AT500367B1 - Wärmedämmplatte - Google Patents
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Description
2 AT 500 367 B1
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wärmedämmplatte aus insbesondere geschäumtem Dämmmaterial zur Wandverkleidung mit einer insbesondere riegelförmig geformten Einlage. Derartige Ausbildungen werden auch „Brandriegelkonstruktionen“ genannt.
Aus der AT 005 285 U 1 ist eine entsprechende Wärmedämmplatte bekannt. Bei dieser bekannten Wärmedämmplatte ist an der der Wand zugekehrten Seite eine Ausnehmung vorgesehen, die mit nicht brennbarem Dämmmaterial, vorzugsweise Mineralwolle ausgefüllt wird. Hierzu sind die Seitenwandungen der Ausnehmung hinterschnitten, damit das nicht brennbare Dämmmaterial innerhalb der Ausnehmung der Wärmedämmplatte gehalten wird. Das Raumgewicht des Dämmmaterials (z.B. EPS) liegt bei ca. 10 bis 30 kg/m3, wohingegen das Raumgewicht des nicht brennbaren Dämmmaterials (z.B. Mineralwolle) bei 50 bis 160 kg/m3 liegt. Dies führt dazu, dass der einseitig angelenkte untere Bereich der Wärmedämmplatte üblicherweise Verformungen unterliegt und sich daraus Verarbeitungsschwierigkeiten ergeben.
Außerdem ist es bei den Wärmedämmplatten der genannten Art wesentlich, dass bei Wärmedämmplatten, die für Vollwärmeschutz an Hausfassaden verwendet werden, verhindert wird, daß im Brandfall das Feuer zwischen tragendem Bauteil, z.B. Rohbau, und Außenfassade, also dem Außenputz, ein Ausbreiten der Flammen erfolgen kann. Bei herkömmlichen brennbaren bzw. unter Hitzeeinwirkung schmelzenden Dämmplatten kann das Dämmmaterial aus dem Zwischenraum zwischen Außenputz und Rohbau ausfließen bzw. sich entzünden, wobei sich dann zwischen den beiden Bauteilen aufgrund einer Kaminwirkung die Flammen im Zwischenraum relativ rasch ausbreiten können, wobei solcherart ein Übergreifen auf das nächste Stockwerk erfolgen kann.
Die deutsche Patentschrift DD 236 361 A1 bezieht sich auf eine Wärmedämmplatte, in welcher Wärmedämmelemente eingeschlossen sind, um teures Dämmmaterial zu verhindern. Bei Schmelzen des äußeren Dämmmaterials würden übrigens die Einschlüsse, selbst wenn sie nicht brennbar wären, mit der Schmelze abfließen.
Analoges gilt für DE 19 111 15 A1, in welcher in einem Leichtbetonkörper Isolierkörper vorhanden sind. Diese bekannte Ausbildung ist im Übrigen auch nicht als Wärmedämmplatte zur Wandverkleidung vorgesehen.
Bei der Ausbildung gemäß WO 91/02856 A1 handelt es sich um Vakuumeinschlußkörper bzw. Kapseln innerhalb einer Wärmedämmung, wobei in diesen Vakuumeinschlußkapseln pulverförmiges Material mit geringer Wärmeleitfähigkeit gefüllt ist. Sollte hier das Wärmedämm material außen wegschmelzen und auch der Kapseleinschluß aus welchen Gründen immer, z.B. Platzen, durch Hitzeeinwirkung oder dergleichen zerstört werden, dann würde das pulverförmige Wärmedämmmaterial ausfließen, sodaß auch in diesem Falle eine Formstabilität nicht gegeben ist.
Bei der Ausbildung gemäß WO 87/01750 A1 handelt es sich um eine Wärmedämmung der Befestigungsmittel, wobei hinsichtlich der Ausbildung der eigentlichen Platten nichts ausgesagt ist.
