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Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät für den Schilanglauf mit in einem Gestell angeordneten, auf zueinander parallelen Holmen längs verschiebbar gelagerten Schlitten zum Anbringen der unteren Enden von Schistöcken, wobei an den Schlitten Seile befestigt sind, die entgegen der Kraft von mit ihnen in Wirkverbindung stehenden Bremseinrichtungen bewegbar sind.
Zum Training der am Schilanglauf beteiligten Muskulatur, vor allem der Stockarbeitsmuskulatur, wurden auch Schiroller entwickelt, die ein optimales Training zu erlauben scheinen.
Mit dem sogenannten Schiroller kann man jedoch nicht überall trainieren, da Verbote für öffentliche Strassen und Wege vorhanden sind. Um eine geeignete Schirollentrainingsstrecke zu finden, wird es daher oftmals erforderlich, lange Strecken unter Verwendung irgendwelcher Verkehrsmittel zurückzulegen. Damit verbunden ist im Regelfall ein grosser Zeit-und auch Kostenaufwand. Weiters besteht die Gefahr, dass man mit den Langlaufstöcken an der harten Strassenbe- lagsoberfläche abrutscht.
Bei Regen und im Herbst ist es kaum möglich, mit dem Schiroller zu trainieren, da die Strassen schmutzig sind. Dies hindert ein aufbauendes Muskeltraining.
Bei einer Einrichtung der eingangs erwähnten Art wurde es aus der DE-OS 2631897 bekannt, für die Schlitten Federn zu verwenden, die mit einem Ende am Schlitten und mit dem andern Ende am Gestell abgestützt sind. Derartige Federn haben bekanntlich eine lineare Charakteristik, so dass der Bewegungswiderstand ausschliesslich von der Verlängerung der Federn abhängig ist, d. h., linear mit der Verlängerung der Federn zunimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bessere Anpassbarkeit des Bewegungswiderstandes an die jeweiligen Gegebenheiten zu erzielen. Zu diesem Zweck wird bei einem Trainingsgerät der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen, erfindungsgemäss als Bremseinrichtung eine Flüssigkeitsbremse mit in einem Medium umlaufenden Bremsschaufeln vorzusehen, die auf einer Welle gelagert sind, an der jeweils ein Ende des von einem der beiden Schlitten kommenden Seiles befestigt ist.
Durch diese besondere Ausgestaltung der Erfindung wird ein Bremselement geschaffen, dessen Bewegungswiderstand geschwindigkeitsabhängig ist, d. h. mit steigender Geschwindigkeit der Schlitten nimmt der Widerstand zu, rascher Bewegung der Schlitten wird damit ein entsprechend grosser Widerstand entgegengesetzt.
Solcher Art können in äusserst günstiger Weise die kinematischen und dynamischen Merkmale der Stockarbeit beim Schilanglauf simuliert und auch eingehalten werden. Zudem können noch trainingswissenschaftliche Forderungen in optimaler Weise erfüllt werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen werden, dass die Bremsschaufeln mittels eines Hebelmechanismus in ihrer Schwenklage verstellbar sind. Dadurch wird die Angriffsfläche des Widerstandes der Flüssigkeit auf den Schaufeln verändert. Schliesslich kann in Weiterbildung der Erfindung auch vorgesehen werden, dass an der Welle eine Schwungscheibe mit veränderbarem Schwungmoment befestigt ist, wobei zur Änderung des Schwungmomentes bevorzugt Gewichte vorgesehen sind, die in unterschiedlichen Abständen von der Welle, an der Schwungscheibe befestigbar sind. Dadurch kann die Leistungsaufnahme der Bremseinrichtung auf den Konditionszustand und die Trainingsziele des Sportlers durch einfaches Variieren der Grösse und/oder des Radius der Schwunggewichte auf der Schwungscheibe erfolgen.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Trainingsgerätes für den Schilanglauf dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein Schilanglauf-Trainingsgerät im Diagonalstockbetrieb mit von der Bremseinrichtung abgenommener Schwungscheibe. Die Armkrafteinsätze erfolgen wechselseitig, d. h. im Wechselzug - s. Pfeilrichtung neben den Gleitmanschetten in Fig. 1. Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf ein Schilanglauf-Trainingsgerät mit Schwungscheibe im Doppelstockbetrieb ; die Armkrafteinsätze erfolgen gleichzeitig, d. h. im Gleichzug - s. Pfeilrichtung neben den Gleitman-
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der erfindungsgemässen Bremseinrichtung.
