<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Inhalation von Arzneimitteln, die in pulverförmiger Form vorliegen.
EMI1.1
können in der Weise appliziert werden, dass man sie mit Hilfe von Druckluft, Heissdampf oder Treibgas zerstäubt und das Arzneimittelaerosol inhaliert. Diese Applikationsweise hat aber den Nachteil, dass der überwiegende Anteil des Arzneimittels nicht in den Atmungstrakt gelangt. Demzufolge ist eine genaue Dosierung des Arzneimittels nicht möglich. Darüberhinaus hat diese Applikationsweise den Nachteil, dass ein beträchtlicher Anteil des Arzneimittels in den Magen-Darm-Trakt gelangt, dort resorbiert wird und dann unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen kann. Bei der Verwendung von Treibgasen wird der Organismus darüberhinaus mit einer zusätzlichen Substanz belastet.
Um dies zu vermeiden, wurden Vorrichtungen zur Inhalation von pulverförmigen Arzneimitteln entwickelt, die sich dadurch auszeichnen, dass die pulverförmigen Arzneimittel nur dann zerstäubt werden, wenn der Patient Luft durch die das Arzneimittel enthaltende Vorrichtung einsaugt (BE-PS 804 645 und US-PS 3 795 244).
Diese bekannten Vorrichtungen besitzen bewegliche, meist propellerartige, von der eingesaugte Atemluft angetriebene Teile, die eine Zerstäubung der pulverförmigen Arzneimittel bewirken Durch die Anwendung dieser Vorrichtungen kann man weitgehend erreichen, dass das pulverförmige Arzneimittel in den Atmungstrakt gelangt.
Dennoch haben diese bekannten Vorrichtungen einige Nachteile :
Da ein beträchtlicher Anteil der eingeatmeten Luft dazu dient, die zur Zerstäubung dienenden Teile der Vorrichtung zu bewegen, muss der Patient während der Inhalation sehr kräftig einatmen, was ihm oft beträchtliche Beschwerden verursacht.
Ferner ist es unvermeidlich, dass ein Teil des pulverförmigen Arzneimittels bei der Inhalation an den beweglichen Teilen der Vorrichtung haften bleibt, wodurch eine genaue Dosierung des Arzneimittels erschwert wird.
Darüberhinaus ist die Herstellung der mit beweglichen Bauteilen ausgestatteten Vorrichtungen im Hinblick auf die grosse Zahl der an einer Erkrankung der Atemwege Leidenden relativ aufwendig.
Letztlich haben die bekannten Vorrichtungen den Nachteil, dass in ihnen nur solche pulverförmigen Arzneimittel verwendet werden können, die sich in perforierten Kapseln befinden, und dass in diesen Vorrichtungen nur dann eine ausreichende Freisetzung des Arzneimittels gewährleistet ist, wenn dieses eine ausreichende Korngrösse besitzt.
Zur Inhalation pulverförmiger mikronisierter oder flüssiger Arzneimittel sind diese bekannten Vorrichtungen nicht geeignet.
Aus den US-PS 3 653 380 und 2 587 215 sowie aus der DE-AS 1 046 264 sind weitere Vorrichtungen zur
EMI1.2
entsprechen.
Der vorliegenden Erfindung lag nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu erstellen, der die Nachteile der bekannten Vorrichtungen nicht anhaften.
EMI1.3
Entleerung in das Gehäuse dienende Bohrung der Dosiervorrichtung in der Diffusorstrecke des venturirohrartig geformten Gehäuses in das Gehäuse mündet.
Im Sinne der Erfindung soll unter einem venturirohrartig geformten Gehäuse ein Gehäuse verstanden werden, das so geformt ist, dass die dieses Gehäuse durchströmende Luft etwa den gleichen Strömungsverlauf hat, wie er für ein Gas, das ein Venturirohr durchströmt, charakteristisch isL
Die venturirohrartige Formgebung des Gehäuses und das zur Aufnahme des Arzneimittels dienende Behältnis. dessen zur Entleerung dienende Öffnung in die Diffusorstrecke des Gehäuses mündet, bewirken eine zum Zweck der Inhalation optimale Freisetzung und anschliessende Zerstäubung des Arzneimittels.
Darüberhinaus ermöglicht die erfindungsgemässe Vorrichtung nicht nur die Verwendung von in perforierten Kapseln befindlichen Arzneimitteln bestimmter Korngrösse, sondern ermöglicht auch die Verwendung pulverförmiger mikmnisierter Arzneimittel.
