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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Kühlwasserzuführung an Schneidwalzen von Maschinen zum Granulieren von Strängen aus thermoplastischen Kunststoffen nach dem Abziehen aus einer Schmelze in noch nicht verfestigtem Zustand, bei der ein Kühlwasserstrom auf die von einem Gehäuse umgebene Schneidwalze führbar ist.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 2212345 bekannt. Bei dieser Vorrichtung werden die Stränge zusammen mit einem Kühlwasserstrom in den Spalt zweier in gleicher Richtung laufender Transportbänder geführt, wobei am Ende der Transportbandführung die Stränge mit oberflächlicher Verfestigung zusammen mit dem Kühlwasser radial auf eine Schneidwalze auftreffen, durch die die Stränge zu Granulat zerschnitten werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wirkung des Kühlwassers wesentlich zu erhöhen. Erfindungsgemäss geschieht dies durch einen im Kühlwasserstrom parallel zur Schneidwalze liegenden Balken, der das Kühlwasser in einen etwa tangential zur Schneidwalze gerichteten, das Wegschwemmen des Granulats bewirkenden Hauptstrom und eine durchgehende, auf die Schneidwalze gerichtete Wasserwand aufteilt, die in Drehrichtung so hinter der Schnittstelle liegt, dass das Granulat bei seinem Flug von der Schnittstelle zuerst die Wasserwand durchschlägt, bevor es mit andern Teilen auf seiner Flugbahn in Berührung kommen kann.
Durch diese Art der Kühlwasserzuführung werden zwei Effekte erzielt. Einerseits wird das Granulat schnell weggeschwemmt, wozu die tangentiale Ausrichtung des Hauptstromes dient, wodurch allerdings hinter der Schnittstelle ein erheblicher Luftspalt freibleibt. Anderseits wird durch die diesen Luftspalt durchsetzende, auf die Schneidwalze gerichtete Wasserwand das Granulat näher an der Schnittstelle gezwungen, mit dem Kühlwasser in Berührung zu kommen, indem es nämlich die Wasserwand durchschlägt, bevor es mit irgendwelchen andern Gegenständen in Berührung kommen und hier festkleben kann. Meist werden nämlich die Stränge in einem Zustand geschnitten, in dem sie noch nicht so weit verfestigt sind, dass sie ihre Klebefähigkeit vollständig verloren haben.
Der den Kühlwasserstrom aufteilende Balken stellt ein konstruktiv einfaches Bauelement dar, so dass der vorstehend beschriebene doppelte Effekt des Kühlwassers durch einen geringen Aufwand erzielt wird.
Zweckmässig weist der Balken keilförmigen Querschnitt auf, wobei die Keilspitze in Richtung des Hauptstromes angeordnet und eine Seitenfläche dem Hauptstrom zugewendet ist, und dass die der Keilspitze abgewendete Stirnfläche mit Abstand hinter einem Vorsprung des Gehäuses angeordnet ist, der die Richtung der Wasserwand bestimmt. Durch diese Formgebung des Balkens lässt sich im Zusammenwirken mit dem Vorsprung des Gehäuses in strömungstechnisch günstiger Weise die Aufteilung des Kühlwassers in den Hauptstrom und die Wasserwand erzielen. Um jeweils die günstigste Einstellung für diese Aufteilung herbeiführen zu können, bringt man den Balken vorteilhaft verstellbar an.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt. Sie zeigt die Schneidwalzen der von oben her der Strang --2-- aus thermoplastischem Material zugeführt wird. Der Strang - wird dabei in bekannter Weise durch nicht dargestellte Einzugswalzen dicht oberhalb der Schnittstelle --3-- geführt. Die Schneidwalze wirkt auf ein Gegenmesser --4-- und trennt dabei mit ihren aufeinanderfolgenden Zähnen vom Strang --2-- die einzelnen Granulatkörner --5-- ab.
