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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines räumlich geformten, mehrlagigen, beschuss- und/oder splitterhemmenden, textilen Schutzelementes, insbesondere als Einlage zwischen einer äusseren und einer inneren Schale eines Helms, wobei zumindest ein Grossteil der Lagen aus wenigstens zwei miteinander verbundenen, im wesentlichen nebeneinanderliegenden textilen Segmen- ten besteht, wobei die textilen Segmente jeweils einer solchen Lage miteinander zu einer räumlichen
Form verbunden, beispielsweise vernäht, werden, die im wesentlichen der endgültigen Form des
Schutzelementes entspricht.
Insbesondere zum Schutz des menschlichen Körpers oder Teilen davon haben sich mehrlagige, textile Schutzelemente aus nicht miteinander verharzten oder verklebten Lagen, als eigentliche schuss- und/oder splitterhemmende Teile, bewährt, vor allem weil sie etwa gegenüber Panzerungen aus Stahl oder Keramik bei gleicher Schutzwirkung wesentlich leichter sind. Bei Helmen werden diese textilen Schutzelemente beispielsweise zwischen einer äusseren und einer inneren Schale aus
Kunststoff angeordnet.
Für die ballistische Widerstandsfähigkeit des Schutzelementes ist neben der Gewebekonstruk- tion vor allem eine hohe (Einzelfilament-) Festigkeit des verwendeten textilen Materials nötig.
Ein weiterer wichtiger Punkt in dieser Hinsicht ist die Verknüpfung der Lagen miteinander. Im allgemeinen werden die ebenen Lagen in irgendeiner Form vernäht, beispielsweise durch Stepp- nähte. Mit einer Vernähung wird das Lagenpaket im gesamten dünner und steifer. Hinzu kommt, dass die Nähfäden selbst an der Energieaufnahme (kinetische Energie des Geschosses oder der Splitter) teilnehmen, indem sie in der Nähe des Auftreffpunktes des Geschosses einreissen. Ausserdem beeinflusst eine Vernähung auch die Reibung zwischen den Lagen und damit die Energieübertragung innerhalb des Schutzelementes sowie den Energieverbrauch beim Beschleunigen des Paketes in Richtung der Geschosseinwirkung positiv.
Diese positiven Auswirkungen des Vernähens überwiegen in der Praxis bei weitem den Nachteil, der darin liegt, dass durch das Vernähen die Festigkeit der Fäden in der textilen Lage abfällt.
Derartige im ebenen Zustand miteinander vernähte Lagen eignen sich allenfalls für Schutzwesten od. ähnl., bei denen nur eine einfache räumliche Formung der Schutzelemente nötig ist.
Für die Herstellung von stärker räumlich gekrümmten Schutzelementen, beispielsweise von Einlagen für Helme, eignen sich im ebenen Zustand miteinander vernähte textile Lagen aus folgenden Gründen nicht :
Zunächst bilden mehrere, beispielsweise zwanzig, eben miteinander vernähte Lagen ein ziemlich steifes Paket, das sich nur unter Faltenbildung einiger Lagen krümmen lässt. Diese in vielerlei Hinsicht nachteilige, nicht geregelte Faltenbildung lässt sich zwar durch den Aufbau des Schutzelementes aus einzelnen verbundenen Segmenten verringern, jedoch nur in einem unzureichenden Mass.
Ausserdem werden derartige Segmente, um keinen Durchschusskanal zwischen den Segmenten zu bieten, günstigerweise miteinander überlappt und dann vernäht, wobei diese Nähe dann bei bereits vorher versteppten Lagen wegen der Überlappung der Segmente durch eine doppelte Anzahl von Lagen, beispielsweise vierzig, geführt werden muss. Weiters entsteht an der Überlappung der zwei jeweils bereits versteppten Lagenpakete eine unerwünschte Verdickung des Schutzelementes.
Allgemein wirkt es sich beim üblichen mäanderförmigen oder kreuzweisen Versteppen von ebenen textilen Lagen und folgendem Zuschnitt nachteilig aus, dass eine Reihe von Steppfäden an den Lagenrändern frei endet, wodurch ein Aufgehen der Naht möglich ist.
