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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sitzeinrichtung zum hängenden Befördern von Personen,beispielsweise in Liftanlagen, Karussells und dergleichen Schaustell- und Vergnügungseinrichtungen, für den Einsatz im Kranken- und Behindertentransportbereich beispielsweise als Hebevorrichtung sowie als Retungsgerät zum Bergen von Personen.
Sitzeinrichtungen dieser Gattung müssen hinsichtlich Funktionalität, Sicherheit, wie auch Haltbarkeit zum Teil äusserst gegensätzlichen Anforderungen genügen. Funktionell ist eine solche Sitzeinrichtung dann, wenn diese unter anderem ein leichtes und unkompliziertes Ein- und Aussteigen in den und aus dem Sitz ermöglicht. Trotz dieses Erfordernisses einer einfachen Handhabung muss die Sicherheit vor einem unbeabsichtigten Herausfallen einer sitzenden Person in jedem Fal- gewährleistet sein. Das heisst es müssen Sicherheitsmechanismen vorgesehen sein, die sich bei der Handhabung der Sitzeinrichtung entweder von selbst schliessen oder praktisch von der ein- bzw. aussteigenden Person quasi mit betätigt werden.
Erschwerend kommt hinzu, dass je nach Einsatzzweck die Sitzeinrichtung zur Erhöhung der Sicherheit an die Körpergrössen der einzelnen Personen angepasst und die Anpassung wiederum möglichst einfach und ohne Fachpersonal von der zu befördernden Person selbst vorgenommen werden sollte. Bei all diesen Anforderungen sollte die Sitzeinrichtung dennoch dergestalt sein, dass deren Komponenten nur einem geringen Verschleiss ausgesetzt und im Bedarfsfall leicht auszutauschen sind.
Aus dem Stand der Technik sind Sitzeinrichtungen bekannt, wie sie zum Beispiel in Liftanlagen zur Beförderung von Wintersportlern oder Wanderern auf Berge verwendet werden.
Diese Sitzeinrichtungen bestehen im wesentlichen aus einer Stahlkonstruktion mit einer an einem Förderseil fest eingehängten Haltestrebe, an deren freiem Ende ein Sitzbrett montiert ist- An der Haltestrebe ist für gewöhnlich ein
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Sicherungsbügel schwenkbar und in einer Sicherungsposition arretierbar montiert, in welcher eine sitzende Person vor einem Herausfallen aus dem Sitz gehindert wird.
Auch in Karussellanlagen sind Sitze mittels verschwenkbarer sowie hydraulisch oder elektrisch angetriebener Haltebügel gesichert, welche eine Person mit einem vorbestimmten Druck auf den Sitz pressen, wobei der Angriffspunkt dieser Sitze je nach Art des Karussells die Oberschenkel, Brust oder Schultern der Person sind.
Zwar erfüllen diese bekannten Sitzeinrichtungen hinsichtlich Funktionalität und Sicherheit die eingangs genannten Anforderungen. Indessen weisen sie einen komplizierten Aufbau auf, der eine Wartung durch Fachpersonal erforderlich macht. Im übrigen sind die bekannten starren Stahlkonstruktionen schwer und unflexibel, so dass sich deren Einsatzzweck nur auf wenige bestimmte Förderanlagen beschränkt.
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eine andere Art von Sitzeinrichtung bekannt, welche im wesentlichen aus einem Gurtzeug besteht, in welches eine durch eine Hartschale ausgesteifte Sitzfläche eingenäht ist. Das Gurtzeug hat unterschiedliche Verstellschlösser zur Längeneinstellung einzelner Gurte, d. h. zur Justierung der Sitzposition einer Person sowie zur beschränkten Anpassung an die Körpergrösse der jeweiligen Person.
Darüber hinaus ist die Gurtführung derart gewählt, dass nach Schliessen sämtlicher Gurte ein Herausfallen der Person unmöglich ist.
