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Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung für vertikale Hochdruckpumpen. Insbesondere betrifft die Erfindung Stirnflächendichtungen mit Druckausgleich für vertikale Pumpen in Hoch- druck- und Hochtemperaturbereichen, z. B. in den Kühlsystemen von Druckwasserreaktoren.
Eine dynamische Pumpendichtung besteht grundsätzlich aus einem stationären Glied, das mit einem rotierenden Glied zusammenwirkt, um Flüssigkeitsverluste längs einer rotierenden Welle zu steuern oder zu verhindern. Es sind verschiedene dynamische Dichtungen bekannt, die beispielsweise Stirnkontaktflächen, gesteuerten Leckverlust, Labyrinth, viskose und zentrifugale Dichtungen aufweisen. Die Merkmale, die die verschiedenen Dichtungen kennzeichnen, können einzeln oder in Kombination verwendet sein. Bei einer statischen Dichtung besteht im Gegensatz hiezu keine Relativbewegung zwischen der Dichtung und der gegenüberliegenden zu dichtenden Oberfläche.
Dynamische Dichtungen sind gemeinhin weiter als Stirnflächendichtungen klassifiziert, deren Glieder mit der Berührungsfläche senkrecht zur Längsachse der Wellenachse ausgerichtet sind. Die stationären und die rotierenden Glieder sind durch einen dünnen hydrodynamischen Flüssigkeitsfilm zwischen den Gliedern getrennt, wodurch eine geringe Reibung und eine Vergrösserung der Lebensdauer der Dichtung sichergestellt wird. Der dünne Flüssigkeitsfilm zwischen den Dichtungsflächen schmiert nicht nur diese Oberfläche, sondern bildet auch eine Kraft, die die Oberflächen in gegenseitigem Kontakt hält. Es ist üblich, eines der Dichtungsglieder fest zu montieren und das andere schwimmend zu montieren, um beispielsweise axiale und Winkelbewegungen zu gestatten.
Axiale Kräfte, mechanisch und hydraulisch aufgedrückt, halten die Stirnflächen in engem Abstand, so dass die Filmdicke zwischen den Dichtungsflächen üblicherweise geringer ist als fünftausendstel Millimeter und im allgemeinen Werte zwischen 500 und 2500 p aufweist.
Da es Spalt- und Druckdifferenzen gibt, kommt es zu Leckverlusten. Diese sind anfänglich wegen des extrem geringen Spieles jedoch unbedeutend.
Da die Werte der Filmdicke so gering sind, ist die Ebenheit der Dichtungsflächen von extremer Wichtigkeit zur Minimalisierung der Abnutzung. Aus diesem Grunde werden die Dichtungsflächen einer Präzisionsläppung unterworfen, bis sie innerhalb eines Helium-Lichtbandes flach sind, z. B. etwa 0, 3 p, um Rauhigkeit zu eliminieren. Leckverlust bei einer Stirnflächendichtung ist eine Funktion der axialen Kräfte, die auf die Dichtungsglieder einwirken. In einer Stirnflächendichtung können diese Kräfte einen axial schwimmenden, nicht rotierenden Ring gegen eine fixierte rotierende Oberfläche pressen oder einen axial schwimmenden, rotierenden Ring gegen eine feste stationäre Gegenfläche.
Der axiale Leckweg zwischen dem schwimmenden Glied und der Welle wird im allgemeinen durch eine zweite statische Dichtung, etwa einen O-Ring, geschlossen, der Primärbewegungen der ersten Dichtung ohne axialen Leckverlust erlaubt. Stirnflächendichtungen sind zufriedenstellend, solange Reibung und Abnützung nicht übermässig sind. Wenn aber Geschwindigkeit und Druck zunehmen, werden Reibungskontakte weniger tragbar und das Aufrechterhalten eines Flüssigkeitsfilmes zwischen den Dichtungsflächen wird immer zwingender. Um die Belastung pro Flächeneinheit an den beteiligten Flächen zu begrenzen, werden Hochdruckdichtungen meist hydraulisch im Kräftegleichgewicht gehalten. Der Ausgleich beruht auf einer geometrischen Anordnung der Dichtungseinheit, welche die Last zwischen den rotierenden und den feststehenden Flächen erniedrigt.
