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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schalteinrichtung für wahlweise allradgetriebene Kraft- fahrzeuge mit einem mehrgängigen Wechselgetriebe und einem über ein händisch betätigbares
Steuerventil beaufschlagbaren Stelltrieb zum Ein- und Ausschalten des Allradantriebes.
Bei einer bekannten Schalteinrichtung dieser Art (AT-PS Nr. 327695) ist das Steuerventil als Magnetventil ausgebildet und die Steuerleitung dieses Magnetventils führt über einen Schalter, der mit Hilfe eines sich beim Ein- oder Ausrücken des höchsten Getriebeganges oder eines der hohen
Getriebegänge des Wechselgetriebes bewegenden Stellgliedes betätigbar ist, so dass das Magnetventil beim Einrücken des betreffenden Getriebeganges zwangsläufig in die dem Abschalten des Allrad- antriebes entsprechende Stellung gelangt. Es wird also sichergestellt, dass das Fahren mit hoher Geschwindigkeit ohne Allradantrieb erfolgt, weil sonst schädliche Geräusche auftreten könnten.
Nachteilig ist hiebei, dass trotz dieser Einrichtung in den niedrigen Getriebegängen wahlweise mit Allradantrieb oder mit einfachem Antrieb gefahren werden kann. Nun ergibt aber insbesondere der niedrigste Getriebegang, beispielsweise ein Kriechgang oder ein ausdrücklich für die Gelände- fahrt ausgelegter Getriebegang, ein vergleichsweise hohes Drehmoment. Wird nun bei eingerücktem niedrigstem Gang der Allradantrieb abgeschaltet und muss demnach der Antrieb des Fahrzeuges, beispielsweise allein über die Hinterräder, erfolgen, so ergibt sich wegen des hohen Drehmomentes eine Überbeanspruchung der entsprechenden Achse, also der Hinterachse, es sei denn, dass diese von vornherein eine stärkere Dimensionierung erhält, die dann aber für alle übrigen Gänge unnö- tig ist und zu einer ungünstigen Erhöhung des Fahrzeuggewichtes und der Herstellungskosten führt.
Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Schalt- einrichtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, bei der mit einfachen Mitteln dafür ge- sorgt ist, dass zumindest im niedrigsten Gang des Wechselgetriebes stets der Allradantrieb einge- schaltet ist, das willkürliche Ein- und Ausschalten des Allradantriebes in den übrigen Gängen aber nicht behindert ist.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass für den Ventilkörper des händisch betätigbaren Steuerventils ein zusätzlicher, über ein zweites Steuerventil beaufschlagbarer Stell- trieb vorgesehen und das zweite Steuerventil mit dem Schaltgestänge des niedrigsten Ganges des
Wechselgetriebes gekuppelt ist, wobei das zweite Steuerventil einerseits eine Zuleitung von einer
Druck- oder Unterdruckquelle, anderseits eine Verbindungsleitung zur Beaufschlagung des zusätzli- chen Stelltriebes aufweist, der bei Beaufschlagung über diese Verbindungsleitung in die Einschalt- stellung des Ventilkörpers des händisch betätigbaren Steuerventils für den Allradantrieb verstell- bar ist, und wobei beim Einrücken des niedrigsten Ganges des Wechselgetriebes die Zuleitung und die Verbindungsleitung mittels des zweiten Steuerventils verbindbar sind.
Wird also der niedrigste Gang des Wechselgetriebes eingerückt, so erhält der zusätzliche
Stelltrieb eine solche Beaufschlagung, dass der Ventilkörper des händisch betätigbaren Steuerventils in die Einschaltstellung für den Allradantrieb gelangt, sofern dieser Ventilkörper durch vorange- gangene händische Betätigung nicht schon diese Stellung einnimmt.
Es ist also Sicherheit dafür erreicht, dass im niedrigsten Getriebegang stets der Allradantrieb eingeschaltet ist. Befindet sich dagegen das Wechselgetriebe in einer andern Schaltstellung, so kann der Allradantrieb ohne weiteres beliebig ein-und ausgeschaltet werden, da ja das händisch betätigbare Steuerventil für den betreffenden Stelltrieb vorhanden ist und der Ventilkörper dieses händisch betätigbaren Steuerventils durch den zusätzlichen Stelltrieb so lange unbehindert bleibt, solange nicht der niedrigste Getriebegang eingerückt ist.
