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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von Schlamm, insbesondere Klärschlamm, bei welchem zumindest ein Teil des ungekühlten Trockenschlammes direkt rückgefuhrt und ohne Zwischenspeicherung dem Nassschlamm vor der Trocknung beigemischt wird, wobei der rückgeführte Trockenschlamm aus einer Zone des Trockners mit geringem Staubanteil entnommen wird und das Endprodukt aus einer Zone des Trockners mit hohem Staubanteil entnommen und nach der Entnahme zumindest teilweise entstaubt wird, sowie eine Anlage zum Trocknen von Schlamm, insbesondere Klärschlamm, mit einer Dosiereinrichtung für den Nassschlamm, einem Trockner und einer nachgeschalteten Entstaubungsanlage für den Trockenschlamm, sowie einer Rückführung mit Dosiereinrichtung für Trockenschlamm vom Trockner direkt zu einem dem Trockner vorgeschalteten Mischer,
der zusätzlich mit der Dosiereinrichtung verbunden ist, wobei die Rückführung des Trockenschlammes von einer Zone des Trockners mit geringem Staubanteil und die Verbindung des Trockners mit der Entstaubungsanlage von einer Zone des Trockners mit hohem Staubanteil ausgeht.
Für das Trocknen von Schlamm sind Verfahren bekannt, bei welchen beispielsweise zur Überwindung der "Leimphase" bereits getrocknetes Gut als Trägermaterial dem Nassschlamm beigemischt wird. Dieses rückgeführte Material wird vor der Beimischung in einem eigenen Behälter zwischengelagert. Dies bedeutet aber einen erhöhten Platzbedarf für die Anlage, auch aufgrund der grossen Anzahl von Förderaggregaten, wobei überdies der Behälter für das rückgeführte Material sicherheitstechnisch aufwendig ausgeführt sein muss. Weiters muss das für die Rückführung gedachte Material gekühlt werden, was den Aufwand der Anlage nochmals steigert. Ein Beispiel für ein derartiges Verfahren und eine dafür ausgelegt Anlage ist beispielsweise in der US 5,535,528 B1 beschrieben.
Um den Wirkungsgrad für die Schlammbehandlung zu erhöhen, ist in der W094/13592 A1 vorgeschlagen worden, dem Dickschlamm ungekühlten Trockenschlamm beizumischen, wobei dieser Trockenschlamm direkt im Anschluss an die eigentliche Trocknung abgezweigt werden kann.
Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dem zu trocknenden Gemisch Staub beizumischen, der bei der Schlammbehandlung anfällt und diesen Staub beispielsweise dem Kreislaufmedium der Wirbelschicht oder dem Trockner zu entnehmen. Überdies enthält das zirkulierende Material noch viel Staub, der zu sicherheitstechnischen Problemen führen kann. Eine weitere Anlage ist der JP 5-015900 A zu entnehmen. Hier wird getrockneter Schlamm gemeinsam mit dem Sand des Filterbetts am Boden eines Wirbelschichttrockners ausgetragen, notfalls zerkleinert und wieder dem Wirbelbett zugeführt. Das Endprodukt wird in einem Zyklon vom Luftstrom abgetrennt und auch hier erfolgt eine teilweise Rückführung in die Wirbelschicht.
Davon ausgehend waren die Aufgaben der vorliegenden Erfindung ein Verfahren bzw. eine Anlage zum Trocknen von Schlamm, bei welchen eine weitere sicherheitstechnische Optimierung mit einer Vereinfachung des Verfahrens und einer Verminderung des Aufwandes für die Anlage einhergehen, und bei welchen insbesonders auf die Staubproblematik Rücksicht genommen ist.
Zur Lösung der Aufgabe ist einerseits vorgesehen, dass das Endprodukt aus zumindest zwei Teilströmen zusammengesetzt wird, von welchen zumindest ein Teilstrom aus einer Zone des Trockners mit hohem Staubanteil entnommen und nach der Entnahme entstaubt wird, und von welchen zumindest ein weiterer Teilstrom aus einer Zone des Trockners mit mittlerem Staubanteil entnommen und direkt dem oder jedem entstaubten Teilstrom zugemischt wird. Damit ist sichergestellt, dass möglichst wenig Staub im rückgeführten Material enthalten ist und damit der Aufwand für die sicherheitstechnischen Massnahmen im Bereich der Trocknungsanlage gering gehalten werden kann.
