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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung des Wärmeverlustes der verkleideten Stockrahmenteile bzw. Flügelrahmenteile von Fenstern und Türen, welche aus Holz, Kunststoff oder Metall gefertigt und an ihren Aussenflächen zur Vermeidung von Verwitterungsschäden mit Elementen aus Metall oder Kunststoff verkleidet sind, sowie Verkleidungselemente und einen Dämmstoff zur Durchführung dieses Verfahrens.
Die Stöcke und Flügel von Fenstern und Türen werden aus optischen Gründen, aber vor allem zur Vermeidung von Witterungsschäden vermehrt mit Elementen aus Metall oder Kunststoff, insbesondere aus beschichteten Aluminiumprofilen an ihren Aussenflächen verkleidet. Diese Verkleidung bringt jedoch darüber hinaus keine Verbesserung des Wärrneverlustes mit sich.
Die Wärmeverluste der Glasflächen konnten in den letzten Jahren durch die Entwicklung verbesserter Glasqualitäten bedeutend reduziert werden. Diese Verbesserungen in der Reduktion des Wärmeverlustes bei den Fenstern und Türen wird jedoch nur teilweise wirksam, da die Wärmeverluste über den Stock bzw. den Flügel unverändert geblieben sind.
Es ist zwar bekannt zur Behebung dieses Problems den Hohlraum zwischen dem Rahmen und dem Verkleidungselement mit Polyurethanschaum aufzufüllen. Dieser Dämmstoff hat jedoch den Nachteil, dass er sehr klebrig ist und die Nachbearbeitung der Rahmen sehr arbeitsintensiv bzw. teilweise nicht ohne Beschädigung der Oberfläche der Verkleidungselemente möglich ist. Weiters könnte sich das Feuchtigkeitsverhalten bei diesen Dämmstoffen nachteilig auswirken.
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Weiters gab es Überlegungen, zur Behebung dieses Problems den besagten Hohlraum mit anderen Dämmstoffen auszustopfen. Allerdings ist dieses Verfahren sehr zeitaufwendig und führt in der Praxis nicht zum gewünschten Resultat, da eine lückenlose Auffüllung kaum erreichbar ist. Sobald Resthohlräume entstehen, verringert sich der Dämmeffekt spürbar.
Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe die Nachteile der bekannten Problemlösungen zu vermeiden und ein Verfahren und einen Dämmstoff zu entwickeln um die bekannten Wärmeverluste über den Stock bzw. den Flügelrahmen und Sonderbauteile erheblich zu reduzieren und damit den Gesamtwärmeverlust der Fenster und Türen positiv zu verändern.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Hohlraum zwischen dem Stock bzw. dem Flügel und dem Verkleidungselement mit Dämmstoff gefüllt wird, wobei der Dämmstoff erst nach der Montage des Verkleidungselementes am Stock bzw. Flügel eingebracht wird.
Da der Hohlraum zwischen dem Stock bzw. dem Flügel und den Verkleidungselementen bisher lediglich zur Hinterlüftung und zur Erfüllung der technischen Auflagen des Verkleidungsprofiles diente, wurde hauptsächlich aus optischen aber auch aus Kostengründen die Bauhöhe der Verkleidungsprofile möglichst niedrig gehalten. Üblicherweise beträgt die lichte Weite zwischen Profilinnenseite und Stock- bzw. Flügelaussenseite etwa 10 bis 17 Millimeter.
Es ist zwar prinzipiell möglich, solche Verkleidungselemente mit so niedriger Bauhöhe nach dem erfindungsgemässen Verfahren mit dem erfindungsgemässen Dämmstoff zu füllen, ohne dass unerwünschte Resthohlräume entstehen, der damit erzielbare Wärmedämmgrad erreicht jedoch nicht annähernd den technisch möglichen Wärmedämmgrad des verwendeten Glases.
Um einen vergleichbaren Wärmedämmgrad zu erreichen, werden erfindungsgemäss Verkleidungselemente eingesetzt, deren lichte Weite so gewählt ist, dass sie im eingebauten Zustand gemeinsam mit dem Dämmstoff und dem Stock- bzw. dem Flügelmaterial annähernd den selben Wärmedämmgrad erreichen, welchen das verwendete Glaselement aufweist. Dabei ist die Bauhöhe der Verkleidungselemente jedoch nicht zwingend abhängig vom eingesetzten Glaselement.
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Je nach dem Wärmedämmgrad des eingesetzten Glases werden Verkleidungselemente mit einer lichte Weite zwischen Profilinnenseite und Stock- bzw. Flügelaussenseite von mehr als 17 Millimeter, bevorzugt mehr als 30 Millimeter und insbesondere von mehr als 40 Millimeter eingesetzt.
