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Die Erfindung betrifft ein Ruder für ein Wasserfahrzeug, mit zwei in entgegengesetzte Richtun- gen weisenden Ruderblättern, die über koaxiale Wellen um eine gemeinsame, im wesentlichen verti- kale Achse verschwenkbar gelagert sind.
Aus der DE-PS 2218622 ist ein Ruder für Wasserfahrzeuge bekannt, das zwei in entgegengesetz- te Richtungen weisende Ruderblätter besitzt, die über koaxiale Wellen um eine gemeinsame Achse verschwenkbar gelagert sind. Bei diesem aus der DE-OS 2218622 bekannten Ruder sind die Ruder- schaftwellen an ein hydraulisches oder mechanisches Getriebe angeschlossen, so dass eine gleich- zeitige Drehung der beiden Ruderblätter um unterschiedliche Anstellwinkel bewirkt wird. Beim Ru- der gemäss der DE-OS 2218622 sind somit die beiden Ruderblätter ständig in der Weise miteinander gekuppelt, dass beim Legen des Ruders die beiden Ruderblätter gleichzeitig um unterschiedliche
Winkel in entgegengesetzte Richtungen verschwenkt werden. Mit dieser Anordnung soll erreicht wer- den, Ruderkräfte zu verringern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ruder der eingangs genannten Gattung derart abzuändern, dass mit dem erfindungsgemäss ausgebildeten Ruder verschiedene Betriebsarten ermög- licht sind, u. zw. einerseits eine Steuerung durch das nach hinten weisende Ruderblatt und das nach vorne weisende Ruderblatt nach Art eines freistehenden Balanceruders und anderseits eine Steuerung mit dem nach hinten weisenden Ruderblatt alleine bei feststehendem, nach vorne weisendem Ruderblatt (nicht balanciertes Ruder).
Gemäss der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Ruder für ein Wasserfahrzeug der eingangs genannten Gattung dadurch erreicht, dass das zum Bug des Wasserfahrzeuges weisende Ruderblatt entweder mit dem andern, nach hinten weisenden Ruderblatt starr kuppelbar oder am Wasserfahrzeug unbeweglich festlegbar ist.
Wird beim erfindungsgemässen Ruder das zum Bug des Wasserfahrzeuges weisende Ruderblatt mit dem nach hinten weisenden Ruderblatt starr verbunden, dann wird die oben angeführte erstgenannte Betriebsart des erfindungsgemässen Ruders erreicht. Wird higegen das zum Bug des Wasserfahrzeuges weisende Ruderblatt am Wasserfahrzeug selbst unbeweglich festgelegt, dann ergibt sich die zweitgenannte Betriebsart.
Mit dem erfindungsgemäss ausgebildeten Ruder für Wasserfahrzeuge ergeben sich somit die oben geschilderten Betriebsmöglichkeiten in äusserst einfacher Weise, indem das zum Bug des Wasserfahrzeuges weisende Ruder entweder mit dem nach hinten weisenden Ruderblatt gekuppelt ist, so dass es gemeinsam mit diesem um gleiche Winkelbeträge, jedoch in entgegengesetzte Richtungen verschwenkbar ist, oder gegenüber dem Wasserfahrzeug unverschwenkbar festgelegt ist, so dass nur das nach hinten weisende Ruderblatt frei beweglich ist.
Im Rahmen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Welle des zum Bug des Wasserfahrzeuges weisenden Ruderblattes mit der Welle des andern Ruderblattes kuppelbar bzw. gegenüber dem Wasserfahrzeug unbeweglich fixierbar ist. Auf diese Weise wird besonders einfach erreicht, dass das zum Bug des Wasserfahrzeuges weisende Ruderblatt entweder am nach hinten weisenden Ruderblatt oder am Wasserfahrzeug fixiert ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schwenklage des zum Bug des Wasserfahrzeuges weisenden, am Wasserfahrzeug unbeweglich festlegbaren Ruderblattes verstellbar ist. Bei dieser Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass durch die Justierung des zum Bug des Wasserfahrzeuges hinweisenden Ruderblattes die Möglichkeit, das Wasserfahrzeug zu trimmen, gegeben ist, indem die Winkelstellung des zum Bug des Wasserfahrzeuges hinweisenden Ruderblattes gegenüber der Längsachse des Wasserfahrzeuges eingestellt, das nach vorne weisende Ruderblatt aber nicht bewegt wird.