Je nach Konstruktion der Vorrichtung können in Kapseln befindliche Arzneimittel verwendet werden, oder solche, die nicht in Kapseln abgefüllt sind.
Im Prinzip weist das venturirohrartig geformte Gehäuse der Vorrichtung in seinem dem Ausströmkanal gegenüberliegenden Endbereich eine offene Kammer auf, an welche in Strömungsrichtung eine ring-oder röhrenförmige Einengung anschliesst, die über die Diffusorstrecke mit der Ausströmkammer verbunden ist. In oder unmittelbar neben der Einengung befindet sich die zur Diffusorstrecke des Gehäuses hin angeordnete Öffnung des Behältnisses.
Die an der Vorderseite offene Kammer kann eine zylindrische, ellipsoidförmige, kugelförmige, bimenförmige
EMI1.4
<Desc/Clms Page number 2>
aufweist, wie die kleinste Fläche des Hohlraumes der Einengung. Die Kammer selbst hat zweckmässigerweise einen maximalen Innendurchmesser, der 2-bis 10-mal so gross ist wie der kleinste Innendurchmesser der Einengung.
Zur Erzielung eines optimalen Strömungsverlaufes wird die Kammer zweckmässigerweise so geformt, dass sie in Richtung auf die Verengung hin eine trichterförmige Formgebung hat.
Die mit der Kammer verbundene ring-oder röhrenförmige Einengung besitzt vorzugsweise eine Länge von l mm bis 20 mm und an ihrer engsten Stelle einen Innendurchmesser von I mm bis 5 mm.
Die an der Einengung befindliche Diffusorstrecke kann röhrenförmig oder vorzugsweise nach aussen hin
EMI2.1
Nasenhöhlen zu applizieren, wird die Diffusorstrecke vorzugsweise nach aussen trichterförmig erweitert und mit einem vorzugsweise abnehmbaren, nach oben gebogenen Applikationsrohr versehen, welches an seinem Ende eine gegebenenfalls abnehmbare konische Erweiterung trägt, die eine für die nasale Applikation geeignete Form besitzt
Das zur Aufnahme des Arzneimittels dienende Behältnis ist, wie bereits erwähnt, mit einer Dosiervorrichtung versehen und so auf dem venturirohrartig geformten Gehäuse angeordnet, dass die zur Entleerung dienende Öffnung bzw.
Bohrung des Behältnisses bzw. der Dosiervorrichtung in Strömungsrichtung in der Diffusorstrecke des venturirohrartig gefonnten Gehäuses in das Gehäuse mündet
Grundsätzlich ist es möglich, für diese Vorrichtung die verschiedenartigsten, mit einer Dosiervorrichtung versehenen Behältnisse anzuwenden, wenn man sie mit einer Behältnishalterung versieht, welche fest mit dem venturirohrartig geformten Gehäuse verbunden ist und welche eine zur Entleerung dienende Öffnung besitzt, die in der Diffusorstrecke des venturirohrartig geformten Gehäuses in das Gehäuse mündet.
Die Formgebung der Behältnishalterung, des Arzneimittelbehälters und der zur Dosierung dienenden Bauteile der Vorrichtung, welche gemeinsam das zur Aufnahme des Arzneimittels dienende Behältnis bilden, ist unter anderem davon abhängig, dass man mit Hilfe der erfindungsgemässen Vorrichtung pulverförmige Arzneimittel applizieren will.
EMI2.2
beweglichangebrachten Durchbohrung versehenen Abdeckplatte abgedeckt werden.
Ein zur Aufnahme pulverförmiger Arzneimittel dienendes Behältnis ist beispielsweise wie folgt gestaltet
Der Arzneimittelbehälter ist ein zylindrisches Bauteil, welches 2 bis 24, vom Zentrum des Zylinders gleich weit entfernte, jeweils als Dosierraum dienende zylindrische oder kegelförmige Bohrungen besitzt, die vorzugsweise zusammen mit einer auf dem Zylinder befindlichen Leerstelle zentralsymmetrisch um das Zentrum des Zylinders angeordnet sind. Diese Dosierräume zeichnen sich durch einen genau definierten Inhalt aus, der so gewählt ist, dass er die Abgabe der erwünschten Einzeldosen des Arzneimittels ermöglicht.
