AT402005B - Trockentoiletteanlage - Google Patents

Description

AT 402 005 B

Die Erfindung bezieht sich auf eine Trockentoiletteanlage mit einer eine Ausnehmung aufweisenden Sitzplatte, mit einer Rückwand und mit wenigstens einem die Sitzplatte stützenden Standteil, wobei unter der Sitzplatte eine Auffangeinrichtung für die Fäkalien vorgesehen ist, und wobei Sitzplatte, Rückwand und Standteil einstückig ausgebildet sind.

Aus der DE-PS 28 51 786 ist eine Trockentoiletteanlage bekannt, welche modulartig auufgebaut und Transportabel ist. Diese bekannte Ausbildung hat den Nachteil, daß alle, die Toiletteanlage bildenden Teile, als einzelne Teile gefertigt sind, welche dann zusammengesetzt werden müssen. Dies macht nicht nur die Ausbildung verhältnismäßig teuer, sondern hat auch den Nachteil, daß im Bereich der Verbindungen zwischen den einzelnen Teilen eine hygienische Reinigung der Anlage kaum möglich ist, da sich in den Spalten immer Bakterien u.dgl. ansetzen können.

Aus der GB-PS 1 589 572 ist eine Trockentoiletteanlage bekannt, bei welcher die einzelnen Teile als einstükiges Ganzes ausgebildet sind. Es handelt sich dabei um eine Verbrennungstoiletteanlage, bei welcher die Exkremente duurch eine spezielle Einrichtung duurch Verbrennung entsorgt werden. Solche Toiletten sind z.B. als Toiletten für Kleingartenanlagen, Baustellen od.dgl. nicht brauchbar, weil sie im Aufbau sehr aufwendig und kostenintensiv sind. Außerdem müssen sie ständig durch entsprechend ausgebildetes Personal gewartet werden, so daß ein Einsatz solcher Toiletten hauptsächlich in Flugzeugen, Booten od.dgl. vorgesehen ist, wo eine regelmäßige Entleerung nicht möglich ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Toiletteeinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche nicht nur einfach und billig herzustellen, sondern auch hinsichtlich der Reinigung bedenkenlos ist und keinerlei Wartung bedarf.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Vorratsbehälter für einen die Fäkalien behandelnden Zusatzstoff an der Rückwand vorgesehen ist, welcher mit der Auffangvorrichtung für die Fäkalien verbunden ist. Dadurch wird eine hygienisch einwandfreie Toilette geschaffen, die einfach herzustellen und für mobilen sowie vorübergehenden Gebrauch auf Baustellen, Kleingärten od.dgl. geeignet ist.

Vorteilhafterweise kann insbesondere bei Einsatz von festen Zusatzstoffen der Vorratsbehälter zweiteilig ausgebildet sein, wobei der vordere Teil desselben durch einen Bereich der von der Sitzplatte nach oben ragenden Rückwand und der hintere Teil durch einen an der Hinterseite der Rückwand ansetzbaren Teil gebildet ist. Dadurch wird erreicht, daß der Vorratsbehälter für die Zusatzstoffe platzgünstig untergebracht werden kann, wobei insbesondere bei Einsatz von festen Zusatzstoffen ein zusätzlicher Teil dadurch vermieden wird, daß die Rückwand den vorderen Teil dieses Behälters bildet. Weiters können beide Teile des Vorratsbehälters, wenigstens im unteren Bereich konisch zusammenlaufen und in eine Austrageleitung übergehen, wodurch ein leichtes und sicheres Entleeren des Vortatsbehälters gegeben ist. Dabei kann am unteren Ende der Austrageleitung eine Verteileinrichtung, z.B. ein Streukrümmer, für den Zusatzstoff angeordnet sein, sodaß bei Ablassen der gewünschten Menge an Zusatzstoff dieser gleichmäßig über die frisch eingebrachten Fäkalien verteilt wird, wodurch einerseits die flüssigen Fäkalien aufgesaugt und die festen Fäkalien an einer Geruchsbildung gehindert werden. Schließlich kann an dem stützenden Standteil ein nach vorne wegragender Bodenteil integriert angeformt sein, wodurch einerseits die Standfestigkeit der Toiletteanlage erhöht wird und anderseits die Reinigung auch in diesem Bereich erheblich erleichtert wird.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 zeigt schaubildlich den Erfindungsgegenstand von schräg oben, Fig. 2 gibt den Erfindungsgegenstand, gleichfalls im Schaubild, schräg von der Seite wieder. Fig. 3 ist eine Rückansicht der Toiletteanlage. Fig. 4 stellt in größerem Detail den Streukrümmer dar.

Die Sitzpiatte 1, die Rückwand 2 und der stützende Standteil 3 sind einstückig ausgeformt, wobei am stützenden Standteil noch einstückig mit dem gesamten Teil ein Bodenteil 4 angeformt sein kann. Im Sitzteil 1 ist eine Ausnehmung 10 vorgesehen, welche gegebenenfalls mit einer nicht dargestellten Klobrille abgedeckt sein kann.

