AT515089B1 - Schnittguthalter für einen Schnittgutwagen einer Aufschnittschneidemaschine - Google Patents
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Abstract
Ein Schnittguthalter (7) umfasst einen eingebauten Restehalter, der als schwenkbare Klappe (10) hinter einer zur Anlage an das Schnittgut (16) vorgesehenen Halteplatte (6) angeordnet ist. Die Klappe (10) ist mit senkrecht auskragenden Stiften (12) mit Spitzen bestückt, die in der Funktionsstellung des Restehalters durch Öffnungen (13) der Halteplatte (6) durchgreifen und in einen Schnittgutrest (16) von hinten eindringen. In der zurückgeschwenkten Stellung der Klappe (10) liegen die Stifte (12) und Spitzen hinter der Halteplatte (6). Zur Betätigung der Klappe (10) verfügt diese über eine vorspringende Nase (15). Mit dem Daumen kann diese nach vorne gedrückt und so ein Schnittgutrest (16) aufgespießt werden. Beim Vorschub des Schnittgutes (16) während des Schneidevorganges läuft die Nase (15) gegen einen Anschlag (17). Dieser bewirkt, dass die Stifte (12) bzw. Spitzen aus dem Schnittgutrest (16) mit fortschreitendem Aufschneiden zurückweichen. Dadurch wird eine Messerkollision vermieden.
Description
Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft einen Schnittguthalter für einen Schnittgutwagen einer Aufschnittschneidemaschine, wobei der Schnittguthalter auf einem Schwenkarm angeordnet und zusammen mit dem Schnittgut gegen eine Anschlagplatte verschiebbar ist und eine zur Anschlagplatte parallele Halteplatte aufweist, aus der bzw. aus Öffnungen derselben Krallen zum Festhalten des Schnittgutes, insbesondere eines Schnittgutrestes, ausfahrbar sind.
[0002] Das Schneiden von Schnittgut, dessen Auflagefläche auf dem Schnittgutwagen ein stabiles Positionieren ermöglicht, kann problemlos ausgeführt werden. Sobald aber ein Schnittgutrest, wie etwa das Endstück einer Wurst, auf den Schnittgutwagen aufgelegt, vom Schnittguthalter erfasst und gegen die Anschlagplatte geführt werden soll, gibt es Probleme hinsichtlich der nur labilen Positionierung des Schnittgutrestes. Der Rest kippt um oder verkantet beim Vorschub und das Ergebnis derartig aufgeschnittener Reste ist völlig unbefriedigend. Es werden dann nämlich keine Scheiben abgeschnitten, sondern meist Streifen oder Lamellen, die den Anforderungen eines Aufschnittes nicht mehr genügen.
[0003] Um ein Schnittgut möglichst bis zum Ende verwerten und auch noch Reststücke aufle-gen und in Scheiben möglichst lange schneiden zu können, hat man die Halteplatte des Schnittguthalters mit Spitzen ausgebildet, die den Reibungsschluss mit dem Schnittgutrest verstärken.
[0004] Die DE 299 16 777 U1 betrifft eine solche Halteplatte, auf die eine Restehalterplatte mit Spitzen kraftschlüssig durch Permanentmagnete und formschlüssig durch Noppen aufsetzbar ist. Kurze und hohe Reststücke fallen jedoch weiterhin um, bevor sie gegen die Anschlagplatte geschoben werden. Um einen Schnittgutrest noch besser zu halten und gewissermaßen an der Halteplatte einzuspannen, sind aus der DE 1962666 A1 Klauen bekannt, die durch Öffnen in der Halteplatte durchgreifen und klammerartig gegen einen Rest ausfahren. Dazu muss der Rest an die Halteplatte herangeführt und ein Hebel nach unten gedrückt werden. Die Hebelbewegung wird über eine Kinematik in eine drehende Ausschubbewegung der greiferartigen Klauen umgesetzt. Dabei wird der Schnittgutrest erfasst, die Klauen oder Krallen dringen seitlich ein und üben Druckkräfte gegen das Innere des Schnittgutrestes aus. Der Schneidevorgang muss unterbrochen werden, bevor das Kreismesser die Klauen erreicht. Dadurch bleibt ein letzter Rest zurück, der nicht aufgeschnitten werden kann.
