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Die Erfindung betrifft eine Deichsel für einen Anhänger von zweiachsigen Zugfahrzeugen, insbesondere Traktoren, mit einer Heckanbauvorrichtung mit Dreipunktaufhängung und hydrau- lischem Hubwerk mit Querbalken, wobei die Deichsel eine Anhängeöse, die am Zugfahrzeug mittels eines Steckbolzens fixierbar ist, und einen Stützfuss aufweist.
Üblicherweise werden Anhänger mit einer starren Deichsel mit Anhängeöse versehen, die an der Heckseite des Traktors in eine Steckbolzenkupplung eingehängt wird. Die Deichsel ist mit einem höhenverstellbaren Stützfuss versehen, auf dem der Anhänger bei Nichtgebrauch abgestellt werden kann. Um den Anhänger an den Traktor anzukuppeln, ist es erforderlich, nach Annäherung an die Anhängeöse der Deichsel manuell vom Boden aus die Verbindung herzustellen, wobei, da gering- fügige Lagekorrekturen des Anhängers zuerst unumgänglich sind, zumindest zwei Personen er- forderlich sind, um den Steckbolzen der Anbauvorrichtung in die Anhängeöse der Deichsel einzu- fädeln. Hiezu sind auch schon diverse Hilfseinrichtungen, wie Seilzüge, längs-, quer-und hohen- verstellbare Deichsel usw. vorgeschlagen worden.
Weist der Anhänger einen Antrieb auf, ist zu- sätzlich noch die Verbindung zur Zapfwelle herzustellen.
Bei bekannten vom Fahrersitz aus möglichen Anhängevorgängen, etwa nach der AT-PS Nr. 366629, ist am Traktor eine eigene Kupplungsvorrichtung vorgesehen, die hydraulisch anhebbar und verriegel- bar ist. Hier wird die Anhängeöse einer üblichen Deichsel von einem Haken unterfahren, und dann die Kupplungsvorrichtung angehoben, bis die hochgehobene Anhängeöse an der Unterseite eines Traktorteiles angepresst ist. Der Haken ist an einem hydraulisch betätigten Schwenkarm an- geordnet, der angehoben bleiben muss und ständig mit dem Gewicht des Anhängers belastet ist.
Diese Ausführung lässt sich nur bei speziell ausgestalteten Traktoren verwenden, die nicht das übliche Hubwerk mit Dreipunktaufhängung besitzen.
Ebenfalls eine spezielle Ausgestaltung zeigt die DE-OS 2345479, in der für die lösbare Ver- bindung eines Einachsschleppers mit einem Einachsanhänger am Einachsschlepper eine hydraulisch höhenverstellbare Stützrolle und eine nach oben offene Gabel, sowie ein vom Fahrersitz aus schwenkbarer Zughaken vorgesehen sind, während am Anhänger ein abschleppbarer Stützfuss und ein von der Gabel erfassbarer Lagerzapfen sowie ein Rastbolzen ausgebildet sind. Erst nach der vom Fahrersitz aus durchführbaren Ankuppelung und Verrastung liegt ein funktionsfähiges, vollwertiges Fahrzeug vor, wobei keine Verwendungsmöglichkeit des blossen Einachsschleppers ähnlich einem gewöhnlichen Traktor gegeben ist.
Es ist weiters bekannt (DE-OS 2125236) einer Zuggabel für Anhänger von Lastkraftwagen eine auf einer Drehscheibe angeordnete, längenveränderliche Zugstange mit Anhängeöse vorzusetzen, so dass beim Ankuppeln des Anhängers an den Lastkraftwagen nicht die Zuggabel bewegt, sondern über die Drehscheibe die Zugstange verdreht und in der Länge eingestellt werden kann, um in die Kupplung des Zugfahrzeuges eingesetzt zu werden. Nach dem Anfahren des Gespannes verriegelt sich selbstständig die Zugstange in der Mittelstellung.
Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, eine Deichsel der eingangs genannten Art so auszubilden, dass sowohl die Abhängung als auch die Anhängung bzw. Wiederanhängung des Anhängers von einem üblichen Traktor mit Heckanbauvorrichtung mit hydraulischem Hubwerk und Dreipunktaufhängung vom Traktorsitz aus erfolgen kann, ohne dass fremde Hilfe vom Boden aus erforderlich wird.
Erfindungsgemäss wird die beschriebene Aufgabe nun dadurch gelöst, dass die Deichsel in an sich bekannter Weise zwei voneinander durch eine im wesentlichen vertikale Bewegung trennbare Teile aufweist, wobei als Eingriffselemente der eine Deichselteil zumindest einen Eingriffszapfen oder-steg und der andere Deichselteil zumindest einen zu dem Eingriffszapfen oder-steg komplementären offenen Aufnahmeteil aufweist, bei deren Eingriff sich eine horizontale Knickachse quer zur Fahrtrichtung bildet, dass der eine Deichselteil darüber hinaus einen vom Fahrersitz aus verschwenkbaren Zughaken und der andere Deichselteil einen mit dem Zughaken zusammenwirkenden Rastbolzen umfasst, und dass der vordere Deichselteil die Anhängeöse und einen am Querbalken des hydraulischen Hubwerkes abstützbaren Auflagefuss, und der hintere Deichselteil den Stützfuss aufweisen.