Als geeigneter Dämmstoff bietet sich insbesondere Zellulosefaser an, wie sie zum Beispiel unter der Handelsbezeichnung Thermofloc auf dem Markt ist. Zellulose hat die angenehme Eigenschaft, dass es ein guter Wärmespeicher ist. Bei einem raschen Wechsel von Hitze und Kälte, Nässe und Trockenheit, verändert es seine Form nicht. Im Gegenteil können sie bis zu 30% Feuchtigkeit aufnehmen und wieder langsam abgeben. Dabei bleiben sie formstabil und behalten ihre Dämmeigenschaft.
Mit diesem Dämmstoff wird zusätzlich zur verbesserten Wärmedämmung auch eine höhere Schalldämmung erreicht.
Bringt man die Zellulosefaser mittels einer Blasmaschine ein, in welche es als feinflockige Masse eingebracht wird, so hat sie die Eigenschaft, bis in die letzten Winkel und Ritzen vorzudringen und verhindert damit zuverlässig die Entstehung von Resthohlräumen. Über den Einbringdruck lässt sich überdies die Dichte des Dämmstoffes optimieren.
Ein Nachteil von Zellulosefasern ist allerdings ihre leichte Entzündbarkeit. Um diesen Nachteil zu beheben hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Zellstoffasern vor ihrer Einbringung in die Blasmaschine mit flammhemmende Zuschlagstoffen zu vermengen.
Insbesondere hat sich für diese Anwendung der Einsatz von Borsalzen als besonders vorteilhaft erwiesen. Borsalze bewirken darüber hinaus einen hervorragenden Schutz vor dem Befall mit Ungeziefer oder mit Schimmelpilzen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird als Zellulosefaser zerfasertes Altpapier, insbesondere Zeitungspapier eingesetzt. Damit führt die vorliegende Erfindung nicht nur zu einer bedeutenden Reduktion des Wärmeverlustes eines Hauses, sondern trägt auch noch einen wesentlichen Teil zur Entlastung des Müllproblems bei. Wird das Fenster später entsorgt, so lässt sich der Dämmstoff wieder aus der Vorrichtung heraus saugen l d neuerlich zur Dämmung einer anderen Vorrichtung einsetzen.
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Das derzeit übliche Standardglas im Fensterbau weist einen k-Wert von 1, 1 auf. Um denselben k-Wert auch für einen herkömmlichen mit Verkleidungselementen aus Metall verkleideten Stock bzw.
Flügel beispielsweise mit dem Dämmstoff"Thermofloc"zu erreichen, müsste die Dämmstoffstärke 37 Millimeter betragen. Alternativ dazu kann ein kWert von 1, 1 bei einem Fensterrahmen dadurch erreicht werden, dass der Stock und der Flügel aus 60 Millimeter starkem Fichtenholz gefertigt werden und die Dämmstoffstärke zwischen dem aufgesetzten Verkleidungselement aus Metall und dem Stock bzw. Flügel 18 Millimeter beträgt.
Die folgende Tabelle gibt einen exemplarischen Überblick über die erforderlichen Dämmstoffstärken für verschiedene Ausführungen der erfindungsgemässen Verkleidungsprofile :
EMI4.1
<tb>
<tb> k-Wert <SEP> 1, <SEP> 1 <SEP> 0, <SEP> 9 <SEP> 0, <SEP> 7 <SEP> 0, <SEP> 4 <SEP>
<tb> Dämmstoffstärke <SEP> ohne <SEP> Rahmenbewertung <SEP> 37mm <SEP> 45mm <SEP> 57mm <SEP> 100mm <SEP>
<tb> Dämmstoffstärke <SEP> bei <SEP> Verwendung <SEP> von <SEP> 18mm <SEP> 26mm <SEP> 40mm <SEP> 85mm <SEP>
<tb> Fichtenholz <SEP> mit <SEP> 60 <SEP> mm <SEP> für <SEP> Stock <SEP> bzw. <SEP> Flügel
<tb>
Die Möglichkeiten der Ausführung der Verkleidungselemente, sowie die Ausführung der Verkleidung selbst und der Dämmstoffstärke sowie der Dämmstoffdichte sind selbstverständlich nicht auf diese Beispiele beschränkt.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann bei einer Vielzahl von Ausführungsvarianten eingesetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsvariante werden Teile des erfindungsgemässen Verkleidungsprofiles aus einem anderen Material gefertigt. So ist es etwa möglich, die sichtbaren Teile des Verkleidungselementes aus Metall und die nicht sichtbaren Teile des Verkleidungselementes aus Kunststoff, Sperrholz oder ähnlichem Material zu fertigen.
Die Erfindung wird anhand der Figuren näher erläutert. Fig. 1 stellt einen Schnitt durch einen verkleideten seitlichen bzw. oberen Fensterprofilrahmen mit geschlossenem Fensterflügel dar. In Fig. 2 ist derselbe Schnitt durch einen Rahmen- bzw. Flügelteil dargestellt, bei dem die Verkleidung nur einen Teil des Stockes abdeckt. Fig. 3 stellt einen Schnitt durch den unteren Stock- bzw. Flügelteil eines Fensters dar. Fig. 4 zeigt eine Variante der Fig. 1, bei welcher zur
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Abdeckung der Hohlräume 15 und 23 in von aussen nicht sichtbaren Bereichen Sperrholz oder ähnliches Material eingesetzt wird.
