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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trocknen und Reinigen von kleinstückigem Gut, insbesondere von zerkleinerten Kunststoffabfällen, mit einem stehenden Behälter, der zwischen einem äusseren und einem inneren Siebmantel einen ringförmigen Strömungskanal für das zu behandelnde Gut bildet und wenigstens einen an den äusseren Siebmantel angeschlossenen Gutauslass aufweist, und mit wenigstens einem Gebläse für eine innerhalb des Strömungskanales umlaufende über den inneren Siebmantel aus dem Behälter abführbare Luftströmung, wobei zwischen dem Behältermantel und dem äusseren Siebmantel ein Sammelraum für Abscheidungen aus dem Strömungskanal vorgesehen sind.
Nach einem Zerkleinern und einem Waschen werden Kunststoffabfälle unter einem Abscheiden des verschmutzten Waschwassers getrocknet. Um diese Trocknung und Reinigung der zerkleinerten Kunststoffabfälle mit einem vergleichsweise geringen Energieeinsatz durchführen zu können, wurde bereits vorgeschlagen (AT 3109 U) einen stehenden Behälter mit einem koaxialen Siebeinsatz zu versehen, der zwischen einem äusseren und einem inneren Siebmantel einen ringförmigen Strömungskanal für das zu behandelnde Gut bildet, das mit Hilfe eines tangential in diesen Strömungskanal eingeblasene Luftstromes in eine Umlaufbewegung versetzt wird.
Die dabei auf die Gutteilchen einwirkenden Fliehkräfte unterstützen die Abtrennung der an der Gutteilchen anhaftenden Flüssigkeit, die über den äusseren Siebmantel aus dem Strömungskanal abgeschieden wird und in einen zwischen dem äusseren Siebmantel und dem Behältermantel freibleibenden Sammelraum gelangt, aus dem die Flüssigkeit mit den übrigen Abscheidungen aus dem Strömungskanal abgeführt werden kann. Die Restfeuchtigkeit der Gutteilchen verdampft im erwärmten Förderluftstrom, der über den inneren Siebmantel abgezogen wird. Die fliehkraftbedingte Abwälzung der Gutteilchen am äusseren Siebmantel und das Aneinanderreihen der Gutteilchen unterstützen das Ablösen der an den Gutteilchen anhaftenden festen und flüssigen Verunreinigungen, was im Zusammenwirken mit einem entsprechend hohen Luftumsatz zu einer guten Trocknungs- und Reinigungswirkung führt.
Das getrocknete und gereinigte Behandlungsgut, das mit der Luftströmung innerhalb des Strömungskanales in einer schraubenförmigen Umlaufbewegung aufwärts gefördert wird, kann dann über einen im oberen Bereich des äusseren Siebmantels vorgesehenen Gutauslass ausgetragen werden. Voraussetzung für eine Gutführung im Bereich des äusseren Siebmantels ist eine ausreichende Fliehkraftbelastung aufgrund der Umlaufbewegung, die jedoch zwangsläufig mit der Länge des Förderweges abnimmt.
Da sich zugleich das Teilchengewicht wegen der voranschreitenden Trocknung verringert, besteht die Gefahr, dass im oberen Bereich des Strömungskanals Gutteilchen mit dem durch den inneren Siebmantel abgezogenen Förderluftstrom entgegen den Fliehkräften gegen den inneren Siebmantel gefördert werden und diesen Siebmantel in einem oberen Ringbereich verlegen, was in der Folge eine erhebliche Beeinträchtigung der Trocknungs- und Reinigungswirkung nach sich ziehen kann.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Trocknen und Reinigen von kleinstückigem Gut, insbesondere von zerkleinerten Kunststoffabfällen der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass ein Verlegen des inneren Siebmantels wirksam verhindert und damit ein gleichbleibend hoher Luftumsatz gewährleistet werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der innere Siebmantel drehbar gelagert und im Umlaufsinn der Luftströmung antreibbar ist.