Gurtzeuge dieses Aufbaus sind zwar leicht und auch einfach zu transportieren und zu verstauen. Indessen ist deren Aufbau aufgrund der einzelnen Sicherheitsmassnahmen äusserst kompliziert; deren Handhabung bedarf daher in der Regel einer längeren Einweisung durch geschultes Fachpersonal. Darüber hinaus sind solche Gurtzeuge im allgemeinen empfindlich gegen unterschiedliche Belastungen wie Scheuern, Kratzen oder
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Schneiden,aber auch gegen Feuchtigkeit, Sonneneinstrahlung und dergleichen Umwelteinflüsse. Da eine pflegliche Behandlung im Rahmen der eingangs genannten Verwendungsbereiche nicht möglich ist, ist daher mit einem vorzeitigen Verschleiss einzelner Komponenten zu rechnen, der einen Total- oder Teile-Austausch erforderlich macht.
Im übrigen ist eine beliebige Anpassung derartiger Gurtzeuge an unterschiedlichste Körpergrössen trotz der Anordnung von Verstellschlössern nicht möglich. Es werden daher verschiedene Gurtzeuggrössen angeboten, die vor dem Kauf vom Piloten jeweils ausprobiert werden müssen.
Angesichts dieses Stands der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neuartige Sitzeinrichtung zum Befördern von Personen zu schaffen, die zusätzlich zu den eingangs genannten Anforderungen geringe Gestehungs- und Betriebskosten verursacht und deren Einsatzzweck möglichst vielfältig ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Sitzeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäss der Erfindung besteht die Sitzeinrichtung zum hängenden Befördern von Personen unter anderem aus einem Sitzbrett und einem Gurtzeug, wobei die Einrichtung an ein Transportgerät einhängbar ist. Das Sitzbrett hat erfindungsgemäss eine Anzahl von Ösen, an denen das Gurtzeug lösbar befestigt ist. Durch diese Ausgestaltung kann das empfindliche Gurtzeug getrennt vom im allgemeinen aus robustem Material gefertigten Sitzbrert hergestellt und anschliessend einfach mit dem Sitzbrett montiert werden. Im Out-door Verwendungsbereich ist das Gurtzeug einem erheblichen Verwitterungsprozess ausgesetzt, der zu relativ frühem Materialverschleiss führt. Durch die Anordnung von Ösen oder ösenähnlichen Schlitzen am Sitzbrett kann jedoch das Gurtzeug chne Probleme demontiert und gegen ein neues ausgetauscht werden.
Da das Gurtzeug keine solchen Aufnahmen beispielsweise in Form von Taschen oder dergleichen hat, die zum Einstecken des Sitzbretts dienen, wie es insbesondere bei
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Gleitschirmgurtzeugen der Fall ist, ist dieses Gurtzeug relativ preisgünstig, und daher sind die Gesamtbetriebskosten einschliesslich Wartung und Reparatur der erfindungsgemässen Sitzeinrichtung niedrig.
Ferner ist vorgesehen, dass das Gurtzeug unter anderem einen Brustgurt oder Stab umfasst, der bezüglich des Sitzbretts in Höhenrichtung verschiebbar gehalten ist, um eine Einstiegs- und Ausstiegsöffnung in das Gurtzeug wahlweise zu versperren oder freizugeben. Durch diese Konstruktion ist es möglich, dass die Sitzeinrichtung auf einfache Weise auch von ungeübten Personen benutzt werden kann. Für ein Einsteigen in die Sitezeintihtng muss lediglich der Brustgurt nach oben verschoben werden, um die Einstiegsöffnung im Gurtzeug freizugeben. Sobald die Person das Gurtzeug angelegt hat,wird der Brustgurt nach unten gezogen und somit die Einstiegsöffnung im Gurtzeug verriegelt. Ein unbeabsichtigtes Herausfallen einer Person aus der Sitzeinrichtung kann bereits mit dieser Massnahme weitest gehend verhindert werden.
Diese technische Lösung ist daher nicht nur besonders kostengünstig, da auf eine Vielzahl..von Verriegelungsmechanismen verzichtet werden kann, sondern auch besonders einfach und schnell in der Handhabung.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der übrigen Ansprüche.
Die Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung noch weiter erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Perspektivenansicht einer Sitzeinrichtung gemäss einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung; Fig. 2 in einer Perspektivenansicht ein erfindungsgemässes
Gurtzeug gemäss dem ersten bevorzugten Ausführungs-
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beispiel, welches an die Sitzeinrichtung engeschlauft werden kann; Fig 3 in einer Perspektivenansicht ein erfindungsgemässes
Gurtzeug gemäss einem zweiten bevorzugten Ausführungs- beispiel; und Fig. 4a, 4b in einer Perspektivenansicht ein erfindungsgemässes
Gurtzeug gemäss einem dritten bevorzugten Ausführungs- beispiel der Erfindung.
