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Die Erfindung betrifft ein Gefäss zur Aufnahme von Gewächsen mit einem zur Aufnahme einer walingen Flüssigkeit bestimmten Unterteil und mindestens einem zur Aufnahme eines die Wurzeln des Gewächses einbettenden Materiales, wie insbesondere Erde, Granulat, Sand od. dgl., bestimmten Oberteil, der vom Unterteil durch einen Boden getrennt ist, der Ausnehmungen zum Durchtritt der Wurzeln des Gewächses aufweist, wobei der Unterteil zumindest eine seitlich über den unteren Rand des Oberteiles herausragende Tasche aufweist, deren nach oben hin offener Hohlraum mit dem Inneren des Unterteiles in Verbindung steht und gegebenenfalls vom Hohlraum des Unterteiles durch eine Scheidewand getrennt ist, die zumindest eine die beiden Hohlräume miteinander verbindende Ausnehmung aufweist,
wobei der Unterteil zumindest einen vorzugsweise sich nach oben konisch erweiternden Kragen zur Aufnahme des zumindest einen Oberteiles bildet, der in diesen Kragen, vorzugsweise zur Gänze, einsetzbar ist, und wobei im Unterteil ein Einsatz angeordnet isL
Ein solches Gefäss ist aus der GB-A-2 146 216 bekannt. Bei diesem bekannten Gefäss ist der Einsatz durch einen Schwamm aus geschäumtem Kunststoff gebildet, welcher den Unterteil zur Gänze ausfüllt. Dies hat den Nachteil, dass die aus dem Oberteilboden herauswachsenden Wurzeln des Gewächses in den Schwamm hineinwachsen, sich mit diesem fest verbinden und dort die Stoffwechselprodukte der Wurzelzellen bleibend deponiert werden. Zufolge des festen Anwachsens des Gewächses am schwammförmigen Einsatz ist es ohne Zerstörung des Wurzelgebildes des Gewächses nicht möglich, das Gewächs "umzutopfen".
Die Erfindung hat sich bei einem Gefäss der eingangs genannten Art die Aufgabe gestellt, diese Probleme zu lösen. Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass der der unmittelbaren Abstützung des Oberteils dienende Einsatz als Hohlkörper aus porösem Material ausgebildet ist. Die aus dem direkt auf dem Hohlkörper abgestellten Unterteil herauswachsenden Wurzeln des Gewächses können somit frei in das Innere des Hohlkörpers hineinwachsen und das Gewächs kann jederzeit von dem Hohlkörper abgehoben werden, ohne dass die Wurzeln verletzt werden. Dadurch, dass dieser Hohlkörper aus porösem Material besteht, erfolgt gleichzeitig eine Art Kühleffekt, was insbesondere von Bedeutung ist, wenn in solchen Gefässen angeordnete Gewächse an Orten aufgestellt werden, wo sie der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind.
In Weiterbildung der Erfindung kann so vorgegangen werden, dass der obere Randbereich des Kragens in Richtung zur Gefässmitte eingezogen ist. Hiedurch kann in einfacher Weise gewährleistet werden, dass bei in den Kragen eingesetzten Oberteil ein hinreichender Abstand zwischen dem Oberteil und der Innenseite des Kragens verbleibt und somit verdunstende Feuchtigkeit aus dem Unterteil hochsteigen kann und einen weiteren vorteilhaften Kühleffekt bedingt.
Desweiteren kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass an der Aussenseite des Hinterteils, vorzugsweise im Bereich des Kragens, Halbierungsaufnahmen, z. B. für Pflanzenstützen, ausgebildet sind.
Nachstehend ist die Erfindung an Hand der Zeichnungen veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt ein Gefäss in einem Vertikalschnitt, die Fig. 2 bis 6 zeigen erfindungsgemässe Einzelheiten eines solchen Gefässes.
Das zur Aufnahme des Wurzelballens eines lebenden Gewächses, z. B. einer Zimmerpflanze, dienende Gefäss
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angeordneten Hohlkörper (19) aus porösem Material wie z. B. Ton od. dgl. abgestützt. Der Boden (3) des Oberteiles (2) weist zum Durchtritt der Wurzeln des Gewächses bestimmte Ausnehmungen (4) auf.
