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Die Erfindung betrifft eine Wandverkleidung mit elastischer Struk- tur.
Bekannt sind Wandverkleidungen mit elastischer Struktur (sogenannte "Prallwände"), die durch eine gefederte Unterkonstruktion und biegestei- fe Oberbeläge als flächenelastisches System ausgeführt sind (DE-U 91 11 250.8) .
Aus der DE-U 86 34 785. 3 ist eine Prallwand bekannt, bei der Pol- sterschichten mit Teppichen oder (werkseitig) mit PVC-Folien beschichtet sind.
Bei den bekannten Wandverkleidungssystemen (Prallwänden) ist es nachteilig, dass die Beläge nur in Bahnen oder Paneelform verarbeitet werden können. Bei textilen Belägen besteht ein erheblicher Nachteil überdies darin, dass diese auf Grund ihrer Struktur leicht verschmutzen und nur schwer zu reinigen sind. Allen elastischen Systemen gemeinsam ist auch, dass Reparaturen an den äusseren (oberen) Schichten der bekann- ten Wandverkleidungen nur bedingt möglich sind und ausgebesserte oder reparierte Stellen der äusseren Schichte auf Grund der Materialstruktur sichtbar bleiben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, elastische Wandver- kleidungen (Prallwände) für den Einsatz in Sport- und Freizeithallen so weiterzuentwickeln, dass diese nicht nur den Anforderungen der DIN 18032 genügen, sondern darüber hinaus auch optischen und bauhygienischen Anforderungen an Wandverkleidungen in Sport-, Freizeit- oder Mehrzweck- hallen gerecht werden.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäss mit einer Wandverkleidung mit den Merkmalen des Anspruches 1.
Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemässem Wandverkleidung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Wandverkleidung (Prallwand) mit den erfindungsgemässen Merkmalen weist eine Reihe von Vorteilen auf.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, eine fugen- lose Verlegung der gesamten Prallwand, auch bei grossen Wandflächen, einfach und kostengünstig zu verwirklichen. So kann die Wandverkleidung der Erfindung eine glatte, leicht zu reinigende Oberfläche besitzen, die, falls gewünscht, ohne grossen Aufwand in der jeweils gewünschten Farbe beschichtet (lackiert) werden kann.
Ein Vorteil der erfindungsgemässen Wandverkleidung (Prallwand) ist es auch, dass sich Beschädigungen der elastischen Oberschichte, wenn diese aus Polyurethanwerkstoff besteht, auf Grund der günstigen Ver- arbeitungseigenschaften von Polyurethan einfach und kostengünstig behe-
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ben lassen.
Durch die erfindungsgemässe Wandverkleidung (Prallwand) wird es möglich, eine Wandfläche mit einer insbesondere durchgehenden, glatten und leicht zu reinigenden Fläche herzustellen, die in bevorzugten Aus- führungsformen nicht nur den Anforderungen in Bezug auf mechanische Festigkeit, sondern auch allen schutzfunktionellen und sporttechnischen Anforderungen gerecht wird.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Wandverkleidung besteht darin, dass sich deren Eigenschaften, insbesondere deren sporttechnische Eigenschaften (Rückpralleigenschaft) einfach verändern lassen, bei- spielsweise indem die Elastizität der Unterkonstruktion der Wandver- kleidung geändert wird, oder indem die Stärke (Dicke) und/oder die Elastizität der Schichten der Wandverkleidung entsprechend den jeweils gestellten (sporttechnischen) Anforderungen verändert wird.
Die Bestandteile der erfindungsgemässen Wandverkleidung können ohne weiteres gemäss den verschiedenen Brandschutzklasse feuerresistent und/ der verrottungssicher ausgerüstet werden können.
In einer Ausführungsform der erfindungsgemäss Wandverkleidung kann die Aussen- oder Oberschichte (Deckschichte) auch von Bahnen gebildet werden, beispielsweise von Bahnen aus Linol (=Linoleum, ein Belag im wesentlichen bestehend aus Leinölfirnis, Kork, Harzen und Farbstoffen) oder einem ähnlichen Werkstoff, wobei die Bahnen an den Stossstellen miteinander durch Kleben oder Schweissen fugenlos miteinander verbunden werden können. In dieser Ausführungsform der erfindungsgemässen Wandver- kleidung ist es vorteilhaft, wenn auf die elastische Unterschichte der Wandverkleidung eine Zwischenlage aus (Glasfaser-)Gewebe aufgebracht wird, die mit Kunststoff, z. B. Polyurethan, vergossen (getränkt) wird, und so die Auflagefläche für die Oberschichte bildet.
Wenngleich in der Regel die erfindungsgemässe Wandverkleidung eine Unterkonstruktion aus Holzwerkstoffplatten und aus an der Wand befestig- ten Holzleisten besitzt, kann die erfindungsgemässe Wandverkleidung auch so verlegt werden, dass ihre elastische Unterschichte unmittelbar an einem Mauerwerk befestigt, beispielsweise angeklebt, wird.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung von zwei Ausführungsbeispielen einer Wandverkleidung gemäss der Erfindung, die in Zeichnungen teils schematisch gezeigt sind. Es zeigt : Fig.1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Wandverkleidung, Fig. 2 eine zweite Ausführungs- form einer erfindungsgemässen Wandverkleidung und Fig. 3 eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Wandverkleidung.