Gemäss Fig. 1 und 2 umfasst die erfindungsgemässe Sitzeinrichtung zumindest eine harte Sitzschale oder Sitzbrett 1 an der bzw. dem Ösen 2 vorgesehen sind, sowie ein Gurtzeug 3, welches in die Ösen 2 der Sitzschale 1 eingeschlauft werden kann.
In Fig. 1 ist das vorstehend genannte Gurtzeug 3 im funktionalen Aufbau dargestellt, wobei jedoch die einzelnen Gurte in nicht wirklichkeitsgetreuem Grössenverhältnis zueinander eingezeichnet sind. Weiters ist die Sitzebene bei S angedeutet.
Demzufolge hat das Gurtzeug 3 gemäss dem bevorzugten Ausführungsbeispiel einen Hauptgurt 4,an dessen Enden jeweils eine Öse oder ein Haken 5 zum Einhängen der Sitzeinrichtung an einem Transportgerät (nicht gezeigt) befestigt, vorzugsweise eingenäht ist. Der Hauptgurt 4 ist dabei zu einer U-Form gelegt, deren Schenkel zwei beidseits einer sitzenden Person verlaufende Tragegurte 6 bilden.
An einem die zwei Tragegurte (Schenkel) 6 verbindenden Stegabschnitt 7 des U-förmig gelegten Hauptgurts 4 ist ein eine Art Unterzug bildender Sitzgurt 8 senkrecht zum Hauptgurt 4 befestigt, vorzugsweise angenäht, der sich eine vorbestimmte Strecke (entsprechend ungefähr der Tiefe eine herkömmlichen Stuhlsitzfläche) gemäss der Fig. 1 nach hinten erstreckt und dabei zusammen mit dem Stegabschnitt 7 ein Sitzebene aufspannt.
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Am Ende der vorbestimmten Strecke ist der Sitzgur. 8 unter Ausbildung einer im wesentlichen 90 -Schleife nach oben gezogen und endet in einem Y-förmigen Verzweigungsstück 9. Im Bereich des Verzweigungsstücks 9 ist an diesem selbst und/oder an dem Sitzgurt 8 ein Rückengurt 10 in seinem Mittenabschnitt befestigt bzw. angenäht. Auch der Rückengurt 10 ist dabei zu einer U-Form gelegt, wobei die freien, von der Befestigungsstelle am Sitzgurt 8 wegweisenden Enden des Rückengurts 10 an den Schenkeln des U-förmigen Hauptgurts 4, d. h. an den Tragegurten 6 fixiert (vorzugsweise durch Nähen) sind. Durch diese Gestaltung entsteht eine Art Korb zur sitzenden Aufnahme einer Person.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die zwei sich nach vorne erstreckenden Schenkel des Rückengurts 10 jeweils eine Verstellmöglichkeit (nicht dargestellt) zur Justierung des Abstands zwischen den Tragegurten 6 und dem nach oben gezogenen Abschnitt des Sitzgurts 8 bzw. dem Y-förmigen Verzweigungsstück 9 aufweisen können, um hierdurch den Neigungswinkel des nach oben gezogenen Sitzgurtabschnitts zum die Sitzebene mitdefinierenden Sitzgurtabschnitt zu verändern.
An dem Y-förmigen Verzweigungsstück 9 sind zwei in einem im wesentlichen parallelen Abstand zueinander verlaufende Schultergurte 11 befestigt, deren zwei Enden am Mittenabschnitt eines Brustgurts 12 fixiert oder eingeschlauft sind. Auch bei den beiden Schultergurten 11 ist darauf hinzuweisen, dass diese vorteilhaft jeweils eine Längenverstellmöglichkeit 13 kurz oberhalb dem Brustgurt 12 aufweisen, um an unterschiedliche Körpergrössen einer Person angepasst werden zu können.
