die vierte Rolle (150) den
zweiten Warmstrang (260) stützt.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
— wobei bei Führung des ersten Warmstrangs (75) durch die Strangführung (55) mittels der ersten Rolle (110)
und der zweiten Rolle (115)
eine Dicke (d) des ersten
Warmstrangs (70) an dem ersten Treibergerüst (80) er-
mittelt wird,
— wobei in Abhängigkeit der ermittelten Dicke (d) und
einer vordefinierten Sollenddicke des ersten Warm-
strangs (70) am Ende der Strangführung (55) ein zweiter Abstand (a) zwischen der dritten Rolle (145) und der vierten Rolle (150) ermittelt wird,
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— wobei in Abhängigkeit des ermittelten zweiten Abstands (a) die dritte Rolle (145) und die vierte
Rolle (150) zueinander positioniert werden.
12.
Verfahren nach Anspruch 10 oder 11 und Anspruch 6,
— wobei bei Führung des ersten Warmstrangs (75) durch die Strangführung (55) die sechste Rolle (175) des
dritten Treibergerüsts (90) den ersten Warmstrang (70) mit dem vierten Teilabschnitt (230) stützt und die fünfte Rolle (170) beabstandet zum ersten Warm-
strang (70) angeordnet wird,
— wobei bei Führung des zweiten Warmstrangs (260) durch die Strangführung (55) die fünfte Rolle (170) und
sechste Rolle (175) beidseitig an dem zweiten Warm-
strang (260) mit jeweils dem fünften Teilabschnitt
(235) anliegen.
13.
Verfahren nach Anspruch 10 oder 11 und Anspruch 6,
— wobei bei Führung des ersten Warmstrangs (75) durch die Strangführung (55) die fünfte Rolle (170) und
sechste Rolle (175) an dem ersten Warmstrang (70) 7jJe-
weils mit dem vierten Teilabschnitt (230) anliegen,
— wobei eine Enddicke (dr) des ersten Warmstrangs (70)
auf Grund eines dritten Abstands (as) der fünften Rolle (170) und der sechsten Rolle (175) zueinander
ermittelt wird, — wobei der ermittelte dritte Abstand (as) bei Ermitt-
lung des zweiten Abstands (a) berücksichtigt wird,
— wobei bei Führung des zweiten Warmstrangs (260) durch die Strangführung (55) die fünfte Rolle (170) und sechste Rolle (175) beidseitig an dem zweiten Warmstrang (260) mit dem fünften Teilabschnitt (235) an-
liegen und den zweiten Warmstrang (260) stützen.
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