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Die Erfindung bezieht sich auf einen Ski, insbesondere Tourenski, bei dem wenigstens an der Gleitsohle ein Rückhalteteil mit schräg in der Gleitfläche endenden Kunstfasern angeordnet ist, um einen Halt ohne Verwendung von Wachs zu schaffen.
Ein solcher Ski wurde z. B. durch die DE-OS 2112491 bekannt, die eine Kombination eines hitzehärtbaren Kunststoffes und eines Textilgewebes vorsieht. Damit wird der durch den Rückhalteteil des Skis erzielbare Halt des Skis im Schnee auf der Basis des sogenannten Seehundfellprinzips verbessert. Allerdings ergibt sich bei dieser bekannten Lösung der Nachteil einer sehr schwierigen und aufwendigen Fertigung.
Weiters wurde, um den Herstellungsaufwand, der nach der Lösung nach der DE-OS 2112491 erforderlich ist, zu vermeiden vorgeschlagen, die Gleitfläche aus hohlen Cellulosefasern zu bilden, wodurch eine mikroporöse Gleitfläche gebildet wird, in der das Wachs gut hält und die die Haftfähigkeit des Wachses unterstützt. Allerdings wurde dadurch die Idee des wachslosen Skis aufgegeben.
Ziel der Erfindung ist es einen Ski der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen der einen guten Halt bei gleichzeitig guter Gleitfähigkeit gewährleistet und der sich einfach und leicht herstellen lässt.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass dieser Rückhalteteil als Laminatstruktur ausgebildet ist, deren Laminatschichten in der Gleitsohle nebeneinander und senkrecht zur Gleitfläche liegen und dass die Kunstfasern zwischen den Laminatschichten angeordnet sind.
Ein solcher Rückhalteteil lässt sich sehr einfach herstellen und bietet auf Grund der schräg endenden Fasern einen guten Halt, da er eine dem Seehundfell vergleichbare Wirkung erzielt, wobei aber die Gleiteigenschaften kaum beeinträchtigt werden.
Die Herstellung eines solchen Rückhalteteiles kann einfach in der Weise erfolgen, dass eine Grundstruktur aus Laminaten gebildet wird, in der die Kunstfasern im wesentlichen parallel zueinanderliegend zwischen den Laminaten eingelegt werden und dass aus der Grundstruktur eine in der Gleitsohle anzubringende Schicht oder mehrere Schichten schräg zu den Kunstfasern ausgeschnitten werden, so dass die Kunstfasern schräg in der Schnittfläche enden, die die Gleitfläche bilden. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Laminate aus Kunststoff sind, und dass die Kunststofflaminate erhitzt und zu einem einstückigen Körper zusammengepresst werden.
Die Erfindung ist nachstehend im einzelnen an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen : Fig. 1 einen Ski in einer Seitenansicht ; Fig. 2 den Ski in einer Ansicht der Unterseite ; Fig. 3 und 4 den Halteabschnitt einer Ausführungsform des Skis in einer Ansicht der Unterseite bzw. einem Längsschnitt ; Fig. 5 eine Ausführungsform des Skis im Querschnitt ; Fig. 6 die Herstellung der Schichtstruktur, wie sie für die gleitende Unterseite des Skis verwendet wird ; Fig. 7 den Halteabschnitt einer andern Ausführungsform des Skis in einer Ansicht der Unterseite ; und Fig. 8 eine Kombinationsmöglichkeit auf der Grundlage im wesentlichen der Fig. 3 und 4.
Der Vorderteil --2-- und der rückwärtige oder hintere Teil --3-- des Skis --1-- sind Gleitteile, wobei der Mittelteil --4-- im Hinblick auf den Rückhalt des Skis wesentlich ist.
Das besondere Merkmal des Skis nach der Erfindung liegt im Mittelabschnitt --4--. Die Gleitfläche dieses Abschnittes --4-- ist aus einer Schichtstruktur --5-- gebildet, in welcher die Laminatschichten --6-- vorzugsweise aneinanderliegend oder aufeinanderfolgend in Querrichtung der Gleitfläche angeordnet sind, wie es Fig. 3 zeigt. Die Schichtstruktur --5-- kann z. B. eine Holzschicht umfassen. Nach Fig. 3 liegen Furnierblätter --6-- der Schicht vor und die Bindemittelschichten --7-- befinden sich zwischen den Furnierblättern. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
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--7-- in Fig. 3schichten --7-- markierten Punkte --8-- bezeichnen Kunstfasern, vorzugsweise synthetische Fasern, wie z. B. Nylon oder Glaswolle, welche in der Gleitfläche schräg bzw. schiefwinklig zu derselben enden.
