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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum lösbaren Festlegen eines Rundschaftmeissels in einer in einem Meisselhalter lösbar festgelegten Meisselbüchse, bei welcher der Innenmantel der Meisselbüchse eine Ringnut aufweist, in welche ein in einer Ringnut des Meisselschaftes aufgenommener federnder Befestigungsring eingreift.
Meisselhalter für die Aufnahme von Rundschaftmeissel sind an Schrämköpfen bzw. Schrämwalzen mit relativ grossem Durchmesser angeordnet. Je nach Rotationsgeschwindigkeit der Schrämköpfe bzw. der Schrämwalzen wirken relativ hohe Zentrifugalkräfte.
Rundschaftmeissel sollen in der Regel in der Aufnahmebohrung bzw. einer entsprechenden Meisselbüchse um ihre Achse rotieren können, sodass eine entsprechende Verdrehung des Meissels in der Büchse zugelassen werden muss. Wenn zusätzlich beispielsweise im Inneren eines Meisselhalters Ventile angeordnet sind, welche den jeweils im Eingriff stehenden Meissel sowie die zugehörige Schneidspur über eine jeweils zugeordnete Düse zu kühlen erlauben, ist auch eine axiale Verschiebbarkeit des Meissels in der Meisselbüchse erforderlich, um das entsprechende Ventil zu betätigen. Sowohl die Meisselbüchse als auch die Meissel selbst sind nun einem hohen Verschleiss unterworfen und müssen bei unzulässigem Verschleiss getauscht werden. Der Zeitaufwand für einen derartigen Meisseltausch soll naturgemäss so gering wie nur möglich sein.
Um einen Meissel aus seiner zugehörigen Meisselbüchse abziehen zu können, muss ein entsprechender axialer Verschiebeweg sicher gestellt werden, welcher den Einsatz eines entsprechenden Abziehwerkzeuges zum raschen Wechsel des Meissels ermöglicht. Bedingt durch die zulässigen Verschiebe- und Verdrehbewegungen wirken bei der Rotation des Schrämkopfes oder der Schrämwalze auch ausserhalb des eigentlichen Eingriffes des Meissels in das Gestein Schlagkräfte auf die Halterung bzw. die Büchse. Die entsprechende Einrichtung zum Festlegen des Rundschaftmeissels sowie die entsprechende Flächenpressung der Meisselbüchse im Meisselhalter muss naturgemäss so gewählt werden, dass diese Schläge nicht zu einem unzulässigen Lösen des Meissels führen.
Aufgrund dieses Spiels gelangt aber nun auch Gesteinsstaub in die Meisselbüchse und damit auch in den Bereich der Meisselfestlegung, welche üblicherweise
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von einem federnden Befestigungsring gebildet ist, sodass ein auf diese Weise eingedrungener Staub die axiale Verschiebbarkeit zum Zwecke eines raschen Lösens eines schadhaften Meissels erheblich einschränken kann oder sogar verhindern kann.
In der AT 404 969 B ist bereits eine Lösung für den raschen Austausch einer verschlissenen Meisselbüchse vorgeschlagen worden. Bei dieser bekannten Ausbildung ist eine Meisselbüchse kraftschlüssig unter Einhaltung eines entsprechenden Flächendruckes zwischen dem konischen Aussenmantel der Meisselbüchse und der Innenwand der Aufnahmebohrung mit dem Meisselhalter verbunden. Aufgrund der geforderten hohen Flächenpressung, welche unbeabsichtigtes Lösen der Meisselbüchse verhindern soll, wurde für eine rasche Lösbarkeit dieser Büchse die Möglichkeit vorgesehen, die Büchse hydraulisch auszupressen. Bei dieser bekannten Ausbildung war der Rundschaftmeissel über einen aus Federstahl bestehenden Clippring in der Meisselbüchse gehalten.
Ein zwischen Meisselbüchse und Rundmeisselschaft eindringender Staub konnte jedoch zu einem Blockieren der axialen Bewegbarkeit des Rundschaftmeissels führen, wodurch die Lösung und der rasche Austausch eines schadhaft gewordenen Meissels erschwert wurde.
