DE102012017138B4 - Gleitlager - Google Patents

Gleitlager Download PDF

Info

Publication number
DE102012017138B4
DE102012017138B4 DE102012017138.2A DE102012017138A DE102012017138B4 DE 102012017138 B4 DE102012017138 B4 DE 102012017138B4 DE 102012017138 A DE102012017138 A DE 102012017138A DE 102012017138 B4 DE102012017138 B4 DE 102012017138B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bearing
lubricant
bearing element
plain
gap
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE102012017138.2A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102012017138A1 (de
Inventor
Alister Clay
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Robert Bosch GmbH
Original Assignee
Robert Bosch GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Robert Bosch GmbH filed Critical Robert Bosch GmbH
Priority to DE102012017138.2A priority Critical patent/DE102012017138B4/de
Publication of DE102012017138A1 publication Critical patent/DE102012017138A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102012017138B4 publication Critical patent/DE102012017138B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16CSHAFTS; FLEXIBLE SHAFTS; ELEMENTS OR CRANKSHAFT MECHANISMS; ROTARY BODIES OTHER THAN GEARING ELEMENTS; BEARINGS
    • F16C33/00Parts of bearings; Special methods for making bearings or parts thereof
    • F16C33/02Parts of sliding-contact bearings
    • F16C33/04Brasses; Bushes; Linings
    • F16C33/06Sliding surface mainly made of metal
    • F16C33/10Construction relative to lubrication
    • F16C33/1005Construction relative to lubrication with gas, e.g. air, as lubricant
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16CSHAFTS; FLEXIBLE SHAFTS; ELEMENTS OR CRANKSHAFT MECHANISMS; ROTARY BODIES OTHER THAN GEARING ELEMENTS; BEARINGS
    • F16C17/00Sliding-contact bearings for exclusively rotary movement
    • F16C17/02Sliding-contact bearings for exclusively rotary movement for radial load only
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16CSHAFTS; FLEXIBLE SHAFTS; ELEMENTS OR CRANKSHAFT MECHANISMS; ROTARY BODIES OTHER THAN GEARING ELEMENTS; BEARINGS
    • F16C33/00Parts of bearings; Special methods for making bearings or parts thereof
    • F16C33/02Parts of sliding-contact bearings
    • F16C33/04Brasses; Bushes; Linings
    • F16C33/06Sliding surface mainly made of metal
    • F16C33/10Construction relative to lubrication
    • F16C33/1025Construction relative to lubrication with liquid, e.g. oil, as lubricant
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16CSHAFTS; FLEXIBLE SHAFTS; ELEMENTS OR CRANKSHAFT MECHANISMS; ROTARY BODIES OTHER THAN GEARING ELEMENTS; BEARINGS
    • F16C2231/00Running-in; Initial operation

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Sliding-Contact Bearings (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Gleitlager mit einem ersten Lagerelement (2) und mit einem relativ zum ersten Lagerelement (2) bewegbaren zweiten Lagerelement (3), wobei zwischen dem ersten Lagerelement (2) und dem zweiten Lagerelement (3) ein Lagerspalt (4) ausgebildet ist, in dem ein Schmiermittel (5) angeordnet ist. Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Lebensdauer des Gleitlagers insbesondere bei häufigen Starts und Stopps zu verlängern und den Einsatz günstigerer Materialien für die Lagerelemente zu ermöglichen. Gekennzeichnet ist das erfindungsgemäße Gleitlager dadurch, dass das Schmiermittel (5) durch eine Bewegung zwischen ersten Lagerelement (2) und zweiten Lagerelement (3) von einer flüssigen Phase in eine gasförmige Phase überführbar ist, so dass eine Umwandlung von einem flüssigkeitsgeschmierten Gleitlager in ein aerodynamisches Lager erfolgt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Gleitlager mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
  • Das Gleitlager weist ein erstes Lagerelement und ein relativ zum ersten Lagerelement bewegbares zweites Lagerelement auf, wobei zwischen dem ersten Lagerelement und dem zweiten Lagerelement ein Lagerspalt ausgebildet ist, in dem ein Schmiermittel angeordnet ist.
