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Die Erfindung bezieht sich auf eine einen Nährboden aufweisende Petrischale, deren Unterteil mit einem Deckel verschliessbar ist, wobei Unterteil und Deckel aus Kunststoff bestehen und aus einer bevorzugt transparenten Folie tiefgezogen sind. Solche Petrischalen sind aus der DE-OS 2144245 bekannt.
Aus der US-PS Nr. 3, 814, 670 geht ein Teststreifen hervor, der als Basis einen Kunststoffstreifen und darauf ein Vlies, ein Gel, dazwischen eine Zwischenschicht, allenfalls darauf eine Deckschicht, aufweist und der in einen üblichen Kunststoffbeutel eingefüllt ist, welcher einen Lippenverschluss besitzt und an den Rändern heissgesiegelt ist. Diese Heisssiegelung dient nur der Bildung des Beutels, der dabei über den Lippenverschluss zu öffnen und dann wegzuwerfen ist.
Petrischalen dienen zur Züchtung von Bakterien u. dgl. und wurden meist durch Spritzgiessen aus Kunststoff hergestellt, wobei der Deckel mit Nocken versehen ist, um nach der Beimpfung beim Wachstum dieser Kleinlebewesen eine Zirkulation von Luft zwischen dem Schaleninneren und der Umgebung zuzulassen. Da aber der Nährboden vor der Beimpfung steril gehalten werden muss, ist es notwendig, für die Dauer der Vorratshaltung den Spalt zwischen Unterteil und Deckel mit einer Banderole in Form eines Klebestreifens zu verschliessen.
Zur Beseitigung dieses Übelstandes liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Schale der eingangs genannten Art in einfacher und wohlfeiler Weise herzustellen.
Dies wird erfindungsgemäss bei der Petrischale der eingangs genannten Art dadurch ermöglicht, dass zwischen Unterteil und Deckel eine an sich bekannte Heisssiegelung vorgesehen ist. Auf diese Weise ist durch den aufgesiegelten Deckel das Schaleninnere steril abgedichtet, unter Entfall der bisher erforderlich gewesenen Banderolierung.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass am Rand des Unterteiles oder bzw. und des Deckels ausserhalb der Zonen der Heisssiegelung Positionierglieder ausgebildet sind, durch die, nach dem Lösen der Heisssiegelung, der Deckel sowohl wieder anliegend an den Unterteil als auch im Abstand von demselben, unter Belassung von Lüftungsöffnungen, aufsetzbar ist. So kann, je nach Bedarf im Falle von aeroben oder anaeroben Kleinlebewesen, nach dem Abnehmen des Deckels, unter Lösung der Heisssiegelung, und nach dem Beimpfen der Deckel wieder auf den Unterteil aufgesetzt werden, entweder an diesem anliegend oder unter Belassung von Öffnungen zur Luftzirkulation.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele an Hand der Zeichnungen ; es zeigen : Fig. 1 einen Axialschnitt durch die Schale mit heissgesiegeltem Deckel, Fig. 2 eine ähnliche Darstellung bei wiederaufgesetztem Deckel unter Belassung von Zirkulationsöffnungen, Fig. 3 eine Teilaufsicht des Deckels, und die Fig. 4 bis 6 zu Fig. 2 ähnliche Darstellungen von drei Abänderungen der Positionierglieder.
Die aus zwei tiefgezogenen, insbesondere transparenten Kunststoffteilen bestehende Petrischa- le-l-weist bei dem Beispiel nach den Fig. 1 bis 3 einen Unterteil --2-- und einen Deckel - auf. Der Unterteil --2-- besitzt, anschliessend an eine Schulter --4-- seiner sich konisch nach oben erweiternden Wandung --5--, an seiner Öffnung einen Siegelrand --6--, der sich parallel zum Boden --7-- erstreckt.
Der Deckel --3--, der an seiner Innenseite mit einer (nicht dargestellten) Schicht aus heisssiegelfähigem Werkstoff versehen ist, besitzt, anschliessend an seinen Mittelteil --8--, einen entsprechend den Teilen --4 und 6-- geformten Siegelflansch --9--, der sich aussen in einen zylindrischen Mantel --10-- fortsetzt, welcher in einer nach aussen vorspringenden Abkröpfung --11-- endet. Der Mantel --10-- weist dabei, wie aus Fig. 3 hervorgeht, an seiner Innenfläche über den Umfang verteilte, als Positionierglieder dienende Nocken --12-- auf, die nach innen vorragen.