An der Rückwand 2 ist ein Vorratsbehälter 5 vorgesehen, wobei der vordere Teil 6 desselben durch eine Einziehung der Rückwand 2 gebildet ist. Der hintere Teil 7 desselben ist deckungsgleich mit dem vorderen Teil 6 ausgebildet, wobei im vorliegenden Fall durch Verwendung von festem Zusatzstoff die beiden Teile nur zusammengesteckt sind, zu welchem Zweck an der Rückwand 2 eine Einstecklasche 14 vorgesehen ist, wobei der hintere Teil 7 des Vorratsbehälters 5 einen nach außen abstehenden Flansch 15 aufweist, welcher im montierten Zustand hinter der Einstecklasche zu liegen kommt, wodurch der hintere Teil 7 an der Rückseite der Rückwand 2 gehalten und so dicht vorgesehen ist, daß festes Behandlungsgut nicht herausfallen kann. An der Oberseite ist der hintere Teil 7 des Vortatsbehälters für den Zusatzstoff durch einen Deckel 13 abdeckbar. Der Vorratsbehälter 5, u.zw. sowohl sein vorderer Teil 6 als auch sein hinterer Teil 7, sind kegelförmig bzw. kegelmantelförmig ausgebildet, und laufen nach unten konisch zusammen, wobei sie in eine Austrageleitung 8 münden. Am unteren Ende dieser Austrageleitung 8 ist ein 2

Claims (5)

1. AT 402 005 B Streukrümmer 9 vorgesehen, der dafür sorgt, daß das aus der Austrageleitung 8 herausfallende Gut soweit wie möglich gleichmäßig über die Fäkalien verteilt ist, welche in einem nicht dargestellten Auffangbehälter, der unter die Ausnehmung 10 gestellt wird, verteilt wird. Das Ablassen des Zusatzstoffes erfolgt über einen Hebel 11, welcher die jeweilige Portion des Zusatzstoffes über die Austrageleitung 8 dem Auswurfkrümmer 5 9 zuführt. Als Zusatzstoff wird ein käufliches Gemisch vorgesehen, welches aus drei Teilen Stroh und einem Teil Treibergranulat besteht, und für die Anwendung zur Abdeckung von menschlichen Ausscheidungen in Trockentoiletten bereits bekannt ist. Bei Benützung der Toilette ist - wie schon angeführt - ein Auffangbehälter unterhalb der Ausnehmung 10 vorgesehen, wobei nach jeder Benutzung der Toilette mittels des Ablaßhebels 11 eine gegebenenfalls io vorgegebene Menge an Zusatzstoff über die Austrageleitung 8 auf die Fäkalien bringt. Die Austrageleitung 8 ist, um Platz zu sparen, in einer Einziehung 12 der Rückwand vorgesehen, welche einerseits zur Stabilität der Rückwand und anderseits auch zur Platzersparnis dient. Sobald der Auffangbehälter unter der Ausnehmung 10 voll ist, wird dieser von der Seite oder von hinten unter der Sitzplatte 1 hervorgezogen und gegen einen anderen leeren Auffangbehälter ausgetauscht. 75 Der Vortatsbehälter 5, u.zw. der hintere Teil 7 desselben, ist mittels eines Deckels 13 abdeckbar, um zu verhindern, daß bei im Freien oder beinahe im Freien befindlichen Toiletten der Vorratsbehälter nicht mit Regen oder Schnee gefüllt wird. Der stützende Sitzteil 3 ist um die Ausnehmung herum auch nach hinten geführt, um so eine gute Abstützung zu geben und zudem auch ein Kippen nach hinten zu verhindern. Ein Kippen nach vorne ist 20 durch den angesetzten Bodenteil 4 verhindert. An den seitlichen Kanten aller Teile ist ein nach oben bzw. vorne wegstehender Flansch 16 vorgesehen, welcher eine zusätzliche Stabilität der erfindungsgemäßen Trockentoiletteanlage ergibt. Patentansprüche 25 1. Trockentoiletteanlage mit einer eine Ausnehmung aufweisenden Sitzplatte, mit einer Rückwand und mit wenigstens einem die Sitzplatte stützenden Standteil, wobei unter der Sitzplatte eine Auffangeinrichtung für die Fäkalien vorgesehen ist, und wobei Sitzplatte, Rückwand und Standteil einstückig ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vorratsbehälter (5) für einen die Fäkalien behandelnden 30 Zusatzstoff an der Rückwand (2) vorgesehen ist, welcher mit der Auffangvorrichtung für die Fäkalien verbunden ist.
2. 2. Trockentoiletteanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei Einsatz von festen Zusatzstoffen der Vortatsbehälter (5) zweiteilig ausgebildet ist, wobei der vordere Teil (6) 35 desselben durch einen Bereich der von der Sitzplatte (1) nach oben ragenden Rückwand (2) und der hintere Teil (7) durch einen an der Hinterseite der Rückwand (2) ansetzbaren Teil gebildet ist.
3. 3. Trockentoiletteanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Teile (6, 7) des Vortatsbehälters (5), wenigstens im unteren Bereich, konisch zusammenlaufen und in eine Austragelei- 40 tung (8) übergehen.
4. 4. Trockentoiletteanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende der Austrageleitung (8) eine Verteilereinrichtung, z.B. ein Streukrümmer (9), für den Zusatzstoff angeordnet ist.
5. 5. Trockentoiletteanlage nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem stützenden Standteil (3) ein nach vorne wegragender Bodenteil (4) integriert angeformt ist. Hiezu 3 Blatt Zeichnungen 50 3 55