  • Solche Lager werden zum Beispiel als Radiallager oder als Axiallager gebaut. Dabei handelt es sich um eine Drehlagerung beispielsweise einer Welle in einer Lagerbuchse. Die Lagerbuchse eines Radiallagers nimmt Kräfte senkrecht zur Rotationsachse der Welle auf und leitet sie in ein Fundament ab, während ein Axiallager Kräfte in Achsrichtung (Wellenlängsrichtung) überträgt. Hierbei stehen sich immer die betreffenden Kontaktflächen der beiden Lagerelemente unmittelbar benachbart gegenüber und sind lediglich durch einen schmalen Lagerspalt und ein darin befindliches Schmiermittel voneinander getrennt.
  • Gleitlager finden in vielen Einsatzbereichen Anwendung. Dabei kann zur Verringerung der Reibung zwischen den Lagerelementen bzw. zwischen deren Kontaktflächen ein Schmiermittel eingesetzt werden. Das Schmiermittel kann dabei als Feststoff, als Flüssigkeit oder als Gas ausgebildet sein. Gleitlager mit einem flüssigen Schmiermittel, wie hydrostatische oder hydrodynamische Gleitlager, weisen gegenüber Feststoffgleitlagern einen verringerten Reibungswiderstand und Verschleiß auf. Gleitlager mit einem gasförmigen Schmiermittel, wie aerodynamische Gleitlager, besitzen einen noch weiter verringerten Reibungswiderstand.
  • In Gleitlagern kann im Wesentlichen Festkörperreibung, Flüssigkeitsreibung und Mischreibung auftreten. Bei der Festkörperreibung bewegen sich die Lagerelemente direkt gegeneinander. Dadurch tritt Verschleiß an den Kontaktflächen der Lagerelemente auf. Häufig wird daher zumindest bei einem Lagerelement ein Material mit Selbstschmierungseffekt eingesetzt. Beispielsweise kann das als Lagerbuchse ausgebildete Lagerelement PTFE aufweisen, während das zweite Lagerelement durch eine aus Stahl hergestellte Welle gebildet ist.
  • Bei einer aus dem Stillstand beginnenden Bewegung (Gleitlagerdrehung) eines flüssig geschmierten Gleitlagers liegt in der Regel zunächst eine Mischreibung vor, wenn nämlich die Lagerelemente noch aufeinander aufliegen. Bei sich erhöhender Drehzahl hebt die Welle wegen eines Schmiermitteldruckaufbaus im Lagerspalt von der Lagerbuchse ab, so dass nur noch Flüssigkeitsreibung herrscht.
  • Aufgrund von Dissipation verursacht jede Reibung eine Erwärmung (Temperaturerhöhung) der beteiligten Kontaktflächen, der Lagerelemente und/oder des Schmiermittels. Mindestens innerhalb eines zu einer Reibungsart gehörenden Drehzahlbereichs verhält sich die Lager- und Schmiermitteltemperatur in etwa proportional zur Drehzahl.
  • In Fällen, bei denen es auf Langlebigkeit und niedrige Energieverluste ankommt, werden in der Regel Gleitlager mit Vollschmierung eingesetzt, wobei Flüssigkeitsreibung auftritt. Das üblicherweise flüssige Schmiermittel muss dabei unter einem ausreichenden Druck stehen, um Kontaktflächen der Lagerelemente gegen die Lagerkraft voneinander trennen zu können. Bei hydrostatischen Lagern wird dafür das Schmiermittel unter Druck zwischen die Lagerelemente eingebracht. Bei hydrodynamischen Lagerelementen wird der Druck durch die auf das Schmiermittel bei Relativbewegung zwischen den Lagerelementen wirkenden Scherkräfte erzeugt. Beim Anfahren und beim Stillsetzen bzw. Stoppen der Bewegung entsteht bei diesen Lagern Mischreibung, also eine Mischung von Festkörperreibung und Flüssigkeitsreibung. Dabei befindet sich das Schmiermittel zwar in den Mikrorauhigkeiten der Lagerelemente und sorgt so für eine gewisse Schmierung, es ist aber nicht ausreichend, einen Kontakt zwischen den Lagerelementen vollständig zu verhindern. Diese berühren sich daher im Bereich von Rauhigkeitsspitzen. Ein Widerstand bei der Mischreibung ist daher gegenüber einem Widerstand bei der reinen Festkörperreibung herabgesetzt, wobei er jedoch noch größer ist als bei der Flüssigkeitsreibung. Dabei tritt bei der Mischreibung gegenüber der Flüssigkeitsreibung ein höherer Verschleiß auf.