Aus der FR-PS Nr. 2. 541. 443 ist es bekannt, im wesentlichen nebeneinanderliegende textile Segmente zunächst in räumlich geformten Lagen zu vernähen, die im wesentlichen der endgültigen Form des Schutzelementes entsprechen.
Der Aufbau der einzelnen Lagen aus nebeneinanderliegenden, zugeschnittenen Segmenten hat den Vorteil, dass auch räumlich stark gekrümmte Schutzelemente, wie Helmeinlagen, herstellbar sind. Durch den Segmentaufbau ergeben sich allerdings an den Verbindungsstellen der Segmente einer Lage ballistische Schwachstellen.
Um Auswirkungen derartiger Schwachstellen gering zu halten, hat man die Verbindungsstellen der die Lagen bildenden, nebeneinanderliegenden Segmente bei den einzelnen übereinanderliegenden Lagen versetzt angeordnet, um so die Ausbildung eines Durchschusskanals zu vermeiden. Die Verbindung der einzelnen übereinanderliegenden Lagen erfolgt gemäss der genannten FR-PS
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Nr. 2. 541. 443 durch Durckformen. Bei einer derartigen Verbindung besteht die Gefahr des gegenseiti- gen Verrutschens der einzelnen Lagen beim Einbau des Schutzelementes in den Helm.
Weiters trägt eine solche Druckform-Verbindung kaum zur Erhöhung ballistischer Widerstandsfähigkeit der einzel- nen Lagen, d. h. der Verbindungsstellen der nebeneinanderliegenden Segmente einer Lage, bei, so dass die durch diese Verbindungsstellen gebildeten ballistischen Schwachstellen der einzelnen
Lagen auch nach dem Verbinden der Lagen bestehen bleiben, wenn auch-wie bereits erwähnt - durch Versetzung dieser Verbindungsstellen die Ausbildung eines geraden Durchschusskanals gehemmt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung anzugeben, das eine einfache Herstellung eines nahezu beliebig räumlich geformten, mehrlagigen Schutzele- mentes mit verbesserter ballistischer Widerstandsfähigkeit und geringem Gewicht erlaubt.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines insbesondere nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten, räumlich geformten, ballistisch widerstandsfähi- gen und leichten Schutzelementes.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass die bereits räumlich geformten Lagen vorzugsweise durch eine oder mehrere Steppnähte miteinander vernäht werden, wobei die bereits räumlich geformten Lagen zumindest in ihren nahe dem Umfang des Schutzelementes liegenden Rand- bereichen miteinander vernäht werden, und dass ein Teil der Nähte bzw. Naht zur Vernähung der bereits räumlich geformten Lagen wenigstens entlang einem Teil mindestens einer Verbindungslinie von Segmenten einer Lage vorzugsweise in einem Abstand von dieser Linie geführt wird.
Die Vorteile der Vernähung der bereits räumlich geformten Lagen sind einerseits in der Ein- fachheit und Kostengünstigkeit der Verbindung zu sehen. Anderseits erhöhen diese Nähte auch die ballistische Widerstandsfähigkeit des Schutzelementes, indem sie bei Beschuss an der Energieauf- nahme teilnehmen und die Reibung zwischen den Lagen im Hinblick auf die Energieübertragung im Schutzelement positiv beeinflussen. Durch die Anbringung von geeignet geführten Nähten, die einzelne Lagen zusammenhalten, können bei gleicher ballistischer Widerstandsfähigkeit gegenüber anders verbundenen Lagen weniger textile Lagen verwendet werden, wodurch einerseits Gewicht und Platz und anderseits Kosten gespart werden, was bei den sehr teuren textilen Materialien einen entscheidenden Vorteil darstellt.
Die Erfindung besteht jedoch nicht nur in der Vernähung der bereits räumlich geformten
Lagen an sich, sondern auch in der speziellen Nahtführung.
