AT399004B - Wärmedämmplatte - Google Patents

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Description

AT 399 004 B
Die Erfindung bezieht sich auf eine Wärmedämmplatte für Fassaden.
Bekannt sind Wärmedämmungen an Fassaden, bei welchen Polystyrol-Hartschaumplatten oder extrudierte Schaumplatten an Fassaden geklebt und dann beschichtet werden. Auch werden Fassaden mittels Glasfaser- oder Steinwollematten, welche an der Fassade mittels Lattenrostes und nachträglicher Witterungsschutzverkleidung befestigt sind, vor zu rascher Auskühlung geschützt.
Diese und ähnliche Maßnahmen eignen sich jedoch aus Sicherheitsgründen nicht für hohe Fassaden, insbesondere nicht für die nachträgliche Sanierung von Hochhäusern aus Schwerbeton-Fertigteilen.
Aus Gründen der Brandsicherheit wird vielfach der Einsatz von Schaumstoffplatten - ab etwa acht Metern über Grund - als Fassadenschutz nicht mehr erlaubt (z.B. in Deutschland). Auch besteht bei dem Einsatz von Steinwolle oder Glaswolle der Einwand, daß nämlich im Falle der Durchfeuchtung dieser Wandverkleidung einerseits die Wärmedämmeigenschaft verloren geht, und dabei andererseits das Eigengewicht der wassergetränkten Fassadenverkleidung so hoch werden kann, daß die Halterungen dieser Kontruktion nicht mehr imstande sind, diese Lasten aufzunehmen, wobei Absturzgefahr für diese Konstruktion entstehen kann. Es sei auch an die im Falle der Eisbildung entstehenden Gefahren hingewiesen.
Auch die nachträgliche Errichtung von hinterfülltem Vorsatzmauerwerk ist in den meisten Fällen zwecks Herstellung einer "betriebssicheren" Wärmedämmfassade, insbesondere bei Hochhäusern, nicht wirtschaftlich möglich. Bei Neubauten wird dieses System angewendet, wobei als Füllstoff für die Erzielung des Wärmedämmeffektes jegliche Art von Leichtbauhilfsstoffen verwendet wird.
Die bekannten Wärmedämmsysteme zur Verbesserung der Wärmedämmung von Fassaden weisen darüberhinaus den Nachteil auf, daß dieselben nach deren Errichtung eine flächendeckende Beschichtung brauchen, um einerseits zu verhindern, daß Feuchtigkeit in die Dämmstoffe dringt, und daß andererseits die Fassade ein ansehnliches Äußeres erhält. Außerdem bedarf eine sogenannte "Vollwärmeschutzfassadenverkleidung" aus expandiertem Polystyroischaum auch eines Schutzüberzuges aus Baukleber mit Gewebeeinlage, damit die brennbare Schaumstoffmasse vor Brandeinwirkung geschützt ist, und damit andererseits die Schaumstoffmasse vor UV-Strahlung geschützt wird. Weiters ist der Schutzüberzug erforderlich, um mechanische Angriffe von außen her abzuwehren. Ebenso erfüllt der Schutzüberzug die Aufgabe, den erforderlichen Farbanstrich der Fassade aufzunehmen.
Es ist dabei erforderlich, daß alle Abdeckungen oder Schutzüberzüge der Fassadenwärmedämmsysteme äußerst exakt verarbeitet werden müssen, weil jede kleinste Unebenheit, jeder kleinste Haar-Riß usw. für das freie Auge sofort erkennbar ist. Dabei können nun beispielsweise an Gebäude-Außenseiten Stoßfugen von Betonfertigteilen von aus Groß betontafeln errichteten Gebäuden nicht dauerhaft rißfrei verkleidet werden. Denn die Gewebearmierung eines "Schutzüberzuges" kann die Dehn- und Schwindkräfte der Beton-Fertigteile nicht aufnehmen, sodaß von vorneherein dort Risse zu erwarten sind.
Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Wärmedämmplatte der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, die sich einfach hersteilen und montieren läßt. Weiteres Ziel ist es, eine Wärmedämmplatte mit sehr guten Wärmedämmeigenschaften bei niedrigem Eigengewicht und hoher Feuer- und Frostsicherheit sowie Feuchtigkeitsunempfindlichkeit besonders für Wärmedämmfassaden an Hochhäusern schaffen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Dämmplatte durch zementleimgebundene zerkleinerte Polystyrolschaumstoffabfälle gebildet ist, wobei die Korngröße der Polystyrolschaumstoffabfälle 2mm bis 15mm und die Rohdichte der Wärmedämmplatte 0,2 bis 0,35kg/l beträgt.
Solche erfindungsgemäßen Wärmedämmplatten zeichnen sich durch ein hohes Maß an Wärmedämmung aus und sind leicht montierbar. So können solche Wärmedämmplatten mit Dübeln und Kleben befestigt werden. Außerdem ist durch Bindung der Polystyrolschaumstoffabfälle mit Zementleim auch gewährleistet, daß es zu keinem Ansaugen mit Wasser kommt. Weiters ist bei der vorgeschlagenen Wärmedämmplatte Frostsicherheit gewährleistet, wobei diese Platten leicht bearbeitbar sind, da sie nicht spröde sind. Mit den erfindungsgemäßen Wärmedämmplatten lassen sich auch Fassaden von Hochhäusern verkleiden. Dabei eignen sich die vorgeschlagenen Platten ab einer Dicke von ca. 15cm auch als Brandschutzplatten, mit denen auch Stahlbetonunterzüge vor Brandschäden geschützt werden können. Außerdem ergibt sich durch die vorgeschlagenen Wärmedämmplatten auch der Vorteil, daß anfallende Polystytrolschaumstoffabfälle sehr günstig verwertet werden können, wodurch eine Entlastung der Umwelt erreicht wird. So können z.B. Schaumstoffverpackungen zerkleinert werden. Der Aufwand für die Herstellung einer Wärmedämmung für eine Fassade mit den erfindungsgemäßen Wärmedämmplatten ist auch aufgrund der einfachen Montage geringer als bei den bekannten Systemen.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß hitzebehandeite bzw. gesinterte Partikel von Polystyrolschaumstoffabfälle eingesetzt sind.
Durch diese Maßnahmen kann eine solche Wärmedämmplatte praktisch kein Wasser aufnehmen kann, da eben die Oberflächen der Polystytrolschaumstoff-Partikel verglast sind. Dabei erhöht sich durch die 2
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Versinterung der Polystyrolschaumstoff-Partikel die Festigkeit der hergestellten Wärmedämmplatten. Dabei kann bei der Herstellung der Wärmedämmplatten den Polystyrol-Partikel geringe Mengen an Verflüssigern bzw. Luftporenbildnern beigemengt werden. Die erfindungsgemäßen Wärmedämmplatten lassen sich sehr leicht z.B. durch Fräsen bearbeiten, sodaß z.B. Quaderplatten mit beispielsweise den Formaten 40cm x 80cm x 15cm an allen vier Rändern außenseitig mit Kantenprofilierungen versehen werden.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung kann darin bestehen, daß die beschnittene Platte an ihrer Oberfläche angeschmolzen ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß ein Ausbrechen von Partikel aus den Schnittflächen verhindert wird.