  • Hydrodynamische Gleitlager, bei denen erst mit steigender Geschwindigkeit ein Übergang von Mischreibung zu Flüssigkeitsreibung erfolgt, finden daher vor allem Anwendungen in Bereichen, in denen Zeiten des Anfahrens bzw. Stillsetzens gegenüber dem Gesamtbetrieb vernachlässigbar sind.
  • Hydrostatische Gleitlager haben gegenüber hydrodynamischen Gleitlagern den Vorteil, dass die beim Anfahren und Auslaufen verursachte Mischreibung entfällt, mit der ein erhöhter Lagerverschleiß verbunden ist. Vielmehr tritt nur Flüssigkeitsreibung auf. Damit werden auch sogenannte Stick-Slip-Effekte vermieden, was hydrostatische Gleitlager für Anwendungen, bei denen hochgenaue Stellbewegungen gefordert sind, besonders geeignet macht.
  • Aerodynamische Gleitlager, also Lager mit einem gasförmigen Schmiermittel, arbeiten nach dem gleichen Prinzip wie hydrodynamische Lager und sind üblicherweise für den Dauerbetrieb bei hohen Geschwindigkeiten ausgelegt. Dabei haben die aerodynamischen Gleitlager im Betrieb einen besonders geringen Reibunsgwiderstand. Diese Lager besitzen eine sehr lange Lebensdauer, wobei jedoch die Lebensdauer durch die Anzahl von Start/Stopp-Vorgängen stark reduziert wird, da während des Startens beziehungsweise Auslaufens eine Relativgeschwindigkeit zwischen den Lagerelementen so weit absinkt, dass ein Druck einer Gasschicht zwischen den Lagerelementen zusammenbricht und die Lagerelemente direkt aneinander entlang gleiten. Damit tritt Mischreibung und evtl. auch reine Festkörperreibung auf.
  • Dementsprechend kann es bei jedem Starten und Stoppen zu einem Kontakt zwischen den Lagerelementen kommen, was zu einer Abnutzung des Gleitlagers durch abrasiven Verschleiß der Lagerflächen bzw. der Kontaktflächen der Lagerelemente führt.
  • Um auch bei häufigen Start/Stopp-Anwendungen aerodynamische Gleitlager einsetzen zu können, müssen die Lagerelemente aus entsprechend widerstandsfähigen Materialen, wie beispielsweise Keramik oder Hartmetall, hergestellt werden. Darüber hinaus sollten sie nur einen geringen thermischen Ausdehnungskoeffizienten besitzen. Derartige Materialien sind relativ teuer und aufwendig zu bearbeiten.
  • Die DE 10 2006 048 895 A1 offenbart ein fluiddynamisches Lagersystem zur Drehlagerung, bei dem ein feststehendes Lagerteil und ein drehbewegliches Lagerteil durch einen mit einem Lagerfluid gefüllten Lagerspalt voneinander getrennt sind. An einem Außenumfang des feststehenden Lagerteils ist ein Vorratsvolumen ausgebildet, das mit dem Lagerspalt verbunden ist.
  • Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und insbesondere ein Gleitlager anzugeben, das einen geringen Verschleiß und eine längere Lebensdauer aufweist und den Einsatz günstiger Materialien ermöglicht.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen 2 bis 8 zu entnehmen.
  • Das Schmiermittel ist durch eine Bewegung zwischen dem ersten Lagerelement und dem zweiten Lagerelement von einer flüssigen Phase (flüssiger Aggregatzustand) in eine gasförmige Phase (gasförmiger Aggregatzustand) überführbar. Im Stillstand und während einer Anfahrbewegung, also einer geringen Relativgeschwindigkeit zwischen den Lagerelementen, ist das Gleitlager ein flüssigkeitsgeschmiertes Gleitlager, also ein Gleitlager mit im Wesentlichen Flüssigkeitsreibung, das bei höheren Relativgeschwindigkeiten zwischen den Lagerelementen in ein aerodynamisches Lager umgewandelt wird. Die Überführung des Schmiermittels von der flüssigen Phase in die gasförmige Phase erfolgt dabei auf Grund der durch die Bewegung und Reibung frei werdenden Wärmeenergie. Dies ist auf Reibkräfte und Scherkräfte zurückzuführen. Im Stillstand beziehungsweise bei geringen Relativgeschwindigkeiten zwischen den Lagerelementen ist dann eine ausreichende Schmierung durch das im flüssigen Zustand befindliche Schmiermittel gewährleistet. Die Lagerelemente können daher aus günstigeren Materialien hergestellt sein, die eine geringere Abriebfestigkeit aufweisen. Bei höheren Geschwindigkeiten, wie sie beim Dauerbetrieb auftreten, verhält sich das Gleitlager wie ein aerodynamisches Lager mit sehr geringen Reibwerten und entsprechend geringen Verlusten, wenig Verschleiß und langer Lebensdauer.
