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Die Erfindung betrifft ein stückförmiges Reinigungsmittel, enthaltend gefärbte Seifenteile in Form kleiner Stückchen von 1 bis 20 mm Grösse, welche innerhalb des Reinigungsmittelstückes verteilt sind, und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Verschiedenfarbige Stückseifen mit gestreiftem, marmoriertem oder gesprenkeltem Aussehen sind bekannt. Solche verschiedenfarbige Stückseifen bieten die Möglichkeit, durch bestimmte Farbgebungen und/oder Farbmuster ein attraktives Erscheinungsbild und charakteristische Unterscheidungsmerkmale zu erreichen.
Bislang wurden verschiedenfarbige Seifen durch Vermischen von verschieden gefärbten flüssigen Seifen, Zuführung von Pigmenten oder Farbstoffen während der Herstellung der Stückseifen in eine Strangpresse, Einarbeitung von gefärbtem teilchenförmigem Material in eine Seifengrundmasse vor dem Extrudieren durch Verpressen von verschieden gefärbten Seifenpulvern oder Verpressen von verschieden gefärbten festen Seifen in Stückseifenform hergestellt.
Bei diesen Verfahren zur Herstellung von verschiedenfarbigen Stückseifen müssen die gefärbten Bestandteile der Seife zur Erzielung der verschiedenfarbigen Wirkung in genau einzuhaltenden Mengenverhältnissen gemischt werden, dabei kann bei zu starkem Vermischen der farbigen Bestandteile ein durchgehend gefärbtes Produkt entstehen, während bei zu schwachem Vermischen eine Stückseife mit unansehnlichem Äusseren entsteht. Die Art, wie die farbgebenden Bestandteile mit der Grundmasse vor dem Strangpressen vermischt werden, ist für die farbigen Stückseifen entscheidend. Es müssen natürlich die verschiedenfarbigen Anteile der Seife unterscheidbar in Erscheinung treten.
Anderseits sollen diese so fest miteinander verbunden sein, dass die Gebrauchseigenschaften des gesamten Seifenstückes nicht negativ beeinflusst werden ; d. h., dass sich die verschiedenfarbigen Anteile nicht voneinander trennen bzw. rissig, rauh oder uneben werden dürfen.
Bei Stückseifen, die durch Verpressen von festen Seifen bzw. Seifenpulver hergestellt werden, ergeben sich besondere Schwierigkeiten bezüglich der Gebrauchseigenschaften.
Hier und im folgenden werden unter Seife sowohl die üblichen Seifen auf der Basis von fettsauren Salzen als auch synthetische Seifenmaterialien bzw. Tenside verstanden.
Es wurde nun gefunden, dass durch stückförmige Reinigungsmittel, enthaltend gefärbte Seifenteile in Form kleiner Stückchen von 1 bis 20 mm Grösse, welche innerhalb des Reinigungsmittelstückes verteilt sind, die dadurch gekennzeichnet sind, dass das Reinigungsmittelstück durch die Verteilung der kleinen Seifenteilstückchen ein mosaikartiges, durch scharf gegeneinander abgegrenzte Vielecke charakterisiertes Aussehen aufweist und wobei die Grenzlinien der Vielecke gerade oder gebogen verlaufen können und dass die Seifenteile, bezogen auf die gesamte Seifenmasse, 1 bis 10 Gew.-% an verzweigtkettigen aliphatischen Alkoholen mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen enthalten und einen Fettsäuregehalt von 70 bis 85% bezogen auf die gesamte Seifenmasse aufweisen, die vorgenannten Schwierigkeiten vermieden werden.
Die Zahl der Ecken der genannten Vielecke kann dabei von wenigen bis zu sehr vielen schwanken. Im - ebenfalls von der Erfindung umfassten - Grenzfall können also auch runde oder linsenförmige Formen einschliesslich der Kreisform vorliegen, mit andern Worten, die gefärbten Seifenteile können alle Formen vom unregelmässigen Granulat bis zur Kugel- oder Linsenform aufweisen.
Das Verfahren zum Herstellen des erfindungsgemässen stückförmigen Reinigungsmittels, insbesondere von Seifenstücken, aus höher getrockneten Seifenteilen besteht im Prinzip darin, dass die Seifenteile unter hohem Druck nach oder während der Evakuierung der Granulat- oder Kugelschüttung verpresst werden.