[0005] Aus der US 4 463 643 A ist eine Schneidemaschine mit waagrecht angeordnetem Kreismesser und mit einem um eine vertikale Achse drehbaren Magazin mit mehreren vertikalen Schächten bekannt. Diese Schächte sind für das Schnittgut vorgesehen, das durch sein Eigengewicht und die Druckkraft von vertikal geführten Schiebern im jeweiligen Schacht gegen das Kreismesser geschoben wird. Infolge der Relativbewegung zwischen dem Kreismesser und dem drehenden Magazin wird das Schnittgut aufgeschnitten. Die schweren Schieber verfügen über Zahnleisten, die sich an das Schnittgut im Schacht anlegen. Die Zahnleisten greifen durch Schlitze eines überlagerten Fettabstreifers. Wenn ein Schieber nach Beendigung des Aufschneidens vor dem neuerlichen Befüllen von Hand im Schacht nach oben geführt wird, bewegt sich der Fettabstreifer über die Zahnleisten und reinigt diese von Fleisch- oder Fettresten des zuletzt im Schacht vorgeschobenen Schnittgutes. Diese Maßnahme bezieht sich nicht auf das formschlüssige Einspannen von Reststücken und auf das rechtzeitige Zurückziehen von Klauen zur Vermeidung von Kollisionen zwischen Kreismesser und Schieber, sondern hat lediglich hygienische Hintergründe.
[0006] Die Erfindung zielt darauf ab, einen Restehalter an einem Schnittguthalter der eingangs beschriebenen Art zu vereinfachen und gleichzeitig zu verbessern. Dies wird dadurch erreicht, dass die Krallen als Stifte mit Spitzen ausgebildet sind, die auf einer hinter der Halteplatte am Schnittguthalter schwenkbar gelagerten Klappe auskragend angeordnet sind, wobei die Klappe aus einer Position parallel zur Halteplatte bzw. an deren Rückseite anliegend und mit den Stiften die Halteplatte durchgreifend und überragend in eine Winkelstellung von der Halteplatte weg- bzw. zurückschwenkbar ist, in der die Spitzen der Stifte in der Ebene der Halteplatte oder hinter dieser Ebene liegen. Es handelt sich bei diesem Restehalter bloß um einen einzigen zusätzlichen Bauteil, der besonders einfach in der Handhabung ist und auch leicht gereinigt werden kann. Der Schnittgutrest wird in die Position auf dem Schnittgutwagen gegen die Halteplatte geführt und die Klappe hinter der Halteplatte wird nach vorne gegen den Schnittgutrest gedrückt. Die Stifte durchsetzen dabei jeweils ein Langloch bzw. eine entsprechende Öffnung in der Halteplatte und spießen den Schnittgutrest auf. Die Stifte können gerade oder im Sinne des Schwenk-Kreisbogens auch leicht gekrümmt sein. Der Schnittgutrest ist dann an der Halteplatte fixiert, kann nicht umfallen oder verrutschen und somit ist ein Aufschneiden in Scheiben etwa bei Wurst möglich.
[0007] Es ist zweckmäßig, wenn die Klappe eine über die Halteplatte hinausgehende Nase oder dergleichen aufweist und am Schnittgutwagen in einem Abstand von der Anschlagplatte, der mindestens der Länge der Stifte mit Spitze entspricht, ein Anschlag vorgesehen ist, gegen welchen die Nase beim Vorschieben des Schnittguthalters in Richtung auf die Anschlagplatte anläuft und die Klappe zur Freigabe des Schnittgutrestes für das vollständige Aufschneiden zurückschwenkt. Dabei werden die Stifte aus den Rest, der bereits stirnseitig an der Anschlagplatte anliegt, nach und nach synchron zum Vorschub zurückgezogen, sodass eine Kollision der Spitzen bzw. Stifte mit dem Kreismesser vermieden wird. Somit kann bis zum allerletzten Ende des Schnittgutrestes aufgeschnitten werden. Die Nase der Klappe stellt auch den Handgriff dar, um die Klappe in ihre Funktionsstellung zu bringen und die Spitzen in den Schnittgutrest zu drücken.
[0008] Wenn normal aufgeschnitten und der Restehalter nicht gebraucht wird, ist es zweckmäßig, wenn eine Rasteinrichtung, insbesondere Haltemagnete für das Festhalten der Klappe in der zurückgeschwenkten Ruhestellung vorgesehen sind. Dadurch verbleibt der Restehalter, nämlich die Klappe mit den Stiften, in einer definierten Ruhelage.
[0009] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt.
[0010] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Aufschnittschneidemaschine, [0011] Fig. 2 eine Halteplatte eines Schnittguthalters mit dem erfindungsgemäßen Restehalter in Schrägansicht und [0012] Fig. 3 die Halteplatte mit den Restehalter teilweise im Schnitt von oben.
[0013] Eine Aufschnittschneidemaschine nach Fig. 1 verfügt über einen Schnittgutwagen 1, der auf einem Maschinengehäuse 2 längs einer Anschlagplatte 3 in Richtung auf ein Kreismesser 4 mit Antriebsmotor 5 reversierend verfahrbar ist. Ein Schnittgut, wie etwa eine Stange Wurst, wird von einer Halteplatte 6 eines Schnittguthalters 7 an einem Schwenkarm 8 erfasst. Über einen Handgriff 9 wird der Vorschub des Schnittgutes auf dem Schnittgutwagen gegen die Anschlagplatte 3, wie auch die reversierende Hubbewegung des Schnittgutwagens 1 gegen das Kreismesser 4 bewirkt.