Zur Verbesserung der ballistischen Eigenschaften beim Auftreffen von Geschossen oder Splittern dient vor allem die Nahtführung entlang einer Verbindungslinie von Segmenten einer Lage, wie sie im Anspruch 1 gekennzeichnet ist. Die so geführten Nähte erhöhen die Festigkeit des Schutzgewebes und verhindern etwa beim Einbau des Schutzelementes in einen Helm ein gegenseitiges Verrutschen der Lagen. Der wesentliche Vorteil einer solchen Nahtführung besteht neben den oben erläuterten Vorteilen einer Vernähung der Lagen an sich aber darin, dass diese Nähte bei Beschuss des Schutzelementes Energie aufnehmen können, allenfalls durchreissen, wodurch die Verbindung der Segmente der Lage entlastet wird und nicht aufgeht. Es wird also die Schwachstelle der Nahtverbindung der nebeneinanderliegenden Segmente der Lagen aufgehoben.
Die ebenfalls erfindungsgemässe Nahtführung nahe dem Umfang des Schutzelementes verhindert ein Aufbiegen und Umklappen einzelner Lagen am Rand und hemmt auch ein Eindringen von Schmutz zwischen die Lagen, was die ballistische Widerstandsfähigkeit herabsetzen würde.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, wenn ein Teil der Nähte bzw. Naht zur Vernähung der bereits räumlich geformten Lagen im wesentlichen vom Umfang des Schutzelementes aus in einem Abstand entlang einem Teil mindestens einer Verbindungslinie von Segmenten einer Lage und hierauf durchgehend vorzugsweise entlang einer andern Verbindungslinie von Segmenten einer Lage wieder im wesentlichen zum Umfang des Schutzelementes geführt wird, weil dann eine am Umfang geführte Naht nicht unterbrochen, sondern nur umgelenkt werden muss. Es ist somit möglich, die gesamte Vernähung der Lagen mit einer einzigen Naht durchzuführen.
Vorteilhaft ist es, wenn die Lagen aus Fäden bzw. Fasern hoher (Einzelfilament-) Festigkeit, beispielsweise aus Aramid oder aus Polyamid 6, 6, bestehen. Unter textilen Lagen bzw. Segmen-
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ten werden alle flächigen, aus textilen Fäden oder Fasern bestehenden Gebilde, wie beispielsweise
Geflechte, Gewirke, Kettengewirke, Gestricke, Vliese od. ähnl., verstanden. Je nach Gestalt des
Schutzelementes wird die Anzahl und der Zuschnitt der textilen Segmente gewählt, die in Verbin- dung etwa durch Vernähen, Verkleben oder Vernieten, eine Lage bilden. Die Vernähung der einzel- nen Lagen kann prinzipiell durch punkt- oder linienförmige Nähte, beispielsweise durch Stepp- nähte, erfolgen.
Eine besonders günstige Verbindung der textilen Lagen, bei der ein Aufbiegen oder Umklappen einzelner Lagen am Rand verhindert wird, kann gemäss einem bevorzugten Merkmal der Erfindung dadurch erreicht werden, dass die Vernähung der Lagen durch eine zumindest am Umfang des Schutz- elementes durchgehend verlaufende Steppnaht erfolgt. Besonders gut geschützte Ränder der Lagen weist ein Schutzelement auf, das durch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemä- ssen Verfahrens hergestellt ist, bei dem entlang dem Umfang des Schutzelementes mindestens ein
Gewebeband um den Rand des Schutzelementes herum umgeschlagen und anschliessend auf beiden
Seiten des Schutzelementes vorzugsweise durch eine durchgehende Steppnaht vernäht wird.
Die Erfindung bezieht sich auf ein insbesondere nach dem erfindungsgemässen Verfahren herge- stelltes Schutzelement, insbesondere als Einlage zwischen einer äusseren und einer inneren Schale eines Helms, bestehend aus mehreren, im wesentlichen halbkugelförmig geformten, miteinander ver- nähten Lagen, wobei ein Grossteil der Lagen jeweils drei miteinander verbundene, im wesentlichen nebeneinanderliegende textile Segmente aufweist.