Der Rand des Oberteiles (2) ist an seiner Innenseite mit einander diametral gegenüberliegenden Handhaben
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gleichermassen konisch gestalteten Behälters (2). Von der Basis (5) ausgehend verjüngt sich der Unterteil (1) zunächst bis zum Niveau des Bodens (3) des Oberteiles (2) und erweitert sich dann im Bereich dieses Kragens (1') nach oben hin.
Einem bequemen Gebrauch des Gefässes dient der seitwärts über den unteren Rand des Oberteiles (2) ausragende hohle Vorsprung (6), dessen nach oben hin offener Hohlraum (7) mit dem im Inneren des
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zumindest eine Ausnehmung (10) auf, die die beiden Hohlräume (7 und 8) miteinander verbindet.
In diesem Vorsprung (6) wird der Spiegel der Flüssigkeit beim Nachfüllen des Unterteiles (1) sichtbar und die Höhe des Flüssigkeitsstandes im Inneren des Unterteiles ist über die Ausnehmung (10) überprüfbar. Auch das Nachfüllen des Unterteiles (1) erfolgt über diesen Vorprung (6), wobei der Oberteil (2) nicht entfernt werden braucht. Der Vorsprung (6) und die Ausnehmung (10) sind so anzuordnen, dass kein Licht in das Innere des Unterteiles (1), also in den Hohlraum (8) einfällt ; dadurch wird der Entstehung von Algen u. dgl. in der wässrigen Flüssigkeit vorgebeugt. Die Ausnehmung (10) soll im wesentlichen vertikal verlaufen, um gewünschtenfalls mit einem Messstab die Höhe des Flüssigkeitsstandes überprüfen bzw. ein Anzeigegerät in den Hohlraum (8) einführen zu können.
Auf die offene Oberseite des Oberteiles (2) kann eine Haube (13) aufgesetzt werden, die in ihrem Zentrum eine Ausnehmung (15) für das Gewächs besitzt und einer allzuraschen Verdunstung und einer Austrocknung der Oberfläche des Füllmateriales im Oberteil (2) durch Wind und Sonne vorbeugt. Zur Bewahrung des
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Feuchtigkeitsgehaltes im Oberteil (2) kann in den von der Haube (13) umschlossenen Raum gegebenenfalls ein fasriges Material, z. B. vegetabilisches Material, wie Heu, eingefüllt werden. Ferner mag es zweckmässig sein, an der Aussenseite der Haube (13) Nuten od. dgl. anzuordnen, die Oberflächenwasser in das Innere des konischen Oberteiles zurückzuführen, um die Oberfläche des Füllmateriales feucht zu halten. In heissen und trockenen Witterungsperioden beugt die Haube (13) einer allzuraschen Verdunstung vor.
Bei im Freien stehenden Gefässen ist es zweckmässig, längs des unteren Randes der Haube (13) eine Ablaufrinne (14) für Oberflächenwasser anzuordnen, die dafür sorgt, dass auch diese Flüssigkeit in den Unterteil (1) gelangt und den Flüssigkeitsvorrat ergänzt.
Das Gefäss bzw. seine Bestandteile können grundsätzlich aus beliebigen Materialien hergestellt werden, z. B. aus ein oder beidseitig glasiertem Ton bzw. Porzellan, aus Kunststoff, Gips, Feinbeton od. dgl., aber auch aus Metall. Vorteilhaft ist die Verwendung eines porösen atmungsfähigen Materiales, wie Ton, wegen der durch Verdunstung eintretenden Kühlung bei heisser Witterung. Für das äussere Gefäss, den Unterteil (1) empfiehlt sich die Verwendung von Ton, der nur an der Aussenseite glasiert ist.
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(1') ein Paar von Handhaben (l") ausgebildet werden.