Die Anordnung ist dabei so getroffen, dass beim erstmaligen Verschliessen der Schale --1--, also beim Aufsetzen des Deckels --3-- auf den mit dem (nicht dargestellten) Nährboden versehenen Unterteil --2--, sich die Nocken --12--, unter elastischer Verformung des Mantels --10--, über den Siegelrand --6-- hinwegbewegen, so dass in der in Fig. 1 ersichtlichen Stellung der Teile --2, 3-- die Heisssiegelung erfolgt. In diesem Zustand ist die Schale sehr lange Zeit lagerbar, unter sterilem Abschluss ihres Inneren gegenüber der Umgebung.
Nach dem ersten Abnehmen des Deckels --3--, unter Zerstörung der Heisssiegelung, und nach der Beimpfung lässt sich der Deckel --3-- wieder auf den Unterteil--2-aufsetzen, u. zw. in zweierlei Weise : entweder einerseits so, durch einfaches Auflegen, dass die Nocken --12--,
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wie in Fig.
2 ersichtlich, auf dem Siegelrand --6-- aufruhen, wodurch zwischen benachbarten Nocken --12-- Luftschlitze freibleiben, durch die hindurch eine Luftzirkulation von aeroben Kleinlebewesen erfolgen kann, oder aber anderseits so, durch gänzliches Niederdrücken des Deckels --3-- auf den Unterteil --2--, dass, wie beim erstmaligen Verschliessen der Schale, die Nocken --12-- wieder, unter elastischer Verformung des Mantels --10--, zur Gänze über den Sie- gelrand --6-- hinweggleiten und dann der Siegelrand --6-- am Siegelflansch --9-- dichtend anliegt, im Falle der Züchtung von anaeroben Kleinlebewesen. Nach Belieben kann später der Deckel --3-- neuerlich abgehoben und in der einen oder andern Weise wiederaufgesetzt werden.
Im Rahmen der Erfindung sind mannigfaltige Abänderungen an den in den Fig. 1 bis 3 dargestellten und eben beschriebenen Positioniergliedern möglich ; einige solcher Beispiele sind in den Fig. 4 bis 6 dargestellt.
Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist unterhalb des Siegelrandes --6-- am Unterteil --2-- ebenfalls ein zylindrischer Mantel --13-- vorgesehen, der in einer umfänglichen, nach aussen gewölbten Rippe --14-- endet. Entsprechende, über den Umfang verteilte Fortsätze --15-- sind am unteren Rand des Mantels --10-- des Deckels --3-- ausgebildet.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 schliesst an den unterhalb des Siegelrandes --6-- des Unter- teiles --2-- liegenden Mantel --13-- ein horizontaler Endflansch --16-- an, der nach aussen vorspringt. Der Mantel --10-- des Deckels --3-- ist dabei unten mit über den Umfang verteilten Fortsätzen --17 -- ähnlich Fig. 4 ausgebildet, die sich federnd nach aussen verformen können.
Bei der Ausführung nach Fig. 6 sind die Mantelflächen --10 und 13-- am Deckel --3-- und Unterteil --2-- als zueinander parallele Kegelstumpf-Mantelflächen ausgebildet, wobei der Mantel --10-- wieder umfänglich verteilte federnde Lappen --18-- aufweist.
Bei allen diesen Ausführungen nach den Fig. 4 bis 6 können die Positionierglieder --14, 15 ; 17 ; 18--ähnlich wie an Hand der Fig. 1 bis 3 beschrieben, Deckel und Unterteil jeweils in der einen oder der andern Gebrauchsstellung nach der Beimpfung des Nährbodens halten.
Weitere Abänderungen an den beschriebenen und dargestellten Ausführungsbeispielen sind möglich. So kann etwa der Deckel nicht flächenhaft mit dem heisssiegelfähigen Werkstoff beschichtet sein, sondern nur im Bereich des Siegelflansches. An Stelle am Deckel kann eine begrenzte Zone dieses Werkstoffes auch auf dem Siegelrand des Unterteiles liegen. Das Versiegeln des Deckels kann mit Hilfe eines Klebers durch Heisssiegeln oder aber durch Verschweissen erfolgen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einen Nährboden aufweisende Petrischale, deren Unterteil mit einem Deckel verschliessbar ist, wobei Unterteil und Deckel aus Kunststoff bestehen und aus einer bevorzugt transparenten Folie tiefgezogen sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Unterteil (2) und Deckel (3) eine an sich bekannte Heisssiegelung vorgesehen ist.