Ein Merkmal der Erfindung besteht bei einem solchen Schutzelement darin, dass in jedem bzw. durch jedes Segment mindestens eine wenigstens zwei Lagen vernähende Naht, vorzugsweise Stepp- naht, verläuft. Dadurch wird die mechanische, insbesondere ballistische Widerstandsfähigkeit des
Schutzelementes erhöht, weil jedes Segment einerseits mit mindestens einem Segment derselben Lage verbunden und anderseits mit mindestens einem Segment einer andern Lage vernäht ist.
Besteht zumindest ein Grossteil der Lagen jeweils aus einem vorderen, im wesentlichen halbkugelkalottenförmigen Segment, einem mittleren, im wesentlichen halbkugelzonenförmigen Segment und einem hinteren, im wesentlichen halbkugelkalottenförmigen Segment, die in einer Lage miteinander verbunden sind, so ist gemäss einem Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass sich mindestens eine Naht, vorzugsweise eine durchgehende Steppnaht, im wesentlichen vom Umfang des Schutzelementes aus beispielsweise lanzettenförmig zumindest in das mittlere Segment wenigstens einer Lage erstreckt. Eine so geführte Naht wirkt bei Beschuss als zusätzlicher Energieaufnehmer und sichert vor allem die kritischen Verbindungsstellen zwischen Mittelsegment und Vorder- bzw. Hintersegment.
Insbesondere bei einer Vielzahl von Lagen, beispielsweise ab zehn Lagen, kann es zum selben Zweck und zum besseren Sichern der Lage gegen Verrutschen von Vorteil sein, wenn in alle drei Segmente wenigstens einer Lage sich im wesentlichen vom Umfang des Schutzelementes aus jeweils mindestens eine Naht, vorzugsweise durchgehende Steppnaht, beispielsweise lanzettenförmig erstreckt, wie dies ein weiteres bevorzugtes Merkmal der Erfindung vorsieht.
Weiters bezieht sich die Erfindung auf ein Schutzelement, insbesondere als Einlage zwischen einer äusseren und einer inneren Schale eines Helms, bestehend aus mehreren, im wesentlichen halbkugelförmigen, miteinander verbundenen Lagen, wobei zumindest ein Grossteil der Lagen jeweils ein vorderes, im wesentlichen halbkugelkalottenförmiges Segment, ein mittleres, im wesentlichen halbkugelzonenförmiges Segment, und ein hinteres, im wesentlichen halbkugelkalottenförmiges Segment aufweist, die in einer Lage miteinander verbunden sind.
Zum faltenfreien Aufbau der Lagen ist es beim genannten Schutzelement gemäss einem Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass das vordere und das hintere Segment wenigstens einer Lage zumindest einen von der mit dem mittleren Segment verbundenen Seite ausgehenden Einschnitt aufweisen und dass das mittlere Segment keinen Einschnitt aufweist, wobei es nach einem weiteren bevorzugten Merkmal der Erfindung vorteilhaft ist, wenn zusätzlich das hintere Segment wenigstens einer Lage zumindest einen vom Umfang des Schutzelementes ausgehenden Einschnitt aufweist.
Derartige Einschnitte ermöglichen auf einfache Weise eine Formung der Lagen insbesondere für eine Einlage zwischen einer äusseren und einer inneren Schale eines Helms, wobei dort die vorderen Segmente vom oberen Mittelbereich der mittleren Segmente ziemlich gleichmässig zum Rand des Schutzelementes führen, während die hinteren Segmente vom oberen Mittelbereich der mittleren Segmente zu-
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nächst weniger und dann in einem leichten Knick steiler zum Rand des Schutzelementes abfallen.
An den Einschnitten können die durch den Einschnitt geteilten Segmentestellen im räumlich geformten Zustand der Lage überlappen oder aneinander bündig anstossen. Jedenfalls bildet eine solche zur Formgebung der Lage vorteilhafte Stelle bei Beschuss eine Schwachstelle. Um diesen Nach- teil aufzuheben, ist es gemäss einem bevorzugten Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die Ein- schnitte der Segmente zumindest bei zwei aufeinanderfolgenden, im wesentlichen gleich geformten
Lagen an verschiedenen Stellen angeordnet sind. Damit kann ein durch eine Folge von Schwachstellen in übereinanderliegenden Lagen gebildeter Durchschusskanal durch das Schutzelement vermieden werden.