Die Gefässe eignen sich nicht nur zur Aufstellung in geschlossenen Räumen oder offenen Hallen, sondern auch zur Haltung von Pflanzen im Freien, wobei sie im letztgenannten Fall gewünschtenfalls bis zum Vorsprung (6) im Boden (Erdreich) eingegraben werden können, gewünschtenfalls aber auch freistehend belassen bleiben können.
Bedeutungsvoll ist nicht nur die durch den erfindungsgemässen Einsatz erzielte Kühleffekt sondern auch jener, der sich aus der Beschaffenheit des Gefässmateriales zwangsläufig ergibt und dazu beiträgt, dass sich das Gewächs auch über längere Zeiträume ohne Wartung wohlzubefinden vermag.
Für diesen letzteren Kühleffekt ist es von Vorteil, wenn die Wandung des den Oberteil (2) bildenden Behälters mit ihre Aussenseite nicht dicht und satt an der Innenseite des Kragens ( !') des Unterteiles (1) anliegt, sondern einen gewissen Abstand aufweist, der durch Rippen (2'), Noppen od. dgl. als Abstandhalter wirksame Organe fixiert werden kann. Solche distanzierenden Organe können an der Aussenseite des inneren Behälters, also des Oberteiles (2), und/oder an der Innenseite des äusseren Behälters, also des Kragens (1'), angeordnet sein.
Ein solcher Abstand zwischen den Wandungen des Unter- und Oberteiles (1 bzw. 2) gewährleistet einen ständigen Durchzug feuchter Luft aus dem Raum (8) des Unterteiles (1) und aus diesem ständigen Durchzug ergibt sich der wünschenswerte, einer stetigen Verdunstung zu verdankende Kühleffekt.
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Oberteile (2) nebeneinander einsetzbar sind, befinden und darin festgehalten werden.
Für Hydrokulturen, bei denen die Wurzeln des Gewächses nicht in Erde, sondern in einem Granulat, z. B.
Blähton, eingebettet sind, wird es für den Beginn der Bewurzelung des Gewächses notwendig sein, den Oberteil (2) des Gefässes mit seinem Boden (3) in den mit der Flüssigkeit gefüllten Unterteil (1) so weit hineinragen zu lassen, dass sich in dem unterhalb des Flüssigkeitsniveaus gelegenen Bereich des Oberteiles (2) eine Bewurzelung entwickeln kann. Später sind dann die Wurzeln imstande, dem zeitweise sinkenden Niveau der Flüssigkeit im Inneren (8) des Unterteiles (1) zu folgen.
Bei der Wahl der Form und Grösse des Gefässes kann weitgehend auf die Beschaffenheit der darin zu züchtenden Pflanze Bedacht genommen werden. Mit besonderen Vorteilen eignen sich die Gefässe für die Aufzucht von Gemüsepflanzen, wie Tomaten, Paprika u. dgl., und zwar sowohl im Freien, als auch unter Dach, wie etwa auf Balkonen, Terrassen oder auch in Räumen. Mit vergleichsweise nur wenig Erde kann dabei eine hohe Ertragsleistung erzielt werden, und zwar in biologisch völlig einwandfreier Art und Weise. Solcherart gezüchtete Pflanzen können sowohl mit einer Nährlösung versorgt werden als auch mit Kopfdünger, Naturdünger, wie Stallmist u. dgl.
Insofern erweist sich die Aufzucht einer Pflanze in einem derartigen Gefäss als idealer Mittelweg zwischen der Aufzucht in einem mit Erde gefüllten Gefäss und dem sogenannten Hydroponik-Verfahren, bei dem die Wurzeln der Pflanze ausschliesslich mit einer wässrigen Flüssigkeit versorgt werden ; man könnte in diesem Sinne die erfindungsgemässe Art der Pflanzenzucht als Halb-Hydroponik-Verfahren bezeichnen.
Die Gefässe ermöglichen es erstmals, Pflanzen gleichzeitig in Erde und in Wasser bzw. einer Nährflüssigkeit wachsen zu lassen. Das mit solchen Gefässen durchführbare Pflanzenzucht-System vereinigt die Vorteile beider an sich vorbekannter Systeme und lässt sich als"Halb-Hydroponik-System"bezeichnen.