In der EP 201 073 B1 wurde zum Zwecke der Festlegung des Meissels ein aus elastischem Kunststoff bestehender Ring in Verbindung mit einem Hartmetallring vorgeschlagen, wobei der Hartmetallring die Befestigung des Meissels im Meisselhalter bewirken soll. Die gewählte Ausbildung erforderte allerdings eine durchgehende Aufnahmebohrung im Meisselhalter, da die Montage und De-
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schlitzten Clippring aus Metall als Verbesserung ein Kunststoffring vorgeschlagen. Der Kunststoffring musste aus hochelastischem Kunststoff bestehen, da die elastische Hülse gedehnt werden muss, um über das hintere Ende des Rundschaftmeissels aufgepresst zu werden.
Nach dem Aufpressen des Kunststoffringes, unter elastischer Aufweitung des hülsenförmigen Bauteiles, gelangt diese elastische Hülse in eine entsprechende Umfangsnut am Meisselschaft. zum Abziehen des Meissels musste hiebei in aller Regel die
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vorspringende Ringrippe abgeschert werden, wodurch relativ hohe Anforderungen an die Qualität des Materials der elastischen Hülse mit der Ringrippe gestellt werden, wenn ein ungewolltes Lösen des Rundschaftmeissels mit Sicherheit verhindert werden soll.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, ausgehend von einer eingangs beschriebenen Einrichtung zur Befestigung des Rundschaftmeissels in der Meisselbüchse, eine Ausbildung zu schaffen, bei welcher ein Clippring Verwendung finden kann, der einerseits mit geringstem Kraftaufwand montiert werden kann und andererseits mit Sicherheit auch auftretende axiale Kräfte ausreichend aufnimmt, um ein ungewolltes Lösen des Rundschaftmeissels zu verhindern, womit insgesamt eine rasche und leichte Montage sowie Demontage aller Verschleissteile und insbesondere des Rundschaftmeissels ermöglicht werden. Diese sichere und rasche Montage soll dabei auch dann mit Sicherheit gewährleistet sein, wenn zwischen Rundschaftmeissel und Meisselbüchse Staub und Schmutz in Verbindung mit Wasser eindringt und sich am Grund der Befestigungsnut absetzt, wobei das Befestigungselement blockiert werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die erfindungsgemässe Ausbildung, ausgehend von der eingangs genannten Einrichtung, im wesentlichen darin, dass der federnde Befestigungsring als geschlitzter Kunststoffring ausgebildet ist und eine in Umfangsrichtung verlaufende Rippe trägt, dass die Breite der Ringnut am Innenmantel der Büchse in axialer Richtung gemessen grösser ist als die Breite der in Umfangsrichtung verlaufenden in diese Ringnut eintauchenden Rippe des federnden Kunststoffringes und dass die der Meisselspitze zugewandte Stirnfläche der Ringrippe parallel zu der dieser Stirnfläche zugewandten Stirnfläche der Ringnut am Innenmantel der Büchse angeordnet ist.
Dadurch, dass der federnde Befestigungsring als geschlitzter Kunststoffring ausgebildet ist, können entsprechende formstabile Kunststoffringe Verwendung finden, deren Elastizität beim Einsetzen in die entsprechende Nut des Schaftes durch die geschlitzte Ausbildung gewährleistet ist. Dadurch, dass nun die Breite der Ringnut am Innenmantel der Büchse in axialer Richtung gemessen grösser ist als die Breite der in Umfangsrichtung verlaufenden in diese Ringnut eintauchenden Rippe des federnden Kunststoffringes, wird
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nun sichergestellt, dass auch dann, wenn Staub und Schmutz in Verbindung mit Wasser eingedrungen ist und eine axiale Verschiebbarkeit des Befestigungsringes in der entsprechenden Aufnahmenut des Schaftes nicht mehr gewährleistet ist, eine entsprechende axiale Verschiebbarkeit des Meissels erzielt werden kann,
welche den Angriff eines Werkzeuges ermöglicht, um auf diese Weise den Meissel rasch zu wechseln. Dadurch, dass nun die der Meisselspitze zugewandte Stirnfläche der Ringrippe parallel zu der dieser Stirnfläche zugewandten Stirnfläche der Ringnut am Innenmantel der Büchse angeordnet ist, wird ein entsprechender Anschlag ausgebildet, welcher auch bei hohen axialen Kräften aufgrund der Zentrifugalkraft eine sichere Festlegung des Meissels in der Büchse gewährleistet.
