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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schmuckelement aus einem Kunststoffteil, der aus einem transparenten Kunstharz mit einer Gewebeeinlage aus Kohlefasern gebildet ist sowie auf ein Verfahren zum Herstellen solcher Schmuckelemente.
Schmuckelemente können aus sehr unterschiedlichen Werkstoffen gefertigt werden. Werden zu diesem Zweck Kunststoffe eingesetzt, so können diese Kunststoffe sowohl hinsichtlich der Werkstoffeigenschaften als auch bezüglich der Oberflächenbeschaffenheit höheren Anforderungen nicht genügen, wie sie an Schmuckelemente für gediegene Schmuckstücke gestellt werden. Dies gilt auch für ein bekanntes Schmuckelement (FR 2 680 727 A), das sich aus einer faserverstarkten Kunststoffmatrize und aus einem Edelmetall zusammensetzt. Werden Kohlefasern zur Verstarkung der Kunststoffmatrize verwendet, so kann zwar die mechanische Widerstandsfähigkeit der Kunst- stoffmatrize vorteilhaft gesteigert werden, doch bleibt die Oberflächenbeschaffenheit eines solchen Schmuckelements im Bereich des Kunststoffanteils mangelhaft.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Schmuckelement aus einem Kunststoffteil der eingangs geschilderten Art so auszubilden, dass nicht nur vielfältige Gestaltungsmoglichkeiten erreicht, sondern auch hohe Anforderungen hinsichtlich der Oberflächenausbildung erfüllt werden können.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Kunststoffteil zumindest auf einer Schauseite eine mehrlagige Oberflächenbeschichtung aus einem polierfähigen, transparenten Kunstharz aufweist
Durch die in ein transparentes Kunstharz eingegossene Gewebeeinlage aus Kohlefasern wird ein Grundkörper für das Schmuckelement erhalten, der nicht nur von den Werkstoffeigenschaften, sondern auch von seinen optischen Eigenschaften her vorteilhafte Voraussetzungen für die Ver- wendung im Zusammenhang mit einem Schmuckstück erfüllt, weil das schwarze Kohlefasergewe- be im Zusammenwirken mit dem transparenten Kunstharz dem Kunststoffteil ein steinartiges Aussehen verleiht.
Die mehrlagige Oberflächenbeschichtung aus einem polierfähigen, ebenfalls transparenten Kunstharz erlaubt ausserdem eine Oberflächenstruktur, die nicht nur hohen opti- schen Ansprüchen genügt, sondern auch eine ausreichende Kratzfestigkeit mit sich bringt
Schmuckelemente dieser Art können vielgestaltig hergestellt werden. Besondere Effekte las- sen sich zusätzlich dadurch erreichen, dass der Kunststoffteil wenigstens eine auf der Schauseite mündende Durchtrittsöffnung aufweist, in die von der der Schauseite abgekehrten Seite her eine einen Anschlagkragen bildende Fassung für einen Schmuckstein eingesetzt ist.
Die in die Durch- trittsöffnung eingesetzte Fassung für einen Schmuckstein kann auf der der Schauseite gegenüber- liegenden Seite über den Anschlagkragen gut im Kunststoffteil verankert werden, insbesondere, wenn der Zwischenraum zwischen der Fassung und der Durchtrittsöffnung mit Kunstharz ausge- gossen wird. Die in die Durchtrittsöffnung eingesetzte Fassung stellt ausserdem vorteilhafte Bedin- gungen für den Lichtzutritt zu dem in der Fassung aufgenommenen Stein sicher, der trotz der unverlierbaren Verankerung der Fassung für eine Reinigung zugänglich bleibt und unter Umstän- den auch ausgewechselt werden kann.
In ähnlicher Weise können Metalleinsätze mit dem Kunststoffteil verbunden werden. Zu diesem Zweck kann der Kunststoffteil wenigstens einen Metalleinsatz tragen, der mit Hilfe von zumindest einem in eine Durchtrittsöffnung des Kunststoffteiles eingreifenden Ankerbolzen befestigt ist, wobei der Ankerbolzen an seinem dem Metalleinsatz gegenüberliegenden Ende einen in eine Erweite- rung der Durchtrittsöffnung eingreifenden Kragen bildet.