Zur Herstellung von stückförmigen Reinigungsmitteln mit dem mosaikartigen Aussehen wird es bevorzugt, dass a) eine Mischung von gefärbten granulat-oder kugelförmigen Seifenteilen, die in einem Grössenbereich von 1 bis 20, vorzugsweise von 3 bis 15 mm, liegen, hergestellt wird, b) die Mischung in eine Stückpresse, die aus einer Matrize, Ober-und Unterstempel und einer Evakuiereinrichtung besteht, eingefüllt wird und c) in der gefüllten Stückpresse ein Vakuum von weniger als 133 mbar erzeugt und gleichzeitig die Mischung unter einem Druck von 60 bis 450, vorzugsweise 120 bis 150 bar, komprimiert wird.
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Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens besteht darin, dass es ohne Rücklauf von Seifenmasse beim Pressen der Seifenstücke arbeitet. Besonders deutlich wird dieser Fortschritt beim Vergleich mit der von einem Seifenstrang ausgehenden Stückseifenherstellung. Bei den dort verwendeten Extruderpressen müssen bis 30% Rücklauf in Kauf genommen werden.
Die durch das erfindungsgemässe Verfahren hergestellten Stückseifen weisen eine eigenartige, mosaikartige Struktur auf, die durch scharf gegeneinander abgegrenzte Vielecke (einschliesslich runder Formen) charakterisiert ist. Durch solche Seifenstücke mit mosaikartigem Aussehen werden besondere ins Auge fallende ästhetische Wirkungen hervorgerufen. Hervorzuheben sind dabei vor allem farbliche Effekte, ein sogenanntes blumiges Aussehen.
Die Variationsmöglichkeiten des mosaikartigen Aussehens sind nahezu unbegrenzt. Es können Stückseifen hergestellt werden aus gefärbten Seifenteilen gleicher Farbe. Derartige Stücke zeigen überraschenderweise keine einheitliche Färbung, sondern erzielen durch ein von scharf begrenzten Vielecken gekennzeichnetes Aussehen besondere ästhetische Wirkungen. Ebenso wird durch erfindungsgemässe Seifenstücke, die aus verschieden gefärbten Seifenteilen hergestellt werden, eine besondere ästhetische Wirkung hervorgerufen, wobei die verschiedenfarbigen Anteile in den Seifenstücken gleichmässig verteilt sind. Das Aussehen ist gekennzeichnet durch verschiedenfarbige Teilbereiche mit zwei oder mehreren Farben, die scharf gegeneinander abgegrenzt sind.
In Fig. 1 und 2 sind erfindungsgemässe Stückseifen beispielhaft dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 ein Seifenstück mit einer aus 6eckigen Elementen bestehenden mosaikartigen Oberfläche, wobei die Grenzlinien der Vielecke gerade verlaufen. Fig. 2 ein Seifenstück wie in Fig. l, wobei die Grenzlinien der Vielecke gebogen verlaufen.
Der bei dem erfindungsgemässen Verfahren für das Verpressen von Seifengranulat bzw. Seifenkugeln erforderliche Druck sollte vorzugsweise bei 130 bar und die Pressgeschwindigkeit zwischen 100 und 5000 mm/min liegen. Die Temperatur der zu verarbeitenden Seifenpartikelchen sollte zwischen 15 und 45 C liegen.
Um einen guten Verband zwischen den einzelnen Seifenpartikelchen, Seifengranulat oder Seifenkugeln zu erhalten, soll die Luft aus der Granulat- oder Kugel-Schüttung vor oder während des Pressens durch Anlegen von Vakuum entfernt werden. In dieser Hinsicht beste Ergebnisse haben Unterdrucke von weniger als 6, 65 mbar gebracht.
Zur Vermeidung von Rissanfälligkeit enthalten die Seifenteile 1 bis 10 Gew.-% an verzweigtkettigen aliphatischen Alkoholen mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen im Molekül, insbesondere Isotridecylalkohol, verzweigtkettiger Hexadecylalkohol aus der Petrochemie, 2-Hexyldecanol, Isooctadecylalkohol, 2-Octyl-dodecanol sowie Dioctyladipat mit 50% n-Octyl-und 50% iso-Octylanteil. Zur Vermeidung von Rissbildung bei wiederholtem Anfeuchten und Trocknen während des Gebrauchs sollten der Seifenmasse vor allem etwa 4% 2-Octyl-dodecanol zugesetzt werden.