Durch Veränderung des Durchmessers jedes Dichtungsgliedes zwischen den Dichtungsflächen können bestimmte Drücke pro Flächeneinheit erreicht werden.
Typischerweise übersteigt die Schliesskraft am schwimmenden Glied kaum die durch den Druck zwischen den Dichtungsflächen geschaffene Öffnungskraft, um eine minimale Last pro Flächeneinheit zwischen den Dichtungsflächen zu erzeugen, wodurch die Lebensdauer der Dichtung gefördert wird. Um in Hochdruckanwendungen den Angriff auf die Dichtung zu vermindern und Leckverlusten vorzubeugen, wurden Mehrfachflächenkontaktdichtungen längs der Welle axial in Abständen angeordnet und die einander benachbarten Dichtungen mittels druckreduzierender Mittel überbrückt, um einen verminderten Wirkdruck über den Dichtungsflächen zu erhalten.
In vielen Anwendungsbereichen besteht der Trend zur Verwendung des Systems mit thermodynamischer Arbeitsflüssigkeit, das dicht ist und so mögliche Verschmutzungsprobleme des Schmier-
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filmes überwindet und insbesondere im Anwendungsbereich der Kernspaltung den Zusammenbruch der Standardschmiermittel infolge der Strahlung.
Stirnflächendichtungen werden in Kernenergiesystemen zur Dichtung grosser vertikaler Reaktorkühlpumpen verwendet. Vertikalpumpen haben eine vertikal angeordnete Wellenachse. Reaktorkühlpumpen treiben das Wasser im allgemeinen durch den Reaktor, den Dampfgenerator und die angeschlossenen Rohrleitungen, indem sie den erforderlichen Schub entwickeln, um Reibungverluste zu überwinden und die Wärme vom Kernreaktor zum Dampfgenerator zu befördern. In Druckwasserreaktorsystemen kann ein Druckerzeuger aufgestellt sein und einen Systemdruck von über 160 kg/cm2 aufrechterhalten. Der hohe Druck wird benötigt, um in Hochtemperatursystemen, die durch Temperaturen über 2500C gekennzeichnet sind, das Sieden zu verhindern. Die Reaktorkühlpumpe muss demnach imstande sein, unter diesen Bedingungen zu arbeiten.
Die Einsatzfähigkeit von Kernreaktoren ist infolge der oftmaligen Notwendigkeit, Reparaturen an den Reaktorkühlpumpendichtungen durchzuführen, beschränkt. Betriebliche Probleme im Zusammenhang mit Dichtungen in Reaktorkühlpumpen sind u. a. übermässige Leckverluste, Brandrissbildung
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oder Abnützung, ungleichmässige Abnützung der stationären Dichtungsglieder, Empfindlichkeit gegen Temperaturänderungen, Hängenbleiben der Sekundärdichtung, oftmaliges Überholen und Empfindlichkeit gegen Pumpenwellenbewegung.
Viele der gegenwärtig in Betrieb stehenden Reaktorkühlpumpen sind so gebaut, dass sich die Dichtungen nicht in der Nähe eines Lagers befinden. Diese Bauart scheint einzig nur in grossen Pumpen vom Vertikaltyp, die in Kernreaktorsystemen verwendet werden, vorherrschend zu sein. Infolge der Dreilageranordnung, wie sie sich derzeit in den meisten Reaktorkühlpumpenmotorkombinationen findet, sind die seitlichen Versetzungen viel grösser als sie im traditionellen Maschinenbau gefunden werden. Darüber hinaus sind die Dichtungen nahe dem Punkt der grössten Wellenverlagerung angeordnet. Es ist ebenso bekannt, dass sich die Pumpenwelle infolge Änderungen im Axialschub der Pumpe auf und ab bewegt.
Wenn eine laufende Kühlpumpe z. B. gebremst wird, wird der normale Abwärtsschub des Laufrades unterbrochen, und eine vermehrte resultierende Aufwärtskraft wird infolge des hohen Druckes im Reaktorkühlsystem ausgeübt. Bei niederem Systemdruck verursacht das Gewicht der Welle einen abwärts gerichteten Schub. Die gesamte axiale Wellenbewegung wurde gemessen und gefunden, dass sie zwischen 2 und 3 mm schwankt, abhängig von der verwendeten Motortype und den Bedingungen im Reaktorkühlsystem. Nur angenähert 0, 25 mm sind auf den Schub durch das Lagerspiel des Motors zurückzuführen, der Rest ist dem Motorgehäuse, Abweichungen der Lagerhalterung und thermischer Ausdehnung zuzuschreiben.