Um eine zusätzliche Verankerung der Fassung bzw. der Ankerbolzen in der Durchtrittsöffnung des Kunststoffteiles zu erreichen, kann die Fassung bzw. der Ankerbolzen an der Aussenseite quer zur Achse der Durchtrittsöffnung verlaufende Ausnehmungen aufweisen, die sich beim Ausgiessen des Zwischenraumes zwischen der Fassung bzw. dem Ankerbolzen und der Durchtrittsöffnung mit Kunstharz füllen, was eine unlösbare Halterung der Fassung bzw. des Ankerbolzens im Kunststoff- teil bewirkt.
Um Schmuckelemente aus Kunststoffteilen mit einer Gewebeeinlage aus Kohlefasern vorteil- haft fertigen zu können, kann in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgesehen werden, dass zu- nächst ein plattenförmiges Werkstuck mit einer Gewebeeinlage aus Kohlefasern gegossen wird, dass dann auf das zumindest teilweise ausgehärtete Werkstück eine mehrlagige Oberflächenbe- schichtung aus Kunstharz lagenweise aufgetragen wird, wobei vor dem Aufbringen der einzelnen Lagen die jeweils vorher aufgebrachte Lage ausgehärtet und geschliffen wird, und dass dann die
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Kunststoffteile für die Schmuckelemente aus dem plattenförmigen Werkstück ausgeschnitten wer- den.
Durch das Fertigen von plattenförmigen Werkstücken, aus denen die einzelnen Kunststoffteile für die Schmuckelemente ausgeschnitten werden, kann der Herstellungsaufwand erheblich herab- gesetzt werden, weil nicht jeder Kunststoffteil für sich gegossen und an der Schauseite mit einer entsprechenden Oberflächenschicht versehen werden muss. Insbesondere wird die Handhabung beim lagenweisen Auftragen der Oberflächenbeschichtung vereinfacht, die ja nach jeder Lage geschliffen werden muss, was eine entsprechende schleifgerechte Aufspannung des Werkstückes erfordert. Erst durch diesen mehrlagigen Aufbau der Oberflächenbeschichtung aus einem transpa- renten Kunstharz, das lageweise geschliffen wird, können die besonderen Oberflächeneigenschaf- ten und -strukturen erreicht werden, wobei eine grossflächigere Bearbeitung Qualitätsvorteile mit sich bringt.
Aus diesem Grunde werden die einzelnen Kunststoffteile für die Schmuckelemente erst nach dem Aufbringen der Oberflächenschicht auf das plattenförmige Werkstück aus diesem ausge- schnitten.
Sollen die Kunststoffteile mit Fassungen für Schmucksteine oder mit Metalleinsätzen versehen werden, so ergeben sich ebenfalls Konstruktionsvorteile dadurch, dass das plattenförmige Werk- stück vor dem Ausschneiden der Kunststoffteile mit Durchtrittsöffnungen zum Einsetzen von Fas- sungen für Schmucksteine oder zum Verankern von Metalleinsätzen versehen wird und dass die Kunststoffteile für die Schmuckelemente nach dem Einsetzen der Fassungen bzw. dem Verankern der Metalleinsätze in den Durchtrittsöffnungen ausgeschnitten werden. Durch diese Massnahmen können die Durchtrittsöffnungen zum Einsetzen der Fassungen bzw der Ankerbolzen mit einer Werkstückaufspannung gebohrt bzw. gefräst werden, was den Arbeitsaufwand für diese Schmuck- elementherstellung merklich verringert.