Durch den im Umlaufsinn der Luftströmung angetriebenen inneren Siebmantel werden die Gutteilchen, die aufgrund einer geringeren Fliehkraftbelastung mit dem durch den inneren Siebmantel abgezogenen Luftstrom gegen diesen Siebmantel mitgerissen werden, in Umlaufrichtung beschleunigt, was zu einer Vergrösserung der Fliehkraftbelastung führt. Dazu kommt, dass durch den rotierenden Siebmantel die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Siebmantel und der Strömungsluft in Umlaufrichtung gesteigert wird, so dass durch diese beiden Wirkungen des sich drehenden Siebmantels sein Verlegen mit angesaugten Gutteilchen auch im gefährdeten oberen Endbereich des Strömungskanales sicher vermieden werden kann. Damit können die Vorteile einer solchen Vorrichtung zum Trocknen und Reinigen von kleinstückigem Gut auch über lange Standzeiten voll genützt werden.
Besonders vorteilhafte Bedingungen für das Abscheiden der mit dem zu behandelnden Gut mitgeführten Schmutzfracht können dadurch vorgegeben werden, dass der ringförmige Strömungskanal unten an einen zum inneren Siebmantel koaxialen Rotor für den Guteintrag angeschlossen wird, weil in diesem Fall die zu behandelnden Gutteilchen über den Rotor beschleunigt und in eine
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Umlaufbewegung versetzt werden, in der sie durch die Luftströmung weitergefördert werden. Dieser Rotor für den Guteintrag in den Strömungskanal kann zur Konstruktionsvereinfachung mit dem inneren Siebmantel drehfest verbunden werden, so dass sich für den Rotor und den Siebmantel ein gemeinsamer Antrieb ergibt.
Der Rotor für den Guteintrag kann bei einer entsprechenden Ausbildung auch als Gebläse für die Luftströmung im Strömungskanal dienen, wobei die Förderluft axial durch den Rotor angesaugt wird. Dieser angesaugten Förderluft kann das zu behandelnde Gut zum Eintrag in den Strömungskanal aufgegeben werden.
Der Förder- und Trocknungsluftstrom durch den Strömungskanal kann durch ein Druckgebläse auf der Unterseite des Strömungskanales, aber auch durch ein Sauggebläse oberhalb des inneren Siebmantels erzeugt werden. In Sonderfällen ist es auch möglich, ein Druckgebläse mit einem Sauggebläse zu kombinieren. Es kommt ja lediglich darauf an, die für den jeweiligen Einsatzfall erforderliche schraubenförmige Umlaufströmung innerhalb des Strömungskanales für das zu behandelnde Gut sicherzustellen. Aus diesem Grunde ist auch eine Konstruktion brauchbar, bei der die Druckleitung des Gebläses für die Luftströmung tangential zum äusseren Siebmantel in den Strömungskanal mündet.
Damit das behandelte Gut nicht im Bereich notwendiger Bewegungsspiele zwischen dem inneren Siebmantel und dem feststehenden Teil des Strömungskanales austreten kann, ist für eine entsprechende Abdichtung des Strömungskanales gegenüber einem Falschluftaustritt zu sorgen. Zu diesem Zweck kann der innere Siebmantel an der oberen Stirnseite einen mit einem Behälterring zusammenwirkenden Dichtflansch aufweisen, der in den Spalt zwischen Behälterring und Dichtflansch vorstehende Lüfterflügel bildet. Diese Lüfterflügel bedingen eine radial auswärts gerichtete Luftströmung, die für die erforderliche Abdichtung des Strömungskanales sorgt.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Trocknen und Reinigen von zerkleinerten
Kunststoffabfällen in einem vereinfachten Axialschnitt,
Fig. 2 diese Vorrichtung nach einem Schnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 1,
Fig. 4 eine Konstruktionsvariante einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einer der Fig 1 entsprechenden Darstellung und
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4
Gemäss dem Ausführungsbeispiel nach den Fig.
