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Die Erfindung betrifft einen elektromagnetisch abgeschirmten Raum, der mit wenigstens einer Schicht einer Metallfolie lückenlos ausgekleidet ist.
Bei Räumen, in denen elektrische Funktionseinheiten angeordnet sind, besteht häufig die Notwendigkeit, diese Funktionsgruppen gegen im Aussenraum vorhandene elektromagnetische Schwingungen abzuschirmen oder die von diesen Funktionsgruppen ausgehenden elektromagnetischen Wellen auf den Innenraum zu beschränken, um störende Einwirkungen auf empfindliche elektronische Baueinheiten ausserhalb dieses Raumes zu vermeiden. Bei grösseren Räumen ist es bekannt, den gesamten Raum mit Metallfolien, vorzugsweise mit Kupferfolien auszukleiden. Solche Räume werden auch
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Wellen werden in der Metallfolie Ströme induziert, die wegen des Skineffektes als Oberflächenströme im Schirmmaterial fliessen.
Eine möglichst gute Leitfähigkeit der Schirmhaut, d. h. der Metallfolie bewirkt einen Kurzschluss der elektrischen Feldlinien und deren Ableitung als Wirbelstrom gegen die Raumerde. Mit verfeinerten Mess- und Abhörmethoden ist es mittlerweile möglich, auch über weitere Entfernungen hinweg solche Oberflächenströme zu erfassen und damit Vorgänge innerhalb des abgeschirmten Raumes abzuhören. Zur Abhilfe wurden mehrschalige Abschirmräume geschaffen, bei denen mehrere Schichten von Metallfolien übereinander liegen. Auch bei solchen Räumen ist Abhörsicherheit nicht voll gewährleistet.
Es besteht die Aufgabe, einen elektromagnetisch abgeschirmten Raum der eingangs genannten Art so auszubilden, dass aus der Erfassung von Oberflächenströmen ein Rückschluss auf Vorgänge innerhalb des Raumes nicht möglich ist.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass ausserhalb des Raumes wenigstens ein Sender angeordnet ist, der ein Wechselspannungssignal erzeugt, in die Metallfolie gespeist ist.
Mit der erfindungsgemässen Ausgestaltung wird der Schirmraum in einen künstlichen Störnebel eingehüllt, der die Aufnahme von Signalen die vom Rauminneren stammen durch einen aussenliegenden parasitären Empfänger praktisch unmöglich macht.
Vorzugsweise erzeugt der Sender ein amplituden- und/oder frequenzenmoduliertes Signal und das Signal kann verschiedene Frequenzen enthalten. Mit dieser Ausgestaltung wird auf die Aussenhaut des abgeschirmten Raumes ein Störspektrum aufgebracht, aus dem bei ausreichender Leistung ein Rückschluss auf innerhalb des Raumes erzeugte Signale kaum mehr möglich ist. Eine weitere Verbesserung der Abhörsicherheit erreicht man durch eine steuerbare Veränderung der Modulation und/oder der Frequenzen des Signals.
Um endgültig auszuschliessen, dass durch vergleichende Filterung im abgeschirmten Raum erzeugte Signale von aussen erfasst werden, kann zur Steuerung der Signalveränderungen ein Zufallsgenerator vorgesehen sein. Mit einem solchen Zufallsgenerator, der in nicht vorhersehbarer Weise die Amplituden- oder Frequenzmodulation oder das Frequenzspektrum des Signals verändert wird ein Störnebel derart erzeugt, dass dieser mit keinem von aussen feststellbaren elektrischen Ergebnis korrespondiert.
Um zu verhindern, dass über Versorgungsleitungen ein Restnutzsignalanteil aus dem abgeschirmten Raum nach aussen dringt, ist es vorteilhaft, bei im abgeschirmten Raum aufgestellten elektronischen Geräten auch deren Stromversorgung innerhalb der Abschirmung anzuordnen.
Im folgenden wird der erfindungsgemässe elektromagnetisch abgeschirmte Raum beispielhaft an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Die Figur zeigt schematisch die Aussenhaut eines abgeschirmten Raumes --1-- in perspektivischer Ansicht. Die Aussenhaut besteht aus einer Kupferfolie, die lückenlos, zumindest bezüglich der elektrischen Verbindung den abgeschirmten Raum umgibt. Über eine Leitung --2-- ist die Kupferfolie des Raumes-l-geerdet. Mit einem Sender bzw. Signalgeber --3-- wird ein mittelbis hochfrequentes Signal erzeugt, das frequenz-und amplitudenmoduliert sein kann und das mehrere Frequenzen enthalten kann. Bewährt hat sich ein Frequenzspektrum, das von 10 kHz bis 1 GHz reicht. Das Signal kann wie im Ausführungsbeispiel über eine Leitung --4-- in die Aussenhaut des abgeschirmten Raumes --1-- eingespeist werden. In einer andern Ausführungsform kann das Signal über eine Antenne eingespeist werden.
An Stelle des im Ausführungsbeispiel darge-
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stellten einzigen Senders --3-- können auch mehrere Signalgeber angeordnet sein. Vorzugsweise liegt die Einspeisungsstelle diagonal zur Erdung --2-- des abgeschirmten Raumes --1--. Damit erhält man Oberflächenströme, die sich kontinuierlich und homogen über die gesamte Aussenhaut des mit Kupferfolie umkleideten Raumes-l-ausbreiten.
Zur Veränderung der Amplituden- und Frequenzmodulation des Signals des Senders --3-- und zur Veränderung des Frequenzspektrums dieses Signals ist ein Zufallsgenerator --5-- ange- ordnet, mit dem diese Signalgrössen in einer nicht vorhersehbaren Art abgeändert werden. Die
Erkennung eines aus dem Rauminneren stammenden elektrischen Signals durch vergleichende Filte- rung des abgehörten Signals wird mit einem solchen, völlig zufällig sich verändernden Störnebel unmöglich gemacht.
Im abgeschirmten Raum-l-können elektronische Geräte, beispielsweise Dechiffriermaschinen angeordnet sein. Diese Funktionseinheiten wurden in die Figur nicht eingezeichnet.
Um zu vermeiden, dass über die Versorgungsleitungen solcher Geräte ein Nutzsignalanteil nach aussen dringt, muss sich auch die Stromversorgung für solche Geräte im Rauminneren befinden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektromagnetisch abgeschirmter Raum, der mit wenigstens einer Schicht einer Metallfolie lückenlos ausgekleidet ist, dadurch gekennzeichnet, dass ausserhalb des Raumes (1) wenigstens ein Sender (3) angeordnet ist, der ein Wechselspannungssignal erzeugt, welches in die Metallfolie eingespeist wird.