AT384008B - Verfahren zur abtrennung und gewinnung des so2 aus abgasen und zur gewinnung von technisch reinem mgo aus gebrannten magnesit - Google Patents

Verfahren zur abtrennung und gewinnung des so2 aus abgasen und zur gewinnung von technisch reinem mgo aus gebrannten magnesit

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AT384008B
AT384008B AT481981A AT481981A AT384008B AT 384008 B AT384008 B AT 384008B AT 481981 A AT481981 A AT 481981A AT 481981 A AT481981 A AT 481981A AT 384008 B AT384008 B AT 384008B
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Horst Dipl Ing Weisser
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Waagner Biro Ag
Chemiefaser Lenzing Ag
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    • C01B17/50Preparation of sulfur dioxide
    • C01B17/60Isolation of sulfur dioxide from gases
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    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C01F5/00Compounds of magnesium
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Description


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   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung des S02 aus den Abgasen eines kohle- oder ölgefeuerten Dampferzeugers und zur Gewinnung von technisch reinem   MgO   aus gebranntem Magnesit, insbesondere durch Interessenkoppelung eines   SO,-Emittenten   und eines   MgO-   und/oder   S02 -Verbrauchers.   



   Es ist bekannt, das S02 aus Abgasen eines Dampferzeugers in Absorptionsanlagen zu binden und so die Belastung der Atmosphäre zu vermindern. Bei diesem Verfahren stellt jedoch die Aufbereitung eines Absorbens und letzten Endes auch die Verwertung des beladenen Absorbens ein Problem dar. Aus der DE-OS 1965080 ist es bekannt, das beladene Absorbens zusammen mit dem abgeschiedenen Staub aus einem Nasswäscher zu entfeuchten und zu brennen, wobei ein Teil des gebundenen S02 freigesetzt wird und als Grundstoff für die Schwefelsäureherstellung verwendet wird, während die festen Rückstände als Leichtbausteine Verwendung finden können.

   Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass auf diesem Wege S02 hergestellt wird, das aus Schwefelverbrennungsanlagen um vieles billiger hergestellt werden kann, und so das Entschwefelungsverfahren kostenmässig nicht entlastet wird. Ähnliches gilt für die festen Rückstände, die infolge ihrer wechselnden Zusammensetzung nur für untergeordnete Zwecke verwendet werden können. 



   Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, den Umweltschutz mit Produktionsanlagen zu kombinieren, um die unvermeidlich hohen Umweltschutzkosten durch Wertschöpfung zu reduzieren und gegebenenfalls zu kompensieren. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die   S02 -haltigen   Abgase mit   S02 -Gehalt   unter 1 Vol.-%, z. B. Rauchgase eines kohle- oder ölgefeuerten Dampferzeugers, 
 EMI1.1 
 verbrennungsanlage, verwendet wird, wobei das aufgeschlämmt MgSO 3 in eine Mg-Bisulfitlösung umgesetzt wird und dass die erhaltene Lösung geklärt wird, wobei die ungelösten Begleitverbindungen, wie   z. B. CaS03'abgetrennt   werden, sowie die geklärte   Mg (HSO,) -Lösung   zumindest zum Teil in Rein-MgO und   SO,   thermisch aufgespalten wird. 



   Weitere wesentliche Erfindungsmerkmale sind in den Unteransprüchen angegeben. Die Erfindung ermöglicht bei Vorhandensein zweier Abgasströme mit unterschiedlichem   S02 -Gehalt   sowie von gebranntem Magnesit (Kausta) die Gewinnung von   Rein-MgO   und reinem   SO,, ohne   dass die Umwelt durch Schadstoffe belastet wird. Gleichzeitig werden die Deponieprobleme verkleinert. 