1 bis 3 besteht die Vorrichtung zum Trocknen und Reinigen von zerkleinerten Kunststoffabfällen aus einem stehendem Behälter 1, der auf einem spiralförmigen Gehäuse 2 aufgebaut ist, das einen Ansaugkanal für einen im Bereich des Behälterbodens 3 vorgesehenen Rotor 4 bildet. Dieser Rotor 4 stellt mit seinen Flügeln 5 ein Gebläse 6 dar, das Luft über das spiralförmige Gehäuse 2 axial ansaugt und radial in einen Strömungskanal 7 ausstösst, der zwischen einem äusseren Siebmantel 8 und einem sich nach oben konisch erweiterten, inneren Siebmantel 9 gebildet wird. Während der äussere Siebmantel 8 zwischen dem Boden 3 und einem oberen Behälterring 10 drehfest gehalten wird, ist der innere Siebmantel 9 auf dem Rotor 4 befestigt, so dass der innere Siebmantel 9 mit dem Rotor 4 mitgedreht wird.
Der Antrieb des Rotors 4 erfolgt über eine Rotorwelle 11, die in einem Sockel 12 der Vorrichtung drehbar gelagert ist und über einen Riementrieb 13 von einem nicht dargestellten Motor her angetrieben werden kann. Die Abdichtung des inneren Siebmantels 9 gegenüber dem Behälterring 10 erfolgt über einen Dichtflansch 14, der in den Spalt 15 zwischen Behälterring 10 und Dichtflansch 14 vorstehende Lüfterflügel 16 aufweist. Bei einer Drehung des inneren Siebmantels 9 bedingen die Lüfterflügel 16 eine radial nach aussen gerichtete Luftströmung in den Strömungskanal 7, wodurch die angestrebte Abdichtung des Strömungskanales 7 in einfacher Weise erreicht wird.
Auf dem Behälter 1 ist oben ein Gehäuse 17 aufgesetzt, das die durch den inneren Siebmantel 9 nach oben ausströmende Luft sammelt und nach aussen abführt. Entsprechend der angestrebten Umlaufbewegung für die Luft innerhalb des Strömungskanales 7 bildet das Gehäuse 17 einen Abluftkanal mit einer spiralförmig verlaufenden Umfangswand 18.
Die zu behandelnden, zerkleinerten Kunststoffabfälle werden über einen Aufgabetrichter 19 einer Zellradschleuse 20 zugeführt, die auf dem Gehäuse 2 für die Ansaugluft vorgesehen ist, so dass die Kunststoffabfälle in einer dosierten Menge der über den Rotor 4 angesaugten, im allgemeinen vorgewärmten Luft aufgegeben werden. Mit Hilfe dieser Förderluft gelangt der zerkleinerte Kunststoffabfall in den Bereich des Rotors 4, wo er von den Flügeln 5 erfasst und unter einer Dreh-
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mitnahme radial nach aussen gegen den äusseren Siebmantel 8 geschleudert wird.
Die dabei von den Gutteilchen abgetrennte Schmutzfracht, die zum Teil als Flüssigkeit vorliegt, wird über den äusseren Siebmantel 8 in einen Sammelraum 21 zwischen dem Behältermantel 22 und dem äusseren Siebmantel 8 abgeschieden, und kann aus diesem Sammelraum 21 über einen Ablauf 23 abgezogen werden. Die durch den äusseren Siebmantel 8 im zurückgehaltenen Gutteilchen werden innerhalb des Strömungskanales 7 mit Hilfe der Förderluft in einer schraubenförmigen Umlaufbewegung entlang des äusseren Siebmantels 8 nach oben bewegt, wobei durch die Abwälzbewegung der Gutteilchen aneinander und am äusseren Siebmantel 8 eine weitgehende Reinigung mit zunehmender Trocknung durch die Förderluft bewirkt wird, die nur über den inneren Siebmantel 9 abgeführt werden kann.
