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Die Erfindung betrifft eine Bewehrungsmatte für Stahlbeton, bestehend aus einander senkrecht kreuzenden und an den Kreuzungspunkten miteinander verschweissten Längs- und Querdrähten, sowie ein Verfahren zum Herstellen dieser Bewehrungsmatte.
Eine Bewehrungsmatte der einleitend angegebenen Art dient zur Bewehrung von ebenen Flä- chentragwerken, bei denen Kräfte in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen, d. h. in Längs- und Querrichtung entsprechend den einander kreuzenden Drahtscharen der Bewehrungs- matten, zu übertragen sind Diese Bewehrungsmatten sind daher in beiden Richtungen tragend und werden als "zweiachsig tragend" bezeichnet. Die Bewehrungsmatten sind in einer Vielzahl unterschiedlicher Ausgestaltung bekannt, um an die grosse Vielfalt der zu bewehrenden Flächen- tragwerken mit unterschiedlichen Abmessungen und vor allem unterschiedlichen, auf die Beweh- rungsrichtungen bezogenen erforderlichen Stahlquerschnitten möglichst gut angepasst werden zu können.
Die Abstände der Längs- und Querdrähte, die sogenannte Längs- und Querdrahtteilung, sowie die Durchmesser der Längs- und Querdrähte werden an die zu erfüllenden Bewehrungsauf- gaben angepasst, wobei innerhalb einer Bewehrungsmatte die Teilungen und die Durchmesser va- riieren können. Bei den bekannten Bewehrungsmattentypen werden beide Drahtscharen aus Stahl gleicher Qualität, also mit gleichen technologischen Eigenschaften, hergestellt Die Drähte der be- kannten Bewehrungsmatten bestehen üblicherweise aus kaltverfestigtem Material.
Zur Herstellung von Bewehrungsmatten wird jedoch immer mehr warmgewalztes, aus der Walzhitze vergütetes Material verwendet, das eine hohe Duktilität aufweist und ausserdem beson- ders wirtschaftlich hergestellt werden kann, da der Verarbeitungsschritt, der Kaltverformung einge- spart wird. Beim Verschweissen der warmgewalzten Längsdrähte mit den warmgewalzten Quer- drähten stossen in den Schweisspunkten die Zunderschichten beider Drähte aufeinander. Da die elektrische Leitfähigkeit der Zunderschichten aufgrund unterschiedlicher Stärken und Oberflächen- beschaffenheit sehr unterschiedlich ist, ist die Qualität der Schweissknoten grosser Schwankungen unterworfen. Die gleichmässige Qualität der Bewehrungsmatte über ihre gesamte Fläche ist da- durch nicht gewährleistet.
Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Nachteil bekannter, aus warmgewalztem Material beste- henden Bewehrungsmatten zu vermeiden und eine Bewehrungsmatte der einleitend angegebenen Art zu schaffen, die einerseits wirtschaftlich hergestellt werden kann und die hohe Duktilität des warmgewalzten Materials aufweist und anderseits eine gleichbleibende Qualität über alle Schweiss- knoten der Bewehrungsmatte gewährleistet. Die erfindungsgemässe Bewehrungsmatte zeichnet sich dadurch aus, dass die Längsdrähte der Bewehrungsmatte aus warmgewalztem Stahlqualitäten hoher Duktilität und dass die Querdrähte aus kaltverformten Stahlqualitäten mit zunderfreier Draht- oberfläche bestehen.
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung sind die die Randlängsdrähte überragenden End- teile der Bewehrungsmatte zu Schlaufen umgebogen und mit zumindest den Randlängsdrähten verschweisst
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen der Bewehrungsmatte mit Hilfe einer nach der elektrischen Widerstandsmethode arbeitenden Vielpunkt-Schweissmaschine, mit den Merkmalen, dass die Längsdrähte in Form von vorgefertigten, geraden Stäben der Gitterschweissan- lage zugeführt werden und dass die Querdrähte von einem endlosen, ringförmigem Materialstrang abgezogen, gerade gerichtet und anschliessend der Gitterschweissanlage zugeführt werden.
Das Wesen der Erfindung liegt in der Herstellung einer Bewehrungsmatte, welche eine Kombi- nation von warmgewalztem Material mit kaltverformtem Material und einen günstigen Kompromiss zwischen den Vorteilen und Nachteilen des warmgewalzten und kaltverformten Materials darstellt.
Die Bewehrungsmatte gemäss der Erfindung hat den Vorteil, dass an den Kreuzungspunkten der kaltverformten, entzunderten Querdrähte mit den warmgewalzten Längsdrähten nur die Zunder- schicht der Längsdrähte vorhanden ist, so dass die beim Widerstandsschweissen störende, elekt- risch schlecht leitende Zunderschicht nur halb so gross ist wie bei bekannten Bewehrungsmatten mit warmgewalzten Längsdrähten und warmgewalzten Querdrähten. Die Qualität der Schweisskno- ten der erfindungsgemässen Bewehrungsmatte ist aus diesem Grund auch besser und gleichmässi- ger als bei herkömmlichen Bewehrungsmatten mit warmgewalzten Längs- und Querdrähten.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend an einem Ausführungsbei- spiel unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert, die eine Bewehrungsmatte nach der Erfindung zeigt.
