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Die Erfindung betrifft einen Kompostbehälter mit einem von aussen über eine äussere Antriebswelle antreibbaren Rührwerk mit zumindest einem im Behälter angeordneten, um seine eigene Achse drehbaren Rührelement.
Bei einem bekannten Kompostbehälter dieser Art (GB-A-2 138 795) sind das Rührelement und die Antriebswelle entlang der Behältermittelachse angeordnet und die mit einer Handkurbel versehene, die Behälterdecke durchsetzende Antriebswelle bildet die Verlängerung der Welle des in der unteren Behälterhälfte angeordneten Rührelementes, dessen schraubenförmiges Rührblatt bis nahe zur Behälterseitenwand reicht. Dieses Rührelement ist auf das Durchmischen des gesamten Inhaltes der unteren Behälterhälfte mit einer einzigen Umdrehung des Rührelementes bzw. der Handkurbel ausgelegt, weshalb die zum Drehen der Handkurbel erforderlichen Kräfte nur bei geringen Abfallmengen bzw. lockeren pflanzlichen Abfällen aufgebracht werden können.
Für Kompostbehälter mit grösserem Fassungsvermögen und entsprechend grösserem Rührelement ist diese Ausführungsform nicht geeignet, ebenso wenig für kompaktes, feuchtes, klumpendes Kompostiergut, wie z. B. Küchenabfälle, sodass dieser Kompostbehälter nur sehr begrenzt für eine ausreichende Belüftung des Kompostiergutes sorgen kann.
Ein konkreter Kompostiervorgang wird nur bei genügender Luft- und damit Sauerstoffzufuhr zu den Abfällen erreicht, was bei lockeren Abfällen wie Laub oder gehäckselten Zweigresten unproblematisch ist, aber bei Grasschnitt oder gar feuchten, klumpenden Küchenabfällen praktisch nicht möglich ist, und neben stark riechender Fäulnisbildung zu mitunter auch giftigen Zersetzungsprodukten führen kann. In Hinblick auf die erforderliche Entlastung der Mülldeponien ist aber die verstärkte Kompostierung auch feuchter Küchenabfälle erforderlich.
Um die für eine möglichst geruchlos und rasche Kompostierung erforderliche Luft- bzw. Sauerstoffzufuhr zu den Abfällen im Kompostbehälter zu verbessern, ist es ferner bekannt, Belüftungslöcher an den seitlichen Wänden des Kompostbehälters anzubringen oder diese mit Lüftungsspalte begrenzenden Lamellen zu versehen oder in der Mitte des Kompostbehälters ein gelochtes Belüftungsrohr anzuordnen. Dadurch wird aber die Luftzufuhr nur in den unmittelbar an die Seitenwände bzw. an das mittige Belüftungsrohr anschliessenden Randbereichen des Kompostiergutes verbessert, während in den davon weiter entfernten inneren Bereichen Sauerstoffmangel und damit Fäulnisatmosphäre herrscht.
Mit zunehmender Grösse des Kompostbehälters werden die von den belüfteten Randbereichen weiter entfernten inneren Bereiche des Kompostiergutes immer grösser und damit auch die Luftzufuhrprobleme.
Eine zu geringe Luftzufuhr lässt sich zumeist dadurch weitgehend verhindern, dass man den Inhalt des Kompostbehälters in kurzen Abständen händisch mischt, um so immer andere Teile des Kompostiergutes der Sauerstoffzufuhr auszusetzen. Das ist jedoch wegen der möglichen Geruchs- und Schmutzbelästigung eine unangenehme Tätigkeit.
Aufgabe der Erfindung ist es einen Kompostbehälter zu schaffen, der ein einfaches, wirksames mechanisches Durchmischen des Kompostiergutes ermöglicht.
Dies wird ausgehend von einem Kompostbehälter der eingangs genannten Art erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der Behälter eine nach unten durch einen Siebboden begrenzte Kammer zur Aufnahme des zu kompostierenden Gutes besitzt, in der zumindest ein, entlang einer in sich geschlossenen Bahn bewegbares und um seine eigene Achse drehbares Rührelement vorgesehen ist, welches mit einem seine Bewegungen steuernden und über die äussere Antriebswelle antreibbaren Antriebsmechanismus verbunden ist.