Der Behälter kann mit einer auf ihm drehbar angeordneten Abdeckscheibe versehen werden, die mit einer Otfnung versehen ist, welche die Entleerung von jeweils einer Arzneimitteldosis ermöglicht, indem diese Öffnung vom Zentrum der Abdeckscheibe gleich weit angeordnet ist wie die Bohrungen vom Zentrum des Behälters. Bei dieser Form des Behälters und der Abdeckscheibe hat die Behältnishalterung vorzugsweise einen zylindrischen Hohlraum, in welche der Behälter nebst Abdeckscheibe drehbar eingesteckt werden kann, wobei die Abdeckscheibe und die Behältnishalterung mit Hilfsmitteln so versehen sind, dass sie ein Einrasten der Abdeckscheibe in den Hohlraum der Behältnishalterung ermöglichen.
Durch die Behältnishalterung führt eine Bohrung in das Innere des venturirohrartig geformten Gehäuses, welche so angeordnet ist, dass sie bei der Drehung des Arzneimittelbehälters jeweils die Entleerung einer Arzneimitteldosis ermöglicht, indem sie vom Zentrum des Hohlraumes gleich weit entfernt angeordnet wird wie die Bohrungen vom Zentrum des Behälters.
Die beschriebene Vorrichtung dient dazu, eine definierte Anzahl von Einzeldosen eines pulverförmigen Arzneimittels zu applizieren. Nach erfolgter Applikation der Einzeldosen muss der entleerte Behälter
EMI2.3
Applikation solcher Arzneimittel,Soll die erfindungsgemässc Vorrichtung dazu dienen, auch die Applikation einer grösseren Anzahl von Einzeldosen eines pulverförmigen Arzneimittels zu ermöglichen, ohne dass der Arzneimiuelbchälter ausgetauscht werden muss, so kann der Arzneim ; ttelbehältcr flaschenförmig oder doscnförmig gestaltet sein.
Der Arzneimittelbchälter kann mit der Behállnishalterung verbunden werden, welche ihrerseits auf dem
EMI2.4
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
besitzen zusätzlich noch die üblichen ringförmigen oder noppenförmigen Hilfsmittel, die es ermöglichen, dass der Arzneimittelbehälter so auf die Behältnishalterung aufgesteckt werden kann, dass die Dosierscheibe auf der scheibenförmigen Oberfläche der Halterung aufliegt und dass die Öffnung der Halterung und die Öffnung der Abdeckung gegeneinander versetzt sind.
Eine weitere mögliche Ausführungsform der beschriebenen Vorrichtung kann beispielsweise wie folgt gestaltet sein :
Die mit dem venturirohrartig geformten Gehäuse verbundene Behälb1ishaltemng besitzt eine scheibenförmige Oberseite, mit einem im Zentrum der Scheibe befestigten Stift und der hiervon entfernt angeordneten zur Entleerung dienenden Öffnung. Auf dem Stift ist drehbar eine Dosierscheibe angeordnet, die mit 1 bis 20 Dosierräumen versehen ist, welche vom Zentrum der Scheibe gleich weit entfernt sind wie die Öffnung vom Zentrum der scheibenförmigen Oberseite der Behältnishalterung. Die Dosierscheibe ist mit einem Halterungsring versehen, auf welcher der dosenförmige Arzneimittelbehälter aufgesetzt werden kann.
An dem Stift ist eine Abdeckung starr befestigt, die so gestaltet ist, dass sie einen sich oberhalb der Öffnung befindlichen Dosierraum gegen den Inhalt des Arzneimittelbehältcrs abdeckt.
Zusätzlich können die beschriebenen Vorrichtungen noch mit den üblichen Hilfsmitteln versehen werden, die bewirken, dass das Behältnis oder die Dosierplatte bei einer Drehung jeweils einrastet, wenn sich ein Dosierraum über der Öffnung befindet.
Für die Wirkungsweise der Vorrichtung ist es ohne Bedeutung, aus welchem Material die Vorrichtung angefertigt ist. Sie kann aus Glas, Keramik, Kunststoff oder Metall gefertigt sein. Um eine einfache Herstellung der Vorrichtung zu gewährleisten, empfiehlt es sich, die Vorrichtung aus leicht zu verarbeitendem Kunststoff anzufertigen.