Nach dem Einsetzen der Fassungen in die Durchtrittsöff- nungen und einem Ausgiessen des Zwischenraumes zwischen den Fassungen bzw. den Ankerbol- zen und den Durchtrittsöffnungen mit Kunstharz können die einzelnen Schmuckelemente entspre- chend ihrer Umrissform aus dem plattenförmigen Werkstück ausgeschnitten werden, das selbstver- standlich auch eine den Schmuckelementen entsprechende Querschnittsprofilierung aufweisen kann.
Zum Eingiessen der Gewebeeinlage aus Kohlefasern können unterschiedliche Kunstharze zum Einsatz kommen. Epoxid- und Polyesterharze haben sich in diesem Zusammenhang besonders gut bewährt. Es können aber auch Vinylesterharze eingesetzt werden. Als Kunstharze zum lagen- weisen Aufbau der mehrlagigen Oberflächenbeschichtung kommen vor allem polierfähige Polyes- terharze in Frage.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 ein erfindungsgemässes Schmuckelement ausschnittsweise in einem Axialschnitt durch eine Fassung für einen Schmuckstein und
Fig. 2 eine andere Ausführungsform eines Schmuckelementes mit einem Metalleinsatz eben- falls im Querschnitt.
Die Schmuckelemente gemäss den Fig. 1 und 2 weisen einen Kunststoffteil 1 auf, der aus einem transparenten Kunstharz mit einer Gewebeeinlage aus Kohlefasern besteht. Auf der Schau- seite weist dieser Kunststoffteil 1 eine mehrlagige Oberflächenbeschichtung 2 auf, die aus nach- einander aufgebrachten Lagen aus einem transparenten Kunstharz besteht, wobei die einzelnen Lagen ausgehärtet und geschliffen werden, bevor die nächste Lage aufgebracht wird. Um in ein solches Schmuckelement einen Schmuckstein 3 einsetzen zu können, wird in den Kunststoffteil 1 eine Durchtrittsöffnung 4 mit einer Erweiterung 5 auf der der Oberflächenbeschichtung 2 gegenu- berliegenden Seite gefräst bzw. gebohrt, so dass in diese Durchtrittsöffnung 4 eine Fassung 6 für den Schmuckstein 3 eingesetzt werden kann, und zwar von der der Oberflachenbeschichtung 2 gegenüberliegenden Seite her.
Da die Fassung 6 einen Kragen 7 bildet, der in die Erweiterung 5 eingreift, kann die Fassung 6 nicht auf der Seite der Oberflächenbeschichtung aus dem Kunststoff- teil 1 herausgezogen werden. Die Verankerung der Fassung 6 innerhalb der Durchtrittsöffnung 4 erfolgt durch ein Ausgiessen des Zwischenraumes zwischen der Durchtrittsöffnung 4 und der Fas- sung 6 mit einem Kunstharz, wobei durch quer zur Achse der Durchtrittsöffnung 4 verlaufende, rillenförmige Ausnehmungen 8 an der Aussenseite der Fassung 6 eine sichere Verankerung der Fassung 6 im Kunststoffteil 1 gewährleistet werden kann.
In der Fig. 2 wird ein Metalleinsatz 9 in einer entsprechende Ausfräsung 10 des Kunststoffteiles 1 befestigt. Zu diesem Zweck sind wieder Durchtrittsöffnungen 4 mit Erweiterungen 5 vorgesehen,
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in die Verankerungsbolzen 11ragen, die mit Kragen 7 wieder für eine sichere Verankerung des Metalleinsatzes 9 sorgen. Der Zwischenraum zwischen den Verankerungsbolzen 11 und den Durchtrittsöffnungen 4 kann mit Kunstharz ausgegossen werden, wobei zusätzlich rillenformige Ausnehmungen 8 in den Verankerungsbolzen 11eingearbeitet sein können.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Schmuckelement aus einem Kunststoffteil, der aus einem transparenten Kunstharz mit einer Gewebeeinlage aus Kohlefasern gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der
Kunststoffteil (1) zumindest auf einer Schauseite eine mehrlagige Oberflächenbeschich- tung (2) aus einem polierfähigen, transparenten Kunstharz aufweist.