Zum selben Zweck, weil auch die Verbindungslinien der Segmente an sich ballistische
Schwachstellen sind, besteht ein weiteres bevorzugtes Merkmal der Erfindung darin, dass die Ver- bindungslinien der Segmente zumindest zweier aufeinanderfolgender, im wesentlichen gleich geform- ter Lagen, wie an sich bekannt, gegeneinander versetzt angeordnet sind.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen durch Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Oberansicht, Fig. 3 eine Vorderansicht,
Fig. 4 eine Hinteransicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Schutzelementes als Ein- lage für Helme und Fig. 5 einen schematischen, mittleren Längsschnitt durch einen Helm mit einem andern Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Schutzelementes als Einlage zwischen einer äusseren und einer inneren Schale des Helms.
Das in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Schutzelement besteht aus sechs übereinanderliegenden
Lagen-l-aus Aramidgewebe, wobei jede Lage aus drei miteinander verbundenen textilen Segmen- ten aufgebaut ist, u. zw. aus einem vorderen, im wesentlichen halbkugelkalottenförmigen Seg- ment --2a--, aus eine mittleren, im wesentlichen halbkugelzonenförmigen Segment --2b-- und aus einem hinteren, im wesentlichen halbkugelkalottenförmigen Segment --2c--, wobei das vordere - -2a-- und das hintere --2c-- Segment im folgenden noch näher erläuterte Einschnitte --7a und
7a'und 7b und 7b'-- aufweisen. Die textilen Segmente --2a, 2b und 2c-- einer Lage --1-- sind miteinander jeweils in schmalen, überlappenden Bereichen vernäht, wobei diese Nähte in den Fig.
l bis 4 nicht dargestellt sind, sondern lediglich der Verlauf der durch die nach aussen weisenden
Segmentränder der äussersten Lage gebildeten Verbindungslinien --3-- der textilen Segmente --2a,
2b und 2c--. Der Verlauf dieser Verbindungslinien, also die Segmenteinteilung in der nächsten darunterliegenden Lage, ist mit strichpunktierten Linien dargestellt.
Die sechs Lagen --1--, von denen nur die äusserste (ausgezogene Linien) bzw. teilweise die nächste darunterliegende (strichpunktierte Linien) dargestellt ist, sind mit einer durchgehenden Steppnaht --4-- miteinander vernäht.
Diese Steppnaht --4-- vernäht die bereits räumlich geformten Lagen-l-einerseits in ihren Randbereichen, indem sie einmal am Umfang des Schutzelementes und einmal einige Zentimeter darüber durchgehend durch alle Segmente --2a, 2b und 2c-- verläuft, wobei ein um den gesamten Rand des Schutzelementes herumgeschlagenes Gewebeband --5-- durch den am Umfang des Schutzelementes verlaufenden Teil der Naht --4-- mitvernäht ist. Durch das Gewebeband --5-- werden die Ränder der Lagen-l-geschützt und ein Eindringen von festen oder flüssigen Stoffen zwischen den Lagen-l-verhindert. Dies ist deshalb wichtig, da ein Eindringen von beispielsweise Wasser zwischen die Lagen die ballistische Widerstandsfähigkeit des Schutzelementes entscheidend herabsetzt.
Anderseits verläuft die Steppnaht --4-- im mittleren Segment --2b-- entlang der Verbindungslinie --3-- zwischen vorderem --2a-- und mittlerem --2b-- Segment von einem Bereich nahe dem Umfang des Schutzelementes aus nach oben und durchgehend entlang der Verbindungslinie --3-zwischen mittlerem --2b-- und hinterem --2c-- Segment wieder zum Umfang des Schutzelementes zurück und bildet dabei auf jeder Seite des Schutzelementes einen lanzettenförmigen Nahtab- schnitt --6--. Durch eine derartige Nahtführung wird ein unerwünschtes, gegenseitiges Verrutschen der Lagen-l-verhindert.