Mit Hilfe der in zwei Teile trennbaren erfindungsgemässen Deichsel, mit der jeder Anhänger ohne Änderung des Anhängeaufbaus ausgestaltet werden kann, ist es nun möglich, die Deichsel in
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üblicher Weise mit jedem gängigen Traktor zu verbinden. Soll nun der Anhänger abgekuppelt und später wieder angekuppelt werden, da etwa in der Zwischenzeit der Traktor andersweitig eingesetzt wird, ohne dass der Fahrer den Fahrersitz verlässt, und fremde Hilfe benötigt wird, so wird der schwenkbare Zughaken, der einen in Griffweite des Fahrers reichenden Bedienungshebel aufweist, vom Rastbolzen am zweiten Deichselteil gelöst, worauf nur noch das Hubwerk der Dreipunktauf- hängung abgesenkt werden muss. Die Deichsel bewegt sich dabei vorerst so weit nach unten, bis der am hinteren Deichselteil angeordnete Stützfuss am Boden aufliegt.
Anschliessend wird der vordere
Deichselteil allein weiter abgesenkt, wobei die Eingriffselemente an der Trennstelle voneinander gelöst werden. Damit ist der Anhänger abgestellt. Beim Anhängen bzw. Wiederanhängen wird das
Hubwerk, auf dessen Querbalken der vordere Deichselteil aufliegt, abgesenkt, und in abgesenkter
Position der hintere Deichselteil unterfahren. Sobald nun mittels des Hubwerkes der vordere
Deichselteil angehoben wird, greifen die Eingriffselemente ineinander, wobei in weiterer Folge der hintere Deichselteil ebenfalls angehoben wird. Bei Erreichen der oberen Endstellung klinkt der
Zughaken, der bevorzugt rückbeaufschlagt ist, am Rastbolzen ein, womit eine formschlüssige, starre Verbindung zwischen den beiden Deichselteilen erreicht ist.
In der beschriebenen Weise ist ebenso ein rascher Wechsel von Anhängern möglich, wenn an jedem Anhänger ein hinterer Deichselteil vorgesehen ist.
Die erfindungsgemässe Deichsel kann auch eine Antriebswelle enthalten, wenn der Anhänger eine Triebachse oder ein Arbeitsgerät aufweist. In diesem Fall ist vorgesehen, dass die Antriebswelle einerseits im Auflagefuss des vorderen und anderseits im Stützfuss des hinteren Deichselteiles gelagert ist und im Bereich der dazwischen liegenden Deichseltrennstelle eine Kupplung aufweist.
Da in der Eingriffsstellung der beiden Eingriffselemente die Knickachse gegeben ist, und die Antriebswellenkupplung mit ausreichendem radialen Abstand von der Knickachse liegt, sind die Kupplungshälften der Antriebswelle distanziert. Mit dem weiteren Anheben, durch das die Verdrehung des vorderen Deichselteiles um die Knickachse bewirkt wird, nähern sich die Kupplungshälften und greifen schliesslich ineinander. Als Kupplung kann beispielsweise eine Klauenkupplung od. dgl. vorgesehen sein.
Vorzugsweise ist weiters vorgesehen, dass die Eingriffselemente beidseitig der Deichselteile angeordnet sind.
Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Zeichnungen näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein. Die Fig. l zeigt schematisch eine erfindungsgemässe Deichsel in entriegelter Stellung der beiden Deichselteile, Fig. 2 die Deichsel in der starr verriegelten Gebrauchsstellung, in der eine herkömmliche Traktor-Anhängerverbindung erzielt ist, und die Fig. 3 zeigt einen Vertikalschnitt durch die Eingriffselemente.
Der angedeutete zweiachsige Traktor --20-- ist in herkömmlicher Weise mit einer Anhängevorrichtung mit einem Steckbolzen --23-- und einem hydraulischen Hubwerk --7-- mit Dreipunktaufhängung ausgestattet. Der ebenfalls nur angedeutete Anhänger --21-- beliebiger Art ist mit einer Deichsel versehen, die am vorderen Ende eine Anhängeöse --5-- aufweist, durch die der Steckbolzen --23-- eingesetzt wird. Um nun das Abstellen oder Wechseln des Anhängers --21-- vom Fahrersitz --22-- aus vornehmen zu können, ist die Deichsel zweiteilig ausgebildet. Dabei weist der vordere Deichselteil --1-- am vorderen Ende die Anhängeöse --5-- und am hinteren Ende als Eingriffselement zumindest einen hochstehenden Zapfen oder Steg --3-- mit abgerundeter Oberseite auf.