An Hand der Fig. 3 und 4 wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel beschrieben :
Es wurde ein Presswerkzeug verwendet, bei dem wegen eingebauter Dichtringe --2--, Ober- stempel --3-- und Matrize --4-- völlig dicht abschliessen, so dass im leeren Presswerkzeug mühelos ein Vakuum von weniger als 2,67 mbar erzielt und über einen längeren Zeitraum gehalten werden konnte.
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wurde das Presswerkzeug mit einer Glycerin/Wasser-Mischung besprüht.
Der mittlere Durchmesser des Granulats betrug 5 mm, seine Temperatur lag bei 20 C. Nach Befüllen des Presswerkzeuges mit der entsprechenden Menge an Seifengranulat --5-- wurde die Form geschlossen, evakuiert und anschliessend durch Einwirken einer äusseren Kraft in Richtung des Pfeiles 7 von 6 t (A 140 bar) mit einer Pressgeschwindigkeit von 1200 mm/min komprimiert.
Um den Einfluss der Evakuierung auf das Pressergebnis zu untersuchen, wurde das Presswerkzeug bzw. die Seifenschüttung-5-verschieden stark-auf 1011, 26, 6 und 6, 65 mbar-evakuiert.
Das Vakuum wurde mit einem U-Rohr-Manometer auf der gegenüberliegenden Seite des Vakuum-Anschlusses --8-- am Presswerkzeug gemessen. Hiedurch war gewährleistet, dass das gemessene Vakuum genau dem in der Granulatschüttung --5-- herrschenden Unterdruck entspricht.
Die Versuche ergaben, dass mit steigendem Vakuum die Rissbildung im Wetcrack-test (WCT) und Gebrauchstest (GBT) zurückgeht. Wird die Seifenschüttung vor der Komprimierung un-
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ter 6, 65 mbar evakuiert, so entstehen Seifenstücke ohne jegliche Rissbildung (WCT und GBT gleich Null).
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<tb>
Vers. <SEP> I <SEP> II <SEP> III <SEP>
<tb> mbar <SEP> 1011 <SEP> 26, <SEP> 6 <SEP> < <SEP> 6, <SEP> 65 <SEP>
<tb> WCT <SEP> 2-3 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> GBT <SEP> 2 <SEP> - <SEP> 3 <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 2 <SEP> 0
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Interessant ist die Beobachtung, dass Seifenstücke mit WCT = 0 und GBT = 0 völlig homogene und glatte Oberflächen aufweisen. Wurde dagegen die Luft weniger gut entfernt, so bilden sich rauhe und zum Teil sehr stark zerklüftete Oberflächen aus. Die Oberflächen wirkten matt und zeigten ein sternförmiges weisses Muster, das am stärksten dort ausgebildet war, wo die Seifenschüttung vor der Komprimierung nicht evakuiert wurde. Diese weissen Muster entstehen überall dort, wo komprimierte Luft in der Seifenschicht eingeschlossen ist und nach Entfernung der aussen anliegenden Presskraft quasi explosionsartig aus der äusseren Seifenschicht austreten kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Stückförmiges Reinigungsmittel, enthaltend gefärbte Seifenteile in Form kleiner Stückchen von 1 bis 20 mm Grösse, welche innerhalb des Reinigungsmittelstückes verteilt sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmittelstück durch die Verteilung der kleinen Seifenteilstückchen ein mosaikartiges, durch scharf gegeneinander abgegrenzte Vielecke charakterisiertes Aussehen aufweist und wobei die Grenzlinien der Vielecke gerade oder gebogen verlaufen können und dass die Seifenteile, bezogen auf die gesamte Seifenmasse, 1 bis 10 Gew.-% an verzweigtkettigen aliphatischen Alkoholen mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen enthalten und einen Fettsäuregehalt von 70 bis 85, insbesondere 76 bis 80%, bezogen auf die gesamte Seifenmasse aufweisen.