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Wechselgetriebe mit Demultiplikateur für Kraftfahrzeuge.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Einrichtung zur Geschwindigkeitsänderung bei Kraftfahrzeugen und vorzüglich solchen, die für schwere Lasten bestimmt sind und umfasst im grossen und ganzen ein Geschwindigkeitswechselgetriebe, im vorliegenden Falle mit drei Geschwindigkeitsstufen und Rückwärtsbewegung nebst einer Vorrichtung, welche dem Zwecke dient, jede der vorgenannten Geschwindigkeiten in bestimmtem Verhältnisse zu ändern, dem Demultiplikateur. Der Erfindung gemäss ist nun der Demultiplikateur oder Geschwindigkeits- änderer mit dem Wechselgetriebe derart in Abhängigkeit, dass er nur solange in wirksamer Stellung verbleiben kann, als eine Geschwindigkeitsstufe des Wechselgetriebes eingerückt ist.
Es wird demnach einerseits der Geschwindigkeitsänderer selbsttätig und unverzüglich ausgerückt,
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rückung des Geschwindigkeitsänderers verhindert. so lange das eigentliche Wechselgetriebe nicht auf eine der Schnelligkeitsstufen eingestellt ist. Diese Anordnung beschränkt die Tätigkeit des Wagenführers auf ein mindest mögliches Mass ; denn vom Übergange von einer Geschwindig- keitsstufe des Wechselgetriebes in die andere, gleichgültig, ob sie durch den Geschwindigkeits- änderer beeinflusst war oder nicht, ist nur eine einzige Hebelbewegung erforderlich. Es ist sogar ein direkter Übergang von der kleinsten bis zur grössten mit Übergehung der mittleren Ge- schwindigkeit möglich.
Die Anordnung des Schalthebels erfolgt hiebei in bekannter Weise derart, dass derselbe durch Querbewegung in dem einen oder anderen Sinne den einen oder anderen von zwei Sektoren einstellt, die durch ein geeignetes Zwischengetriebe zwei Rädersätze des Wechselgetriebes betätigen.
Die Anordnung des Hebels am Geschwindigkeitsänderer erfolgt der Erfindung gemäss derart, dass derselbe bei Betätigung nur dann festgestellt werden kann, wenn der Schalthebel des Wechselgetriebes auf eine bestimmte Geschwindigkeit eingestellt ist und mittels einer Ausrückvorriehtung selbsttätig ausgelöst wird, sobald der Schalthebel des Wechselgetriebes i verschoben wird.
Die Anordnung des Demultiplikateurs erfolgt in dem das Wechselgetriebe enthaltenden Gehäuse.
Eine Ausfiihrungsform der Erfindung ist beispielsweise in den Zeichnungen veranschaulicht :
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ist ein senkrechter Schnitt durch die Achse, auf der die Handhebel befestigt sind und zwar in grösserem Massstabe als Fig. l und 2 ; Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie A-A der Fig. 3 von rechts nach links gesehen : Fig. 5 ist derselbe Schnitt von links nach rechts gesehen ; Fig. 6 ist ein Schnitt nach der Linie B-B der Fig. 3 ; Fig. 7 ist ein Schnitt nach der Linie C-C'der Fig. 2 ; Fig. 8 ist ein Schnitt nach der Linie D-D der Fig. 7 von rechts nach links gesehen.
Gemäss Fig. 1 und 2 enthält das Getriebegehäuse das eigentliche Wechselgetriebe, welches auf drei Schnelligkeiten einstellbar ist, deren grösste bei direkter Kupplung erzielt wird, ein Getriebe zum Rückwärtslauf und in einem besonderen Abteil das Getriebe, welches den Geschwindigkeitsiinderer oder Demultiplikateur bildet. Dieses Gehäuse enthält fernerhin ein Getriebe, welches die Motorbcwegung. in der Längsachse auf die Querachse überträgt, das Ausgleichsgetriebe und ein Reduktionsgetriebe auf die Kettenräder.
