AT393315B - Einrichtung zur bearbeitung einer kanalinnenwand - Google Patents
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Description
AT 393 315 B
Die Erfindung betrifft eine am Ende eines Seiles od. dgl. angeordnete Einrichtung zur Bearbeitung einer Kanalinnenwand, insbesondere zur Vergrößerung des Querschnittes eines Rauchfanges, mit einem die Kanalinnenwand bearbeitenden, angetriebenen Werkzeug und einer an der Kanalinnenwand verspreizbaren schlittenartigen Abstützvarrichtung, die zumindest annähernd parallel bewegbare Spreizleisten und ein im S wesentlichen in Kanalrichtung verschiebbares, insbesondere druckmittelbeaufschlagtes Betätigungselement aufweist.
Eine derartige Einrichtung wird insbesondere zur Sanierung alter Rauchfange verwendet, beispielsweise, wenn Schichten von Verbrennungsrückständen zu entfernen sind, vor allem aber, wenn der Querschnitt des Rauchfanges zu vergrößern ist. Es kann dann eine neue Verputzschicht aufgetragen oder auch eine Innenschale, usw. 10 eingezogen werden.
Eine Einrichtung der eingangs genannten Art in Form eines femsteuerbaren Kanalreinigungsgerätes zeigt die US-PS 4,520,524. In der mit ausfahrbaren Kufen bestückten Einrichtung sind rotierende Bürsten vorgesehen. Die Einrichtung wird mit einem Arbeitsfluid betrieben und an einem Seil durch den Kanal bewegt. Durch Druckmittelbeaufschlagung eines längsverschiebbaren Teiles bewegt sich eine Kufenhalterung entlang schräger 15 Schlitze, wodurch die Kufen an die Kanalwand preßbar sind.
Aus der WO-OS-86/00391 ist ein Verfahren und ein Werkzeug zum Reinigen und zum Vergrößern eines Rauchfangquerschnittes bekannt geworden. Das Werkzeug wird durch ein Schlagkettenbündel gebildet, das über eine biegsame Welle von einem außerhalb des Rauchfangs zuzuordnenden Motor in Drehung versetzt wird, wobei die der Fliehkraft unterworfenen äußeren Kettenglieder die Rauchfanginnenfläche bearbeiten. Das Kettenbündel 20 wird bei der Reinigung des Rauchfangs durch seine Rotation zentriert, da hier keine Führung möglich ist, und bei der Querschnittvergrößerung durch einen von der biegsamen Welle durchsetzten Führungsblock, dessen Durchmesser dem bestehenden Rauchfangquerschnitt angepaßt ist. Dies erfordert lotrechte bzw. zumindest geradlinige Rauchfange ohne Knicke und gleichbleibende Querschnitte.
Eine weitere Einrichtung zum Vergrößern eines Rauchfangquerschnittes beschreibt das DE-Gbm 8626492. 25 Hier wird auf die Oberseite des Rauchfanges ein Gestell aufgesetzt, in dem eine Führungsstange höhenverstellbar angeordnet ist Diese trägt am unteren Ende eine elektrisch angetriebene Fräseinrichtung und einen unterhalb des Fräswerkzeuges vorgesehenen Führungsteil, der dem ursprünglichen Querschnitt entspricht. Die Fräseinrichtung wird im Ausmaß der Abarbeitung des Rauchfangmauerwerks über die Führungsstange nach unten verschoben. Die Einrichtung läßt sich allerdings nur für gerade und über die Höhe im Durchmesser gleichbleibende 30 Rauchfänge einsetzen.
Eine weitere Einrichtung zum Erweitern von Rauchfängen zeigt die AT-PS 377 041, wobei ein an einem Seil hängender Gewichtskörper in den Rauchfang fallen gelassen wird, auf dem ein Schlagkörper längsverschiebbar ist. Dieser schlägt auf verengte Stellen auf und bricht diese auf, wobei der Vorgang solange wiederholt wird, bis die Verengung passiert wird und der Schlagkörper auf die nächste tieferliegende Verengung 35 aufprallt. Auch hiebei ergeben sich Probleme, wenn der Rauchfang nicht exakt lotrecht verläuft.