Mit Vorteil ist die erfindungsgemässe Ausbildung so getroffen, dass die Breite der Ringnut des Meisselschaftes in axialer Richtung gemessen die Breite des Kunststoffringes übersteigt.
Auf diese Weise wird ein grösseres axiales Spiel für eine axiale Verschiebbarkeit des Meissels in der Meisselbüchse zugelassen, wobei ein Eindringen von Staub und Schmutz lediglich dazu führt, dass die axiale Verschiebbarkeit des Ringes relativ zum Meisselschaft beeinträchtigt wird, wobei jedoch die axiale Verschiebbarkeit in der entsprechenden Nut der Meisselbüchse in aller Regel bestehen bleibt und auf diese Weise eine einfache Demontage gewährleistet bleibt.
Mit Vorteil besteht der federnde Befestigungsring aus Polyacetal und insbesondere Polyacetalcopolymerisat. Derartige Kunststoffringe können die mechanische Beanspruchung im Hinblick auf Abriebfestigkeit, Härtesteifigkeit und das geforderte Federungsvermögen sicher aufnehmen, ohne dass die geforderte Haltekraft beeinträchtigt wird. Besonders bevorzugt sind hiebei Ausbildungen, bei welchen der federnde Kunststoffring Zusätze von MoS2 und/oder PTFE enthält und/oder durch Einlagen aus Stahldraht oder Glasfasern armiert ist.
Das Aufschieben des Befestigungsringes bzw. Clippringes auf den Schaft des Rundschaftmeissels wird, wie bereits erwähnt, durch den entsprechenden Schlitz dieses Ringes erleichtert, wobei mit Vorzug die Ausbildung so getroffen ist, dass der quer zur
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Umfangsrichtung des Befestigungsringes verlaufende Schlitz einen Winkel von 30 bis 60 , insbesondere etwa 45 mit der Umfangsrichtung einschliesst.
Mit Vorteil weist die in Umfangsrichtung verlaufende Rippe des Befestigungsringes ebenso wie die Ringnut am Innenmantel der Buchse trapezförmigen Querschnitt auf, wobei in besonders vorteilhafter Weise die der Meisselspitze zugewandte Stirnfläche der
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gungsringes einschliesst. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass auch schlagartig auftretende axiale Kräfte in Richtung eines Lösens des Rundschaftmeissels ein ungewolltes Lösen mit Sicherheit verhindern.
In besonders vorteilhafter Weise ist die Ausbildung so getroffen, dass die Tiefe der Ringnut des Meisselschaftes die Gesamtdicke des Befestigungsringes im Bereich der Ringrippe übersteigt. Dadurch ist gewährleistet, dass der Clippring für die Montage im Durchmesser derart verkleinerbar wird, um ein leichtgängiges Einführen des Meissels in die Meisselbüchse zu ermöglichen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 einen Schnitt durch einen Meisselhalter mit eingesetzter Büchse und eingesetztem Meissel mit einer Innenbedüsung, bei welcher eine Düse über ein durch axiale Verschiebung des Meissels betätigbares Ventil mit Kühlmedium beaufschlagt werden kann, Fig. 2 eine axiale Ansicht auf einen Rundschaftmeissel mit eingelegtem Befestigungs- bzw. Klippring, Fig. 3 ein Detail des in Fig. 1 mit 3 bezeichneten Bereiches der Wand der Büchse und des Meisselhalters und Fig. 4 eine Seitenansicht des Klippringes bzw. Befestigungsringes teilweise im Schnitt.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Meisselhalter bezeichnet, welcher über eine Schweissnaht 2 am Umfang eines Schrämkopfes bzw. einer Schrämtrommel 3 festgelegt ist. Der Meisselhalter enthält bei der Darstellung nach Fig. 1 ein Ventil 4, welches durch axiale Verschiebung des Rundschaftmeissels 5 in Richtung des Doppelpfeiles
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6 betätigt werden kann und die Zufuhr eines Druckmediums über den Kanal 7 und eine Düse 8 freigibt oder verschliesst. Am Meisselhalter ist ein weiterer Drückmittelanschluss 9 vorgesehen, welcher in einem Ringkanal zwischen Meisselhalter 1 und der in dem Meisselhalter eingesetzten Büchse 10 mündet, sodass nach Herausnehmen des Meissels 5 die Meisselbüchse 10 hydraulisch ausgepresst werden kann.