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In der Verlängerung der Wellen a und b ist die obere Welle c des eigentlichen Schnelligkeitswechselgetriebes angeordnet. Auf dieser Welle sind zwei Zahnräder c, d1 befestigt. Das erstere ist derartig gebaut, dass es in den äusseren Zahnkranz des Zahnrades b2 umfassend eingreifen und so die Welle o mit der Welle b fest verbinden kann. Auf der unteren Welle e des Wechsel-
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Angenommen Zahnrad bl wäre in Eingriff mit Zahnrad al wie Fig. 1 darstellt, dann wird die Welle b durch die Welle a mitgenommen. Wenn gleichzeitig das Zahnrad ei mit b2 in Eingriff ist, dann ist die Welle c direkt gekuppelt und man erzielt die höchste oder dritte Geschwindigkeit.
Wenn das Zahnrad cl von b2 ausgerückt ist und sich in Eingriff mit dem Zahnrad e2 befindet,
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durch die Zahnräder e2 und c1 die Welle c in Umdrehung versetzt. Man erzielt so die zweite Ge- schwindigkeit.
Wenn man auf c unter Belassen von Cl in der durch Fig. 1 veranschaulichten, neutralen Stellung das Zahnrad dl in der Weise verschiebt, dass es mit f1 in Einriff kommt, dann wird der Antrieb der Welle c durch die Zahnräder b2, el, fl und d1 bewirkt und es wird die kleinste
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Im folgenden wird nunmehr geschildert, wie die erwähnten Geschwindigkeiten und der Rückwärtslauf in bestimmtem Verhältnis durch einen Geschwindigkeitsänderer geändert werden können.
In dem vorderen Teile des Getriebegehäuses ist in der Richtung der Verlängerung der Welle e eine Welle A angeordnet, auf welche ein Zahnrad hl gekeilt ist ; auf dieser Welle kann, ohne sich zu drehen, ein Zahnrad h2 gleiten. Dieses Zahnrad h2 ist vermittels desselben Gestänges verschiebbar wie Zahnrad bl ; letzteres Gestänge ist sc. hematisch durch die beiden Linien i, il dargestellt.
Wenn i, il sich in der durch Fig. 1 veranschaulichten Stellung befindet, ist Zahnrad bl im Eingriff mit Zahnrad al und Welle b und Welle a sind fest miteinander verbunden. In diesem Falle läuft das Getriebe ohne jegliche Beeinflussung seitens des Veränderers ; das Geschwindigkeitswechselgetriebe bringt die 3 Geschwindigkeiten und die Rückwärtsbewegung hervor, wie oben beschrieben.
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setzung der vorerwähnten Zahnräder abhängig ist. Die drei Geschwindigkeiten des eigentlichen Wechselgetriebes und die Rückwärtsbewegung können durch den Veränderer in dem vorerwähnten Verhältnis geändert, werden.
Im wirklichen Gebrauchsfalle werden die durch das Wechselgetriebe hervorgebrachten Geschwindigkeiten erhöht und demnach Zwischengeschwindigkeiten zwischen der ersten und zweiten Geschwindigkeit, zwischen der zweiten und der dritten und eine gesteigerte dritte schwindigkeit erzielt. Man hat demgemäss 6 Geschwindigkeiten bei der Vorwärtsbewegung und '2 Geschwindigkeiten bei der Rückwärtsbewegung, vermittels derer man in allen Fällen die Ge-
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Eingjin mit dem Kegelrade j, welches das Ausgleichgetriebe antriebt. Das Ausgleichgetriebc wird durch zwei Zahnräder j2 betätigt, welche mit den beiden Zahnrädern j3 in Eingriff stehen, welch' letztere auf den Wellen der Kettenräder j4 befestigt sind.
Das Zahnrad cl ist mittels einer Gabel c2 verschiebbar (Fig. 2 und 7), die auf einer Gleitschiene c3 befestigt ist, die mittels des Hebels c4 in der Längsrichtung verschoben werden kann und dessen oberes Ende in ein Loch in die Gleitschiene c3 einzulassen ist. Dieser Hebel c4 ist auf eine
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schiene d3 befestigt ist und durch einen Hebel d4 bewegt wird. Dieser Hebel d4 ist auf einer Lagerbüchse k2 aufgekeilt, die einen Hebel k3 trägt, letzterer ist mit einer Gelenkstange dó verhu'nden, welche in die Handhabe eingefügt ist, die in der Hand des Lenkers ruht.