Ausserdem werden beim Auftreffen von Geschossen und/oder Splittern die Nahtverbindungen an den Verbindungslinien --3-- zwischen den Segmenten --2a und 2b bzw. 2b und 2c-- entlastet, indem die Steppnaht --4-- Energie aufnimmt bzw. die Reibung zwischen Lagen und damit die Energieübertragung innerhalb des Schutzelementes positiv beeinflusst.
Derartige beispielsweise lanzettenförmige Nahterstreckungen vom Randbereich des Schutzelementes
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aus können natürlich auch in den vorderen --2a-- und hinteren --2c-- Segmenten vorgesehen sein, insbesondere bei mehr als zehnlagigen Schutzelementen.
Wie bereits erwähnt, werden die Lagen-l-bereits vor dem Versteppen durch die Naht --4-- räumlich gemäss der Endform des Schutzelementes geformt, indem geeignet zugeschnitte- ne, textile Segmente --2a, 2b und 2c-- jeweils zu einer Lage-l-verbunden werden. Um dabei eine ungewollte Faltenbildung zu vermeiden, weisen die vorderen --2a-- und hinteren --2c- Seg- mente jeder Lage --1-- Einschnitte --7a, 7a', 7b und 7b'-- auf. Im vorderen Segment --2a-- der äussersten und der darunterliegenden Lage-l-gehen je zwei Einschnitte --7a bzw. 7a 1 -- von der mit dem mittleren Segment --2b-- verbundenen Seite aus.
Im hinteren Segment --2-- gehen die Einschnitte --7b und 7b'-- einerseits vom Umfang des Schutzelementes, anderseits von der mit dem mittleren Segment --2b-- verbundenen Seite aus, wobei in der äussersten Lage nur ein
Einschnitt -7b-- von oben vorgesehen ist, während in der darunterliegenden Lage zwei Einschnitte --7b--- angeordnet sind. Derartige Einschnitte erlauben eine faltenfreie Formgebung für ein Schutzelement des Helms, wobei das vordere Segment --2a-- in einer Seitenansicht (Fig. l) ziemlich gleichmässig von oben zum Umfang abfällt, während das hintere Segment --2c-- in dieser Seiten- ansicht einen Knick bildet, von dem es nahezu lotrecht zum Umfang abfällt.
Um keinen durch übereinanderliegende Schwachstellen der einzelnen Lagen-l-gebildeten Durchschusskanal für auftreffende Geschosse oder Splitter aufzuweisen, sind sowohl die Einschnit- te --7a, 7b-- gegenüber den Einschnitten --7a', 7b'-- der darunterliegenden Lage --1--, als auch die Verbindungslinien --3-- der Segmente gegenüber den darunterliegenden Verbindungslinien --3'-- versetzt angeordnet. Diese Versetzung der Einschnitte und Verbindungslinien setzt sich durch alle sechs Lagen hindurch fort, d. h. zumindest je zwei aufeinanderfolgende Lagen weisen immer gegeneinander versetzte Einschnitte und Verbindungslinien der textilen Segmente auf.
Die Fig. 5 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch einen Helm, der im wesentlichen aus einer äusseren Kunststoffschale --9-- aus hartem Kunststoff, z. B. Polycarbonat, einem erfindungsgemässen Schutzelement mit vier vernähten Lagen-l-aus Aramidgewebe und aus einer inneren Kunststoffschale --10-- ebenfalls aus hartem Kunststoff, z. B. Polycarbonat, besteht, wobei die einzelnen Lagen-l-des Schutzelementes aus darstellungstechnischen Gründen nicht getrennt dargestellt sind. Zwischen dem Schutzelement und der inneren Kunststoffschale --3-- ist zusätzlich eine Einlage --11-- aus elastisch kompressiblem Material, z.. B... PU-Schaumstoff, angeordnet. In nicht dargestellter Weise kann das Schutzelement aus den Lagen-l-fest mit der inneren Schale verbunden, z. B. vernietet, sein.