Der Brustgurt 12 hat an seinen zwei Enden Einschlaufösen 14, durch die der Hauptgurt 4, genauer die beiden Tragegurte 6 geführt sind, derart, dass der Brustgurt 12 entlang der Tragegurte 6 verschiebbar ist. Auch der Brustgurt 12 kann eine
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Parallelabstands der beiden Tragegurte 6 zueinander aufweisen.
Darüber hinaus ist in der Mitte des Brustgurts 12 vorzugsweise über zwei v-förmig zueinander ausgerichtete Gurtstücke 15 ein Riegel 16 eines Klick- oder Schnell-Verriegelungsschlosses befestigt. Anstelle der v-förmig ausgerichteten Gurtstücke 15 ist auch ein einzelnes Gurtstück oder eine vorzugsweise dreieck-förmige Anlenklasche zur Befestigung des Riegels 16 am Brustgurt 12 verwendbar.
Schliesslich ist im bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäss Fig. 1 ein zentraler Beingurt 17 vorgesehen, der an seinem einen Ende am Stegabschnitt 7 des Hauptgurts 4 und/oder am Endabschnitt des Sitzgurts 8 befestigt ist und an dessen anderem Ende das zum Riegel 16 notwendige Gegenstück, d.h. das Rast- und Auslöseelement 18 für den Riegel 16 befestigt ist. Zur Längeneinstellung kann auch am zentralen Beingurt eine Verstellschnalle ähnlich zu den gezeigten Verstellmöglichkeiten 13 an den Schultergurten 11 vorgesehen sein. Bezüglich der Ausgestaltung des Beingurts 17 selbst sind natürlich auch konstruktive Abwandlungen denkbar. So kann der zentrale Beingurt 17 ein über den Hauptgurt 4 hinausragender Abschnitt des Sitzgurts 8 sein. Weiterhin ist es möglich, den Beingurt 17 direkt an der Sitzschale 1 zu befestigen, also getrennt vom Gurtzeug 3 auszubilden.
Gemäss Fig. 2 besteht die Sitzschale 1 aus einem sichelförmig gebogenen Brett,vorzugsweise aus einem Verbundwerkstoff, an dessen Unterseite eine in Tiefenrichtung der Sitzschale 1 verlaufende Führungsschiene 19 angeformt oder befestigt ist- Diese Führungsschiene 19 bildet eine Aufnahmerinne, in welche der Sitzgurt 8 eingelegt werden kann.
An den in Breitenrichtung beabstandeten Endrundungen der Sitzschale 1 sind die Einschlaufösen 2 vorgesehen, durch welche die Tragegurte 6 geführt sind. Gemäss dem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist hierfür die Sitzschale 1 im Bereicn der vorstehend genannten Endrundungen zwei Längsschlitze auf,
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deren Länge gleich der oder grösser als die Breite der Tragegurte 6 ist. Im Mittenabschnitt jedes Längsschlitzes ist ein Querschlitz in die Sitzschale 1 eingebracht, welcher zum Schalenrand hin offen ist. Durch diese Querschlitze lassen sich die Traggurte 6 einführen und anschliessend in die Längsschlitze im wesentlichen quetsch- und knickfrei einlegen.
Alternativ zu dieser Ausgestaltung, welche natürlich mit Blick auf die Herstellung besonders kostengünstig ist, wäre es auch möglich, einfach zwei Durchgangsbohrungen im äusseren seitlichen Randbereich der Sitzschale 1 anzubringen, in die entsprechend geformte,zu öffnende Ösen oder Haken,vorzugsweise aus Metall, eingehängt werden. Durch diese Haken können dann die Tragegurte 6 geführt werden.
Unabhängig von der konstruktiven Ausgestaltung der Ösen 2 sind diese an einer solchen Stelle in Tiefenrichtung der Sitzschale 1 positioniert, dass der Stegabschnitt 7 des Hauptgurts 4 die Sitzschale 1 untergreift und das Auflagergewicht einer sitzenden Person über die Sitzschale 1 vollständig auf den Stegabschnitt 7 übertragen und von dort als Zugkräfte in die Schenkel, d. h. die Tragegurre 6 weitergeleitet wird. Die Ösen 2 selbst sind somit keiner direkten Zugbelastung aus der Auflagerkraft ausgesetzt,sondern dienen im wesentlichen zur Stabilisierung der Sizschale 1 gegen Kippbewegungen sowie zum Verhindern eines Abrutscher.s des Stegabschnitts 7 von der Sitzschalenunterseite.