Der vordere Deichselteil --1-- ist mit einem Auflagefuss --6-- versehen, der zur Auflage auf dem Querbalken --8-- des Hubwerkes --7-- mit Dreipunktaufhängung bestimmt ist. Weiters ist
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nach hinten ragender Zughaken --9-- erstreckt, der über den Hebel --17-- verschwenkt werden kann. Gegen den Zughaken --9-- drückt dabei eine Feder --18--. Der hintere mit dem dargestellten Einachsanhänger --21-- starr verbundene Deichselteil --2-- ist mit einem Stützfuss --11-- versehen und weist als Eingriffselement mindestens einen nach unten offenen Aufnahmeteil --4-auf, der zum Zapfen oder Steg --3-- gegengleich ausgebildet ist.
Nach vorne offen ist am hinteren Deichselteil --2-- eine Aufnahme --24-- für den Zughaken --9-- ausgebildet. die von einem horizontalen Quersteg oder Rastbolzen --10-- durchsetzt wird. Bei dem dargestellten Einachsen-
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anhänger --21-- ist eine Antriebswelle --13-- vorgesehen, die eine trennbare Kupplung --14-- im Bereich unterhalb des Zughakens --9-- aufweist, wobei die beiden Teile der Antriebswelle - -13-- im Auflagefuss --6-- und im Stützfuss --11-- gelagert sind. Die Antriebswelle --13-- ist im vorderen Bereich in üblicher Weise zum Anschluss an die Zapfwelle --15-- des Traktors --20-- ausgebildet.
Auf Grund dieser kontruktiven Ausbildung ist die Deichsel völlig in ihre beiden Teile --1, 2--trennbar, so dass das Abhängen oder Anhängen des Anhängers --21-- vom Fahrersitz - aus in einfachster Weise erfolgen kann.
Aus der in Fig. 2 gezeigten Anhängerstellung wird über den Hebel --17-- der Zughaken --9-- aus der Übergriffstellung über den Rastbolzen --10-- entriegelt, wobei er die Feder-18- komprimiert. Anschliessend wird das den vorderen Deichselteil unterstützende Hubwerk --7-- ab- gesetzt, wobei die Deichsel vorerst um die horizontale Knickachse --12--, die durch die Eingriffs- elemente verläuft, abknickt, Der Stützfuss --11-- wird schliesslich auf dem Boden aufsetzen, wo- durch sich beim weiteren Absenken des Hubwerkes --7-- der Zapfen oder Steg --3-- aus dem Auf- nahmeteil --4-- löst. Somit ist der Anhänger --21-- abgehängt (Fig.
l). Bei der Knickung der
Deichsel löst sich auch die Kupplung --14-- der Antriebswelle --13--, so dass die weitere Ab- senkung des vorderen Deichselteiles --1-- nicht behindert wird.
Das Anhängen des Anhängers --21-- erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge. Der Traktor - wird in die in Fig. l gezeigte Position herangefahren. Der mit der Anhängeöse --5-- fixierte und auf dem Querbalken --8-- des Hubwerkes aufliegende vordere Deichselteil --1-- wird angehoben, wobei der Zapfen oder Steg --3-- in den Aufnahmeteil --4-- eingreift. Geringe Ungenauigkeiten werden durch Führungsteile im Bereich der Eingriffselemente selbsttätig korrigiert.
Mit Berührung der Eingriffselemente wird die Knickachse --12-- aktiv und der vordere Deichsel- teil --1-- verdreht sich um diese, wobei der hintere Deichselteil --2-- angehoben wird. Durch die Schrägfläche --19-- des Zughakens --9--, die beim Annähern des Traktors am Rastbolzen - aufläuft, wird der Zughaken --9-- unter Kompression der Feder --18-- angehoben, so dass er mit Erreichen der Endstellung auf den Rastbolzen --10-- übergreift (Fig. 2) und unter Ausbildung einer starren Deichsel verrastet. Während der kombinierten Dreh-Hebebewegung des vorderen Deichselteiles --1-- greifen auch die beiden Kupplungshälften der Kupplung --14-- ineinander, womit gleichzeitig die Antriebsverbindung hergestellt wird.
Unterhalb des Aufnahmeteiles --4-ist noch eine vorspringende Nase --25-- am hinteren Deichselteil --2-- ausgebildet, auf der in der verrasteten Eingriffsstellung des Zughakens --9-- der vordere Deichselteil --1-- aufliegt, so dass das Hubwerk --7-- auch entlastet werden kann.
Das Eingriffselement --3-- ist im Ausführungsbeispiel mit einem dachartigen Aufsatz-3'versehen, der zwischen die Eingriffselemente --4-- ragt und die seitliche Ausrichtung der Deichselteile --1, 2-- bewirkt.
Die erfindungsgemässe Deichsel lässt sich sowohl an Einachs- als auch an Zweiachsanhängern an Stelle der herkömmlichen Deichsel vorsehen, und erlaubt eine sehr einfache, rasche Verbindung und Trennung des Anhängers vom Fahrersitz --22-- eines üblichen zweiachsigen Traktors --20-- od. dgl. mit hinterer Dreipunktaufhängung, bei dem keinerlei Veränderung notwendig ist.
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