Schließlich zeigt die DE-OS 20 22 289 eine Vorrichtung zum Einbringen von Kaminbausteinen in Kamine. Diese weist einen radial über ausschwenkbare Lenker aufspreizbaren Tragschlitten auf, wobei die Durchmesseränderung über eine Gewindespindel erfolgt Ein in den Kamin einzusetzender Kaminbaustein wird auf den Tragschlitten aufgefädelt, wobei in den Kufen federnd nach außen ausgespreizte Auflager gelagert sind. 40 Die Kufen sind unten einwärts gebogen, sodaß sie in einen bereits versetzten Kaminbaustein eindringen, der dann die überstehenden Auflager nach innen drückt sodaß der aufliegende Kaminbaustein sich vom Tragschlitten löst
Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die die Bearbeitung der Kanalinnenwand auch dann gestattet, wenn der Kanal von der Lotrechten abweicht oder größere Querschnittsschwankungen enthält 45 Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht daß die Spreizleisten in an sich bekannter Weise an ausschwenkbaren Lenkern angelenkt sind, wobei zumindest ein Lenker jeder Spreizleiste durch einen abgewinkelten Hebel gebildet ist, der in der Abwinkelung ein Lager aufweist an dem das Betätigungselement angelenkt ist
Dank der erfindungsgemäßen Ausbildung kann die Abstützvorrichtung beim Einsetzen in den Kanal ihren 50 Mindestdurchmesser aufweisen und dann an beliebiger Stelle im Kanal verspreizt werden. Dabei ist auch eine exakte Parallelführung der Lenker unnötig, da die große Abstützlänge eine vollflächige Anlage der Spreizleisten an der Kanalinnenwand ohnedies nicht erwarten läßt Die Abstützvorrichtung kann dadurch in jeder gespreizten Stellung einen mehrfachen Durchmesser aufweisen, sodaß sie in beliebig verlaufende Kanäle eingesetzt werden kann und ihr Anwendungsgebiet auch nicht auf Rauchfänge beschränkt ist Die Kanäle können nicht nur vertikal, 55 sondern auch gebogen, schräg, durch Schrägabschnitte oder Bögen vertikal versetzt und gegebenenfalls sogar horizontal verlaufen. Für wenig schräge oder horizontale Kanäle ist es dabei unter Umständen notwendig, die Einrichtung vom anderen Kanalende einzufahren. Die Bearbeitungsrichtung ist dabei in jedem Fall belanglos.
Vorteilhaft werden Werkzeuge, wie die oben erwähnten Schlagketten verwendet, die bei Stillstand im Durchmesser verringert sind, und diesen im Betrieb vergrößern. Auch extreme Querschnittssprünge, 60 Kanalversetzungen, Krümmungen, usw. sind dadurch überwind- und bearbeitbar.
Die Betätigung der Abstützvorrichtung erfolgt insbesondere mittels Druckluft, die vorteilhaft auch das Antriebsmittel des Werkzeuges darstellen kann. -2-
AT 393 315 B
Eine Anpassung an die maßlichen Gegebenheiten des zu bearbeitenden Kanals kann in einfacher Weise dadurch erfolgen, daß die Spreizleisten, die Lenker und/oder das Betätigungselement in der Länge einstellbar sind, sodaß die Spreizweite der Abstützvorrichtung variiert werden kann.
Nachstehend wird nun eine Ausführung an Hand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein.
Die Fig. 1 und 2 zeigen Axialschnitte durch einen Kanal, in dem die erfindungsgemäße Einrichtung positioniert ist, wobei Fig. 1 die Abstützvorrichtung im eingezogenen und Fig. 2 die Abstützvorrichtung im gespreizten Zustand darstellt. Für die Bearbeitung der Innenwand (2) eines Kanals (1) wird eine am Ende eines Seiles (42) angeordnete Einrichtung verwendet, die ein angetriebenes Werkzeug (4) aufweist, das in einer Abstützvorrichtung (8) gelagert ist. Der Antrieb des Werkzeuges (4) erfolgt mittels eines Druckluftmotors (3), der über eine neben dem Seil (42) verlaufende Leitung mit Druckluft versorgt wird. Der Endabschnitt der Leitung wird durch ein Rohrstück (5) gebildet, das einen Druckluftzylinder (6) durchdringt und den Druckluftmotor (3) trägt. Durch seitliche Auslässe im Rohrstück (5) gelangt Druckluft auch in den Zylinder (6) und beaufschlagt einen ringförmigen Kolben (7), der das Rohrstück (5) umschließt. Am Kolben (7) erstrecken sich Verbindungsstäbe (22) durch Öffnungen in der oberen Zylinderscheibe (10) nach außen, und enden in einer Tragscheibe (9), die bei Druckluftbeaufschlagung des Kolbens (7) mit diesem auf dem die Luft zuführenden Rohrstück (5) axial verschoben wird. An der Zylinderscheibe (10) sind um 90° abgewinkelte Hebel bildende Lenker (12) in lagern (18) drehbar gelagert, die radiale Schlitze in der Zylinderscheibe (10) und dem senkrecht eingesetzten Bolzen umfassen. Im Bereich der Abwinklung weist jeder Lenker (12) ein Lager (16) und am abgewinkelten freien Ende ein Lager (19) auf. Die Tragscheibe (9) ist mit Lagern (17) versehen, die