   Die Erfindung ist in den Fig. 1 und 2 beispielsweise und schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt in einem Schaltbild die Koppelung eines Kraftwerkes mit der Chemikalienrückgewinnung eines Zellstoffwerkes, Fig. 2 die Koppelung eines Kraftwerkes mit einer Schwefelsäurefabrik oder Fabrik für feuerfeste Steine. 
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 verbindungen. Dieser Kausta wird als Absorbens in einem als Absorber arbeitenden Nasswäscher für die Abgase eines Dampferzeugers eines thermischen Kraftwerkes verwendet. Hiezu wird der Kausta in Wasser aufgeschlämmt und in den   Absorber --2-- eingesprüht.

   Hiebei   verbinden sich   MgO   und   CaO   mit dem im Abgas vorhandenen   SO,   im basischen Bereich (bestimmt durch die Anwesenheit von   MgO   und/oder   CaO   im Überfluss) zu den entsprechenden Monosulfiten. Diese Monosulfite werden entwässert, wobei ein Teil der gelösten Begleitverbindungen mit dem Wasser abgeführt wird. Beide Monosulfite werden als Absorbens der Absorptionsanlage --3-- hinter einem Laugenverbrennungskessel --4-- einer Zellstoff-Fabrik auf Magnesiumbasis zugeführt.

   In dieser Absorptionsanlage 
 EMI1.3 
 des Kalziummonosulfits in das Kalziumbisulfit unterdrücken sowie durch geringen Sauerstoffgehalt des Abgases die Sulfatbildung aus Kalzium- und Magnesiummonosulfit verhindern, so dass sich im 
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 überlaufende Magnesiumbisulfitlösung kann nun über eine Aufstärkung als Kochsäure im Zellstoffwerk Verwendung finden. Die im Zellstoffkocher entstehende sulfithaltige Ablauge wird einer Ablaugeneindampfung zugeführt und in der Brennkammer des Ablaugenkessels im wesentlichen in   SO,   und   Rein-MgO   gespalten, wobei die organischen Verbindungen aus dem Holzaufschluss verbrennen. 



  Das bei der thermischen Zersetzung in der Brennkammer entstandene reine Magnesiumoxyd wird im   Trockenabscheider --7-- von   den Abgasen getrennt. Dieses abgetrennte Magnesiumoxyd wird in einem Waschfilter-8-von etwaigen löslichen Salzen getrennt und als   Rein-MgO   der Fabrik - für feuerfeste Steine zugeführt. Durch dieses erfindungsgemässe Verfahren erhält die Fabrik für feuerfeste Steine an Stelle des Kaustas (punktierte Linie--10--) bedeutend hochwertigeres   Rein-MgO   aus der Zellstoff-Fabrik, wodurch die Qualität der Feuerfeststeine bedeutend angehoben wird. 
 EMI2.1 
 monosulfit eingedickt oder getrocknet und anschliessend in   MgO   und   SO.,   gespalten.

   Zur Spaltung kann das   MgSO,   in den Laugenverbrennungskessel --4-- eingeblasen werden, wo die Ablauge verbrannt   und das MgSO,   gespalten wird. 



   In der Zellstoff-Fabrik sind im wesentlichen die benötigten Apparate vorhanden, und es muss lediglich der   Absorber --3-- mit   einem andern PH-Wert bzw. mit   MgSO 3   statt   MgO   betrieben werden. Es entfällt dabei die in bekannten Anlagen benötigte   Leitung --11-- für MgO   vom Abscheider --7-- zum Absorber --3-- und die Monosulfitstufe. 



   In Fig. 2 ist im wesentlichen dieselbe Schaltung dargestellt, wobei an Stelle des Laugenverbrennungskessels --4-- ein indirekt beheizter Drehrohrofen --12-- vorgesehen ist, in welchem das Magnesiummonosulfit in   MgO   und   SO.,-Starkgase   gespalten wird. Diese Anlage kann nun im wesentlichen unverändert als SO2 -Gewinnungsanlage einer Schwefelsäurefabrik ausgelegt werden und kann auch als Kausta-Reinigungsanlage für die   Fabrik --9-- für   Feuerfeststeine dienen. Für den Betreiber des Dampferzeugers ergeben sich somit Vorteile, da er das beladene verunreinigte Absorbens verkaufen kann und nicht deponieren muss. Das erfindungsgemässe Verfahren bringt besondere Vorteile, wenn die Zwischenprodukte Absatz finden.