Das Trainingsgerät für den Schilanglauf besteht aus zwei Schilanglaufstöcken --1--, die an ihren unteren Enden jeweils durch ein Gelenk --2-- mit jeweils einem Schlitten --3-- in Form einer Gleitmanschette schwenkbar verbunden sind, welcher ein quadratisches Gleit-
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rohr --4-- umschliesst und jeweils durch ein Seil --5--, das über eine Umlenkrolle --19-läuft, mit einer speziell hiefür entwickelten Bremseinrichtung --6 bis 18-- verbunden ist. Die Hauptelemente derselben sind eine drehbare Hohlwelle --7--, auf der die mit der Gleitmanschette in Verbindung stehenden Seile --5-- ab- und aufgespult werden.
Weiters zwei an der Hohlwelle --7-- befestigte, um ihre Achse verdrehbare Bremsschaufeln --8--, einem Mechanismus zur Steuerung der Leistungsaufnahme der Bremseinrichtung, in einem Hydraulikölbehälter für die Flüssigkeitsbremse --9--.
Hydraulikölbehälter-Deckel --6-- mit Lager --18-- für die Hohlwelle --7-- und einer hinsichtlich ihres Schwungmomentes regelbaren Schwungscheibe --10--. Der sichtbare Abschnitt der Hohlwelle (s. Fig. 4) hat die Funktion einer Spule, an der die Seile --5-- ab- und aufgespult werden. Die Befestigung der Seile an der Hohl welle --7-- kann durch die in Fig. 4 eingezeichneten Spulzapfen --11-- erfolgen.
Versucht der Sportler die Schistöcke-l-zu bewegen, so wird das Seil (Fig. l) bzw. werden die Seile (Fig. 2) von dem Schlitten bewegt und an der drehbaren Hohlwelle --7-- abgespult. Dabei dreht sich die Hohlwelle --7-- und somit auch die an ihr befestigten, im Hydraulik- -Ölbad Ölbad --12-- eintauchenden Bremsschaufeln --8--. Diese Rotation der Schaufeln im Ölbad verursacht einen Widerstand, der sich in einer Rotationshemmung der Hohlwelle --7-- und somit einer Bremswirkung am Zugseil --5-- äussert.
Das Schilanglauf-Trainingsgerät kann gemäss den im Schilanglauf angewendeten Stockarbeitstechniken, auf zwei Weisen betrieben werden, nämlich im Doppelstockeinsatz oder Diagonalstockeinsatz.
Beim Doppelstockbetrieb erfolgt die Spulungsrichtung des oberen Spulenabschnittes so, dass beide Zugseile --5-- die Hohlwelle --7-- in dieselbe Richtung drehen (Fig. 2). Wird ein Doppelstockeinsatz ausgeführt, so drehen beide Zugseile --5-- die Hohlwelle --7-- durch das gleichsinnige Drehmoment in dieselbe Richtung. Nach dem hinteren Totpunkt des Doppelstockeinsatzes-d. i. der Zeitpunkt, an dem die Doppelstockbewegung zu Ende und gleichbedeutend ist mit dem Zustand an der Hohlwelle --7--, an dem beide Zugseile --5-- völlig abgespult sind-besitzt die mit der Hohlwelle in fester Verbindung stehende, hinsichtlich ihres Schwungmo-
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drehen und somit beide Zugseile --5-- jeweils verkehrt wieder an ihr aufspult. Der nächste Doppelstockeinsatz kann dann erfolgen.