Diese Gleitstange dient gleichzeitig dazu, das Zahnrad dl und das Zwischenrad der Vorrichtung zur Rückwärtsbewegung zu verschieben. Zu diesem Zwecke tat eine besondere Anordnung getroffen, welche deutlicher aus den Sonderzeichnungen Fig. 7 und 8 ersichtlich ist.
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verbunden ; mit dem anderen Ende verschiebt sie das Zwischenrad 1 der Vorrichtung zur Rück- wärtsbewegung (Fig. 7) mittels eines Hebels 11 (Fig. 7 und 8), der um 12 drehbar ist. Dieser
Hebel wird beständig durch die Zugfeder 13 gespannt. An dem Kopf des Hebels sind zwei Rollen m, M befestigt, die in Schlitzen m2, m3 der Gleitschiene d3 bewegt werden können.
Wenn man nun die Gleitschiene d3 in der Richtung des Pfeiles 1 verschiebt (Fig. 8), so bringt man sie in die durch Fig. 8 veranschaulichte Stellung, wobei der linke Rand des Schlitzes m2 gegen die Rolle ml gestemmt wird und den Hebel 11 in der veranschaulichten Stellung feststellt ; das Zahnrad ! wird dabei nach links verschoben (Fig. 2), während das Zahnrad d1 gleichzeitig nach rechts bewegt wird ; das Zahnrad l tritt so in Eingriff mit den Zahnrädern dl und} 2. Wenn man die Gleitschiene d3 im Sinne des Pfeiles 2 verschiebt, bewegt man das Zahnrad dl nach links (Fig. 8) und bringt es so in Eingriff mit f1. Gleichzeitig dreht die Gleitschiene den Hebel 11 zurück, ) die Rolle in tritt aus dem Schlitz3 und zwischen den beiden Schlitzen unter die Gleitschiene.
Während die Gleitschiene verschoben wird, wird die Rolle m zwischen den beiden Schlitzen gegen die Unterseite der Gleitschiene gedrückt und stellt so den Hebel 11 und gleichzeitig das
Zwischenzahnrad 1 unbeweglich fest.
Aus Obigem geht demnach hervor, dass man, bei Einstellung auf die erste Geschwindigkeit mit Hülfe der Zahnräder d1 und f1, mittels der eben geschilderten Anordnung das den Rückwärts- lauf verursachende Zahnrad unbeweglich feststellen kann, wodurch eine etwaige Störung des Betriebs durch die Anordnung zur Rückwärtsbewegung vollkommen verhindert wird.
Die Einstellung des Gestänges i-il zum Antrieb des Geschwindigkeitsänderers geschieht durch eine Gelenkstange i5, die den Stangen c5 und d5 ähnlich ist. Die Einstellung des schwindigkeitswechselgetriebes geschieht durch den einen Hebel n, die Einstellung des Ge- schwindigkeitsveränderers durch den Hebel o. Die Art und Weise dieser Einstellung ist in den
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In derselben Weise kann man den Hebel n mit dem Sektor c8 in Eingriff bringen und den
Riegel n4 in den Einschnitt s2, wobei die zweite, oder in den Einschnitt s3, wobei die dritte Ge- schwindigkeit erzielt wird.
Durch die Drehung des Sektors d8 wird gleichzeitig die Hülse d7, der Hebel d6 und die
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ist mit einer Sperrklinke Ul versehen, deren Ende auf den Führungsbahnen tl. t2 gleitet und in die Einschnitte U2 eingreifen kann. An dieser Sperrklinke ist eine Feder u3 angebracht, welche die Sperrklinke auf die Gleitbahnen tl, t2 drückt. Der durch den Hebel n bewegte Ring n2 bewegt durch Bolzen vu einen Sektor v, der mit Einschnitten v2 versehen ist.
