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Die Erfindung betrifft einen Schneepflug mit einer aus zwei oder mehr Scharsegmenten bestehenden Pflugschar, die von einem Pflugrahmen getragen wird.
Schneepflüge dieser Art sind in unterschiedlichen Bauweisen bekannt. Beispielsweise können
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Aus der DE 295 00 723 U 1 ist weiters ein Schneepflug mit einer Schürfleiste bekannt, welche aus mehreren um eine gemeinsame Horizontalachse schwenkbaren Schwenkklappen besteht.
An der Rückseite sind die Schwenkklappen mit Stützorganen versehen, die jeweils eine Gleitoder Rollfläche aufweisen, die in der Höhe der Schürfkante liegt.
Nachteilig bei den bekannten Schneepflügen ist es, dass diese zur Räumung von Forstwegen oder anderen nicht asphaltierten Strassen nur schlecht geeignet sind. Entweder wird der Abstand der Pflugschar von der Strassenoberfläche relativ gross eingestellt, so dass die Räumung unvollständig ist, oder es kommt durch ein Anfahren der Räumkante an bei solchen Naturstra-
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ssen meist vorhandenen Unebenheiten der Fahrbahn zu relativ starken Beschädigungen der Fahrbahnoberfläche.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schneepflug bereitzustellen, der sich zur Räumung von Kies- und Schotterstrassen ebenso eignet wie für asphaltierte Strassen. Erfindungsgemäss gelingt dies bei einem Schneepflug der eingangs genannten Art dadurch, dass an der Rückseite eines jeden Scharsegments eine Gleitschiene vorgesehen ist, deren Gleitfläche sich über mindestens ein Drittel der Länge der Räumkante des jeweiligen Scharsegments erstreckt, wobei die vertikale Position des untersten Punktes der Gleitfläche gegenüber der vertikalen Position der Räumkante verstellbar ist und im abgesenkten Zustand unterhalb der Räumkante des Scharsegments liegt.
Durch die an den Rückseiten der Scharsegmente vorhandenen Gleitschienen kann der Abstand der Räumkante der Pflugschar vom Boden exakt eingestellt werden und die jeweilige Pflugschar wird im Falle einer Bodenunebenheit durch die Gleitschiene mitgeführt, so dass es zu wesentlich weniger Beschädigungen der Fahrbahnoberfläche kommt. Bevorzugterweise erstreckt sich die Gleitschiene über mindestens die Hälfte der Länge des jeweiligen Scharsegments. In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung erstreckt sich die Gleitschiene über mindestens zwei Drittel des Scharsegments. Auch in einem nur relativ kleinen Teil der Breite der Strasse auftretende Erhöhungen führen dadurch zur Anhebung des jeweiligen Scharsegments.
Bevorzugterweise ist zur Höhenverstellung der Gleitschiene diese verschwenkbar am Scharsegment gelagert, wobei die Schwenkachse gegenüber dem mittleren Bereich der Gleitschiene nach vorne versetzt ist. Zur Verschwenkung der Gleitschiene gegenüber dem Scharsegment kann beispielsweise eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen sein. Falls eine asphaltierte Strasse zu räumen ist, kann die Gleitschiene in eine inaktive Lage nach oben verschwenkt werden. Durch die Verschwenkung mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit ist eine Verstellung der Position der Gleitschiene während des Räumbetriebs möglich, was insbesondere bei mehrfach wechselnden zu räumenden Strassenoberflächen von Bedeutung ist. Zur maschinellen Verstellung der Gleitschienen könnte anstelle einer Kolben-Zylinder-Einheit beispielsweise auch ein Elektromotor vorgesehen sein.
Durch die Erfindung können herkömmliche Schneepflüge unterschiedlicher Bauart für die Räumung von unbefestigten Naturstrassen geeignet gemacht werden, dies bei einem überraschend geringen konstruktiven Aufwand.
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Der in den Fig. 1 bis 3 schematisch dargestellte Schneepflug umfasst eine aus den beiden Scharsegmenten 1 bestehende Pflugschar. Am unteren Ende jedes Scharsegments ist eine
Räumleiste 2 angebracht, deren unteres Ende die Räumkante 3 bildet. Die Scharsegmente 1 sind jeweils über obere und untere Tragarme 4,5 mit einem Pflugrahmen 6 verbunden. Die oberen Tragarme 4 sind starr ausgebildet und sowohl am Scharsegment 1 als auch am Pflugrahmen 6 verschwenkbar gelagert.
Die unteren Tragarme 5 bestehen aus einem elastischen Material und können sich beim Anfahren der Räumkante 3 an ein über den Untergrund vorstehendes Hindernis verformen, so dass das entsprechende Scharsegment nach hinten ausscheren und das Hindernis überfahren kann. Zwischen dem Pflugrahmen 6 und den Scharsegmenten 1 sind ausserdem elastische Zugglieder 7 angeordnet, die das jeweilige Scharsegment 1 nach unten ziehen, bis ein Anschlag des Tragarms 4 erreicht wird.