Im Rahmen der Erfindung kann sich das Ruder noch dadurch auszeichnen, dass ein an der Welle des zum Bug des Wasserfahrzeuges weisenden Ruderblattes befestigter Betätigungshebel über einen verschwenkbaren Arm entweder mit dem an der Welle des andern Ruderblattes befestigten Steuerhebel verbindbar oder an einem am Wasserfahrzeug vorzugsweise verstellbar angeordneten Trimmblock festlegbar ist. Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht in der einfachen Konstruktion und der Möglichkeit, die Winkellage des zum Bug des Wasserfahrzeuges hinweisenden Ruderblattes zwecks Trimmung des Wasserfahrzeuges zu verändern.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung des in den Zeichnungen schematisch wiedergegebenen Ausführungsbeispiels. Es zeigen Fig. l in verein- fachter schaubildlicher Darstellung ein Ruder mit einem nach hinten und einem nach vorne weisen- den Ruderblatt und Fig. 2 eine gegenüber Fig. l geänderte Stellung des erfindungsgemässen Ruders.
Ein in Fig. l dargestelltes Ruder-l-für. ein nicht dargestelltes Wasserfahrzeug ist über
Lager --2 und 3-- um eine im wesentlichen vertikale Achse verschwenkbar gelagert. Das Ruder --1-- umfasst ein nach hinten weisendes Ruderblatt --4-- und ein zum Bug des Wasserfahrzeuges weisendes Ruderblatt --5--. Das zum Bug des Wasserfahrzeuges weisende Ruderblatt --5-- ist in den Lagern --2 und 3-- über eine Hohlwelle --6-- gelagert, an deren oberem Ende ein Betäti- I gungshebel --7-- befestigt ist. Das nach hinten weisende Ruderblatt --4-- ist in der Hohlwelle --6-- über eine Welle --8-- gelagert, an deren oberem Ende der Steuerhebel --10-- für das
Ruderblatt --4-- vorgesehen ist.
Am freien Ende des Betätigungshebels --7-- des zum Bug des
Wasserfahrzeuges weisenden Ruderblattes --5-- ist ein verschwenkbarer Arm --9-- vorgesehen, wobei der in Fig. l gezeigten Stellung des Armes --9-- der Betätigungshebel --7-- mit dem Steuer- hebel --10-- gekuppelt ist, so dass sich das nach hinten weisende Ruderblatt --4-- und das zum
Bug des Wasserfahrzeugs weisende Ruderblatt --5-- bei Betätigung des Steuerhebels --10-- um gleiche Winkel, jedoch in entgegengesetzte Richtungen verschwenken.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Stellung des Armes --9-- ist das zum Bug des Wasserfahrzeuges weisende Ruderblatt --5-- am Wasserfahrzeug unbeweglich festgelegt, da der Arm --9-- durch Vorsprünge --11--, die an einem Trimmblock --12-- vorgesehen sind, festgelegt ist. Bei der in
Fig. 2 gezeigten Stellung des erfindungsgemässen Ruders kann durch Verstellung des Trimmblockes --12-- in Richtung des Pfeils --13-- die Stellung des zum Bug des Wasserfahrzeuges weisenden Ruderblattes --5-- unabhängig von der jeweiligen Lage des nach hinten weisenden Ruderblattes - und seines Steuerhebels --10-- geändert werden, so dass eine Trimmung des Wasserfahrzeu- ges möglich ist.
Neben der in den Fig. l und 2 gezeigten Möglichkeit, das zum Bug des Wasserfahrzeuges wei- sende Ruderblatt --5-- wahlweise am Wasserfahrzeug oder am Steuerhebel --10-- für das nach hinten weisende Ruderblatt --4-- mit Hilfe des am Betätigungshebel --7-- verschwenkbar befestig- ten Armes --9-- festzulegen, gibt es auch andere Möglichkeiten, dies zu erreichen. So kann vorge- sehen sein, dass eine direkt auf den Wellen angeordnete Schaltmuffe verwendet wird, mit der die
Welle --6-- des zum Bug des Wasserfahrzeuges weisenden Ruderblattes --5-- mit der Welle --8-- des andern, nach hinten weisenden Ruderblattes --4-- kuppelbar bzw. gegenüber dem Wasserfahr- zeug unbeweglich fixierbar ist.
Es empfiehlt sich, das Umschaltelement, ganz gleich, ob dieses als Schaltmuffe oder als Arm - ausgebildet ist, so zu konstruieren, dass das zum Bug des Wasserfahrzeuges weisende Ruder- blatt --5-- entweder mit dem nach hinten weisenden Ruderblatt --4-- gekuppelt oder aber am
Wasserfahrzeug festgelegt ist. Dabei soll eine freie Bewegung des zum Bug des Wasserfahrzeuges weisenden Ruderblattes --5-- nicht möglich sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Ruder für ein Wasserfahrzeug, mit zwei in entgegengesetzte Richtungen weisenden Ruder- blättern, die über koaxiale Wellen um eine gemeinsame, im wesentlichen vertikale Achse verschwenk- bar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, dass das zum Bug des Wasserfahrzeuges weisende Ruder- blatt (5) entweder mit dem andern, nach hinten weisenden Ruderblatt (4) starr kuppelbar oder am Wasserfahrzeug unbeweglich festlegbar ist.