Bei gleichmässigem Dauerbetrieb wurden dynamische seitliche Versetzungen der Welle in einem Bereich von 0, 13 bis 0, 55 mm festgestellt. Abhängig von der Herstellung und Richttoleranzen ändern sich die Wellenversetzungen von Pumpe zu Pumpe. Darüber hinaus wird es auf Grund der radialen Belastung durch das Laufrad immer eine Neigung zum seitlichen Versetzen der Welle geben. Wellenvibration und Auslauf tragen ebenso zur Versetzung der Welle bei, wenngleich diese Erscheinungen den allgemein stationären Kräften, die dem radialen Schub zuzuschreiben sind, entgegenwirken können.
Es scheint daher, obwohl die Dichtungstechnologie weit fortgeschritten ist, dass die Einflüsse des Arbeitsbereichs und die Lageranordnungen in Kühlpumpen für Kernreaktoren zusammen eine weniger als zufriedenstellende Dichtungsleistung ergeben. Bis jetzt wurde eine optimale Entwicklung bei Dichtungen durch mangelnde Verbindung kürzlich erkannter Erscheinungen, betreffend die Leistungsfähigkeit von Dichtungen, mit Erscheinungen, die bereits offensichtlich waren, behindert.
Die neuesten Erkenntnisse sind dadurch gekennzeichnet, dass nicht ausgewogene hydraulische Momente und Belastungen durch Sekundärdichtungen und zyklische Bewegungen, wie nachstehend ausführlich beschrieben wird, rasche Abnützungen der Dichtungsflächen und Unstabilitäten der axial beweglichen Glieder als auch eine rasche Abtragung der sekundären Dichtungen ergeben.
Die Erscheinungen sind mit der vorstehend beschriebenen Lageranordung verbunden.
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Andere schnell erkennbare Erscheinungen haben dazu beigetragen, die Bemühungen um eine zufriedenstellende Dichtungsausführung im Zusammenhang mit dem Ungleichgewicht des hydraulischen Moments und der zyklischen Bewegung der Sekundärdichtung zu vereiteln. Diese bekannten Erscheinungen umfassen Dichtungsringverformungen infolge thermischer, hydraulischer oder mechanischer Belastungen, Taumeln der Dichtung auf Grund eines Kippens der Welle oder eines Nachgeben des Dichtungsgehäuses, und die Unfähigkeit des schwimmenden Gliedes zum dynamischen Spurhalten seiner ineinander eingreifenden Dichtungsglieder während axialer Verlagerung der Welle.
Demnach besteht der Bedarf an einer Dichtung, die für Kühlpumpen in Reaktoren geeignet ist, die nicht beeinträchtigt wird durch ein Ungleichgewicht der hydraulischen Momente und ansonsten ihre Dichtungsfunktion zufriedenstellend erfüllt.
Gemäss der Erfindung wird eine hydraulisch ausgewogene Stirnflächendichtungsanordnung so ausgestattet, dass die Profile der schliessenden und öffnenden Bereiche im Falle einer seitlichen Verschiebung der Welle konzentrisch bleiben.
Gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird eine Dichtungsanordnung so konstruiert, dass ein Dichtungsring als nicht rotierendes, axial schwimmendes Ausgleichsglied arbeitet. Ein ringförmiger, rotierender Dichtungsläufer wirkt mit dem Dichtungsring zusammen und bildet eine erste Dichtungsgrenzfläche mit ausreichender Querbreite, um einem Ausscheren der Kanten des Dichtungsringes auf Grund einer maximalen seitlichen Versetzung der Welle vorzubeugen.
Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung für vertikale Hochdruckpumpen, insbesondere Hochdruckpumpen in den Kühlsystemen von Druckwasserreaktoren, welche ein Gehäuse, das eine Druckkammer umschliesst und eine das Gehäuse durchsetzende Welle aufweisen, wobei die Welle seitlich relativ zum Gehäuse verschiebbar ist und die Dichtung folgende Teile aufweist : eine ringförmige Dichtungsscheibe und einen topfförmigen Dichtungsring, wobei die Dichtungsscheibe mit der Welle oder mit dem Gehäuse starr verbunden ist und der topfförmige Dichtungsring am Gehäuse oder an der Welle in axialer Richtung der Welle fliegend gelagert ist.
Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass die der Dichtungsscheibe gegenüberliegende Fläche des Dichtungsringes abgestuft ausgebildet ist, indem sie aus einer inneren ringförmigen Dichtungsfläche, welche an der Oberfläche der Dichtungsscheibe anliegt und einer in axialer Richtung zurückspringenden Ringfläche gebildet ist, wobei der Innendurchmesser der Dichtungsfläche kleiner und der Aussendurchmesser der Dichtungsfläche grösser als der Führungsdurchmesser des topfförmigen Dichtungsringes ist und die Ringbreite der Oberfläche der Dichtungsscheibe die Ringbreite der Dichtungsfläche um so viel übertrifft, dass bei seitlicher Verschiebung der Welle die Dichtungsfläche nicht über die Oberfläche der Dichtungsscheibe hinausläuft.
Zum besseren Verständnis der Erfindung, ihrer Arbeitsweise und der besonderen, durch ihre Verwendung erzielten Vorteile wird auf die Zeichnungen und die folgende Beschreibung Bezug genommen, in denen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben und dargestellt ist.
In den Zeichnungen, die einen Teil dieser Beschreibung bilden und in denen dieselben Bezugszeichen für gleiche oder entsprechende Teile bestimmt sind, zeigt Fig. 1 in graphischer Darstellung die Druckverteilung an den Dichtflächen, u. zw. : Fig. 1A für zueinander parallel verlaufende Dichtflächen, Fig. lB für Dichtflächen, welche in radialer Richtung zur Wellenmitte divergieren und Fig. 1C für Dichtflächen, welche in radialer Richtung zur Wellenmitte konvergieren. Fig. 2A zeigt einen Querschnitt durch die erstgenannte Dichtungsflächenanordnung gemäss Fig. lA und Fig. 2B den zugehörigen Grundriss, in welchen die gegeneinander wirkenden Öffnungsund Schliessbereiche in überlagerter Form eingetragen sind ; Fig. 3 zeigt einen Querschnitt (Fig.
SA) der Dichtungsanordnung nach Fig. 2, in der die Welle nach links versetzt ist und einen darunter
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und die Dichtungsflächen belastenden Kraft in einer Dichtungsanordnung, wenn das hydraulische Moment nicht ausbalanciert ist ; Fig. 5 zeigt im Schnitt eine Aufrissdarstellung einer Dichtungsanordnung, die die grundsätzlichen Merkmale der Erfindung verkörpert ; Fig. 6 enthält einen
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Querschnitt (Fig. 6A) einer Wellendichtungsanordnung, die die Prinzipien der Erfindung verkörpert, und darunter im Grundriss (Fig. 6B) die entgegengesetzt wirkenden Öffnungs- und Schliessbereiche ;
Fig. 7 enthält einen Querschnitt (Fig. 7A) der Anordnung nach Fig. 6, in der die Welle nach links versetzt ist, und in einem darunter liegenden Grundriss (Fig. 7B) wird die Aufrechterhaltung der entgegenwirkenden hydraulischen Öffnungs- und Schliessbereiche dargestellt.
Ein hydraulisches Ungleichgewicht, wie hier beschrieben und definiert, scheint bisher in der Fachwelt keine Berücksichtigung gefunden zu haben.
Ein hydraulisches Ungleichgewicht ist in erster Linie auf seitliche Versetzung der Welle zurückzuführen. Die übliche Praxis beim konstruktiven Aufbau von schwimmenden Hochdruckdichtungsflächen beschränkt sich darauf, die Bereiche der Dichtungsglieder so einzurichten, dass sich die hydraulischen Kräfte, die bestrebt sind, die Dichtungsflächen zusammenzuquetschen, das Gleichgewicht halten.
Das hydraulische Gleichgewichtsverhältnis b ist definiert als Verhältnis zweier Flächen, aus dem reinen Schliessbereich Ac, der schematisch dargestellt ist in den Fig. 2, 3,6 und 7, welcher Bereich durch den Führungsdurchmesser C des topfförmigen Dichtungsringes und den äusseren Durchmesser A der Dichtungsfläche begrenzt wird, und dem Öffnungsbereich A, welcher Bereich begrenzt wird vom äusseren Durchmesser A und dem inneren Durchmesser B der Dichtungsfläche.
