<Desc/Clms Page number 1>
Selbsttätige Regelungseinrichtung für elektrische Förderanlagen.
Bei den bekannten elektrischen Förderanlagen mit Ward Leonard-Schaltung wirkt der Umstand auf die Regelmässigkeit und Sicherheit des Betriebes störend, dass die Geschwindigkeit des Fördermotors nicht eindeutig von der Lage des Steuerhebels abhängt. Dies macht sich insbesondere bei Benutzung selbsttätiger Anlass und Retardiervorrichtungen fühlbar. Die Ursache dieser Störungen liegt einerseits darin, dass der Fördermotor selbst bei konstanter. zugefiihrter Spannung mit zunehmender Belastung infolge innerer Verluste und der Ankerruckwirkung einen gewissen Tourenabfall erleidet, andererseits darin, dass die ihm zugeführte, von der Anlassmasehine abgegebene Spannung nicht konstant ist.
Sie sinkt sowohl mit zunehmender Belastung infolge der inneren Verluste und der Ankerrückwirkung als auch infolge von Tourenschwankungen.
Letztere treten namentlich bei Verwendung von Schwungmassen zum Belastungsausgleich auf. insbesondere bei den bekannten Schwungradumformern. Diese Ursachen haben zur Folge. dass beim Anfahren der Steuerhebel bei grossen Belastungen weit ausgelegt werden muss, bevor sich der Förderkorb in Bewegung setzt ; ferner dass, während der Förderhebel ganz ausgelegt ist. die Fördergeschwindigkeit nicht konstant bleibt. sondern infolge des Tourenabfalls der Anlass-
EMI1.1
Um die von der Anlassmaschine abgegebene Spannung unabhängig von der Stromstärke zu machen, wurde bereits die Verwendung einer Kompound-oder Kompensationswicklung auf der Anlassmaschine vorgeschlagen ; um ihre Spannung unabhängig von der Tourenzahl zu machen, wurde bereits vorgeschlagen, bei Benutzung von Schwungradumformern den Widerstand des
Feldstromkreises der Erregermaschine proportional der Umdrehungszahl der Umformerwelle durch einen Regler zu verändern, der mit dem zur gleichmässigen Energieaufnahme des Umformermotors dienenden Schlupfregelungswiderstande verbunden ist, oder auf diese Weise das Feld
EMI1.2
erregt wird, sondern auch der Fördermotor.
Es tritt daher im Fördermotor ein zusätzlicher
Tourenabfall ein. der Einfluss des Tourenabfalles des Schwungr-'. dumformers auf die Förder-
EMI1.3
maschinensatzes mittels einer Zusatxmaschine bekannt, die mit einer Sammelbattene und einer mit, dem Anlass maschinensatz gekuppelten Pufiermaschine in einem gemeinsamen Stromkreis liegt und drei Erregerwicklungen hat, von denen die erste von der Sammelbatterie aus, die zweite im entgegengesetzten Sinne vom Hauptst@ und die dritte gleichsinnig mit der zweiten von
EMI1.4
richtung zur Beeinflussung eines Stromkreises von der Leistung eines in einem anderen Strom- 'kreise liegenden Gleichstrommotors bekannt,
bei welcher der den ersten Stromkreis speisende
<Desc/Clms Page number 2>
Gteichstromerzeuger proportional der wechselnden Drehzald bezw. Spannung des Motors angetrieben und proportional der wechselnden Stromstärke des Motors erregt wird ; durch den Strom des erwähnten Gleichstromerzeugers kann ein Energiesi)peichernetz proportional der Leistung des von einer Anlassmaschine gespeisten Motors geregelt werden.
Endlich ist auch eine Einrichtung zur Ladung und Entladung von Puffermasehinen unter Verwendung von mit ihnen gekuppelten Zusatzmaschinen bekannt, bei welcher ein auf dem Erregerstrom der Zusatzmaschine wirkender Regelungswiderstand gleichzeitig unter der Wirkung eines von der Ge schwindigkeit der Punermaschine abhängigen Fliehkraftreglers und eines unabhängig von diesem arbeitenden Elektromagneten steht, dessen Zugkraft bezw.
Drehmoment sich ent sprechend der Belastung des Netzes oder Arbeitsmotors ändert, so dass bei Verminderung der Drehzahl der Puffermaschine oder bei steigendem Energieverbrauch des Netzes bezw. des
EMI2.1
Steuerschalter geregelten. fremd erregten Feldwicklung noch eine zweite Feldwicklung angeordnet. der ein Rcfelungswiderstand vorgeschaltet ist, welcher selbsttätig in Abhängigkeit von der Stromstärke und Tourenzahl der Anlassmasehine verändert wird, derart, dass die zusätzliche Erregung den von der Belastung herrührenden Tourenabfall ausgleicht und ausserdem umao stärker wird. je geringer die Tourenzahl der Anlassmaschine ist. Die Haupterregung der Anlassmasehine wird ebenfalls in Abhängigkeit von der Tourenzahl beeinflusst.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel. Mit 1 ist der Fördermotor bezeichnet. 2 ist
EMI2.2
gesetzt, dass die Erregermaschine auf der Welle der Anlass maschine sitzt, so dass sie deren Tourenschwankungen mitmacht, und dass ein Regler vorgesehen ist, durch welchen der Widerstand. selbsttätig so geregelt wird, dass die Spannung der Erregermaschine konstant bleibt. Die selbst- tätige Regelung kann durch einen Fliehkraftregler unmittelbar in Abhängigkeit von der Um-
EMI2.3
ausgebildet, derart, dass er den Stromkreis der Fpldwicklung 11 in seiner Nullage unterbricht.