Die Abstimmung der Leistungsaufnahme der Bremseinrichtung und des Trägheitsmoments der einstellbaren Schwungscheibe --10-- auf den Konditionszustand und die Trainingsziele des Sportlers kann durch ein Verdrehen der Verstellstange --13-- mit der Rändelmutter --17-- und/oder Variieren der Grösse und/oder des Radius der Schwunggewichte --14-- auf der Schwungscheibe --10-- erfolgen.
Bei einer Diagonalbetriebsweise des Trainingsgerätes zum Trainieren der Diagonalarmarbeit wird die auf die Hohlwelle --7-- aufgesteckte Schwungscheibe --10-- abgenommen und die Spulungsrichtung der oberen Spule so verändert, dass jeweils beide Seile das Bestreben haben, die Hohlwelle in gegensätzliche Richtungen zu drehen (Fig. 1). Bringt der Sportler die beiden Schlitten - mittels des Schistockes-l-durch den Armeinsatz nach hinten und spult abwechselnd somit das jeweilige Seil --5-- unter Krafteinsatz ab, so wird das andere abgespulte Seil automatisch wieder aufgespult, und ist wieder für den andern Armeinsatz zum Abspulen bereit.
Ein weiterer ganz besonderer Vorteil ist die schnelle und einfache Steuerung der Leistungsaufnahme der Bremseinrichtung --6 bis 18--. Sie kann manuell gesteuert werden und dem Konditionszustand und dem Trainingsziel des Sportlers entsprechend eingestellt werden. Durch Drehung
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sich die Stange, entsprechend der Drehrichtung, entweder nach oben oder unten. Die Bewegung der Verstellstange --13-- wird dazu benutzt, die Bremsschaufeln --8-- zu verschwenken. Hiezu ist auf der Verstellstange --13-- ein Übertragungselement --15-- angeordnet, mit dem schwenkbar
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Steuerstangen --16-- verbunden sind, die ihrerseits mit den Bremsschaufeln --8-- exzentrisch, gelenkig in Verbindung stehen.
Durch Drehen der Verstellstange --13-- können solcherart die Bremsschaufeln --8-- in annähernde vertikale Position gebracht werden, in welcher sie mit Hydrauliköl während des Betriebes den grössten Widerstand bieten.
Den so erreichten Betriebszustand zeigt Fig. 4. Die Leistungsaufnahme der Bremseinrichtung --6 bis 18-- hat das Maximum erreicht. Wird die Verstellstange --13-- an der Rändelmutter --17-- nach links verdreht, so verdrehen sich die Turbinenschaufeln --8-- in analoger Weise auf umgekehrtem Wege bis zur Horizontalen und setzen dem Hydrauliköl den kleinsten Widerstand entgegen. Durch diesen erreichten Betriebszustand reduziert sich die Leistungsaufnahme der Bremseinrichtung --6 und 18-- auf ein Minimum.
Eine zusätzliche und sehr effiziente Leistungsanpassung der Bremseinrichtung --6 bis 18-- kann durch eine Änderung des Hydrauliköl-Spiegels herbeigeführt werden.
PATENTANSPRÜCHE : l. Trainingsgerät für den Schilanglauf mit in einem Gestell angeordneten, auf zueinander parallelen Holmen längs verschiebbar gelagerten Schlitten, zum Anbringen der unteren Enden von Schistöcken, wobei an den Schlitten Seile befestigt sind, die entgegen der Kraft von, mit ihnen in Wirkverbindung stehenden Bremseinrichtungen bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass als Bremseinrichtung eine Flüssigkeitsbremse (9) mit in einem Medium (12) umlaufenden Bremsschaufeln (8) vorgesehen ist, die auf einer Welle (7) gelagert sind, an der jeweils ein Ende des von einem der beiden Schlitten (3) kommenden Seiles (5) befestigt ist.