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Die Erfindung bezieht sich auf eine als Schlepperanbaugerät ausgebildete Sämaschine mit einem Saatgutbehälter, einer waagrechten Säwelle, die eine Vielzahl von in je einem Gehäuse an- geordneten, mit Umfangsausnehmungen versehenen Säscheiben trägt, und mit an die Gehäuse an- schliessenden, abwärts gerichteten Särohren, wobei der Saatgutbehälter Durchtrittsöffnungen zu den
Gehäusen bzw. Säscheiben aufweist, jedes Gehäuse einen muldenförmigen Bodenteil besitzt und we- nigstens ein Gehäuse mit einer Abschlussklappe gegen das zugehörige Särohr ausgestattet ist.
Während der der Saat folgenden Wachstumsperiode sind in der Regel weitere Feldarbeiten durchzuführen, wobei es sich beispielsweise um das Ausstreuen von Düngemitteln oder das Aus- spritzen von Pflanzenschutzmitteln handeln kann. Für diese Arbeiten stehen ebenfalls Schlepper- anbaugeräte zur Verfügung, die aber meist eine wesentlich grössere Arbeitsbreite als eine Sämaschi- ne aufweisen.
Beim Arbeiten mit Spritzvorrichtungen oder Düngerstreuern soll nun mit dem Schlep- per so gefahren werden, dass die bei der Hin- und Herfahrt des Schleppers auf dem Feld ausge- brachten Dünger- oder Pflanzenschutzmittelstreifen unmittelbar aneinander anschliessen, sich aber auch nicht überdecken, da in den überdeckten Zonen die ausgebrachte Dünger- oder Pflanzen- schutzmittelmenge praktisch verdoppelt ist, was zu einer Pflanzenschädigung führen kann und ver- mehrte Kosten durch erhöhten Verbrauch mit sich bringt, wobei gerade bei Pflanzenschutzmitteln zur Umweltschonung ein Mindesteinsatz anzustreben ist.
Es ist vom Schlepperfahrer nicht zu erwarten, dass er ohne Markierungen stets die richtigen Spuren für den Schlepper findet, um eine Über- deckung der Arbeitsstreifen mit Spritzgeräten, Düngerstreuern od. dgl. zu vermeiden. Es wäre daher wünschenswert und vorteilhaft, bereits beim Säen die Spuren für den Ackerschlepper anzulegen, die beim späteren Befahren mit den Arbeitsgeräten eingehalten werden sollen, um eine ungünstige Streifenüberdeckung zu verhindern.
Zu diesem Zweck ist es bekannt, zum Abschalten der einen oder andern Säeinheit entweder die Durchtrittsöffnung vom Saatgutbehälter mittels eines Schiebers zu verschliessen oder die jeweilige Säscheibe von der Säwelle abzukuppeln und stillzulegen. Bei geschlossenem Schieber verbleibt im Gehäuse allerdings eine grössere Saatgutmenge, die trotz der Sperre weiter ausgestreut wird, so dass gerade am Feldbeginn keine deutliche Spur entsteht. Gleiches gilt aber auch beim Stillsetzen der Säscheibe, weil durch die unvermeidlichen Fahrterschütterungen immer noch Saatgut an der Säscheibe vorbei zur Fallöffnung transportiert wird.
Um punktförmige Pflanzenansammlungen und dadurch eine Bodenmarkierung zu erzielen, ist es schliesslich bekannt (US-PS Nr. 4, 023, 707), wenigstens ein Gehäuse für die Säscheiben mit einer Abschlussklappe gegen das zugehörige Särohr zu versehen und diese Abschlussklappe, die eine etwa tangentiale Bodenverlängerung des Gehäuses mit einer schwachen Neigung darstellt, periodisch zu öffnen, so dass sich auf der Abschlussklappe in ihrer Schliessstellung eine grössere Saatgutmenge ansammeln kann, die dann beim Öffnen der Klappe als Haufen abfällt, um die spätere, örtliche Pflanzenansammlung sicherzustellen.
Diese örtliche Ablage grösserer Saatgutmengen bedingt einen unnötig hohen Verbrauch an Saatgut und vermindert damit den möglichen Ertrag, weil im Bereich der örtlichen Pflanzenanhäufungen verschlechterte Wachstumsbedingungen für die Einzelpflanzen gegeben sind. Ausserdem können durch punktförmige Pflanzenansammlungen die Bodenmarkierungen nicht in einer wünschenswerten Deutlichkeit gewährleistet werden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und eine Sämaschine der eingangs geschilderten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, dass deutliche Spuren für das spätere richtige Befahren des Feldes mit andern Geräten angelegt werden können, ohne Einbussen hinsichtlich des Ertrages des eingesetzten Saatgutes in Kauf nehmen zu müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass wenigstens zwei voneinander entfernte Gehäuse mit der Abschlussklappe versehen sind, die sich in Schliessstellung vom Bodenteil bogenförmig um die Säscheibe aufwärts bis zur Saatgutbehälterwand erstreckt und vom Bodenteil zur Freigabe der Fallöffnung für das Saatgut hochschwenkbar ist.