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung wird jeweils nur ein begrenzter Teil des Kompostiergutes vom Rührelement umgewälzt und erst während des Umlaufes des Rührelementes entlang seiner Umlaufbahn nach und nach das gesamte Kompostiergut in der Kammer erfasst.
Dabei werden nicht nur bereits stärker kompostierte Anteile des Kompostiergutes mit weniger kompostierten oder frisch eingebrachten Anteilen vermischt, sondern es werden auch die schwereren praktisch fertig kompostierten Anteile mit bereits erdähnlicher Struktur in der Kammer nach unten zum Siebboden gefördert und durch den Siebboden hindurch aus der Kammer ausgeschieden. Der erfindungsgemässe Kompostbehälter ermöglicht somit eine kontinuierliche Kompostierung mit kontinuierlicher Abscheidung des fertigen Kompostes vom noch unvollständig kompostierten Kompostiergut. Mit der Auswahl der Grösse der Löcher im Siebboden kann auch der Kompostierungsgrad des den Siebboden passierenden Kompostes bestimmt werden.
Das Fortschreiten des Rührelementes entlang seiner in sich geschlossenen Umlaufbahn kann allmählich oder schrittweise erfolgen. Dafür kann der Antriebsmechanismus zweigeteilt sein, wobei der eine Teil die Umlaufbewegung des Rührelementes steuert, während der andere Teil die Rotationsbewegung des Rührelementes steuert.
Erfindungsgemäss kann der Antriebsmechanismus an der Unterseite eines, die Kammer nach oben abschliessenden, vorzugsweise abnehmbaren Deckels angebracht sein. Dies ermöglicht eine einfache
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Montage des Kompostbehälters.
Bei einem Kompostbehälter mit einer zur Kammermittelachse konzentrischen Antriebswelle kann das Rührelement erfindungsgemäss am Ende eines um die Kammermittelachse in Umlauf versetzbaren Tragarmes angeordnet sein.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der Antriebsmechanismus einen mit dem Tragarm in Umlauf versetzbaren, die Antriebswelle mit dem Rührelement verbindenden Antrieb umfassen. Dieser Antrieb kann ein mit der Antriebswelle gekoppelter Ketten-, Riemen- oder Kardanantrieb sein. Erfindungsgemäss wird bevorzugt, dass der die Antriebswelle mit dem Rührelement verbindende Antrieb als, gegebenenfalls gekapselter, Kettentrieb ausgebildet ist.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Antriebsmechanismus ein Klinkenschaltwerk zum in Umlaufversetzen des Tragarmes aufweist.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Klinkenschaltwerk ein am Kompostbehälter fixierbares Klinkenrad und zumindest eine, mit diesem in Eingriff bringbare Antriebsklinke aufweist, die mittels eines mit dem Rührelement mitrotierenden Exzenters bewegbar ist.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Klinkenschaltwerk eine, an einem mit dem Rührelement mitrotierenden Exzenter schwenkbar gelagerte Schubklinke und eine an der Schubklinke schwenkbar gelagerte Zugklinke und eine an beiden Klinken angreifende, die Klinken gegen das Klinkenrad drückende Feder aufweist.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Klinkenrad an einer die Behälterdecke durchsetzenden Hülse angebracht ist, welche in der Behälterdecke drehbar gelagert ist und mittels einer von der Oberseite der Behälterdecke zugänglichen Klemmvorrichtung an der Behälterdecke fixierbar ist.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Siebboden im Behälter auswechselbar angeordnet ist.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Siebboden zwei übereinanderliegende Siebe aufweist.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, dass am Tragarm eine mit ihm in Umlauf versetzbare Reinigungsvorrichtung für den Siebboden angebracht ist.
Nachstehend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen : Fig. 1 schematisch einen Kompostbehälter mit einem über eine Handkurbel antreibbaren Rührwerk und Fig. 2 schematisch den Antriebsmechanismus für das Rührwerk des Kompostbehälters gemäss Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen zylindrischen Kompostbehälter 1 mit einer oberen Kammer 2 zur Aufnahme des zu kompostierenden Gutes und einer von dieser durch einen Siebboden 3 getrennten unteren Kammer 4 zur Entnahme des Kompostes. Die obere Kammer ist nach oben durch eine mit einer nicht dargestellten Einfüllöffnung versehene Decke 5 des Behälters begrenzt, die Teil eines von der Aussenwand 6 des Kompostbehälters 1 abnehmbaren Deckels sein kann. Im Inneren der oberen Kammer 2 ist ein Rührwerk 7 angeordnet, welches eine sich entlang der Mittelachse der Kammer 2 erstreckende Antriebswelle 8 besitzt, die In einer die Behälterdecke 5 durchsetzenden Hülse 9 drehbar gelagert ist und an ihrem oberhalb der Behälterdecke 5 gelegenen äusseren Ende eine Handkurbel 10 trägt.