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Bei der in Fig. 1 gezeigten Wandverkleidung werden Platten 1 aus Holzwerkstoff über Leisten 2 an einer Wand 3 befestigt. Auf der dem Raum zugekehrten Seite (in Fig. 1 oben) der Platten 1 aus Holzwerkstoff ist eine elastische Unterschichte 4 angeordnet. Auf dieser elastischen Unterschichte 4 ist eine verstärkende Zwischenlage 5 aus Gewebe, ins- besondere aus Glasfasergewebe, aufgelegt, das mit einem elastisch aus- härtenden Kunststoff 6, insbesondere Polyurethan, vergossen (getränkt) wird. Als letzte Schichte der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemässen Wandverkleidung wird auf die mit Kunststoff 6 vergos- sene Zwischenlage 5 eine Deckschichte 7 (Oberschichte) aufgebracht, die aus elastischem Werkstoff, wie beispielsweise Polyurethan oder einem ähnlichen Kunststoffwerkstoff, bestehen kann.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die Zwischenlage 5/6 nicht zwingend erforderlich ist, und nur bei erfindungsgemässen Wandverkleidungen vorgesehen wird, die einer besonders hohen Beanspruchung ausgesetzt sind.
Bevorzugt ist es, wenn der Kunststoff 6, mit dem die verstärkende, als Gewebe ausgebildete Zwischenlage 5 vergossen (getränkt) ist, der Kunststoff, z. B. Polyurethan, ist, aus dem die elastische Oberschichte 7 besteht.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform sind an der Wand 3, die mit der erfindungsgemässen Wandverkleidung zu verkleiden ist, wieder Leisten 2, insbesondere Leisten aus Holz, befestigt (beispielsweise mit Hilfe der in Fig. 2 dargestellten Befestigungswinkel 11). Auf den Lei- sten 2 sind Platten 1 aus Holzwerkstoff über elastische Abstandsstücke 10 befestigt. Die elastischen Abstandsstücke 10 können, wie in Fig. 2 gezeigt, mehrlagig ausgebildet sein, damit sie die gewünschten Elastizi- tätseigenschaften besitzen. Beispielsweise kann ein solches Distanzstück aus einem Holzplättchen und darunter (also auf den Leisten 2 aufliegend) aus einer Lage aus elastischem Werkstoff bestehen.
Auf der von der Wand 3 abgekehrten Seite der Platten 1 aus Holz- werkstoff ist die elastische Unterschichte 4 angeordnet, auf der die mit Kunststoff 6 (Polyurethan) vergossene Gewebelage als Zwischenlage 5 angeordnet ist. Auf der Zwischenlage 5 ist in dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel eine Oberschichte 8 aus bahnförmig verlegten Kunst- stoffbahnen, Linol oder einem ähnlichen Werkstoff, aufgebracht. Die Stossstellen zwischen den Rändern der einzelnen Bahnen der Deckschichte 8 sind durch Verkleben oder Verschweissen fugenlos miteinander verbunden.
Gemeinsam ist den in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen der erfindungsgemässen Wandverkleidung, dass auf der elastischen Unter- schichte 4, gegebenenfalls unter Zwischenfügen der mit einem Kunststoff
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6 getränkten Gewebe-Zwischenlage 5, eine Oberschichte 7 oder 8 als Deckschichte angeordnet ist. Besteht die Oberschichte 7 aus elastisch aushärtendem Kunststoff, so kann die Oberschichte 7 im Spritz-, Roll- oder Giessverfahren aufgebracht werden.
Es ist noch darauf hinzuweisen, dass die mit Kunststoff 6, bei- spielsweise Polyurethan, getränkte oder vergossene Gewebelage verstär- kende Zwischenlage 5 nicht unbedingt erforderlich ist, sondern nur in speziellen Anwendungsfällen, wenn eine besonders hohe Beanspruchung zu erwarten ist, vorgesehen wird.
Von besonders Vorteil bei der erfindungsgemässen Wandverkleidung in einer Ausführungsform mit einer zwischen der elastischen Unterschichte 4 und der Oberschichte 7 aus elastischem Kunststoff angeordneter Gewebe- Zwischenlage 5, insbesondere einer Gewebelage aus Glasfasern, die mit einem Kunststoff (beispielsweise Polyurethan) vergossen wird, ist es, wenn der Kunststoff auch die elastische Lage bildet.
Die elastische Unterschichte 4 kann aus Gummigranulat oder (Kunst-) Schaumstoff bestehen.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform sind die Platten 1, die vorzugsweise aus Holzwerkstoff bestehen, über gegengleich profilierte und im Querschnitt etwa haken- oder L-förmige Einhängeleisten 14,15 an den Holzleisten 2 durch Einhängen befestigt. Dabei ist jeweils eine Einhängeleiste eines Paares aus Einhängeleisten 14,15 an den Leisten 2 und die andere Einhängeleiste jedes Paares an der Platte 1 befestigt.
Zusammenfassend kann ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfin- dung wie folgt beschrieben werden:
Eine elastische Wandverkleidung ("Prallwand") besteht aus einer elastischen Unterschichte 4 und aus einer auf der von der Wand 3 abgekehrten Seite der elastischen Unterschichte 4 angeordneten Ober- schichte 7, die aus im Spritz-, Roll- und/oder Giessverfahren aufgetrage- nem, elastischem Kunststoff, insbesondere Polyurethan, besteht. Die Wandverkleidung kann über eine Unterkonstruktion 1, 2 an einer Wand 3 befestigt sein. Zwischen der elastischen Unterschichte 4 und der Ober- schichte 7 kann eine verstärkende Zwischenlage 5,6, insbesondere ein Glasfaser-Gewebe, vorgesehen sein, das mit dem Kunststoff vergossen ist, aus dem auch die Oberschichte 7 besteht.