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Die dargestellte, erfindungsgemässe Bewehrungsmatte 1 besteht aus einer parallelen Schar von Längsdrähten 2 und aus einer parallelen Schar von Querdrähten 3, die senkrecht zur Schar der Längsdrähte 2 verläuft. Die am äusseren Rand der Bewehrungsmatte 1 liegenden Randlängs- drähte sind mit 2' bezeichnet. Die Längs- und Querdrähte 2,2' bzw. 3 kreuzen sich in den Punkten 4 und sind in diesen Kreuzungspunkten 4 miteinander verschweisst.
Die Längsdrähte 2,2' der erfindungsgemässen Bewehrungsmatte 1 bestehen aus warmgewalz- tem Material hoher Duktilität, die durch Vergütung des warmgewalzten Materials in der Walzhitze entsteht. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich die hohe Duktilität durch Mikrolegierung des Materials zu erhalten.
Die Querdrähte 3 der erfindungsgemässen Bewehrungsmatte 1 bestehen aus warmgewalztem Material, das in einem weiteren Arbeitsschritt einer Kaltverformung unterworfen wird und dadurch seine mechanisch-technologischen Eigenschaften erhält. Die Kaltverformung kann aus einer Kaltverfestigung durch Walzen und/oder Ziehen bestehen. Bei diesem Herstellungsverfahren wird der Draht vor der Kaltverformung entzundert, so dass die beim Verschweissen mit den Längsdräh- ten störende Zunderschicht entfernt wird. Die Kaltverformung kann alternativ auch aus einer Re- ckung des warmgewalzten Materials bestehen. Bei diesem Herstellungsverfahren wird der Draht vor der Reckung nicht entzundert, sondern die spröde Zunderschicht platzt erst während des Reckvorganges auf und fällt herunter.
Auch bei diesem Herstellungsverfahren wird die beim Ver- schweissen mit den Längsdrähten störende Zunderschicht entfernt. In beiden Ausführungsformen ist in den Kreuzungspunkten 4 nur die Zunderschicht der Längsdrähte 2,2' vorhanden, so dass das Verschweissen mit den blanken Oberflächen der Querdrähte 3 problemlos möglich ist und eine gleichbleibende Qualität aller Schweissknoten gewährleistet ist.
Die erfindungsgemässe Bewehrungsmatte 1 kann in den verschiedensten Ausführungsformen hergestellt werden, um den gestellten Bewehrungsaufgaben gerecht zu werden. Die Durchmesser der Längs- und Querdrähte sowie die gegenseitigen Abstände der Längsdrähte und der Querdräh- te zueinander können im Rahmen der Erfindung beliebig gewählt werden. Innerhalb einer Beweh- rungsmatte sind sowohl unterschiedliche Durchmesser als auch unterschiedliche Abstände, d. h. unterschiedliche Längs- und Querdrahtteilungen möglich.
Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, die über die Randlängsdrähte 2' überstehenden End- teile 5 der Querdrähte 3 gerade zu lassen oder zu Schlaufen in Richtung zu dem benachbarten Randlängsdraht 2' zurück zu biegen und das Ende mit diesem Randlängsdraht zu verschweissen.
Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch auch möglich, die Schlaufe derart zu gestalten, dass das Ende der Schlaufe zusätzlich auch mit dem nächstliegenden, inneren Längsdraht 2 verschweisst werden kann.
Des Weiteren ist es im Rahmen der Erfindung möglich, die Endteile 5 der Querdrähte 3 abzu- trennen, so dass die Querdrähte 3 bündig mit den Randlängsdrähten 2' abschliessen.
Die Oberfläche der Drähte ist vorzugsweise mit einer Rippung versehen, um die Haftung der Bewehrungsmatte 1 im Beton zu erhöhen.
Die Herstellung der erfindungsgemässen Bewehrungsmatte 1 erfolgt in Vielpunkt-Gitterschweiss- anlagen, die nach der elektrischen Widerstandsmethode arbeiten. Die Längsdrähte 2, 2' werden in Form von vorgefertigten, geraden Stäben der Gitterschweissmaschine zugeführt. Die Querdrähte 3 werden von einem endlosen Materialstrang abgezogen, der je nach Durchmesser und Materialei- genschaft der Querdrähte 3 in Form von gewickelten Spulen oder ringförmigen Bunden oder Rin- gen vorliegt. Die Querdrähte 3 werden anschliessend gerade gerichtet und dann der Gitterschweiss- maschine zugeführt. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, die vom Materialstrang abge- zogenen Querdrähte zunächst gerade zu richten und auf Länge zu schneiden und dann diese ab- gelängten Querdrähte der Gitterschweissanlage zuzuführen.
Es versteht sich, dass das dargestellte Ausführungsbeispiel im Rahmen des allgemeinen Erfin- dungsgedankens verschiedentlich, insbesondere hinsichtlich der Ausgestaltung der Bewehrungs- matte abgewandelt werden kann.
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