Das Rührwerk 7 umfasst ein zur Antriebswelle 8 exzentrisch angeordnetes, als Förderschnecke oder Förderspirale aus Draht ausgebildetes Rührelement 11, dessen Welle 12 in den aussenliegenden Enden zweier radialer Tragarme 13, 14 drehbar gelagert ist, welche ihrerseits mit ihren innenliegenden Enden auf der Antriebswelle 8 drehbar gelagert sind. Oberhalb des oberen Tragarmes 13 ist ein die Rührelementwelle 12 mit der Antriebswelle 8 verbindender Antrieb 15 vorgesehen, der aus einem auf der Antriebswelle 8 drehfest angebrachten ersten Kettenrad 16, einem auf der Rührelementwelle 12 drehfest angebrachten zweiten Kettenrad 17 und einer diese verbindenden Antnebskette 18 besteht.
Oberhalb des Antriebes 15 für das Rührelement 11 ist ein als Klinkenschaltwerk ausgebildeter Antriebsmechanismus 19 vorgesehen, mittels welchem das Rührelement 11 samt seinem Antrieb 15 und den beiden Tragarmen 13, 14 um die Mittelachse der oberen Kammer 2 in Umlauf versetzbar sind. Dieser Antriebsmechanismus 19 weist einen auf der Rührelementwelle 12 drehfest montierten Exzenter 20 auf, auf dem exzentrisch zu seiner Drehachse das eine Ende 21 einer Schubklinke 22 drehbar gelagert ist, welche mit ihrem anderen Ende 23 in ein am unteren Ende der Hülse 9 angebrachtes Klinkenrad 24 eingreift. An der Schubklinke 22 ist im Abstand von ihrem, am Exzenter 20 drehbar gelagerten Ende 21 das eine Ende 25 einer mit ihrem anderen Ende 26 in das Klinkenrad 24 eingreifenden Zugklinke 27 schwenkbar gelagert.
Zwischen den beiden Klinken 22. 27 ist eine diese zueinanderziehende Zugfeder 28 vorgesehen.
Die die Behälterdecke 5 durchsetzende, an ihrem unteren Ende das Klinkenrad 24 des Antriebsmechanismus 19 tragende Hülse 9 ist in der Behälterdecke 5 drehbar gelagert und kann an dieser über eine an
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ihrem oberen aus der Decke 5 herausragenden Ende angebrachten Klemmvorrichtung 29 fixiert werden, welche aus einer am oberen Ende der Hülse 9 drehbar gelagerten Exzenterscheibe 30 besteht, die ihrerseits an der Oberseite der Behälterdecke 5 um eine zur Hülsenlängsachse exzentrische Achse drehbar gelagert ist und einen seitlich abstehenden Hebel 31 zum Lösen und Festziehen der Exzenterscheibe 30 trägt.
Anstelle der Klemmvorrichtung 29 kann auch eine Klinkengesperre mit einem an der Hülse 9 angebrachten Klinkenrad und einer mittels Handhebel aus- und einklinkbaren, an der Behälterdecke 5 beweglich angebrachten Sperrklinke vorgesehen sein.
Zum Umwälzen des Behälterinhaltes wird das Rührelement 11 bei gegenüber der Behälterdecke 5 fixierter Hülse 9 um seine eigene Achse durch Drehung der Handkurbel 10 über den Antrieb 15 in Drehung versetzt und das Rührelement 11 samt den Tragarmen 13, 14 über den Antriebsmechanismus 19 um die Mittelachse der oberen Kammer 2 zwangsweise in Umlauf versetzt Sollte das zu durchmischende Material durch die Zugabe einer grossen Menge von neuem Kompostiergut stellenweise so kompakt sein, dass sich die Handkurbel 10 nur mehr sehr schwer drehen lässt, so kann der Antriebsmechanismus 19 durch Lösen der Klemmvorrichtung 29 unwirksam gemacht werden.