An der gemäss Fig. 2 hinteren Kante der Sitzschale 1 ist eine Scharniereinrichtung 20 vorgesehen, über die eine schalenförmige Rückenlehne 21 an der Sitzschale 1 angelenkt ist. Vorliegend besteht das Scharnier 20 aus zwei in Breitenrichtung beabbstandeten, an der Sitzschale 1 angeformten Lagersockeln 22, die von zwei gleichartig ausgebildeten Lagersockeln 23 der Rückenlehne 21 eingefasst sind, wobei sich ein Querbolzen durch die Lagersockel 22, 23 erstreckt und damit die Rückenlehne 21 mit der Sitzschale 1 gelenkig verbindet. Alternativ zu dieser Konstruktion ist naturlich auch
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ein einfacher gestaltetes Scharnier, beispielsweise in Form eines an der Sitzschale 1 sowie an der Rückenlehne 21 befestigten Tuchs oder Riemens denkbar.
Letztlich ist es auch möglich, dem Sitzgurt 8 selbst insbesondere im Bereich der 90 - Schleife die Scharnierfunktion zu übertragen.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Scharnier 20 auf Seiten der Sitzschale 1 einstückig mit der Führungsschiene 19 ausgebildet und damit aufgrund der grösseren Materialansammlung in diesem Bereich von hoher Belastbarkeit.
Die Rückenlehne 21 ist derart geformt, dass zwei in Breitenrichtung gegenüberliegende Randbereiche leicht nach vorne gekrümmt sind, wodurch der Oberkörper einer sitzenden Person seitlich von der Rückenlehne 21 schützend umgeben wird.
In diesen zwei Randbereichen sind ebenfalls zwei Einschlaufösen 24 ausgeformt, deren Gestaltung jener der Ösen 2 in der Sitzschale 1 entspricht. An der Hinterseite der Rückenlehne 21 sind Führungsschienen in Y-Form symmetrisch ausgebildet, welche in Fig. 2 strichpunktiert dargestellt sind. Die Führungsschienen münden an der Unterkante der Rückenlehne 21 an dem Scharnier 20 und an der Oberkante der Rückenlehne 21 an zwei in Breitenrichtung beabstandeten Stellen,an denen ebenfalls zwei Einschlaufösen 26 vorstehend beschriebenen Aufbaus ausgebildet sind.
Die Montage und Funktionsweise der erfindungsgemässen Sitzeinrichtung wird nachstehend beschrieben: Für den Zusammenbau von Gurtzeug 3 sowie Sitzschale 1 und daran anscharnierter Rückenlehne 21 wird das Gurtzeug 3 in die in Fig. 1 dargestellte Form ausgelegt. Hierauf wird die Sitzschale 1 auf den Sitzgurt 8 und den Stegabschnitt 7 aufgelegt, derart, dass sich der Sitzgurt 8 in der Führungsschiene 19 positioniert und die Tragegurte 6 in die Einschlaufösen 2 an der Sitzschale 1 eingeführt werden können. In der richten Position der Sitzschale 1 lässt sich Sitzgurt 8 sowie das Y-förmige
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Zwischenstück 9 exakt in die Führung 25 an der Hinterseite der Rückenlehne 21 einlegen, wobei die Schultergurte 11 zur Fixierung der Rückenlehne 21 im Gurtzeug 3 in die oberkantigen Einschlaufösen 26 eingeführt werden.
Sobald die Schultergurte 11 sowie der Sitzgurt 8 eng an der Rückenlehne 21 anliegen, lässt sich der Rückengurt 10 in die in Breitenrichung beabstandeten Einschlaufösen 24 einlegen, womit die Montage der Sitzeinrichtung bereits beendet ist.
Sobald die beiden Tragegurte 6 mit ihren endseitigen Ösen oder Karabinerhaken 5 an einem nicht weiter dargestellten Transportgerät eingehängt und gesichert ist, kann eine Person in der Sitzeinrichtung Platz nehmen.
Hierzu wird der Brustgurt 12 entlang der Tragegurte 6 nach oben verschoben, um eine genügend hohe Einstiegsöffnung zu schaffen.