Vorteilhafterweise erfolgt gemäss einem weiteren Erfindungsmerkmal die Trocknung in einem Wirbelschicht-Bett und wird der rückgeführte Trockenschlamm aus dem unteren Bereich des Wirbelschicht-Bettes abgezogen. Das rückzuführende Material kann bei dieser Variante anstelle in einem separaten, aufwendig zu gestaltenden Behälter direkt im inerten Bereich des Trockners gestapelt werden, was eine geringere Gefahr von Bränden oder Verpuffungen bedeutet. Darüber hinaus können Schwankungen in der zu verarbeitenden Schlamm-Menge besser ausgeglichen werden, ohne die nachfolgenden Aggregate stark zu beeinflussen, indem lediglich die Höhe des Wirbelschicht-Bettes variiert, aber eine konstante Menge an Endprodukt abgeführt wird.
Dabei ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Trocknung in einem Wirbelschicht-Bett erfolgt und das Endprodukt aus dem oberen Bereich des Wirbelschicht-Bettes abgezogen wird.
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Anstelle Staub dem zu trocknenden Schlamm zuzumischen, ist gemäss der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass zumindest ein Teilstrom des Staubes in den Trockner rückgeführt wird.
Damit ist er in den inerten Bereich der Anlage rückgeführt, was die Sicherheit wesentlich erhöht
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch durch eine eingangs charakterisierte Anlage gelöst, welche erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet ist, dass zusätzlich zur Verbindung des Trockners mit der Entstaubungsanlage eine zweiter Abzug aus dem Trockner vorgesehen ist, der von einer Zone des Trockners mit mittlerem Staubanteil ausgeht.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Abzug aus der Entstaubungsanlage und der zweite Abzug aus dem Trockner zusammengeführt sind und einen gemeinsamen Abzug für den Trockenschlamm bilden.
Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemässen Anlage ist der Trockner als Wirbelschicht-Trockner ausgeführt und geht die Rückführung des Trockenschlammes vom unteren Bereich des Wirbelschicht-Bettes aus.
Es kann weiters vorgesehen sein, dass der Trockner als Wirbelschicht-Trockner ausgeführt ist und der Abzug für das Endprodukt vom oberen Bereich des Wirbelschicht-Bettes ausgeht.
Zur weiteren Vereinfachung der Anlage und des Aufwandes dafür ist vorteilhafterweise das Merkmal vorgesehen, dass zur Rückführung des Trockenschlammes zumindest eine nicht gekühlte Fördereinrichtung vorgesehen ist.
In der nachfolgenden Beschreibung soll die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigt die Zeichnungsfigur eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Anlage.
In der beispielhaft in schematischer Darstellung gezeigten Anlage wird der zu trocknende Schlamm, insbesondere Klärschlamm, über entsprechende Fördereinrichtungen 1 zugeführt und gelangt zu einer Dosiereinrichtung 2 für Nassschlamm. Dieser Dosiereinrichtung 2, beispielsweise einer Förderschnecke, wird auch - wie weiter unten näher erläutert wird - Trockenschlamm zugeführt und zugemischt. Die Nassschlamm-Trockenschlamm-Mischung gelangt aus der Dosiereinrichtung 2 in den eigentlichen Trockner 3 der Anlage. Von diesem Trockner 3 führt ein Abzug 4 aus der am meisten staubbeladenen Zone des Trockners 3 zu einer nachgeschalteten Entstaubungsanlage 5, von welcher eine Rückführleitung 6 für das entstaubte Gas wieder in den Trockner 3 zurückführt.
Die Entstaubungsanlage 5 ist beispielsweise auf der Basis von Filtern und/oder Zyklonen ausgeführt.
Ein weiterer Abzug 7 ist für das Endprodukt vorgesehen und geht von einer mässig staubbeladenen Zone des Trockner 3 aus. Und aus der am geringsten staubbelasteten Zone des Trockners 3 führt ein Abzug 8 für Trockenschlamm zu einer Fördereinrichtung, beispielsweise einer Förderschnecke 9, und weiter über zusätzliche Fördereinrichtungen 10 zurück zur Dosiereinrichtung 2, wo der gesamte, je nach Bedarf über den Abzug 8 aus dem Trockner 3 abgezogene Trockenschlamm dem Nassschlamm zugemischt wird. Die Rückmischmenge an Trockenschlamm wird über die Austragseinrichtung aus dem Trockner 3, z.B. Austragsschleuse oder -schnecke und/oder die Fördereinrichtung 9 bestimmt.