Unter Gleichgewichtsbedingungen sind die Öffnungs-und Schliessbereiche konzentrisch (Fig. 2), die hydraulischen Kräfte sind gleichmässig über die Öffnungs- und die Schliessbereiche verteilt, und die Summe der hydraulischen Schliesskräfte an der Dichtung ist grösser als die Summe der hydraulischen Öffnungskräfte, so dass die Dichtungsflächen nicht auseinandergedrückt werden.
Daraus folgt, dass die reine Schliesskraft (unter Vernachlässigung der Reibungskräfte des feststehenden Dichtungselements und der Federkräfte, wenn vorhanden) oder die reine hydraulische Kraft gleich jener hydraulischen Kraft PF ist, die von der Flüssigkeitszwischenschicht als Zwischenschichtdruck über den Öffnungsbereich ausgeübt wird und aus der Formel
PF ="L'Ao berechenbar ist. Hierin bedeutet UL die Belastung pro Flächeneinheit. Die Belastung pro Flächen-
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druckseite der Dichtung sind, und K ein Faktor ist, der die Veränderung des Zwischenschichtdruckes über die Breite der Dichtungsfläche erfasst und von der Parallelität der Flächen abhängt.
Wenn die Dichtungsflächen parallel sind und eine lineare Druckverteilung quer über die Dichtungsfläche vorhanden ist, beträgt der K-Faktor etwa 0, 5. Das Gleichgewichtsverhältnis b muss grösser als 0, 5 sein, um sicherzustellen, dass die Dichtungsflächen sich nicht lösen.
Wenn die Dichtungsflächen nicht. parallel sind und konvergieren oder divergieren (in Richtung zur Mitte der Wellenachse), dann resultieren keilförmige Filmprofile und der Wert des K-Faktors ist entsprechend grösser oder kleiner als 0, 5. Die Fig. lA, 1B und IC zeigen die Veränderung des Zwischenschichtdruckes von der Seite des Hochdruckes PI zur Seite des Niederdruckes P der Dichtung, entsprechend einem K-Faktor von etwa 0, 5 (Dichtungsflächen parallel), weniger als 0, 5 (Film divergierend) und grösser als 0, 5 (Film konvergierend).
Wenn jedoch die Mittenrichtigkeit der Bereiche verlorengeht, z. B. während einer seitlichen Wellenversetzung, ist die reine hydraulische Kraft nicht gleichmässig über den Schliessbereich verteilt und das schwimmende Dichtungsglied wird einem hydraulischen Moment unterworfen.
Die Verkantung des schwimmenden Gliedes verursacht seinerseits auf der rechten Seite ein divergierendes und auf der linken Seite ein konvergierendes Filmprofil. Der Verlust von Mittenrichtigkeit beim Dichtungsglied tritt erfahrungsgemäss auf bei Kühlpumpen für Kernreaktoren als Folge der atypischen seitlichen Versetzung der Welle als Folge des Motorpumpenlagerspiels.
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Die Dichtungsscheibe --25--, die an der Wellenmanschette --22-- befestigt ist und mit ihr rotiert, hat eine obere, ringförmige Dichtungsfläche --30--, die senkrecht in bezug auf die Achse der Welle --20-- angeordnet ist.
Der Dichtungsring --24-- umfasst ein Dichtungsglied-31-- und eine Druckdichtungsscheibe - -32--, die als Träger für das Dichtungsglied --32-- dient. Das Dichtungsglied --31-- hat eine untere Dichtungsfläche oder Dichtungsnase --33--, die quer in bezug auf die Wellenachse angeordnet ist und in der Längsrichtung gegenüber der Fläche --30-- des Dichtungsläufers liegt.