Um die Schneidwalze --1-- erstreckt sich bogenförmig die Gehäusewand --6--, an deren oberem Ende die Öffnung --7-- eingelassen ist. Oberhalb dieser Öffnung ist die Leiste --8-- angebracht, an der das Gegenmesser --4-- angesetzt ist. Das Gegenmesser --4--, die Leiste --8-- und die Ge- häusewand --6-- sind dabei Bestandteile des Gehäuses.
Unterhalb der Leiste --8-- hängt an der Einstellschraube --9-- der Balken --10--, der in Pfeilrichtung auf die Öffnung --7-- zugeleitetes und diese durchströmendes Kühlwasser aufteilt, u. zw. in den Hauptstrom --11-- und in die Wasserwand --12--. Der Hauptstrom verläuft etwa tangential zur Schneidwalze --1-- und schwemmt die Granulatkörner weg. Die Wasserwand-12-- ergibt sich auf Grund des oberhalb des Balkens --10-- gebildeten Kanals --13--, der durch den Vorsprung --14-- an der rückwärtigen Seite des Gegenmessers --4-- in Richtung auf die Schneidwalze--1-umgelenkt wird. Zusammen mit der rechten oberen Ecke des Balkens --10-- bildet sich dabei die Wasserwand --12-- aus, die, wie ersichtlich, in der dargestellten Arbeitsphase gerade vom Granulatkorn --15-- durchschlagen wird.
Dabei wird das Granulat allseitig mit Wasser benetzt, so dass
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es beim Aufprall auf die Gehäusewand --6-- von einem schützenden Wasserfilm umgeben ist, der ein Festkleben des Granulats an der Gehäusewand --6-- verhindert. Wie ersichtlich, liegt die Wasserwand --12-- so, dass das Granulat auf dem Weg von der Schnittstelle --3-- beim Wegfliegen von den Zähnen der Schneidwalze --1-- keinen Gegenstand berühren kann, bevor es die Wasserwand - durchschlagen hat.
Mittels der Einstellschraube --9-- lässt sich der Balken --10-- sowohl in seiner Höhe als auch in seiner seitlichen Lage wahlweise ausrichten. Das von der Einstellschraube --9-- durchsetzte Loch --16-- in der Leiste --8-- ist so gross, dass nach Lösen der Einstellschraube --9-- der Balken - innerhalb des notwendigen Bereiches verschoben werden kann.
Bei breiten Messerwalzen --1-- ist der Balken --10-- selbstverständlich an mehreren Einstellschrauben aufgehängt. Auf Grund dieser Verstellbarkeit des Balkens --10-- ergibt sich die Möglichkeit, wahlweise die Stärke des Hauptstromes --11-- und der Wasserwand --12-- einstellen zu können.
Es hat sich gezeigt, dass durch die Wasserwand --12-- noch ein weiterer vorteilhafter Effekt erzielt wird, nämlich eine Geräuschminderung, da der Schallkanal hinter der Schnittstelle --3-durch die Wasserwand --12-- abgeschlossen wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Kühlwasserzuführung an Schneidwalzen von Maschinen zum Granulieren von Strängen aus thermoplastischen Kunststoffen nach dem Abziehen aus einer Schmelze in noch nicht verfestigtem Zustand, bei der ein Kühlwasserstrom auf die von einem Gehäuse umgebene Schneidwalze führbar ist, gekennzeichnet durch einen im Kühlwasserstrom parallel zur Schneidwalze (1) liegenden Balken (10), der das Kühlwasser in einen etwa tangential zur Schneidwalze (1) gerichteten, das Wegschwemmen des Granulates bewirkenden Hauptstrom (11) und eine durchgehende, auf die Schneidwalze (1) gerichtete Wasserwand (12) aufteilt, die in Drehrichtung so hinter der Schnittstelle (3) liegt, dass das Granulat (5,15) bei seinem Flug von der Schnittstelle (3) zuerst die Wasserwand (12)
durchschlägt, bevor es mit andern Teilen auf seiner Flugbahn in Berührung kommen kann.