Am peripheren Rand ist die äussere Kunststoffschale --9-- mit der inneren Kunststoffschale - mit Hilfe einer z. B. federelastischen Profilrandleiste --12-- verbunden. Die Profilrandleiste --12-- kann auch an eine der Kunststoffschalen, zweckmässig an der inneren Kunststoffschale --10--, einstückig angeformt sein.
Beim Auftreffen von Splittern und/oder Geschossen wirkt die äussere Kunststoffschale --9-in dòppelter Weise. Einmal wird die kinetische Energie des auftreffenden Geschosses vermindert (teilweise in Wärme und Deformationsenergie umgewandelt). Zum andern wird eine Vielzahl von Geschoss- und/oder Splitterarten selbst an der äusseren Kunststoffschale --9-- deformiert und im Querschnitt verbreitert. Diese deformierten und verbreiterten Geschosse und/oder Splitter können vom darunterliegenden Schutzelement besser aufgehalten werden als undeformierte, mit gleicher Energie direkt auf das Schutzelement auftreffende Geschosse und/oder Splitter.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt.
Beispielsweise sind an Stelle der Steppnaht --4-- andere Näharten, wie Kettennähte usw., möglich.
Auch punktweise Vernähungen oder nur abschnittweise geführte Nähte können angewendet werden. Weiters braucht die Nahtführung nicht so zu sein, wie sie in den Fig. 1 bis 4 dargestellt ist. Es ist beispielsweise durchaus denkbar, in allen Segmenten untereinander zusammenhängende oder unabhängige Nähte entlang den Verbindungslinien zum Nachbarsegment und/oder entlang dem Umfang des Schutzelementes zu führen.
Die Anzahl der Segmente einer Lage ist nicht auf drei beschränkt. Sie kann je nach Form des Schutzelementes variiert werden, wobei auch einige kleinere, einsegmentige Zusatzlagen in besonders beschussgefährdeten Bereichen vorgesehen sein können, ohne den Schutzumfang der
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Ansprüche zu verlassen. Die Segmente einer mehrsegmentigen Lage können anstatt vernäht z. B. auch verklebt oder vernietet werden.
Bei der Herstellung des Schutzelementes müssen nicht alle räumlich geformten Lagen auf ein- mal miteinander vernäht werden. Eine gruppenweise Vernähung von jeweils einer bestimmten Teil- zahl von Lagen ist auch möglich. Die Zahl und Form der Einschnitte in den Segmenten kann gemäss dem Zuschnitt der Segmente und der gewünschten Endform gewählt werden. Insbesondere bei den
Segmenten der äussersten Lagen können an Stelle der Einschnitte auch kontrolliert angelegte, z. B. vernähte, Falten vorgesehen sein, um eine bestimmte Form der Lage zu erzielen, wobei durch die
Falten ein Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit zwischen die Lagen vermieden wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines räumlich geformten, mehrlagigen, beschuss- und/oder split- terhemmenden, textilen Schutzelementes, insbesondere als Einlage zwischen einer äusseren und einer inneren Schale eines Helms, wobei zumindest ein Grossteil der Lagen aus wenigstens zwei miteinan- der verbundenen, im wesentlichen nebeneinanderliegenden textilen Segmenten besteht, wobei die textilen Segmente jeweils einer solchen Lage miteinander zu einer räumlichen Form verbunden, bei- spielsweise vernäht werden, die im wesentlichen der endgültigen Form des Schutzelementes ent- spricht, dadurch gekennzeichnet, dass die bereits räumlich geformten Lagen (1) vorzugsweise durch eine oder mehrere Steppnähte (4) miteinander vernäht werden,
wobei die bereits räumlich geformten Lagen zumindest in ihren nahe dem Umfang des Schutzelementes liegenden Randbereichen miteinander vernäht werden, und dass ein Teil der Nähte bzw. Naht (4) zur Vernähung der bereits räumlich geformten Lagen (1) wenigstens entlang einem Teil mindestens einer Verbindungslinie (3,
3') von Segmenten (2a, 2b, 2c) einer Lage (1) vorzugsweise in einem Abstand von dieser Linie (3, 3') geführt wird.