Um dem Patienten eine Kontrolle des Inhalationsablaufes zu ermöglichen, ist es zweckmässig, die Vorrichtung aus durchsichtigem, gewünschtenfalls leicht angefärbte Kunststoff anzufertigen.
Um eine elektrostatische Aufladung der Vorrichtung zu vermeiden, kann man das venturirohrartig geformte Gehäuse gegebenenfalls mit einem leitenden Überzug versehen oder aus einem mit einem leitenden Implantat versetzten Kunststoff anfertigen.
Es ist für den Fachmann offenkundig, dass man die erfindungsgemässe Vorrichtung zusätzlich noch mit Hilfsmitteln versehen kann, die erforderlichenfalls die Verwendung der Vorrichtung erleichtern. So kann man an die Kammer des venturirohrartigen Gehäuses beispielsweise noch Hilfsvorrichtungen anschliessen, die eine
EMI3.2
noch zusätzlich mitnadcl-oder messerfönnigen Bauteilen ausgestalten, die so angeordnet sind. dass sie eine in die Vorrichtung eingebrachte Arzneimittelkapscl perforieren.
Das nachfolgende Beispiel dient zur Erläuterung der erfindungsgemässen Vorrichtung und ihrer Anwendung.
Beispiel :
Die in diesem Beispiel beschriebene Vorrichtung ist in der Zeichnung in den Figuren 1 und 2 in zweifacher Vergrösserung dargestellt. Die Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung, die Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung mit abgenommenem Arzneimittclbehälter.
Die Vorrichtung besteht aus dem venturirohrarüg geformten Gehäuse (I). welche mit einer Ausströmkammer (2) und einer Dosiervorrichtung (4) verbunden ist, und dem Arzneimiuelbehälter (14), die jeweils aus thermoplastischem durchsichtigem Kunststoff angefertigt sind.
EMI3.3
Applikaüonsrohr (8) Ist nach aufwärts gebogen, wie aus Fig. I ersichtlich ist. Das Ende des Applikationsrohrs (8) ist abgeschrägt und trägt eine abnehmbare, konische, mit einer Durchbohrung versehene Kappe (30).
Auf dem venturirohrarügen Gehäuse (1) ist mittels eines Sockels eine scheibenförmige Auflage (13) so angeordnet, dass die Zentralachse der Auflage (13) 4 mm vor der Einengung (7) liegt. Im Zentrum der Auflage (13) ist ein Stift (31) befestigt, der über die Platte hinausragt. 6 mm vom Zentrum entfernt hat die Auflage (13) eine Durchbohrung (5) von 3. 5 mm Durchmesser, welche in der Diffusorstrecke (10) des venturirohrartig geformten Gehäuses (1) endet.
Gegenüber der Durchbohrung ist auf der Auflage eine Embohrung (32). in welcher sich eine Spiralfeder mit aufgesetztem Rasterstift (33) befindet. Auf der Auflage ist drehbar die Dosierscheibc (17) angeordnet, welche die aus den Figuren 1 und 2 ersichtliche Form besitzt und eine zentrale Durchbohrung sowie
EMI3.4
<Desc/Clms Page number 4>
versetzte,angeordnet. in welche der Rasterstift (33) einrasten kann.
Auf der Dosierscheibe (17) ist die mit dem Stift (31) fest verbundene Abdeckung (lao) angeordnet, welche die über der Durchbohrung (5) befindliche Durchbohrung (15) gegen den Arzneimittelbehälter (14) abdeckt.
Der Arzneir-uttelbehälter (14) selbst ist ein dosenförmiges Bauteil, welches auf die Dosierscheibe (17) aufgesetzt werden kann. Die Vorrichtung dient dazu. jeweils 20 mm3 eines pulverförmigen Arzneimittels zu inhalieren.
PATENTANSPRÜCHE
1. Vorrichtung zur Inhalation von Arzneimitteln, die in pulverförmiger Form vorliegen. gekennzeichnet durch ein mit einer Ausströmkammer (2) versehenes, venturirohrartig geformtes Gehäuse (1) und ein mit einer Dosiervorrichtung (4) versehenes, zur Aufnahme des Arzneimittels dienendes Behältnis (3), das so auf dem venturirohrartig geformten Gehäuse (1) angebracht ist, dass eine zur Entleerung in das Gehäuse (1) dienende Bohrung (5) der Dosiervorrichtung (4) in der Diffusorstrecke (10) des venturirohrartig geformten Gehäuses (1) in das Gehäuse (1) mündet.