Die Vorteile dieses Misch-Systems sind darin begründet, dass mit vergleichsweise wenig Erde eine hohe Ertragsleistung erzielbar ist, wobei Wasser und Nährstoffe besonders wirtschaftlich verwertet werden können und überdies die Zeit für die Wartung der Pflanzen auf ein Minimum beschränkt werden kann.
Dieses System ermöglicht-abgesehen von dem vorteilhaft geringen Zeitaufwand - darüber hinaus auch eine reine Biokultur von Pflanzen, weil-gewünschtenfalls-als wässrige Flüssigkeit reines Wasser und als Düngerfür die im Gefäss-Oberteil (2) befindliche Erde - Naturdünger verwendet werden kann.
Um die Wartung der Gefässe noch weiter zu vereinfachen und zu erleichtern, können mehrere Gefässe in einer oder mehreren Scharen nebeneinandergereiht und über Leitungen, die in die Vorsprünge münden und in das Innere der Gefässe geführt sind, miteinander zu kommunizierenden Gefässen verbunden sein ; es genügt dann, den
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Mindestwasserstand in einem dieser Gefässe zu überwachen und zu gewährleisten, die übrigen Gefässe bedürfen dann keiner besonderen Überwachung, weil die Höhe des Flüssigkeitsspiegels in allen Gefässen selbsttätig gleich ist.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die in erfindungsgemässer Weise als Hohlkörper (19,19') ausgebildeten Einsätze aus Ton od. dgl. Material, die im Unterteil (1) des Gefässes untergebracht werden und auch dazu dienen, die Temperatur innerhalb dieses Unterteiles dadurch herabzusetzen, dass sie die Verdunstung der im Unterteil gespeicherten Flüssigkeit fördern und begünstigen, indem sie die Flüssigkeit durch Kapillarwirkung der Poren ansaugen ; der Tonkörper (19') gemäss Fig. 2,3 ist für ein Gefäss mit wannenförmigem Unterteil bemessen. Wesentlich ist allerdings nicht die Form solcher poröser Körper, sondern ihre Funktion als VerdunstungsHilfsmittel.
Die Fig. 4 bis 6 zeigen in Weiterbildung der Erfindung die Gestaltung eines Oberteiles (2), dessen oberer Randbereich eingezogen ist und mit seiner konischen Aussenseite als Träger von Pflanzenstützen (20) dient. Hiezu weist dieser Oberteil (2) an seiner Aussenseite Halterungsaufnahmen (21) auf, in die z. B. solche Stützen (20) mit ihren unteren Enden eingeschoben werden können. Zwischen solche Stützen (20) lassen sich gegebenenfalls flexible Halteorgane (22), Schnüre od. dgl. spannen.
PATENTANSPRÜCHE 1. Gefäss zur Aufnahme von Gewächsen mit einem zur Aufnahme einer wässrigen Flüssigkeit bestimmten Unterteil und mindestens einem zur Aufnahme eines die Wurzeln des Gewächses einbettenden Materiales, wie insbesondere Erde, Granulat, Sand od. dgl., bestimmten Oberteil, der vom Unterteil durch einen Boden getrennt ist, der Ausnehmungen zum Durchtritt der Wurzeln des Gewächses aufweist, wobei der Unterteil zumindest eine seitlich über den unteren Rand des Oberteiles herausragende Tasche aufweist, deren nach oben hin offener Hohlraum mit dem Inneren des Unterteiles in Verbindung steht und gegebenenfalls vom Hohlraum des Unterteiles durch eine Scheidewand getrennt ist, die zumindest eine die beiden Hohlräume miteinander verbindende Ausnehmung aufweist,
wobei der Unterteil zumindest einen vorzugsweise sich nach oben konisch erweiternden Kragen zur Aufnahme des zumindest einen Oberteiles bildet, der in diesen Kragen, vorzugsweise zur Gänze, einsetzbar ist, und wobei im Unterteil ein Einsatz angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der der unmittelbaren Abstützung des Oberteiles (2) dienende Einsatz (19,19') als Hohlkörper aus porösem Material ausgebildet ist.