ebenfalls durch radiale Schlitze und dazu senkrecht eingesetzte Bolzen gebildet sind. In diesen ist ein Betätigungselement (14) in Form von Zugstangen gelagert, deren andere Enden in den Lagern (16) der abgewinkelten Lenker (12) angelenkt sind. Die Zugstangen bestehen aus zwei Teilen (27,28), deren Abstand zueinander verstellbar ist Hiezu steht von dem an der Tragscheibe (9) angelenkten Teil (27) ein Gewindestift (29) ab, der in den Teil (28) eingeschraubt ist. Unterhalb des Druckluftmotors (3) ist eine weitere Tragscheibe (11) vorgesehen, die Lager (21) für Lenker (13) aufweist. Die Lager (21) umfassen wiederum radiale Schlitze und senkrecht dazu eingesetzte Bolzen. Jeder Lenker (13) ist am freien Ende mit einem Lager (20) versehen. Spreizleisten (15) sind nun einerseits in den Lagern (19) der abgewinkelten Lenker (12) und andererseits in den Lagern (20) der Lenker (13) angelenkt Die Spreizleisten (15) bestehen ebenso wie die Zugstangen aus zwei Teilen (23,24), wobei Teil (23) am Lenker (12) und Teil (24) am Lenker (13) angelenkt ist. Zur Veränderung des Abstandes zwischen den beiden Teilen (23,24) ist der Teil (23) mit einem Gewindebolzen (25) versehen, der in den Teil (24) eingeschraubt ist
Die Länge der Zugstangen und der Spreizleisten (15) ist dabei so gewählt daß bei nicht beaufschlagtem Kolben (7) die Zugstangen, die abgewinkelten Abschnitte der Lenker (12) und die Spreizleisten (15) fluchten, und am Zylinder (6) außen angelegt sind. Die erfindungsgemäße Einrichtung weist somit den geringst möglichen Durchmesser auf, und wird in diesem Zustand (Fig. 1) in den Kanal (1) eingeführt. Sobald eine Arbeitsstellung erreicht ist, wird Druckluft zugeführt, über die der Kolben (7) beaufschlagt und damit nach oben geschoben wird. Der Kolben verschiebt über die Verbindungsstäbe (22) die obere Tragscheibe (9), wobei die Zugstangen die abgewinkelten Lenk» (12) in deren Lager (18) hochschwenken. Deren abgewinkelte Enden bewegen sich dadurch nach außen, wobei auf Grund der durch die unteren Lenker (13) gegebenen Parallelführung die Spreizleisten (15) bis zur Anlage an der Kanalinnenwand (2) sich nach außen verschieben (Fig. 2). Auf den Spreizleisten (15) können, wie in Fig. 1 strichliert angedeutet, kufenartige Ergänzungsteile (26) befestigt weiden, um unterschiedlichen Bearbeitungsdurchmessem gerecht werden zu können.
Da die einströmende Druckluft auch den Widerstand des Druckluftmotors (3) und des Werkzeugs (4) zu überwinden hat, findet die Beaufschlagung des Kolbens (7) auch ohne Durchtrittssperre zwischen dem Zylinder (6) und dem Druckluftmotor (3) statt. Die Abstützeinrichtung (8) verspreizt sich somit auf jeden Fall an der Kanalinnenwand (2), bevor deren Bearbeitung durch das Werkzeug (4) erfolgt. Sobald die Bearbeitung des Kanalabschnittes erfolgt ist, was sich auch akustisch am verringerten Drehwiderstand des Werkzeuges (4) erkennen läßt, kann die Einrichtung durch Zug am Seil (42) versetzt werden, wobei die Spreizleisten (15) bzw. die Ergänzungsstäbe (26) als Kufen wirken. Falls erforderlich, kann zuvor die Druckluftzufuhr unterbrochen werden, sodaß sich die Spreizleisten (15) durch ihr Gewicht an den Zylinder (6) anlegen, und nach der axialen Versetzung der Einrichtung wieder ausgespreizt werden. -3-
Claims (3)
- AT 393 315 B PATENTANSPRÜCHE 1. Am Ende eines Seiles oder dergleichen angeordnete Einrichtung zur Bearbeitung einer Kanalinnenwand, insbesondere zur Vergrößerung des Querschnittes eines Rauchfanges, mit einem die Kanalinnenwand bearbeitenden, angetriebenen Werkzeug und einer an der Kanalinnenwand verspreizbaren schlittenartigen Abstützvorrichtung, die zumindest annähernd parallel bewegbare Spreizleisten und ein im wesentlichen in Kanalrichtung verschiebbares, insbesondere druckmittelbeaufschlagtes Betätigungselement aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizleisten (15) in an sich bekannter Weise an ausschwenkbaren Lenkern (12,13) angelenkt sind, wobei zumindest ein Lenker (12) jeder Spreizleiste (15) durch einen abgewinkelten Hebel gebildet ist, der in der Abwinkelung ein Lager (16) aufweist, an dem das Betätigungselement (14) angelenkt ist.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizleisten (15), die Lenker (12,13) und/oder das Betätigungselement (14) in der Länge einstellbar sind.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Spreizleisten (15) Ergänzungsteile (26) zur Vergrößerung des Sprcizdurchmessers befestigbar sind. Hiezu 2 Blatt Zeichnung»! -4-
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