Diese Einschnitte sind derart angeordnet, dass, wenn man bei Einstellung einer Geschwindigkeit oder der Rückwärtsbewegung durch Hebel n den Hebel o des Geschwindigkeits- veränderers bis zu dem Punkte verschiebt, wo das Ende der Sperrklinke Ul gegenüber dem Ein-
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Weise kann das Ende der Sperrklinke in den Einschnitt u2 eingreifen und trotz der Feder t3 den Hebel des Geschwindigkeitsveränderers festhalten. In welcher Weise der Veränderer die durch Wechselgetriebe erzielte Geschwindigkeit verändert, ist früher beschrieben worden.
Aber wenn nicht auf die Schnelligkeiten oder den Rückwärtslauf eingestellt ist, fällt die Rolle u4 der Sperrklinke auf einen vorspringenden Teil des Sektors v, das hintere Ende der Sperrklinke bleibt ausgehoben und kann den Geschwindigkeitsveränderer nicht in seiner Einrückstellung feststellen.
Wenn man nach Einstellung auf eine bestimmte Geschwindigkeit mittels des Wechselgetriebes und Veränderung dieser Geschwindigkeit durch den Veränderer zu einer anderen Geschwindigkeit übergehen will, braucht man nur den Hebel des Wechselgetriebes zu betätigen ; sobald man ihn verschiebt, wird durch den Ring n2 der Sektor v mitgenommen, die Rolle u4 wird gehoben und löst die Sperrklinke des Geschwindigkeitsveränderers aus, der unter dem Einflusse des Federdruckes der Feder t3 unverzüglich und selbsttätig in die Ausrückstellung zurückgeht.
Man kann, ohne die Geschwindigkeit zu wechseln, den Geschwindigkeitsveränderer ausrücken, wenn man den Hebel n in der einen oder anderen Richtung um irgend einen Abstand in der Schwebe hält. Man kann ferner den Gesehwindigkeitsveränderer direkt ausrücken, wenn man auf den Griff o drückt, welcher die Sperrklinke auslöst.
Angenommen, man bewegt sich mit der durch den Geschwindigkeitsveränderer veränderten
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den Hebe) ? nur vom Einschnitt 82 nach 83 zu drücken, ohne den Geschwindigkeitsveränderer zu betätigen, welcher während dieser Handhabung selbsttätig in die Ausrückstellung geht. Man kann dann in die durch den Veränderer veränderte dritte Geschwindigkeit gelangen, indem man den Geschwindigkeitsveränderer durch den Hebel o, ohne den Hebel n zu berühren, einrückt.
Demgemäss ergibt sich, dass diese neue Anordnung die Einstellung und die Auswechslung von 6 Geschwindigkeiten beim Vorwärtslauf und zwei Geschwindigkeiten beim Rückwärtslauf er- ntugHcht, wobei die zum Wechseln erforderlichen Handhabungen auf das mindestmögliche Mass beschränkt sind. Wünscht man von einer Geschwindigkeit zur nächsten überzugehen, so braucht man nur einen Hebel zu betätigen ; wünscht man von einer Geschwindigkeit in irgend eine beliebige andere überzugehen, so braucht man nur den Hebel n zu betätigen, wenn es sich um eine durch das Wechselgetriele eingestellte Geschwindigkeit handelt, oder der Reihe nach die Hebel n und o, wenn : mf eine Zwischengeschwindigkeit übergegangen werden soll.
Die Hebel sind neben der Bremse x auf ein und derselben Welle nebeneinander angeordnet und ruhen unter der Hand des Lenkers.
Im wirklichen Betriebe wirkt der Veränderer steigend auf die Geschwindigkeit. Auf diese Weise erzielt man eine Reihenfolge von Geschwindigkeiten, mittels derer man die Geschwindigkeit in jedesmaligem Gebrauchsfalle mit der zu überwindenden Last in das richtige Verhältnis stellen kann. um so eine gute Nutzleistung des Motors und mit der geringsten Kraftverwendung die grösstmögliche Schnelligkeit zu erzielen.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Wechselgetriebe mit Demultiplikateur, dadurch gekennzeichnet, dass der Demultiplikateur nur solange in seiner wirksamen Stellung verbleibt, als eine Geschwindigkeitsstufe des Wechselgetriebes eingeschaltet ist.