Bei Drehung in der einen oder anderen Richtung wird die Wicklung 77 in dem einen oder anderen Sinne eingeschaltet und der vorgeschaltete Widerstand allmählich vermindert. Zum Antrieb des Reglers kann beispielsweise ein nach Art eines Gleichstrommotors gebauter Magnet dienen : l. 3 ist dessen Feld wicklung. 1-1 der Anker. Wenn einer dieser beiden Teile stromlos ist, dann nimmt der Regler beispielsweise unter dem Einfluss einer Feder 7. 5 die Nullage ein. Einer der beiden Teile z. B. die Feldwicklung 13, wird von einem dem Hauptstrom proportionalen Strome
EMI2.4
Vorschaltwiderstand 77 eingestellt werden.
Der andere Teil. in diesem Fall der Anker 1-1-, ist von einem von der Tourenzahl der Anlassmaschine abhängigen Strom durchflossen und zu diesem Zwecke mit der Feldwicklung 8. der Erregermaschinp in Reihe geschaltet, deren Erregerstroni durch den Regler 9 der Tourenzahl umgekehrt proportional gemacht ist. Je grösser der Hauptstrom und je geringer die Tourenzahl der Anlassmaschine ist, desto grosser ist das Drehmoment. welches das Feld 1. 3 und der Anker ill aufeinander ausüben, desto weiter schlägt der Hebelarm des Reglers 12 aus und desto grösser wird daher die von der Feldwicklung 11 herrührende zusätzliche ErregungderAnlassmaschine.
Wird z. B. eine Last zu Tage gefördert, so schlägt der Kontaktarm des Reglers infolge passender Wahl des Stromsinnes in den Wicklungen nach solcher Seite aus, dass das zusätzliche Feld das Hauptfeld der Anlassmaschine unterstützt. Hierdurch wird den obenerwähnten Spannungs abfällen und dadurch dem Tourenabfall des Fördermotors entgegengewickt, und zwar kann bei passender Wahl der Verhältnisse erreicht werden, dass die Geschwindigkeit des Fördermoturs ranz unabhangig von der Belastung wird, oder dass dies wenigstens praktisch hinreichend genau
EMI2.5
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
umgekehrt erregt, wie bei Fahrt in der früheren Richtung und wirkt wieder beim Heben von Lasten im gleichen Sinne wie die Hauptfeldwicklung 6, beim Senken von Lasten im entgegengesetzten Sinne.
Anlassmaschinen, welche in üblicher Weise dauernd auf die Fördermotoren geschaltet sind, ergeben bei unerregtem Hauptfeld einen vom remanenten Magnetismus herrührenden Strom. Um zu verhüten, dass dieser Remanenzstrom durch die Hilfswicklung 11 gesteigert werde, kann man dem Regler 12 von der Nullage aus nach beiden Seiten einen solchen Totgangswinkel geben, dass die Hi1fswicldung erst nach Überschreiten des Remanenzstromes eingeschaltet wird, oder dass wenigstens bis zu diesem Zeitpunkte der Hilfswicklung 11 durch den Regler 12 ein sehr grosser Widerstand vorgeschaltet ist. Es ist auch möglich, durch den Steuerschalter 10, wenn er in seine Nullage gebracht wird, die Feldwicklung 13 oder den Anker 14 des Reglers 12 auszuschalten.
Durch die bisher beschriebene Einrichtung ist nur die zusätzliche Erregung der Anlassmaschine von der Tourenzahl der letzteren abhängig gemacht. Um nun auch die Haupterregung der Anlassmaschine abhängig zu machen und dadurch den störenden Einfluss von Tourenschwankungen der Anlass maschine auf die Geschwindigkeit des Fördermotors in vollständiger Weise zu beseitigen, ist eine Zusatzerregermaschine 18 vorgesehen, welche durch einen Motor 19 angetrieben wird. Letzterer ist beispielsweise als Nebenschlussmotor geschaltet und liegt an den Erregersammelschienen. Der Anker der Zusatzmaschine 18 ist in Reihe mit der Erregermaschine in den Stromkreis der Feldwicklung 6 geschaltet, und zwar vor dem Steuerschalter 10.
Die Hilfsmaschine besitzt zwei Feldwicklungen 20 und 21, von denen erstere an die Erregersammelschienen angeschlossen, also von einem konstanten Strom durchflossen ist, während letztere in Reihe mit der Feldwicklung 8 der Erregermaschine 7 geschaltet ist. Der die Wicklung 21 durch-
EMI3.2
dem Einfluss des Reglers 9 bei sinkender Umdrehungszahl der Erreger-bezw. Anlass maschine zu, bei steigender Umdrehungszahl umgekehrt ab. Die Wicklungen 20 und 21 können derart bemessen sein, dass sich ihre Amperewindungszahlen bei normaler Tourenzahl aufheben. In diesem Fall wird die Leistung der Zusatzmaschine 18 ein Minimum. Bei normaler Tourenzahl ist sie unerregt und gibt daher keine Spannung ab. Sinkt die Tourenzahl, so überwiegt die
EMI3.3
Sinne, welche diejenige der Erregermaschine 7 schwächt.
Von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel kann selbstverständlich in mannigfaltiger Weise abgewiesen werden, sowohl was die Schaltung der Zusatzerregermaschine 18 als was den selbsttätigen Regler 12 betrifft.
PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Selbsttätige Regelungseinrichtung für elektrische Förderanlagen, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Anlass maschine (4) ausser der durch den Steuerschalter (10) geregelten Hauptfeldwicklung (6) noch eine zweite Feldwicklung (11) angeordnet ist, deren Spannung durch einen selbsttätigen Widerstandsregler (12) in Abhängigkeit vom Strome und von der Tourenzahl der Anlassmaschine in solchem Sinne geregelt wird, dass sie die Geschwindigkeit des Fördermotors von diesen Einflüssen unabhängig zu machen sucht.