   In einer Zellstoff-Fabrik kann man statt MgO MgSO 3 als Absorbens für   SO,   in der Chemikalienrückgewinnungsanlage verwenden, wodurch einerseits die Absorptionsanlage vereinfacht und anderseits die MgO-Aufbereitung entfallen kann. 
 EMI2.2 
 nungskessel und des aufgewerteten Absorbens (MgS03) anfällt, als für die Kochsäure benötigt wird, wird diese Mehrmenge gespalten und wird die   SO 2 -Erzeugung   bzw. der   SO,-Gehalt   im Abgas nach der Laugenverbrennung erhöht. Dies erleichtert die Magnesiumbisulfit-Bildung im Absorber. Durch die Spaltung des Magnesiummonosulfits im Laugenverbrennungskessel erhöht sich auch die Rein-MgOMenge im Trockenabscheider.

   Das   Rein-MgO   ist ein hochwertiger und gesuchter Grundstoff in der Feuerfeststeine-Industrie und kann somit nach einer Waschung gewinnbringend verkauft werden. 



   In einer Schwefelsäurefabrik ersetzt die Spaltanlage des Magnesiummonosulfits den Schwefelver- 
 EMI2.3 
 Zellstoff-Farbrik bzw. Schwefelsäurefabrik bedeutend geringer sind, da dort die wichtigsten Anlagenkomponenten vorhanden sind. 
 EMI2.4 
 kommt den Beteiligten der Verarbeitungskette zugute, wodurch sich die Investitionen in kurzer Zeit amortisieren   (1   t   Rein-MgO   kostet rund das 6fache von 1 t Kausta). 



   Beispiel :
In einem 300 MW Kraftwerkskessel werden stündlich zirka 300 t Braunkohle verfeuert. Bei einem Schwefelgehalt der Braunkohle von 0, 7% entsteht eine stündliche SO2 -Emission von 4 t. Unter Berücksichtigung eines Abscheidungswirkungsgrades von 90% ergibt dies bei 4000 Betriebsstunden 

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 pro Jahr etwa 14000 t gewinnbares, gasförmiges   SO,,, das   nicht in die Atmosphäre abgeleitet und an gebranntes Magnesit (Kausta) gebunden wird, wobei bei der Waschung der Abgase im Absorber zirka 23000 t MgSO 3 und CaS03 entstehen. 



   Mit der im Kraftwerk erzeugten   MgSO,-Menge   lassen sich in einer Zellstoff-Fabrik mit einer Jahreserzeugung von 200000 t Magnefite-Zellstoff neben den durch den Zellstoffprozess bedingten Magnesiumverlusten 4000 t   Rein-MgO   aus gebranntem Magnesit (Kausta) herstellen, wobei als Absor- 
 EMI3.1 
 delt wird, wobei die ungelösten Verunreinigungen ausfallen, die deponiert oder anderweitig verwendbar sind. Der nach dem Laugenverbrennungskessel anfallende   MgO-Staub   kann dann nach einer Behandlung in einem Waschfilter in eine Steinfabrik als hochwertiger Grundstoff abgegeben werden. 



   Das Beispiel ist so ausgelegt, dass die Schwefelverluste der Zellstoff-Fabrik durch das Kraftwerk voll gedeckt werden. In der Zellstoff-Fabrik fallen durch die Verunreinigung des Kaustas etwa 3000 t pro Jahr deponierfähiger Abfall, wie   z. B. CaSO,, SiCL   und   FeO,, an.   