Die Kunstfasern --8-- sind mindestens im wesentlichen parallel mit den Holzzellen oder -elementen --9--, wie es schematisch in Fig. 4 dargestellt ist.
In der Ausführungsform nach Fig. 5 ist eine gleiche bzw. ähnliche Schichtstruktur --5-in den Seiten des Skis angeordnet. Auf diese Weise kann ein verbesserter Halteeffekt für steile Anstiege erhalten werden, bei denen ein Aufsteigen mit gespreizten Beinen erfolgen muss.
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Nachfolgend wird die Herstellung der Schichtstruktur mit Bezug auf Fig. 6 beschrieben.
Die gewünschte Anzahl von z. B. Furnierblättern-6--und Bindemittelschichten-7-- werden aufeinandergelegt und die Schichten unter gleichzeitigem Erhitzen zusammengepresst, wobei die Furnierblätter--6--mit dem Bindemittel imprägniert werden, so dass das Holz Feuchtigkeit nicht mehr absorbieren kann.
Die Zellen bzw. Elemente in allen Furnierblättern--6--laufen in der gleichen Richtung, wie es durch Pfeil A in Fig. 6 angegeben ist. Ein Schichtstreifen--5--der so gebildeten Schichtstruktur, der im Mittelabschnitt der Gleitfläche der sogenannten Steigzone des Skis angeordnet
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Winkel a ist desto besser ist der Halt, jedoch wird natürlich das Gleiten gleichzeitig in gewissem
Ausmass unterstützt. Schon ein relativ kleiner Neigungswinkel wird für einen erfahrenen Skifahrer ausreichend sein.
Wenn die Laminat- oder Schichtstreifen --5-- in der in Fig. 6 angegebenen Weise abgetrennt werden, wird eine Unterseite in der Art nach Fig. 3 erhalten. Anderseits ist es aber auch möglich, Laminatstreifen --10-- in der in Fig. 6 angegebenen Weise abzutrennen, wobei eine Unterseite nach Art der in Fig. 7 dargestellten Weise erhalten wird. In diesem Falle enden die Kunstfasern in der Gleitfläche mit einem andern Winkel. Der Laminatstreifen kann natürlich auch auf andere Weise schräg abgeschnitten werden, so dass z. B. Streifen-15 und 16-- erhalten werden, in welchen die Laminatschichten schräg aneinanderliegend vorliegen, wie es Fig. 8 zeigt.
Es ist natürlich auch möglich, die abgeschnittenen Laminatstreifen auf verschiedene Art zu kombinieren, wie es Fig. 8 zeigt. Die Gleitfläche besteht dabei aus mehreren Laminatstreifen --11 bis 20--, wobei die längs-, quer-und schrägverlaufenden Linien den Laminatschichten entsprechen. Es gibt dabei eine grosse Zahl von Variationsmöglichkeiten. Aus zeichnungstechnischen Gründen wurden die Laminatausbildungen in den Fig. 3 bis 8 grob dargestellt ; in der Praxis wird eine sehr glatte Gleitfläche erhalten, so dass eine Rauheit kaum festgestellt werden kann, wenn man z. B. mit der Hand an irgendeiner Stelle die Oberfläche entlang in Richtung auf das rückwärtige Ende streicht.
Damit das Bindemittel zur gründlichen Imprägnierung der Furnierblätter beiträgt, ist die Verwendung von Furnierblättern mit einer maximalen Dicke von etwa 1 mm empfehlenswert.
Die Dicke des Laminatstreifens --5-- (oder --10--) beträgt anderseits im allgemeinen etwa 1 bis 2 mm.