[0014] Insbesondere Fig. 2 und 3 zeigen im Detail, dass hinter der Halteplatte 6 eine Klappe 10 um eine Achse 11 schwenkbar angeordnet ist. Die Klappe 10 trägt im Ausführungsbeispiel vier Stifte 12 mit Spitzen und die Halteplatte 6 weist korrespondierende Öffnungen 13 (hier Langlöcher) auf, durch welche die Stifte 12 durchgreifen, wenn die Klappe 10 in Funktionsstellung als Restehalter nach vorne gegen die Halteplatte 6 geschwenkt wird und parallel zu dieser oder an deren Rückseite anliegt. Diese Lage ist in Fig. 3 mit vollen Linien dargestellt. Im zurückgeschwenkten Zustand der Klappe 10 tauchen die Stifte 12 einschließlich ihrer Spitzen aus der Halteplatte 6 aus - sie liegen dahinter in der Ruhestellung. Zu deren temporärer Fixierung sind in Fig. 2 und 3 Haltemagnete 14 eingezeichnet. Es könnten natürlich auch Federzungen oder Kugelrasten zu diesem Zweck eingesetzt werden.
[0015] Wie Fig. 2 besonders deutlich zeigt, weist die Klappe 10 eine vorspringende Nase 15 auf. Diese dient als Handgriff bzw. Daumenhebel für die rechte Hand zum Umschwenken der Klappe 10 aus der Ruhestellung in die Betriebsstellung als Restehalter. Dabei wird mit der anderen Hand ein Schnittgutrest 16 (Fig. 3) gegen die Halteplatte 6 gehalten und gleichzeitig die Klappe 10 nach vor gedrückt, sodass die Spitzen der Stifte 12 und die Stifte 12 selbst in den Schnittgutrest 16 eindringen. Fig. 3 lässt erkennen, dass bei wiederholt durchgeführten Schneidevorgängen der Schnittgutrest 16 immer kleiner wird und die Stifte 12 immer näher zur Anschlagplatte 3 kommen. Auf dem Schnittgutwagen 1 befindet sich ein Anschlag 17, hier die Daumenschutzleiste, gegen den die Nase 15 anläuft. Bei fortschreitendem Aufschneiden und Vorrücken des Schnittgutrestes 16 drückt der Anschlag 17 die Nase 15 zurück. Die Klappe 10 weicht dadurch gegenüber der Halteplatte 6 ebenfalls zurück und es ziehen sich die Stifte 12 mit den Spitzen langsam aus dem Schnittgutrest 16 zurück. Wenn der Abstand des Anschlages 17 von der Anschlagplatte 3 gleich der freien Stiftlänge einschließlich der Spitzen ist, kann eine Kollision der Spitzen bzw. Stifte 12 mit dem Kreismesser 4 zuverlässig vermieden werden. Da sich die Stifte 12 synchron mit dem Vorschub beim Schneidevorgang zurückziehen, kann bis zum Ende des Schnittgutrestes 16 aufgeschnitten werden.
Claims (3)
- Patentansprüche 1. Schnittguthalter für einen Schnittgutwagen einer Aufschnittschneidemaschine, wobei der Schnittguthalter auf einem Schwenkarm angeordnet und zusammen mit dem Schnittgut gegen eine Anschlagplatte verschiebbar ist und eine zur Anschlagplatte parallele Halteplatte aufweist, aus der bzw. aus Öffnungen derselben Krallen zum Festhalten des Schnittgutes, insbesondere eines Schnittgutrestes, ausfahrbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Krallen als Stifte (12) mit Spitzen ausgebildet sind, die auf einer hinter der Halteplatte (6) am Schnittguthalter (7) schwenkbar gelagerten Klappe (10) auskragend angeordnet sind, wobei die Klappe (10) aus einer Position parallel zur Halteplatte (6) bzw. an deren Rückseite anliegend und mit den Stiften (12) die Halteplatte (6) durchgreifend und überragend in eine Winkelstellung von der Halteplatte (6) weg- bzw. zurückschwenkbar ist, in der die Spitzen der Stifte (12) in der Ebene der Halteplatte (6) oder hinter dieser Ebene liegen.
- 2. Schnittguthalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappe (10) eine über die Halteplatte (6) hinausgehende Nase (15) oder dergleichen aufweist und am Schnittgutwagen (1) in einem Abstand von der Anschlagplatte (3), der mindestens der Länge der Stifte (12) mit Spitze entspricht, ein Anschlag (17) vorgesehen ist, gegen welchen die Nase (15) beim Vorschieben des Schnittguthalters (7) in Richtung auf die Anschlagplatte (3) anläuft und die Klappe (10) zur Freigabe des Schnittgutrestes (16) für das vollständige Aufschneiden zurückschwenkt.
- 3. Schnittguthalter nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rasteinrichtung, insbesondere Haltemagnete (14) für das Festhalten der Klappe (10) in der zurückgeschwenkten Ruhestellung vorgesehen sind. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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