Durch das Lösen der Klemmvorrichtung 29 wird die Hülse 9 samt dem Klinkenrad 24 an ihrem unteren Ende freigegeben, sodass die beiden Klinken 22 und 27 nicht mehr an einem behälterfesten, sondern an einem in der Behälterdecke 5 frei drehbaren Klinkenrad 24 angreifen. Dadurch kommt die Umlaufbewegung des Rührelementes 11 zum Stillstand. Das Kompostiergut kann nun durch Weiterdrehen der Handkurbel 10 bei gelöster Klemmvorrichtung 29 so weit aufgelockert werden, dass die Handkurbel 10 wieder leichtgängig wird. Anschliessend wird die Klemmvorrichtung 29 wieder festgezogen und damit das Klinkenrad 24 wieder an der Behälterdecke 5 fixiert, sodass die am Klinkenrad 24 angreifenden Klinken 22 und 27 das Rührelement 11 samt den radialen Tragarmen 13, 14 wieder um die Mittelachse der oberen Kammer 2 in Umlauf versetzen.
Die für die Belüftung des Kompostiergutes erforderliche Frischluftzufuhr erfolgt über die seitliche, nicht dargestellte Entnahmeöffnung in der unteren Kammer 4 durch die Löcher des Siebbodens 3 hindurch zum Kompostiergut. Nach dem Passieren des Kompostiergutes strömt die Luft über die in der Behälterdecke 5 vorgesehene Einfüllöffnung aus der oberen Kammer 2 aus dem Kompostbehälter 1 hinaus.
Der Siebboden 3 kann bei Abfällen, die im Laufe des Kompostierungsprozesses eine Volumensreduktion von ca. 50%-60% erfahren, in etwa 1/5 der Höhe des Kompostbehälters 1 angeordnet sein, um einerseits in der oberen Kammer 2 über den Siebboden 3 ein ausreichendes Nutzvolumen für das zu kompostierende Gut zu haben und anderseits genügend Fassungsvermögen für fertigen Kompost in der unteren Kammer 4 zu haben, um den fertigen Kompost nicht in sehr kurzen Zeitabständen entnehmen zu müssen.
Eine bevorzugte Ausführungsform sieht den Siebboden 3 in Form eines Lochbleches mit einem Bohrungsdurchmesser von ca. 10-15 mm vor, wobei der Siebboden 3 auf an der Innenwand des Kompostbehälters 1 angebrachten Konsolen entnehmbar angebracht ist, und bei gewünschter kleinerer Korngrösse einfach gegen ein Lochblech mit kleineren Bohrungen ausgewechselt werden kann.
Um die Siebe leichter auswechseln zu können, kann der Siebboden zwei übereinanderliegende Siebe aufweisen, die über einen seitlichen Schlitz in der Aussenwand 6 des Kompostbehälters 1 auswechselbar sind.
Der unmittelbar oberhalb des Siebbodens 3 angeordnete Tragarm 14 des Rührwerkes 7 kann ein Abstreifmesser oder eine Bürste oder eine andere mit ihm in Umlauf um die Mittelachse der oberen Kammer versetzbare Reinigungsvorrichtung für den Siebboden 3 tragen.
Der erfindungsgemässe Kompostbehälter kann statt einem zylindrischen Querschnitt auch einen Polygonquerschnitt mit vorzugsweise abgerundeten Ecken besitzen. Die beiden Kammern des Kompostbehälters können statt Teil eines einstückigen Behälters zu sein auch in zwei übereinanderzustapelnden Behältern ausgebildet sein. Es kann auch ein nur die obere Kammer 2 mit dem Rührwerk 7 enthaltender Kompostbehälter vorgesehen sein, der den fertigen Kompost nach unten ausgibt und beispielsweise auf vier Füssen steht oder auf einer Wandkonsole oberhalb einer Kompostsammelgrube angeordnet ist.
Bei dem erfindungsgemässen Kompostbehälter kann anstelle der Handkurbel 10 auch ein über eine Solarbatterie gespeister Elektromotor zum Antreiben der von der Kammer 2 nach aussen geführten Antriebswelle 8 vorgesehen sein.
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