Eine im allgemeinen ringförmige Dichtungskappe --34-- ist mit dem Gehäuse --21-- verbun- den. Der Dichtungsring --24-- ist an der Dichtungskappe --34-- mittels eines oder mehrerer Federelemente --35-- befestigt. Eine Anti-Rotationseinrichtung --36--, befestigt an der Dichtungsdruckscheibe --32--, greift in einen in der Längsrichtung angeordneten Schlitz --37-- ein, der in der Kappe --34-- ausgebildet ist. Obwohl diese Zapfenverbindung es dem Dichtungsring - nicht erlaubt zu rotieren, ist zwischen dem Schlitz --37-- und dem Anti-Rotationsgerät - ein ausreichendes Spiel vorgesehen, das Längs-und Winkelbewegungen des Ringes - sowohl in bezug auf die Stopfbüchse --34-- als auch in bezug auf die Dichtungsscheibe - erlaubt.
Eine Sekundärdichtung --40-- dichtet einen möglichen Leckpfad zwischen Dichtungsring und Stopfbüchse.
Eine zweite, ähnliche Dichtungsanordnung, als Ganzes mit --41-- bezeichnet, ist von der vorstehend beschriebenen Dichtungsanordnung --23-- räumlich in der Längsrichtung getrennt angeordnet. Eine Niederdruckkammer --42-- trennt die Dichtungsanordnungen --23 und 41--. Verbindungen --50 und 51-- bzw. Führungen zur Hochdruckkammer -26-- und der Niederdruckkam- mer --42-- können zur Druckregelung in diesen Kammern über hydraulische Verbindungen mit äusseren Druckquellen (nicht dargestellt) benützt werden.
Wie es am besten in Fig. 5 und schematisch in Fig. 6 gezeigt ist, ist der Dichtungsring
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nisses b. Die Dichtungsscheibe --25-- ist so konstruiert, dass die radiale Ausdehnung der ringförmigen Dichtungsfläche --30-- bedeutend hinausgeht über die Querdistanz, die die Dichtungsfläche --30-- auf Grund der maximalen seitlichen Verlagerung der Welle und der Dichtung, in bezug auf die Nase --33-- der Dichtung, erwartungsgemäss überstreichen würde. Da der Dichtungsring --24-- axial frei schwimmen kann und nicht an der Büchse --34-- starr befestigt ist, wird sein Zusammenwirken mit der Dichtungsscheibe --25-- im wesentlichen nicht durch thermische oder Druckverformungen der Büchse --34-- gestört.
Den Fig. 6 und 7 ist zu entnehmen, dass das Ungleichgewicht des hydraulischen Moments, hervorgerufen durch Wellenverlagerung, beseitigt ist. Fig. 6 zeigt schematisch eine Dichtung gemäss der Erfindung, bei der die Mittellinien der rotierenden und nicht rotierenden Glieder konzentrisch sind, so dass die Öffnungs-und Schliessbereiche A bzw.A konzentrisch sind, wie dies am besten der zugeordneten Fig. 6B zu entnehmen ist. In Fig. 7 ist die Welle nach links versetzt. Der Öffnungsbereich Ao und der Schliessbereich Ac verbleiben konzentrisch, da sowohl der Öffnungs- als auch der Schliessbereich (wegen des Gleichgewichtsverhältnisses) nurmehr durch die Oberfläche des schwimmenden Gliedes definiert sind.
Die Dichtungsscheibe - ist mit einer ausreichenden Ringbreite bemessen, so dass die Dichtungsfläche des schwimmenden Gliedes --24-- in bezug auf die Ränder der Dichtungsscheibe --25-- bei maximaler Wellenversetzung nicht mehr über diese hinauslaufen kann.
Im folgenden sind die Wirkungsweise und die Effekte der erfindungsgemässen Dichtungsausbildung nochmals zusammengefasst : Infolge der erfindungsgemässen Ausbildung der Dichtung übersteigen die auf den Dichtungsring wirkenden Öffnungskräfte niemals die auf diesen Dichtungsring wirkenden Schliesskräfte, u. zw. selbst dann nicht, wenn die Welle um maximale Beträge seitlich versetzt ist. Dass immer ein Überschuss an Schliesskräften gegenüber den Öffnungskräften gewährleistet ist, beruht darauf, dass der Dichtungsring eine erste ringförmige Fläche besitzt, die vom Führungsdurchmesser C und dem grössten Durchmesser des topfförmigen Dichtungsringes begrenzt ist (vgl. Fig. 6), auf welche der Druck in der Kammer --26-- einwirken kann.
Die zweite ringförmige Fläche, auf welche der Druck in der Kammer --26-- einwirken kann, ist
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