Vorzugsweise können die Kunstfasern --8--, welche ebenfalls parallel zu Pfeil A vorliegen, in den Bindemittelschichten angeordnet sein. Eine zusätzliche Verbesserung des Haltes oder Stützhaltes wird mittels z. B. Nylonfasern oder Glaswollefasern erhalten.
Obgleich die so imprägnierten hölzernen Gleitschichten deutlich besser als die bisher bekannten hölzernen Gleitschichten sind, ist es mit der Zeit möglich, dass etwas Feuchtigkeit absorbiert wird, wenn unter sogenannten Nullgradbedingungen Ski gelaufen wird. Zur Vermeidung dieses Nachteils wird in einer weiteren Ausführungsform vorgeschlagen, einen Teil oder alle Furnierblätter durch Kunststoffschichten zu ersetzen, zwischen denen Kunstfasern --8-- der oben beschriebenen Art eingesetzt sind.
Die Herstellung kann im Prinzip in der gleichen Weise erfolgen. Die Kunststoffschichten werden erhitzt und zusammengepresst, wodurch sie praktisch zu einem einstückigen Körper werden, jedoch mit der Ausnahme der Kunstfasern, welche in der gebildeten Struktur vollständig eingebunden sind, wobei diese Struktur gemäss der vorliegenden Anmeldung auf der Basis der Herstellungsmethode durch die Beziehung "Schichtstruktur" wiedergegeben wird. Die in der Gleitfläche endenden Enden der Kunstfasern stellen den erforderlichen Rückhalt her. Der Kunststoff kann von beliebiger Qualität sein, wie er üblicherweise in Gleitflächen von Skiern verwendet wird, z. B. aus Polyäthylen. Für die Kunstfasern --8-- werden hauptsächlich zwei Arten vorgeschlagen, welche z. B. durch Nylon oder Glaswollefasern wiedergegeben werden können.
Nylon ist im allgemeinen wider-
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stehende Enden derselben brechen leicht ab, wobei sehr kleine Saugnäpfchen gebildet werden. Werden gleichzeitig Fasern aus Nylon und Kunstfasern aus Glaswolle verwendet, so treten sowohl Anhäufung oder Aufschichtung als auch kleine Saugnäpfchen dazwischen auf.
Wird Polyäthylen als ein zu weiches und zu schnell abnutzendes Material angesehen, so
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dass sie nicht im Nylon schmelzen, wenn dieses erhitzt und gepresst wird.
In der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform bedeckt die Schichtstruktur --5-- praktisch die gesamte Breite der Gleitfäche des Skis. Dieses braucht nicht notwendigerweise der Fall zu sein, z. B. kann im Mittelabschnitt oder an den äusseren Kanten einfach eine übliche Gleitfläche verbleiben, sogar mehr als z. B. in Fig. 5 gezeigt ist. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Gleitfläche, wie sie im Prinzip nach Fig. 10 hergestellt wird. Ein Kunstharzkleber, z. B. sogenannter Aralditklebstoff und sogenannter Resinolklebstoff kann für die Bindemittelschichten verwendet werden. Für den Körper des Skis kann irgendeine bekannte Ausbildung gewählt werden, wobei
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jedem Ende der zu formenden Schichtstruktur hergestellt werden.
Filamente--8--, die an der gleitenden Unterseite enden, sind rein schematisch und räumlich voneinander getrennt in den Zeichnungen dargestellt, z. B. in den Fig. 4, 6,9 und 10. Tatsächlich ist die Anzahl dieser Kunstfasern ziemlich gross ; deren Menge z. B. im Stab --21-- der Fig. 9 kann etwa 10 bis 50 Gew.-% betragen. Die Bindemittelschichten --7-- der Schichtstruktur können z. B. auch die obengenannten Mengen an Kunstfasern enthalten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Ski, insbesondere Tourenski, bei dem wenigstens an der Gleitsohle ein Rückhalteteil mit schräg in der Gleitfläche endenden Kunstfasern angeordnet ist, um einen Halt ohne Verwendung von Wachs zu schaffen, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Rückhalteteil als Laminatstruktur (5, 10) ausgebildet ist, deren Laminatschichten (6) in der Gleitsohle nebeneinander und senkrecht zur Gleitfläche liegen und dass die Kunstfasern zwischen den Laminatschichten (6) angeordnet sind.