Gemäss Fig. 1 wird auf einem Stock 1 ein Stockverkleidungselement 2 mittels eines oder mehrerer Montagehalter 3 befestigt, welche in einem Montagehalterkanal 4 des Stockverkleidungselementes 2 stecken. Der Montagehalterkanal 4 wird seitlich von Stegen 5, 6 und 7 begrenzt an welche Rippen 8 angeformt sein können. Diese Stege 5,7 können an Ihren dem Montagehalterkanal 4 gegenüber liegenden Seiten einen Quersteg 9 oder ein Halteprofil 10 für eine Dichtung 11 aufweisen.
Zur Erhöhung der lichten Weite zwischen der Innenseite des Verkleidungselementes 2 und dem Stock 1 befinden sich zwischen dem Montagehalter 3 und dem Stock 1 entweder ein Distanzstücke 12 oder die Bauhöhe des Montagehalters 3 ist entsprechend ausgeführt.
Die Stirnfläche 13 des Quersteges 9 und der Stock 1 dienen als Auflagefläche für eine Verschlussfolie oder ein Verbindungsprofil 14. Der Hohlraum 15 zwischen dem Verkleidungselement 2 und dem Stock 1 wird seitlich von der Dichtung 11 und der Verschlussfolie oder einem Profil bzw. einer Sperrholzplatte oder einer ähnlichen Einrichtung 14 begrenzt, welche je nach Verarbeitungsweise vor oder nach der Einbringung des Dämmstoffes angebracht wird.
Ein Montagehalter 16 ist dergestalt ausgebildet, dass er nach dem Aufsetzen des Verkleidungselementes 17 auf den Flügel 18 über eine nicht sichtbare Öffnung im Schaft 19 durch seitliche Drehung mit seinen Halterkopfflügeln 20 im Montagehalterkanal 4 fest sitzt.
Diese seitliche Drehung wird durch Einführen eines geeigneten Werkzeuges durch die umlaufende Öffnung 21 bewirkt, welche vor oder nach dem Einfüllen des Dämmstoffes mit der Dichtung 22 verschlossen wird.
Dadurch entsteht zwischen dem Verkleidungselement 17 und dem Flügel 18 ein durchgehender Hohlraum 23, der mit Dämmstoff aufgefüllt wird. Der Hohlraum 23 wird seitlich zum Flügel 18 durch die Dichtungen 22 und 24 begrenzt.
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Es ist aber auch denkbar, den Dämmstoff durch eigene, nicht dargestellte Bohrungen durch die Wand 25 des Verkleidungselementes 17 einzubringen, wobei diese Bohrungen anschliessend durch geeignete Mittel, wie etwa Folien oder Stöpsel, verschlossen werden.
Eine weitere Möglichkeit den Dämmstoff einzubringen bietet die umlaufende Öffnung 26 zwischen dem Halteprofil 10 des Verkleidungselementes 2 und dem Stock I, welche anschliessend durch den Abschnitt 27 der Dichtung 11 verschlossen wird.
In Fig. 2 überdeckt das Profil des Verkleidungselementes 2 den Stock 1 nur teilweise. Das Verbindungsprofil 14 ist als Winkel ausgebildet, wobei ein Schenkel des Winkels am Stock 1 befestigt ist. Der Hohlraum 3 kann zusätzlich durch eine Abdeckung 28 verschlossen sein.
In Fig. 3 ist der untere Abschnitt eines Fensters im Schnitt dargestellt. Er unterscheidet sich von Fig. 1 lediglich in der Ausführung des Profiles des Verkleidungselementes 2, welches eine Abtropfkante 29 aufweist, welche die Sicht auf den Quersteg 9 freigibt. Zusätzlich kann am Quersteg 9 ein weiterer Steg 30 mit Rippe 8 vorgesehen sein.
In einer alternativen Ausführungsform, dargestellt in Fig. 4 wird das Halteprofil 10 nicht aus demselben Material gefertigt wie das Verkleidungselement 2, sondern etwa aus Kunststoff, Sperrholz oder einem ähnlichen Material. Dasselbe gilt für das Profilteil 25 des Verkleidungselementes 17. Auch hier kann der von aussen nicht sichtbare Teil der Verkleidung aus einem anderen Material gefertigt sein, etwa aus Kunststoff, Sperrholz oder aus einem anderen, die Wärmedämmung zusätzlich unterstützendem Material. Auch die Abdeckung 14 kann auf diese Art mit zusätzlich wärmedämmendem Effekt abgedeckt werden.