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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der chemischen Substanz 1- (7-Theo- phyllinyl) - 3-propansulfonat von Vincamin, d. i. 14, 15-Dihydro-14ss-hydroxy- (3a, 16a)-eburnamonin- - 14-methylcarboxylat, kurz Vincamin-Teprosilat genannt, durch Umsetzung von Vincamin mit
Teprosilsäure in einem Alkohol, wie Methanol.
Vincamin-Teprosilat ist ein pharmazeutischer Wirkstoff. Er besitzt gefässerweiternde Wirkung, hauptsächlich im Bereich der zerebralen Gefässe. Diese Substanz ist bekannt und wird in der
Humanmedizin als pharmazeutischer Wirkstoff zur Verbesserung der Blutzirkulation und Verbesserung der Sauerstoffversorgung des Gehirns verwendet.
Die Substanz Vincamin-Teprosilat hat folgende Formel
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In der BE-PS Nr. 882202 wird diese Substanz und ihre Herstellung erstmals beschrieben.
Obwohl in der BE-PS im Zusammenhang mit der Herstellung neben Wasser als Lösungsmittel auch organische Lösungsmittel ganz allgemein erwähnt sind, wird gemäss dem einzigen Beispiel Wasser als Lösungsmittel für die Salzbildung zwischen Teprosilsäure und Vincamin verwendet. Die beiden Komponenten Teprosilsäure und Vincamin werden in Wasser gerührt und erwärmt, bis die Lösung klar ist, also bis die Salzbildung vollständig ist. Das gebildete Vincamin-Teprosilat muss nun durch Einengen der wässerigen Lösung unter Vakuum und Aufnehmen des Rückstandes in Aceton aufgearbeitet werden. Man trennt das ausgefallene Salz aus der Acetonlösung durch Filtration oder Zentrifugieren ab und kristallisiert zur Reinigung aus Alkohol um.
Aus der DE-OS 2234329 ist es bekannt, zur Herstellung von Vincamin-Teprosilat Vincamin und Teprosilsäure in einem organischen Lösungsmittel - genannt ist Methanol - zu lösen und die erhaltene Lösung zum Zwecke der Kristallisation einzuengen.
Gemäss dem einzigen Ausführungsbeispiel dieser DE-OS benötigt man zur Herstellung von
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2 l Diisopropyläther vor. Dieses Gemisch kann nicht mehr verwendet werden, da es durch Destillation nicht mehr aufzutrennen ist (Siedepunkt Methanol 65 C, Siedepunkt Diisopropyläther 68 C).
Das in der DE-OS 2234329 geoffenbarte Verfahren ist technisch unbrauchbar. Man bedenke nur : für die Herstellung von 40 kg Substanz müsste man 1, 2 t Äther einsetzen, was mit einer grossen Explosionsgefahr verbunden ist. Da er destillativ nicht mehr zurückgewonnen werden kann, muss er entsprechend gemeinsam mit fast 1, 5 t Methanol entsorgt werden. Das so hergestellte
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ist.
Demgegenüber schlägt die Erfindung vor, die beiden Komponenten Vincamin und Teprosilsäure in einer kleinen Menge Methanol, Äthanol oder n-Propanol zu suspendieren und zur Reaktion zu bringen. Die Alkoholmenge ist nicht auf die Löslichkeit der Reaktionspartner, sondern auf die Löslichkeit des entstehenden Salzes berechnet. Daher befindet sich am Anfang der Reaktion der Grossteil des Vincamins und der Teprosilsäure ungelöst suspendiert im Lösungsmittel. Mit der Erhöhung der Temperatur des Lösungsmittels und fortschreitender Reaktion wandeln sich die Reaktionspartner in das lösliche Salz um. Die festen Komponenten verschwinden aus der Lösung und die Lösung wird klar. Durch Abkühlen kristallisiert die gewünschte Substanz aus.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von Vincamin-Teprosilat durch Umsetzung von Vincamin mit Teprosilsäure in einem Alkohol, wie Methanol, ist demnach dadurch gekennzeichnet, dass man Vincamin und Teprosilsäure in Methanol, Äthanol oder n-Propanol in einer für
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die vollständige Lösung des herzustellenden Salzes bei Reaktionstemperatur erforderlichen Menge suspendiert und diese Suspension am Rückfluss bis zum Erhalt einer klaren Lösung erhitzt, worauf man das gebildete Salz durch Kühlen auskristallisieren lässt.