Gemäß einer anderen Variante der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Polystyrolschaumstoffabfälle mit Normalzement oder Weißzementleim gebunden sind. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß die Platten mit wenig deckenden Färbelungen versehen werden können.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Wärmedämmplatte an den Seitenwänden Nuten zur Aufnahme von Federn aufweisen. Durch diese Maßnahmen ist eine besonders einfache Montage gewährleistet.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Wärmedämmplatte an ihrer Sichtfläche und/oder an ihren Sichträndem wenigstens zum Teil profiliert bzw. strukturiert ist. Dadurch ist eine Profilierung nach der Montage der Wärmedämmplatten nicht nötig, sodaß Arbeitszeit eingespart werden kann. Aus diesem Grund können die Wärmedämmplatten ohne Bearbeitung vor Ort lediglich an der Fassade befestigt werden.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Dämmung einer Fassade unter Verwendung erfindungsgemäßer Wärmedämmplatten vorzuschlagen, das ein einfaches Montieren der Dämmplatten ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Platten durch Kleben und anschließend mit Dübeln an der Fassade befestigt werden. Dabei ergibt sich durch die vorgeschlagene Montage eine sehr sichere Befestigung der Wärmedämmplatten.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung kann sein, daß die Wärmedämmplatten nach dem Befestigen mit einem Farbanstrich versehen werden.
Durch diese Maßnahmen ist es möglich, auf eine Beschichtung mit Platten zu verzichten werden. Die Farbe, die auch aufgesprüht werden kann und eine Dispersionsfarbe sein kann, bewirkt auch eine Verfestigung der äußeren Schichten der Wärmedämmplatten, da durch die kapillare Saugfähigkeit des Leichtbeton-Zementgehaltes die Dispersionsflössigkeit mehrere Zentimeter tief in das Innere der Platten eindringen kann. Somit können auch ganz leichte Platten, z.B. mit einer Rohdichte von nur 0,2kg/l zur Wärmedämmung von Fassaden verwendet werden. Dabei erhöht sich bei einer Behandlung der Wärmedämmplatten mit Heißluft die Haftfähigkeit eines aufgesprühten Farbauftrages, insbesondere, wenn die Flächen mit einer Haftgrunddispersion vorbehandeit wurden.
Schließlich besteht eine weitere Ausführungsform der Erfindung darin, daß in die Seitenflanken der Wärmedämmplatten Bleche mit einer vertieften Rille eingeschlagen werden, die zur Führung eines Bohrers zur Herstellung der Dübelbohrungen dienen. Dadurch ergibt sich eine besonders einfache Montage der Wärmedämmplatten.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Wärmedämmplatte;
Fig. 2 schematisch eine mit einer Wärmedämmplatte nach der Fig. 1 verkleidete Fassade;
Fig. 3 eine verlorene Montagehilfe;
Fig. 4 schematisch einen Querschnitt durch die Montagehilfe nach der Fig. 3;
Fig. 5 ein Detail der Verbindung der einzelnen Wärmedämmplatten und
Fig. 6 eine Ansicht einer mit den Wärmedämmplatten gemäß der Fig. 1 verkleideten Fassade.
Die Fig. 1 zeigt eine Wärmedämmplatte 1, die aus Polystyrolschaumstoff-Leichtbeton hergestellt ist. Dabei sind zerkleinerte Polystytrolschaumstoffabfälle mit Leim, vorzugsweise mit Zement- oder Weißzementleim, gebunden. Die Platten 1 weisen eine Rohdichte von 0,2 bis 0,35kg/l auf, wobei die Wärmeleitzahl ca. 0,065W7mK beträgt. Bei Dicken der Wärmedämmplatte 1 von 16 bis 18cm ergibt sich dabei ein K-Wert von ca. 0,4W/m2K. Bei einer mit den erfindungsgemäßen Wärmedämmplatten verkleideten Fassade ergibt sich eine Verminderung des Heizenergieaufwandes bis zu 40%. Dabei weisen die Polystyrolschaumstoff-Partikel eine Korngröße von 2 bis 5mm auf.
Die Wärmedämmplatten 1 sind vorzugsweise mit Heißluft behandelt, um die angeschnittenen Poren der Polystyrolschaumstoffabfälle anzuschmelzen und zu verglasen. Durch das Anschmelzen der beschnittenen Platten wird eine Aufnahme von Wasser praktisch ausgeschlossen.