Da das händisch betätigbare Steuerven- til und der auf seinem Ventilkörper wirkende Stelltrieb mit dem zweiten Steuerventil, das eine
Kupplung mit dem Wechselgetriebe aufweist, lediglich durch eine Druckmittelleitung verbunden sind, besteht keine Gefahr einer Schwingungsübertragung vom Wechselgetriebe her auf das händisch be- tätigbare und daher in der Nähe des Fahrersitzes angeordnete Steuerventil.
Die Zeichnung zeigt eine Schalteinrichtung für ein wahlweise allradgetriebenes Kraftfahrzeug im Schema. Zum Ein- und Ausschalten des Allradantriebes, also beispielsweise zum Zu- und Ab- schalten des Vorderradantriebes eines dauernd über die Hinterräder angetriebenen Kraftfahrzeuges, dient ein Stelltrieb, der aus einer vom Saugrohrunterdruck des nicht dargestellten Kraftfahrzeug- motors beaufschlagten Zweikammer-Unterdruckdose --1-- mit Membran --2-- besteht. Die Membran - ist über ein Gestänge --3-- mit einer Kupplungsmuffe od. dgl. verbunden, wobei jene Stel-
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lung dargestellt ist, in der Allradantrieb herrscht.
Die Unterdruckdose --1-- ist über ein hän- disch betätigbares Steuerventil --4-- beaufschlagbar, wobei in der dargestellten Stellung die rech- te Kammer der Unterdruck dose --1-- über die Leitung --5-- an das Saugrohr des Kraftfahrzeugmo- tors angeschlossen und die linke Kammer über die Leitung --6-- belüftet ist. Für den Ventilkörper --7-- des Steuerventils --4-- ist ein zusätzlicher, ebenfalls als Unterdruckdose-8--ausgebilde- ter Stelltrieb vorgesehen, dessen Membran --9-- über einen Stössel --10-- auf den Ventilkörper --7-- lediglich drückend wirkt.
Die Unterdruckbeaufschlagung der rechten Kammer der Unterdruck- dose --8-- erfolgt über eine Leitung --11--, die zu einem zweiten Steuerventil --12-- führt. Der Ventilkörper --13-- dieses zweiten Steuerventils --12-- ist mit der Schaltstange --14-- des niedrig- sten Ganges des Wechselgetriebes des Kraftfahrzeuges gekuppelt.
Wird dieser niedrigste Gang eingeschaltet (dargestellte Stellung des zweiten Steuerventils - -12--), so kommt die Leitung --11-- mit der Leitung --15-- in Verbindung, so dass durch den
Unterdruck im Saugrohr die Membran --9-- die dargestellte Stellung einnimmt und der Ventilkörper - des händisch betätigbaren Steuerventils --4-- ebenfalls in die dargestellte Stellung kommt, sofern er sie nicht ohnehin schon einnimmt. Jedenfalls ist bei eingerücktem, niedrigstem Gang des
Wechselgetriebes der Allradantrieb eingeschaltet.
Wird der niedrigste Gang ausgerückt, also die Schaltstange --14-- nach rechts verschoben, so wird der Ventilkörper --13-- unter der Wirkung der auf ihn drückenden Feder --16-- in die rechte Endstellung verschoben, in der die rechte Kammer der Unterdruckdose --8-- über die Leitung --11-- und den Einlass --17-- belüftet wird, so dass die Membran --9-- ihre Auswölbung verliert und der Stössel --10-- nach links zurückgeschoben wird.
Der Ventilkörper --7-- des händisch betätigbaren Ventils --4-- bleibt aber in der dargestellten Stellung, d. h. der Allradantrieb bleibt so lange eingeschaltet, bis das Ventil --4-betätigt bzw. der Ventilkörper --7-- nach links verschoben wird, so dass dann über die Leitung - eine Belüftung der rechten Kammer der Unterdruckdose-l-erfolgt, wogegen die linke Kammer über die Leitung --6-- an den Unterdruck angeschlossen ist und das Gestänge --3-- nach links zum Ausrücken der Kupplung verschoben wird. Bei nicht eingerücktem niedrigstem Getriebegang kann mit Hilfe des händisch betätigbaren Steuerventils --4-- der Allradantrieb beliebig einund ausgeschaltet werden.