Aus WO 90/02855 A1 geht eine feuerfeste Wand hervor, wobei innerhalb von wärmedämmenden Außenplatten Einlagekörper aus hitzeabsorbierenden Material vorgesehen sind. Es handelt sich also hier um Platten, die einen höheren Feuerwiderstand bei Wänden oder Dächern ergeben. Derartige Platten sind jedoch für Wandverkleidungen, die dem Vollwärmeschutz dienen, nicht vorgesehen.
Bei dem Gegenstand der EP 0 643 179 A1 handelt es sich um ein Brandschutzpaneel, welches aus einem Kernmaterial zwischen zwei Oberflächenplatten vorgesehen ist. Die rückwärtige Platte ist als dünne Metallplatte ausgebildet, wobei das Kernmaterial ein Kunststoffmaterial ist. Das äußere Oberflächenmaterial kann das gleiche sein, wie die rückwärtige Platte oder auch 3 AT 500 367 B1 ein anderes anorganisches Material. Die eingeschlossene anorganische Platte dient lediglich der Randversteifung und kann in keiner Weise die anmeldungsgemäß gewünschte Funktion erfüllen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine erfindungsgemäße Wärmedämmplatte zur Verfügung zu stellen, die eine verbesserte Verarbeitungsfreundlichkeit gewährleistet. Überdies soll ein Ausbreiten von Flammen verhindert werden, wobei gewährleistet bleiben soll, das für das Haften der Platten am Rohbau bzw. auch für das Anhaften des Außenputzes über die ganze Fläche der Platten gleiche Bedingungen herrschen.
Die vorstehende Aufgabe wird bei der Wärmedämmplatte der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Einlage zumindest im Bereich der Hauptflächen sowie an der Unterseite der Wärmedämmplatte im wesentlichen vollständig vom Dämm material umschlossen ist, wobei die Einlage durch einen unter Hitzeeinwirkung formstabil bleibenden Formkörper gebildet ist. Hierdurch wird die Einlage sicher getragen, ohne dass es zu Verformungen kommt. Es kommt zu keinen Wölbungen der Wärmedämmplatte oder zu überstehenden Bereichen, die nachbearbeitet werden müssen. Außerdem wird erreicht, dass die Einlage aufgrund ihrer Formstabilität unter Hitzeeinwirkung ein Ausfließen der Schmelze bzw. das Auftreten einer Kaminwirkung und damit ein weiteres Vorantreiben von Flammen verhindert.
Die Einlage besteht zweckmäßigerweise aus nicht brennbarem Material wie z.B. aus Mineralwolle.
Alternativ hierzu kann die Einlage auch aus brennbarem Material bestehen, welches allerdings unter Hitzewirkung seine Raumstruktur im wesentlichen beibehält. Hierbei handelt es sich z.B. um Polyurethan-Hartschaumstoff (PUR) oder Polyisocyanurat-Hartschaumstoff (PER). Diese Stoffe sind zwar im herkömmlichen Sinn brennbar, sie haben allerdings eine Raumstruktur, die auch bei Hitzeeinwirkung bestehen bleibt und die Schmelze in der Lage ist, aufzufangen.
Zweckmäßigerweise ist die Einlage derart geformt, dass sie eine Sammelfunktion für geschmolzenes Dämmmaterial im Brandfall an ihrer Oberseite gewährleistet.
In besonderer Ausgestaltung der vorstehenden Idee kann die Einlage aufgrund der Erfindung eine Ausnehmung an der Oberseite der Wärmedämmplatte aufweisen, in der sich geschmolzenes Dämmmaterial im Brandfall sammelt.
Alternativ hierzu kann die Einlage auch eine zur Wandseite hin abfallende, deutlich ausgeprägte Schräge aufweisen, die ebenfalls dazu dient, zusammen mit der Wand einen Sammelraum für geschmolzenes Dämmmaterial zu bilden.
Zweckmäßigerweise liegt die Schräge des Winkels α in einem Winkelbereich von 50° bis 85°, vorzugsweise von 60° bis 85° bezogen auf die horizontale Ebene der Wärmedämmplatte.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung können an der der Wand zugeordneten Seite und/oder der der Putzschicht zugeordneten Seite vorspringende Stege vorgesehen sein, die ebenfalls geschmolzenes Dämmmaterial auffangen. Die Form der Stege kann beliebig ausgestaltet werden. Beispielsweise können die Stege auch als Vorsprünge mit gekrümmter Kontur ausgebildet sein. Die Stege können entweder bis zur jeweiligen Außenseite der Wärmedämmplatte verlaufen oder aber sich nur über einen Teilbereich von der Einlage zur Außenseite erstrecken.