Die Wärmedämmplatten 1 weisen durch Fräsen hergestellte Profilierungen 2 auf. Weiters zeigt die Fig. 2 die Dübelbohrungen 3 an den Seitenwänden 4 der Wärmedämmplatte 1. Diese dienen zur Aufnahme von 3

Claims (9)

  1. AT 399 004 B schräg eingesetzten Dübeln 5, die in die Fassade 6 eingreifen, wie aus der Fig.
  2. 2 zu ersehen ist. Dabei können die Seitenränder der Fassadenverkleidung mit Formteilen 7 abgedeckt sein. In den Seitenwänden 4 der Wärmedämmplatten 1 sind Bleche 8 eingeschlagen, die mit je einer Rille 9 versehen sind, in der in Vertiefungen 10 angeordnete Bohrungen 11 angeordnet sind, die zur Führung eines Bohrers zur Herstellung der Bohrungen zur Aufnahme von Dübeln 5 dienen. Dabei weisen die Bleche 8 an ihren Stirnseiten Spitzen 12 und Schneiden 13 auf, die aufgrund der Krümmung der Bleche 8 in die Wärmedämmplatte eindrrngen und für einen sicheren Halt der Bleche 8 sorgen. Dabei dienen die Vertiefungen 10 der Bleche 8 gleichzeitig als Auflager für die Köpfe der in die Dübel 14 einzuschraubenden Schrauben 15 (Fig. 4). Wie aus der Fig. 5 zu ersehen ist, können die Wärmedämmplatten 1 an ihren Seitenwänden 4 mit Nuten 16 versehen sein in denen Federleisten 17 eingesetzt sind. Die Montage der Wärmedämmplatten 1 erfolgt in der Weise, das die Dämmplatten 1 mittels eines frostsicheren Klebers an die Fassade 6 geklebt und zusätzlich mit Dübeln 14 und Schrauben 15 gesichert werden. Die Wärmedämmplatten 1 können durch Schneiden oder Fräsen ohne Schwierigkeiten auf die erforderlichen Größen zugeschnitten werden (Fig. 6). Dabei ist es vorteilhaft die Schnittstellen mit Heißluft zu behandeln, um die angeschnittenen Poiystytrolschaumstoff-Partikel zu verglasen. Weiters können die Wärmedämmplatten 1 mit Farbe, insbesondere Dispersionsfarbe besprüht werden, wodurch die Festigkeit der Wärmedämmplatten an der behandelten Fläche steigt. Patentansprüche 1. Wärmedämmplatte für Fassaden, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämmplatte (1) durch zementleimgebundene zerkleinerte Polystyrolschaumstoffabfälle gebildet ist, wobei die Korngröße der Polystyrolschaumstoffabfälle 2mm bis 15mm und die Rohdichte der Wärmedämmplatte 0,2 bis 0,35kg/l beträgt. 2. Wärmedämmplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß hitzebehandelte, bzw. gesinterte Partikel von Polystyrolschaumstoffabfällen eingesetzt sind.
  3. 3. Wärmedämmplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen der beschnittenen Platte (1) angeschmolzen sind.
  4. 4. Wärmedämmplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Poiystyrol-schaumstoffabfälle mit Normalzement oder Weißzementleim gebunden sind.
  5. 5. Wärmedämmplatten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmedämmplatten (1) an den Seitenwänden (4) Nuten (16) zur Aufnahme von Federn (17) aufweisen.
  6. 6. Wärmedämmplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmedämmplatte an ihrer Sichtfläche und/oder an ihren Sichträndern wenigstens zum Teil profiliert bzw. strukturiert ist.
  7. 7. Verfahren zur Dämmung einer Fassade mit Wärmedämmplatten nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten durch Kleben und anschließend mit Dübeln an der Fassade befestigt werden.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmedämmplatten nach dem Befestigen mit einem Farbanstrich versehen werden.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß in die Seitenflanken der Wärmedämmplatten Bleche mit einer vertieften Rille eingeschlagen werden, die zur Führung eines Bohrers zur Herstellung der Dübelbohrungen dienen. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 4
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