Anschliessend positioniert sich eine Person auf der Sitzschale 1 in enger Anlage an der Rückenlehne 21 und verschiebt danr. den Brustgurt 21 entlang der Tragegurte 6 so weit wieder nach unten, bis sich dieser etwa in Höhe der Brust der sitzenden Person befindet. Durch diese Abwärtsbewegung des Brustgurts 12 werden gleichzeitig die daran befestigten Schultergurte 11 über die Schulter der Person gezogen und kommen an dieser in Anlage, Schliesslich wird der zentrale Beingurt 17 zwischen den Beinen der bereits sitzenden Person hindurch geführt und das Klickschloss 16, 18 eingerasret.
Je nach Körpergrösse der Person werden nunmehr die einzelnen Verstellschlösser, insbesondere die Schlösser 13 an der Schultergurten 11 (in Fig. 1 gezeigt) und an dern zentralen Beingurt 17, so eingestellt, dass die Schulergurte 11 einen leichten Druck auf die Person ausüben und diese sicher auf der Sitzschale 1 halten. Gleichzeitig verhindert der Brustgurt 12 ein Nach-vorne-Überkppen der Person, während der zentrale Beingur 17 ein Abgleiten der Person aus der Sitzschale 1 unmbglich macht.
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Wie insbesondere in Fig. 1 dargestellt ist, sollten die Einhängpunkte an dem Transpcrtgerät weiter beabstandet sein, als die Länge des Brustgurts 12 einschliesslich der daran befestigten Schlaufen 14 beträgt. Hierdurch ergibt sich an den Schlaufen 14 eine Knickstelle in den Tragegurten 6 (in Fig. 1 angedeutet), wodurch auf den Brustgurt 12 eine Zugspannung ausgeübt wird, die im wesentlichen vom Körpergewicht der sitzenden Person sowie von dem Winkel abhängt, in welchem die Tragegurtabschnitte an den Schlaufen 14 des Brustgurts 12 zusammenlaufen.
Je nach dem, wie hoch diese Zugspannung ist, wird im Kontaktbereich zwischen den Schlaufen 14 und den Tragegurten 6 eine Haftreibungskraft erzeugt, die gross genug ist, dass ein Verschieben des Brustgurts 12 entlang der Tragegurte 6 in Gewichts belastetem Zustand nicht mehr möglich ist, also quasi eine Selbsthemmung bewirkt wird. Dieser Mechanismus hat den Vorteil, dass im Falle eines Versagens des Klickschlosses 16, 18 oder in dem Fall, dass die sitzende Person den Klickverschluss 16,18 nichr oder nicht richtig geschlossen hat, der Brustgurt 12 während der Transportphase nicht verschoben werden kann und damit die Person sicher in der Sitzeinrichtung hält (fail-safe-Mechanismus).
Um aus der Sitzeinrichtung auszusteigen, werden zuerst die Schultergurte 11 durch Öffner der Längeneinstellschlösser 13 geweitet. Anschliessend muss die Sitzeinrichtung weitestgehend gewichtsentlaste werden, d. h. die sitzende Person stellt sich auf die Beine und öffnet den Klickverschluss 16, 18, worauf der zentrale Beingurt 17 gelöst wird. Anschliessend wird der nunmehr entspannte Brustgurt 12 samt den daran befestigten Schultergurten 11 nach oben verschoben, um eine Ausstiegsöffnung zu schaffen, worauf das Gurtzeug 3 einfach abgestreift werden kann, Bei diesem Vorgang verhindern die Ösen 2,24 und 26 sicher, dass sich die Sitzschale 1 und/oder die Rückenlehne 21 aus dem Gurtzeug 3 aushängt.
Gleichzeitig ermöglichen die Ösen 2,24, 26 jedoch eine einfache Demontage der Sitzeinrichtung beispielsweise durch den Betreiber des Transpcrtgeräts, um das
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schneller verschleissende Gurtzeug 3 im Bedarfsfall komplett oder einzelne Teile davon auszutauschen.
In Fig. 3 ist ein Gurtzeug 3 gemäss einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, welches an der Sitzschale und der Rückenlehne gemäss Fig 2 eingeschlauft werden kann. Das in Fig. 3 abgebildete Gurtzeug 3 ähnelt in vielen Teilen dem des ersten Ausführungsbeispiels, so dass nachfolgend lediglich auf die zu diesem unterschiedlichen konstruktiven Merkmale eingegangen wird.