   Würde man das bei der Absorption des   S02   entstehende ballastbeladene Mg-Sulfit des Kraftwerkes direkt einer MgO-Aufbereitungsanlage zuführen, könnte man 21000 t sinterbares   MgO   (1. Qualität) und 6500 t kalziumarmes   MgO   (2. Qualität) sowie 9000 t MgS04 entsprechend einem Einsatz von 45000 t Rohkausta herstellen. Als Ballast fallen etwa 8500 t pro Jahr deponierfähige Abfälle   (CaS03, S'02   und FeO 3) an. 



   Würde man das bei der Braunkohlenverbrennung entstehende Si02 an Kalk (7500 t) binden, müssten rund 23000 t pro Jahr hauptsächlich Gips deponiert oder aufgearbeitet werden, wobei zu beachten ist, dass der Marktpreis für Gips bei Vorhandensein von Gipsbergwerken grössenordnungsmä- ssig jenem von gebranntem Kalk entspricht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCH : 1. Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung des SO2 aus Abgasen und zur Gewinnung von EMI3.2 gen Abgase mit S02-Gehalt unter 1 Vol.-%, z. B. Rauchgase eines kohle- oder ölgefeuerten Dampferzeugers, mit einer gebrannten Magnesit, Kalk und Begleitverbindungen führenden wässerigen EMI3.3 von mehr als 1 Vol.-% und 02-Gehalt von unter 1 Vol.-%, z. B. Abgasen eines Röstprozesses oder einer Ablaugenverbrennungsanlage, verwendet wird, wobei das aufgeschäumte MgS03 in eine Mg-Bisulfitlösung umgesetzt wird und dass die erhaltene Lösung geklärt wird, wobei die ungelösten Begleitverbindungen, wie z. B.
    CaSO,, abgetrennt werden, sowie die geklärte Mg (HSO3)2-Lösung zumindest zum Teil in Rein-MgO und S02 thermisch aufgespalten wird.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die MgSO 3 -Suspension aus der SO-,-Absorptionsanlage des kohle-oder ölgefeuerten Dampferzeugers als Absorbens zur Erzeugung von Mg (HSO,) in die S02 -Absorptionsanlage der Chemikalienrückgewinnung einer Zellstoff-Fabrik, die als Kochsäure Mg (HS03) 2 verwendet sowie die erzeugte Mg (HSO,) -Lösung in einer Kläranlage von den ungelösten Begleitverbindungen gereinigt wird, dass zunächst zumindest ein Teil der erzeugten Mg(HSO3)
    2-Lösung als Kochsäure vewendet und nach deren Erschöpfung erst als Ablauge in der Ablaugenverbrennungsanlage verbrannt wird und dass der aus den Abgasen einer Laugenverbrennungsanlage trocken und/oder nass abgeschiedene MgO-haltige Flugstaub nach seiner Waschung als Rein-MgO ausgeschieden wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der überschüssige Teil des erzeugten Mg (HS03) 2 durch Dampfzufuhr thermisch in MgS03 und S02 gespalten wird, wobei das S02 hochkonzentriert gewonnen und das MgS03 weiter in Rein-MgO und S02 gespalten und das S02 zur Erhöhung des S02 -Gehaltes des Rauchgases des Laugenverbrennungskessels dem Rauchgas zugesetzt wird. <Desc/Clms Page number 4>
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erhöhung des S02 - und MgO-Gehaltes des Abgases des Laugenverbrennungskessels MgS03 in die Feuerung des Laugenverbrennungskessels eingeblasen und. durch Wärmeeinwirkung in MgO und S02 gespalten wird. EMI4.1
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1965080A1 (de) * 1968-12-31 1970-07-16 Combustion Eng Verfahren zur chemischen Aufbereitung von Brenngasschlamm ? Vorrichtung zu dessen Durchfuehrung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1965080A1 (de) * 1968-12-31 1970-07-16 Combustion Eng Verfahren zur chemischen Aufbereitung von Brenngasschlamm ? Vorrichtung zu dessen Durchfuehrung

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