Die Aufhängung der Scharsegmente 1 am Pflugrahmen bilden jedoch nicht Gegenstand der Erfindung und können in einer beliebigen aus dem Stand der Technik bekannten Weise ausgebildet sein, beispielsweise entsprechend einer der in den in der Beschreibungseinleitung genannten Druckschriften beschriebenen Konstruktionen Ebenso ist die Aufhängung des Pflugrahmens 6 am Räumfahrzeug kein Gegenstand dieser Erfindung und im Prinzip beliebig.
An den Rückseiten der Scharsegmente 1 ist jeweils eine Gleitschiene 8 vorgesehen. Diese Gleitschiene 8 erstreckt sich jeweils über einen Grossteil der Länge der Räumkante 3 des jeweiligen Scharsegments 1. Um Beschädigungen durch ein Anfahren gegen ein seitliches Hindernis auch bei schräggestellter Pflugschar, wie dies in der Räumstellung der Fall ist, zu vermeiden, erstrecken sich die Gleitschienen 8 nicht ganz bis zu den äusseren Seitenrändern der Scharsegmente 1. Die Gleitschienen 8 sind jeweils über Hebel 9 verschwenkbar mit an der Rückseite der Scharsegment angebrachten Lagerlaschen 10 verbunden. Dabei ist die Schwenkachse 11 gegenüber dem mittleren Bereich der Gleitschiene nach vorne versetzt.
An einem rückseitigen Bereich der Gleitschiene 8 greift eine Kolbenstange 13 einer Kolben-Zylinder-Einheit 12 an, deren Zylinder mit dem Scharsegment 1 verbunden ist. Über diese Kolben-Zylinder-Einheit 12 kann die Gleitschiene um die Schwenkachse 11 verschwenkt werden, wodurch eine Höhenverstellung der Gleitschiene gegenüber der Räumkante 3 erreicht wird.
Die Gleitfläche 14 der Gleitschiene 8 ist im Querschnitt der Gleitschiene gesehen kufenartig gebogen. Bei einer Verschwenkung der Gleitschiene um die horizontale Schwenkachse 11 ändert sich somit die vertikale Position des untersten Punktes der Gleitfläche 14, d. h. des Auflagepunktes der Gleitfläche 14 auf dem Untergrund. In Fig. 3 ist eine mittlere Schwenkstellung
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der Gleitschiene 8 um die Schwenkachse 11 dargestellt, während in Fig. 2 die Extrempositionen der Verschwenkung eingezeichnet sind. In vollständig nach oben (in Richtung des Uhrzeigersinns) verschwenkter Gleitschiene 8 befindet sich deren Gleitfläche oberhalb der Räumkante 3.
In dieser inaktiven Position der Gleitschiene 8 kann eine herkömmliche Räumung einer asphaltierten Strasse durchgeführt werden.
Um eine Einstellung der Verschwenkposition der Gleitschiene in der aktiven Arbeitsstellung zu ermöglichen, ohne dass eine relativ aufwendige Mengensteuerung für die hydraulische KolbenZylinder-Einheit 12 benötigt wird, ist ein Zugglied vorgesehen. Dieses wird von einem Seil oder einer Kette 15 gebildet, an deren einem Ende eine Gewindestange 16 befestigt ist. Das andere Ende der Kette 15 ist am rückseitigen Ende der Gleitschiene 8 festgelegt. Die Gewindestange 16 ragt durch eine Öffnung in einem an der Rückseite des Scharsegments 1 angebrachten Befestigungsflanschs 17 und stützt sich mittels Muttern 18 an diesem Befestigungsflansch ab.
Über die Muttern 18 ist die freie Länge dieses Zuggliedes veränderbar und somit die bei druckbeaufschlagter Kolben-Zylinder-Einheit 12 eingenommene Endposition der Gleitschiene 8 einstellbar. Der Abstand der Räumkante 3 vom zu räumenden Untergrund 19 kann dadurch in der aktiven Position der Gleitschiene 8 eingestellt werden (in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des zu räumenden Untergrundes). Ein in der Praxis verwendeter Wert für diesen Abstand liegt beispielsweise im Bereich von ca. 20 mm.
Zur Verschwenkung der Gleitschiene um die Schwenkachse 11 könnte beispielsweise auch eine pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit oder ein, z. B. eine Gewindespindel antreibender Elektro- oder Hydraulikmotor eingesetzt werden. Anstelle der in den Fig. dargestellten sowie beschriebenen Verschwenkbarkeit der Gleitschiene 8 um die Schwenkachse 11 könnte zur Verstellung des Abstandes zwischen der Räumkante 3 und dem Untergrund 19 auch eine lineare Verschiebung der einzelnen Gleitschienen 8 in der Höhe vorgesehen sein. Eine im Querschnitt kufenförmige Ausbildung der Gleitfläche 14 wäre auch in diesem Fall jedenfalls bevorzugt.
Grundsätzlich wäre es auch denkbar und möglich, dass die Gleitschiene für ein jeweiliges Scharsegment jeweils geteilt ausgebildet ist, wobei die gesamte Länge der Gleitschiene bzw. der Gleitfläche der Gleitschiene mindestens ein Drittel, vorzugsweise mindestens die Hälfte der Länge des zugehörigen Scharsegments beträgt, um in Querrichtung der Strasse auftretende Profilierungen des Untergrunds ausreichend aufnehmen zu können.