Da der innere Siebmantel 9 mit dem Rotor 4 mitgedreht wird, wird in vorteilhafterweise ein Verlegen des Siebmantels 9 durch Gutteilchen verhindert, die mit dem durch den Siebmantel 9 abgeführten Luftstrom entgegen der Wirkung der Fliehkräfte mitgerissen werden.
Der gegenüber der Luftströmung voreilende Siebmantel 9 bedingt nämlich eine Beschleunigung der in seinen Bereich gelangenden Gutteilchen in Umfangsrichtung, was zu einer verstärkten Fliehkraftbelastung und damit zu einem Abheben der Gutteilchen vom Siebmantel 9 führt. Diese Wirkung wird durch den Umstand unterstützt, dass durch die hohe Relativgeschwindigkeit zwischen dem umlaufenden Siebmantel 9 und der Luftströmung im Strömungskanal 7 in Umfangsrichtung ein Anlegen von Gutteilchen an den Siebmantel 9 erschwert wird. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass sich durch die konische Erweiterung des Siebmantels 9 nach oben die Geschwindigkeitsverhältnisse im Sinne der angestrebten Wirkung verbessern. Nach einer vorgegebenen Behandlungszeit, beispielsweise von 60 Sekunden, ist der Trocknungsvorgang abgeschlossen.
Die getrockneten und gereinigten Kunststoffabfälle können dann aus einem an den äusseren Siebmantel 8 angeschlossenen Gutauslass 24 mit Hilfe der Strömungsluft ausgetragen werden, wenn dieser Gutauslass 24, der den Sammelraum 21 durchsetzt, geöffnet wird. Zu diesem Zweck ist der Gutauslass 24 beispielsweise mit einem Sperrschieber 25 versehen.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 zeigt, dass der Luftstrom innerhalb des Strömungskanales 7 in unterschiedlicher Weise erzeugt werden kann. Die Druckleitung 26 eines aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellten Gebläses mündet oberhalb des Rotors 4 tangential zum äusseren Siebmantel 8 in den Strömungskanal 7, wie dies insbesondere der Fig. 5 entnommen werden kann. Der Rotor 4 im Bodenbereich des Behälters 1 dient in diesem Fall vor allem der Beschleunigung der zu behandelnden Gutteilchen, wobei über Lüfterflügel 27 für einen Luftstrom gesorgt wird, der für den Guteintrag über einen Guteinlasskanal 28 ausreicht.
Das in den Ringraum 7 geförderte Gut gelangt im Umfangsbereich des Rotors 4 in den Bereich von Wurfschaufeln 29 des Rotors 4, die für die Weiterförderung des Gutes unter einer Grobabscheidung der Schmutzfracht sorgen, bis die Gutteilchen vom Förderluftstrom aus der Druckleitung 26 des Gebläses erfasst und in der im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 beschriebenen Art weitergefördert werden. Die Abluftführung durch das Gehäuse 17 wird allerdings durch ein im Gehäuse 17 vorgesehenes Sauggebläse 30 unterstützt, das auf einer gemeinsamen Antriebswelle 31 mit dem Rotor 4 sitzt. Bei einer entsprechenden Dimensionierung des Sauggebläses 30 könnte auf eine tangentiale Luftzufuhr durch den äusseren Siebmantel 8 auch verzichtet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Trocknen und Reinigen von kleinstückeligem Gut, insbesondere von zer- kleinerten Kunststoffabfällen, mit einem stehenden Behälter, der zwischen einem äusseren und einem inneren Siebmantel einen ringförmigen Strömungskanal für das zu behandeln- de Gut bildet und wenigstens einen an den äusseren Siebmantel angeschlossenen Gutaus- lass aufweist, und mit wenigstens einem Gebläse für eine innerhalb des Strömungskanales umlaufende, über den inneren Siebmantel aus dem Behälter abführbare Luftströmung, wobei zwischen dem Behältermantel und dem äusseren Siebmantel ein Sammelraum für
Abscheidungen aus dem Strömungskanal vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Siebmantel (9) drehbar gelagert und im Umlaufsinn der Luftströmung antreibbar ist.