Beim erfindungsgemässen Verfahren ergeben sich gegenüber dem durch die DE-OS 2234329 gegebenen Stand der Technik somit folgende Vorteile :
1. Es wird nur wenig Lösungsmittel eingesetzt (150 l Methanol für 40 kg Substanz).
2. Es werden keine Gemische eingesetzt, man kann die Lösungsmittel durch einfache Destilla- tion reinigen und wieder verwenden. Dadurch ist neben dem kommerziellen Aspekt auch dem Umweltgedanken Rechnung getragen.
3. Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich für die Produktion von beliebig grossen
Mengen und ist für Produktionen im Pilot-Massstab wie im technischen Massstab verwend- bar.
Wie schon erwähnt, wird beim erfindungsgemässen Verfahren nur so viel Alkohol eingesetzt, wie für die vollständige Lösung des Vincamin-Teprosilats bei Reaktionstemperatur erforderlich ist. Ein Überschreiten dieser Lösungsmittelmenge bedeutet, dass man entweder eine niedrigere Ausbeute in Kauf nehmen oder aber das überschüssige Lösungsmittel vor der Kristallisation abdestillieren muss.
Nachstehend soll das erfindungsgemässe Verfahren an Hand von Beispielen näher erläutert werden :
Beispiel 1 : 354 g Vincaminbase (1 Mol), 302 g Teprosilsäure (1 Mol), 2500 ml Äthanol (96%ig), vergällt mit Methyläthylketon.
2500 l Äthanol (96%ig), vergällt mit Methyläthylketon, werden in einem 5 1 Quickfittopf, versehen mit Rührer, Rückflusskühler und Heizbad, vorgelegt. 354 g Vincamin (1 Mol) und 302 g Teprosilsäure (1 Mol) werden eingebracht. Man erhitzt unter Rühren auf Rückfluss und filtriert (zwecks Reinigung) die Lösung durch ein Faltenfilter.
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Ausbeute : 607 g (92, 5% der Theorie)
Die Mutterlauge wird auf 400 ml eingeengt, mit 5 g Aktivkohle versetzt und heiss filtriert.
Das abdestillierte Äthanol wird wieder eingesetzt.
Nach Erkalten fallen nochmals 23 g Vincamin-Teprosilat an.
Gesamtausbeute : 630 g = 96% Theorie.
Beispiel 2 : 35, 4 g Vincamin, 30, 2 g Teprosilsäure, 250 ml n-Propanol.
Die Aufarbeitung erfolgt, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Ausbeute : 61, 5 g = 94% der Theorie.
Beispiel 3 : 34, 5 g Vincamin, 30, 2 g Teprosilsäure, 150 ml Methanol.
Auch hier erfolgt die Aufarbeitung, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Ausbeute : 53, 5 g = 81, 6% der Theorie.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Vincamin-Teprosilat durch Umsetzung von Vincamin mit Teprosilsäure in einem Alkohol, wie Methanol, dadurch gekennzeichnet, dass man Vincamin und Teprosilsäure in Methanol, Äthanol oder n-Propanol in einer für die vollständige Lösung des herzustellenden Salzes bei Reaktionstemperatur erforderlichen Menge suspendiert und diese Suspension am Rückfluss bis zum Erhalt einer klaren Lösung erhitzt, worauf man das gebildete Salz durch Kühlen auskristallisieren lässt.