Es ist also keinerlei Zwischenspeicher für den ausgetragenen Trockenschlamm vorhanden, sondern dieser wird im Trockner 3 selbst zwischengespeichert, d. h. dort im inerten Bereich ohne jegliche Sicherheitsprobleme gestapelt, und es wird genau soviel Trockenschlamm nach der Trocknung entnommen wie dem Nassschlamm vor der Trocknung beigemischt wird. Zusätzlicher Aufwand für Trägersilo, zusätzliche Förderaggregate, die Kühlung und Regelung im Zusammenhang mit dem Trägersilo können so vermieden werden.
Besonders von Bedeutung ist zur Vermeidung von Staubproblemen in der Anlage und auch beim Endprodukt, dem entstehenden Granulat, dass die Rückführung des Trockenschlammes, und zwar des ungekühlten Trockenschlammes, von einer Zone des Trockners 3 mit geringem Staubanteil ausgeht.
Über den Abzug 4 kann das Endprodukt granulierter getrockneter Schlamm aus einer Zone des Trockners 3 mit hohem Staubanteil entnommen dann zumindest teilweise in der Entstaubungsanlage 5 entstaubt werden. Alternativ dazu kann aber auch, wie dargestellt, das Endprodukt aus zumindest zwei Teilströmen zusammengesetzt sein, von welchen zumindest ein Teilstrom über den Abzug 4 aus einer Zone des Trockners 3 mit hohem Staubanteil, vorzugsweise über die Entstaubungsanlage 5 und deren Abzug 12, mit zumindest einem weiteren Teilstrom aus einer Zone des Trockners 3 mit mittlerem Staubanteil gemischt wird. Und nur dieses Endprodukt muss in
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oder nach der erfindungsgemässen Anlage gekühlt werden.
Die Luft aus dem Trockner 3 wird im Anlagenteil 11gekühlt und/oder gereinigt.
Vorteilhafterweise ist für die Trocknung des Schlammes ein Wirbelschicht-Bett vorgesehen und dazu der Trockner 3 als Wirbelschicht-Trockner ausgeführt. In diesem Fall wird vorteilhafterweise der für die Rückführung vorgesehene Trockenschlamm aus dem unteren Bereich des Wirbelschicht-Bettes abgezogen, während das Endprodukt aus einem darüberliegenden, oberen Bereich des Wirbelschicht-Bettes abgezogen wird.
Da der Trockenschlamm aus dem Trockner 3 zur Rückmischung in den Nassschlamm genutzt wird, sind Kühleinrichtungen oder gekühlte Fördereinrichtungen vermeidbar, sondern ist zur Rückführung des Trockenschlammes zumindest eine nicht gekühlte Fördereinrichtung 9 vorgesehen.
Jedwede Regelklappen zur Abzweigung entfallen, dadurch ist ein kontinuierlicher Materialfluss im System gewährleistet. Eine kontinuierliche Regelung zur Beeinflussung des Rückmischtrockengehaltes bei sich änderndem Trockengehalt des Nassschlammes ist nicht erforderlich. Erforderlich ist nur die Einstellbarkeit der Rückmaterialmenge zur Beeinflussung des gewünschten Rückmischtrockengehaltes. Ändert sich der Trockengehalt des Schlammes ändert sich der Rückmischtrockengehalt nur unwesentlich, da der Hauptanteil eben das Rückmaterial ist. Jede Regelung erfordert vorher das Messen der Temperatur oder des Trockengehaltes und der einzelnen Teilmengen - die Ungenauigkeiten beim Messen würden den Rückmischtrockengehalt wesentlich störender beeinflussen als der Betrieb ohne Regelung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Trocknen von Schlamm, insbesondere Klärschlamm, bei welchem zumin- dest ein Teil des ungekühlten Trockenschlammes direkt rückgeführt und ohne Zwischen- speicherung dem Nassschlamm vor der Trocknung beigemischt wird, wobei der rückgeführ- te Trockenschlamm aus einer Zone des Trockners mit geringem Staubanteil entnommen wird und das Endprodukt aus einer Zone des Trockners mit hohem Staubanteil entnom- men und nach der Entnahme zumindest teilweise entstaubt wird, dadurch gekennzeich- net, dass das Endprodukt aus zumindest zwei Teilströmen zusammengesetzt wird, von welchen zumindest ein Teilstrom aus einer Zone des Trockners mit hohem Staubanteil entnommen und nach der Entnahme entstaubt wird,
und von welchen zumindest ein weite- rer Teilstrom aus einer Zone des Trockners mit mittlerem Staubanteil entnommen und di- rekt dem oder jedem entstaubten Teilstrom zugemischt wird.