Mit Hilfe dieser Abschlussklappen wird im geschlossenen Zustand jede Saatgutansammlung vermieden und im geöffneten Zustand eine gleichmässige Aussaat sichergestellt. In der Schliessstellung der Abschlussklappen kann zwar das Saatgut vom Saatgutbehälter durch die Durchtrittsöffnung zur Säscheibe gelangen, aber nach dem Transport durch den muldenförmigen Bodenteil nicht in das Särohr abfallen. Es wird vielmehr von der sich drehenden Säscheibe wieder zurück zur Durch-
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trittsöffnung bzw. in den der Durchtrittsöffnung nachgeordneten Bereich des Gehäuses gefördert.
Da somit die Aussaat aus den betreffenden Särohren verhindert ist, ergibt sich beim späteren Pflan- zenwuchs eine für den Schlepperfahrer deutlich sichtbare Fahrmarkierung.
Das jeweils mit einer
Abschlussklappe versehene Gehäuse muss aber für den normalen Sävorgang funktionsfähig bleiben, zu welchem Zweck die Abschlussklappe hochschwenkbar ist, weil nicht bei jeder Schlepperfahrt eine Spur zu legen ist und weil auch die Arbeitsbreite der später nachfolgenden Geräte nicht immer gleich ist, die Anordnung der durch fehlende Aussaat sich ergebenden Spur also dem Nach- folgegerät angepasst werden muss. Diese Anpassung erfolgt durch Öffnen oder Schliessen der Ab- schlussklappe bzw. durch Auswahl jenes bzw. jener Einzelgehäuse, die mit einer solchen Abschlussklappe versehen werden.
Um die Abschlussklappen einfach bedienen, d. h. öffnen und schliessen zu können, sitzen die Abschlussklappen in weiterer Ausbildung der Erfindung drehfest auf einer gemeinsamen, oberhalb der Säwelle angeordneten, durch einen Hebel verdrehbaren Welle. Dieser Hebel kann mit Hilfe eines bekannten Zähl- bzw. Schaltelementes nach einer einstellbaren Zahl von Schlepperwendungen, die ja jeweils einen Fahrstreifen bestimmen, selbständig betätigt werden.
Ist die Abschlussklappe während der Säarbeit zum Ziehen einer Spur geschlossen, so kann sich in dem Zwischenraum zwischen der Klappe und der Säscheibe eine gewisse Saatgutmenge ansammeln, da sich ja die Säscheibe dreht und Saatgut von der Durchtrittsöffnung über die Bodenmulde in diesen Zwischenraum befördert wird. Beim neuerlichen Öffnen der Abschlussklappe ergibt sich dann die Gefahr einer plötzlichen Entleerung und damit einer ungünstigen Saatgutanhäufung. Um solche Ungleichmässigkeiten der Aussaat zu verhindern, kann an der Innenseite der Abschlussklappe in ihrem an den Bodenteil anschliessenden Bereich eine im Drehsinn zur Säscheibe gerichtete und sich elastisch an deren Umfang anlegende Rückschlagzunge od. dgl. vorgesehen werden.
Um auch bereits bestehende Sämaschinen in der erfindungsgemässen Weise umrüsten zu können, bilden die Abschlussklappen mit je einem auf die Gehäuse aufsetzbaren bzw. von diesen abnehmbaren Kasten Baueinheiten, die gegebenenfalls durch die gemeinsame Welle verbunden sind.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 die erfindungswesentlichen Teile einer Sämaschine im quer zur Säwelle geführten Vertikalschnitt und Fig. 2 eine die Abschlussklappe umfassende Baueinheit für sich allein in gleicher Darstellungsweise.
Eine waagrechte, quer zur Schlepperfahrtrichtung liegende und vom Schlepper her angetriebene Säwelle --1-- trägt nebeneinander eine Vielzahl von mit Umfangsausnehmungen versehenen
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verschiedene Korngrössen des Saatgutes an die Säscheibe --2-- anstellbar ist.
Erfindungsgemäss sind nun für wenigstens zwei voneinander entfernte Gehäuse --3-- Ab- schlussklappen--10--vorgesehen, die sich in ihrer Schliessstellung (in Fig. 1 voll ausgezogen) vom Bodenteil --8-- bogenförmig um die Säscheibe--2--herum bis zur Saatgutbehälterwand bzw. bis zum Schieber --6-- erstrecken. Die Abschlussklappen --10-- sitzen drehfest auf einer gemeinsamen Welle --11--, die mittels eines Handhebels --12-- verdreht werden kann, so dass sich die Abschlussklappen --10-- zur Freigabe der Fallöffnung für das Saatgut hochschwenken lassen (in Fig. 1 strichpunktiert angedeutet).
Die Abschlussklappen --10-- können mit je einem auf das Gehäuse aufsetzbaren bzw. von diesem abnehmbaren Kasten --13-- zu einer Baueinheit zusammengefasst sein.
An der Innenseite der Abschlussklappe --10-- ist unten im Anschlussbereich an den Bodenteil --8-- eine Rücksclagzungen --14-- befestigt, die sich elastisch an den Umfang der Säscheibe anlegt und beim Öffnen der Abschlussklappe --10-- ein Abfallen von Saatgut, das sich in der Schliessstellung der Abschlussklappe --10-- zwischen dieser und der Säscheibe--2--angesammelt hat, verhindert. Die Rückschlagzunge--14--kann auch bürstenartig aus einzelnen Borsten od. dgl. zusammengesetzt sein.