Demzufolge besteht der Hauptgurt 4 beim Gurtzeug 3 gemäss dem zweiten Ausführungsbeispiel aus drei einzelnen (getrennt angefertigten) Teilen, nämlich zwei Tragegurten 6a, sowie einem U-förmig gelegten Untergurt, welcher einen Stegabschnitt 7 aufweist, der zwei Untergurtschenkel 6b miteinander verbindet.
Die zwei Untergurtschenkel 6b haben an ihren freien Enden jeweils einen Anlenkring 27,vorzusweise aus Metall, in welchen die Tragegurte 6a sowie die freien Enden des Rückengurts 10 eingeschlauft sind. Der Brustgurt 12 ist ebenfalls entlang der Tragegurte 6a oberhalb der Anlenkringe 27 verschieblich gehalten. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel gemäss Fig 1 sind Jedoch beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3 die Schultergurte 11 nicht mit dem Brustgurt 12 fest verbunden, sondern lose über den Brustgurt 12 geführt, und sie enden in dem einen Klickverschlusselement 16.
Diese Konstruktion erlaubt natürlich ebenfalls diverse Abwandlungen unter Beibehaltung der nachfolgend noch beschriebenen Funktion. So kann der Brustgurt 12 fest, d.h. nicht längsverschieblich, mit den Tragegurten 6a verbunden, beispielsweise vernäht sein. Diese Ausgestaltung kann im übrigen auch bei dem ersten Ausführungsbeispiel vorgesehen werden. Ferner können die Tragegurte 6b des zweiten Ausführungsbeispiels auch aus einem starren Material,wie beispielsweise als Metallstangen,gefertigt sein. Gleiches gilt auch für den Brustgurt 12, der im zweiten Ausfuhrungsbeispiel
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nicht mit den Schultergurten 11 direkt verbunden ist und daher ebenfalls durch einen Metallstab mit endseitigen Einschlaufösen oder Fixiereinrichtungen ersetzt werden kann.
Hierbei sei darauf hingewiesen, dass die Metallringe 27 durch entsprechend geformte Karabiner ersetzbar sind, die sich öffnen lassen, um so das Gurtzeug 3 von den als Metallstangen ausgebildeten Trag- und Brustgurten zu trennen.
In den Fig. 4a und 4b ist ein drittes Ausführungsbeispiel gezeigt, bei welchem die zuletzt beschriebene Abwandlung des zweiten Ausführungsbeispiels verwirklicht ist.
Wie hieraus gut zu erkennen ist, sind die Brust- und Tragegurte gemäss der Fig. 1 und 3 nunmehr durch Metallstangen 12 und einen Metallstab 28 ersetzt, welche getrennt vom verbleibenden Gurtzeug 3 ausgebildet sind. Dieses Gurtzeug 3 entspricht dabei dem des zweiten Ausführungsbeispiels gemäss Fig. 3, so dass an dieser Stelle auf die vorstehenden Beschreibungsabschnitte verwiesen werden kann.
Gemäss Fig. 4b sind die die Tragegurte ersetzenden Metallstangen 28 mit einer Einhängevorrichtung 30 verbunden, welche an einen nicht gezeigten Transportgerät eingehängt ist.
Der den Brustgurt ersetzende Metallstab 12 ist fest mit den Metallstangen 28,beispielsweise durch Schweissen, verbunden. Alternativ kann der Metallstab 12 natürlich auch endseitig ausgebildete Hülsen (nicht gezeigt) aufweisen, welche auf die Metallstangen 28 aufgeschoben sind und mittels einer ebenfalls nicht gezeigten Klemmschraube an einer bestimmten Position längs der Metallstangen 28 arretierbar sind.
An den freien unteren Enden der Metalistangen 26 sind Einhängkarabiner 29 vorgesehen, in welche das Gurtzeug 3 gemäss der Fig. 4b an dessen Anlenkringer. 27 eingehängt werden kann.
Zur Funktion der Siteeinrichtng gemäss dem zweiten und dritten Ausführungsbeispiel wird folgendes angeführt:
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Beide Sitzeinrichtungen sind derart gestaltet, dass sie von einer Person in stehender Haltung angelegt werden können.