Zweckmäßigerweise weist die Einlage randseitig mindestens eine Ausnehmung auf, mit der eine Verzahnung mit dem Dämmmaterial erreicht wird.
Zweckmäßigerweise hat die Ausnehmung Schwalbenschwanzform, wodurch der Effekt der Verzahnung noch verstärkt wird. 4 AT 500 367 B1
Zweckmäßigerweise ist die Einlage allseitig von Dämmmaterial umschlossen. Alternativ hierzu kann die Einlage auch an der Stirnseite offenliegen.
Die Umschließung erfolgt zweckmäßigerweise dergestalt, dass die Einlage in einer Form während der Herstellung der Wärmedämmplatte umschäumt wird. Da hierbei keine Keile in eine Ausnehmung eingesetzt, d.h. eingeschoben werden müssen, kann die Einlage konsequenterweise zur Erfüllung der technischen Wirkung beliebig geformt werden. Das heißt, es bestehen bei der Formgebung erheblich mehr Freiheitsgrade als beim Stand der Technik.
Nachstehend werden verschiedene Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung anhand von Zeichnungsfiguren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wärmedämmplatte in eingebautem Zustand;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Wärmedämmplatte sowie
Fig. 3 eine Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wärmedämmplatte.
Bezugsziffer 1 bezeichnet die erfindungsgemäße Wärmedämmplatte, welche über (in den Zeichnungen nicht dargestellte) Befestigungsmittel an einer Wand 2 befestigt werden kann. In der vorerwähnten Wand 2 ist eine Fensteröffnung 3 angeordnet, in welcher sich ein Fensterrahmen 4 mit Fensterflügel 5 befindet. Bezugsziffer 16 bezeichnet eine Wärmedämmplatte, die an der Oberseite der Fensteraussparung vorgesehen ist.
An der Außenseite der Wärmedämmplatte 1 befindet sich eine Putzschicht 14.
Die Wärmedämmplatte 1 ist aus Dämmmaterial 6, insbesondere aus expandiertem Polystyrol, hergestellt. Sie umfasst in dem der Fensteröffnung 3 zugeordneten, unteren Bereich eine Einlage 7, welche vollumfänglich von Dämmmaterial 6 umschlossen ist.
Die Einlage 7 besteht aus einem nicht brennbaren aber isolierenden Material 8 wie z. B. Mineralwolle. Alternativ kann die Einlage 7 auch aus einem zwar brennbaren aber unter Hitzeeinwirkung die Raumstruktur beibehaltenden Schaumstoff, vorzugsweise PUR oder PIR, hergestellt sein.
An der Oberseite der Einlage 7 befindet sich eine gut ausgebildete, von der Seite der Putzschicht 14 zur Wandseite hin abfallende Schräge 11 des Winkel a, die im Brandfall dazu dient, das oberhalb derselben angefallene, geschmolzene Dämmmaterial 6 aufzufangen, d. h. eine mechanische Barriere für die Schmelze zu erzeugen. Durch die Schräge 11 wird gewährleistet, dass sich die Schmelze zwischen der Einlage 7 und der Wand 2 fängt.
An der Unterseite ist ebenfalls eine Schräge 15 der Einlage, von der Putzseite zur Wandseite hin leicht nach oben verlaufend vorgesehen.
Die erfindungsgemäße Wärmedämmplatte 1 wird dadurch hergestellt, dass die Einlage 7 in einer Form von dem Dämmmaterial 6 allseitig umschäumt wird.