Der Meisselschaft 11 des Meissels 5 weist eine Ringnut 12 auf, in welche ein Befestigungs- bzw. Clippring 13 eingesetzt wird, um den Meissel 5 in der Büchse 10 zu halten.
Durch axiale Verschiebung des Meissels 5 in Richtung des Doppelpfeiles 6 kann der die Büchse 10 übergreifende Ringbord 14 entsprechend von der Büchse 10 abgehoben werden, sodass ein Werkzeug angesetzt werden kann, über welches der Meissel 5 aus der Büchse 10 abgezogen werden kann.
In der Darstellung nach Fig. 2 ist schematisch die Anordnung des Clippringes 13 im Inneren der Nut 12 des Meisselschaftes 11 des Meissels 5 näher verdeutlicht. Der Meissel selbst kann hiebei mit einer Hartmaterialspitze 15 versehen sein.
Bei der Darstellung nach Fig. 3, welche ein Detail der Fig.
1 entsprechend dem durch den Kreis III angedeuteten Bereich vergrössert darstellt, ist ersichtlich, dass der Befestigungsring bzw. Clippring 13 eine im Querschnitt trapezförmige in Umfangsrichtung verlaufende Rippe 16 trägt. Die entsprechende Nut 17 an der Innenwand der Büchse 10 ist grösser ausgebildet als die Breite der Ringrippe 16, sodass eine axiale Verschiebbarkeit in Richtung des Doppelpfeiles 6 möglich ist. Bei dieser Ausbildung ist die in axialer Richtung gemessene Breite a des Befestigungsringes kleiner als die in axialer Richtung gemessene Breite b der Ringnut 12 des Meisselschaftes 11. In dem Spalt zwischen Büchse 10 und Meisselschaft 11 sowie dem entsprechend breiteren Bereich der Ringnut 12 kann nun Staub eindringen, sodass die axiale Verschiebbarkeit des Befestigungsringes 13 in der entsprechenden Nut 12 des Meisselschaftes 11 blockiert werden kann.
In diesen Fällen bleibt aber immer noch die axiale Verschiebbarkeit der Ringrippe 16 in der Nut 17 der Meisselbüchse 10 bestehen, sodass ein sicheres Abziehen des Meissels 5 unter Verwendung eines entsprechenden Werkzeuges erleichtert wird. Die der
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Meisselspitze zugewandte Schrägfläche bzw. Stirnfläche 18 der Ringrippe 16 verläuft hiebei parallel zu der entsprechenden Schrägfläche der Nut 17, sodass ein entsprechender Flächenkontakt gewährleistet ist, welcher ein unbeabsichtigtes Lösen des Meissels verhindert.
Bei der Ausbildung nach Fig. 4 ist die geschlitzte Ausbildung des Clippringes bzw. Befestigungsringes 13 ersichtlich, wobei der schräg zur Querschnittsebene 19 des Befestigungsringes verlaufende Schlitz mit 20 angedeutet ist. Die beiden zueinander konvergenten Kanten des trapezförmigen Querschnittes der Rippe 16 schliessen hiebei einen Winkel von etwa 90 ein und verlaufen daher unter einem Winkel von etwa 450 zur Querschnittsebene 19 des Ringes 13.