Konkret ausgedrückt wird der Brustgurt 12 gemäss Fig. 3 über den Kopf einer Person gezogen, und daraufhin werden die Schultergurte 11 über deren Schultern gelegt und der Klickverschuss 16 18 wird verriegelt. Hierbei ordnen sich die Schultergurte über dem Brustgurt 12 frei an, der folglich für eine optimale Einstellung auf die Personengrösse entlang der Tragegurte 6a verschieblich bleibt.
Bei der Sitzeinrichtung gemäss Fig. 4a werden ebenfalls für ein Anlegen des Gurtzeugs 3 in stehender Haltung einer Person die Schultergurte 11 über deren Schultern gelegt und anschliessend der Klickverschluss 16,18 verriegelt. Die Justierung des Gurtzeugs auf die Körpergrösse der Person erfolgt hierbei ausschliesslich durch die Verstellschnallen an den Schulter-, Bein- und Rückengurten.
Für ein Einhängen der Person an dem Transportgerät werden bei der Sitzeinrichtung gemäss Fig. 3 die Einhängösen 5 an entsprechend vorgesehene Haken (nicht gezeigt) eingehängt und gesichert. Auch im Fall der Sitzeinrichtung gemäss dem zweiten Ausführungsbeispiel ist der Abstand der Haken am Transproterat grösser als die Länge der Brustgurts 12, wodurch bei Gewichtsbelastung der Sitzeinrichtung der Brustgurt 12 mit eine Zugspannung beaufschlagt wird, durch die wiederum eine Haftreibungskraft an den Tragegurten 6a, 6b erzeugt wird.
Demzufolge wird auch hier ein Fail-Safe-Verhalten der Sitzeinrichtung für den Fall erreicht, dass der Beingurt und die Schultergurte nicht geschlossen sind.
Eine noch einfachere Handhabung der Sitzeinrichtung erlaubt die Konstruktion gemäss dem dritten Ausfuhrungsbeispiel. Hierbei ist es vorgesehen, die Tragegurte sowie den Brustgurt in Form der Metallstangen 28 und dem Metallstab 12 bereits als fest installierte Bestandteile des Transportgeräts, d. h. getrennt von
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der eigentlichen Sitzvorrichtung auszubilden. In diesem Fall reduziert sich die anzulegende und handzuhabende Sitzeinrichtung lediglich auf die Sitzschale mit Rückenlehne sowie jene Gurte , die für ein Halten der Sitzeinrichtung an einer stehenden Person notwendig sind, d. h. die Schulter- und Beingurte 11,17. Diese Aufteilung gewährleistet darüber hinaus ein Höchstmass an Sicherheit, da ein Anlegen der Sitzeinrichtung ohne Schliessen des Klickverschlusses 16, 18 nicht möglich ist.
Erst wenn die Sitzeinrichtung an der Person angelegt ist, kann sich diese an den Karabinerhaken 29 der Meallstangen 28 über die Anlenkringe 27 einhängen, wobei sich der Brustgurt in Form des Metallstabs 12 quasi selbstständig vor der Brust der nunmehr sitzenden Person anordnet.
Es hat sich gezeigt, dass die Sitzeinrichtung gemäss einem der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele sowie einer vonderen Abwandlungen von Personen mit Grössenunterschieden vom ca O.,5m problemlos verwendbar sind. Selbst Kinder können in der erfindungsgemässen Sitzeinrichtung sicher untergebracht werden, wobei jedoch zur Erhöhung der Sicherheit eine Art Sitzkeil sinnvoll ist. Besonders geeignet ist hierbei eine harte Einlage, die auf die Sitzschale 1 aufgelegt und vorzugsweise am Scharnierbolzen des Scharniergelenks 20 befestigt wird. Diese Einlage kann zusätzlich mit Einschlaufösen gleich jenen der Sitzscnale 1 versehen sein.
Eine solche Einlage hat den Vorteil, dass zusätzliche Befestingusg oder Verstellmittel zur Anpassung der Standard-Sitzeinrichtung an kleinere Personen nicht erforderlich sind und daher die Sitzeinrichtung nicht unnötig verkompliziert wird.