Dieses allseitige Umschäumen der Einlage 7 ermöglicht eine Strukturierung des Grenzbereichs zwischen Einlage 7 und Dämmmaterial 6 an der Außen- und/oder Innenseite. Bei der Ausgestaltung gemäß Figur 1 sind in der Einlage 7 sowohl an der Außenseite als auch an der Innenseite eine Mehrzahl von schwalbenschwanzförmigen Ausnehmungen 9 vorgesehen, die von entsprechendem Dämmmaterial 6 ausgefüllt sind.
Claims (1)
- 5 AT 500 367 B1 Figur 2 zeigt eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, die sich von der Ausgestaltung nach Figur 1 dadurch unterscheidet, dass an der Oberseite der Einlage 7 eine Ausnehmung 10 in die Einlage 7 eingeformt ist, welche wiederum der Aufnahme von Schmelze dient. Durch die besondere Herstellung können unterschiedlichste Formen der Einlage 7 vorgesehen sein, da die Einlage nicht in eine entsprechende Ausnehmung eingesteckt zu werden braucht. In der in Figur 3 dargestellten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind an der Vorder-sowie Rückseite jeweils ein Steg 12 bzw. 13 an der Einlage 7 vorgesehen, so dass die Einlage 7 sich in diesem Fall über die gesamte Breite der Wärmedämmplatte 1 erstreckt. Die Stege 12, 13 gewährleisten ebenfalls einen zusätzlichen Halteeffekt für an der Oberseite auftretende Schmelze. Bezugszeichenliste 1 Wärmedämmplatte 2 Wand 3 Fensteröffnung 4 Fensterrahmen 5 Fensterflügel 6 Dämmmaterial 7 Einlage 8 Material 9 Ausnehmung 10 Ausnehmung 11 Schräge 12 Steg 13 Steg 14 Putzschicht 15 Schräge 16 Wärmedämmplatte Patentansprüche: 1. Wärmedämmplatte aus insbesondere geschäumten Dämmmaterial zur Wandverkleidung mit einer insbesondere riegelförmigen Einlage, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (7) zumindest im Bereich der Hauptflächen sowie an der Unterseite der Wärmedämmplatte (1) im wesentlichen vollständig von Dämmmaterial (6) umschlossen ist, wobei die Einlage (7) durch einen unter Hitzeeinwirkung formstabil bleibenden Formkörper gebildet ist. 2. Wärmedämmplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Einlage (7) bildende Formkörper aus nicht brennbarem Material (8), insbesondere aus Mineralwolle, besteht. 3. Wärmedämmplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Einlage (7) bildende Formkörper aus zwar brennbarem, jedoch unter Hitzeeinwirkung seine Raumstruktur beibehaltendem Material besteht. 4. Wärmedämmplatte nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (7) derart geformt ist, daß sie eine Sammelfunktion für geschmolzenes Dämmmaterial (6) im Brandfall an ihrer Oberseite gewährleistet. 5. Wärmedämmplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (7) eine Ausnehmung (10) an deren Oberseite aufweist. (Fig. 2) 6 AT 500 367 B1 6. Wärmedämmplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (7) eine zur Wandseite abfallende Schräge (11) aufweist. (Fig. 1) 7. Wärmedämmplatte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schräge (11) des Winkel α in einem Winkelbereich bezogen auf die horizontale Ebene der Wärmedämmplatte von 50° bis 85°, vorzugsweise von 60° bis 85° liegt. (Fig. 1) 8. Wärmedämmplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest im Wandbereich der Wärmedämmplatte (1) mindestens ein zur Wand (2) hin verlaufender Steg (13) der Einlage (7) vorgesehen ist. 9. Wärmedämmplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest im Putzbereich der Wärmedämmplatte (1) mindestens ein zur Putzschicht (14) hin verlaufender Steg (12) der Einlage (7) vorgesehen ist. 10. Wärmedämmplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (7) randseitig mindestens eine Ausnehmung (9) aufweist. 11. Wärmedämmplatte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (9) schwalbenschwanzförmig ausgebildet ist. 12. Wärmedämmplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (7) allseitig von Dämmmaterial (6) umschlossen ist. 13. Wärmedämmplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (7) durch das Dämmmaterial (6) umschäumt ist. Hiezu 3 Blatt Zeichnungen
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