  • Vorzugsweise ist das Gleitlager als Drehlager (Axiallager oder Radiallager) ausgebildet, wobei das Schmiermittel bei Überschreiten einer Grenzdrehzahl verdampft und bei Unterschreiten der Grenzdrehzahl kondensiert. Die Grenzdrehzahl ist dabei eine Gleitlager-typische Drehzahl bzw. ein Drehzahlbereich, die erforderlich ist, um eine bestimmte Größe oder Menge an Reibungswärme freizusetzen, somit die Temperatur auf eine Grenzbetriebstemperatur zu erhöhen, bei der das Schmiermittel zuverlässig verdampft und so ein gasförmiges Schmiermittelpolster zwischen den Lagerelementen ausbildet. Bei geringen Drehzahlen und im Stillstand wird sich dabei das flüssige Schmiermittel in Schwerkraftrichtung unten im Gleitlager sammeln, also in einem Bereich, in dem auch das eine Lagerelement am anderen, Lagerelement anliegt. Dementsprechend ist eine gute Schmierung durch das Schmiermittel gewährleistet.
  • Vorzugsweise ist der Lagerspalt hermetisch dicht. Dadurch wird ein Austreten des Schmiermittels sowohl in flüssiger Form als auch in gasförmiger Form verhindert. Das Gleitlager kann dementsprechend wartungsarm ausgebildet sein und auch in verschmutzungssensitiven Bereichen eingesetzt werden.
  • Es ist besonders bevorzugt, dass ein Innendruck im Lagerspalt einstellbar ist. Durch die Einstellung eines Innendrucks, also eines Drucks eines Mediums (Schmiermittel, Luft) im Lagerspalt, lässt sich die Verdampfungstemperatur des Schmiermittels einstellen. Beispielsweise kann der Innendruck zwischen 0,1 bis 2,0 MPa betragen. Eine beispielhafte Möglichkeit zur passiven Innendruckeinstellung besteht in der angepassten Auslegung des Lagers mit den Parametern Schmiermittelart (z. B. Siedetemperatur), Schmiermittelmenge, Lagerspaltgröße, Ausgleichsvolumengröße (siehe unten), Betriebstemperatur. Eine andere Möglichkeit zur aktiven Einstellung besteht mit Druck erzeugenden Komponenten, beispielsweise zur gezielten Veränderung der oben genannten Parameter.
  • Dabei ist besonders bevorzugt, dass das Schmiermittel bei Stillstandstemperatur flüssige und gasförmige Bestandteile aufweist. Stillstandstemperatur ist die Temperatur, die das Gleitlager nach einer gewissen Temperaturausgleichszeit im Stillstand (keine Relativbewegung der Lagerelemente) annimmt, also in etwa Raumtemperatur bzw. Umgebungstemperatur. Bei Stillstandstemperatur befindet sich das Schmiermittel also etwa im dynamischen Gleichgewicht. Die Verdampfungstemperatur oder Siedetemperatur des Schmiermittels kann insbesondere im Zusammenhang mit einem einstellbaren Innendruck relativ genau auf die jeweiligen Einsatzbedingungen abgestimmt werden. Wenn sowohl flüssige als auch gasförmige Bestandteile vorliegen, ist zum einen eine ausreichende Schmierung von Beginn an (also bei aus dem Stillstand beginnender Bewegung) gewährleistet, zum anderen ist auch sichergestellt, dass das Volumen des Schmiermittels auch dann ausreicht, wenn das Schmiermittel vollständig in gasförmiger Form vorliegt.
  • Vorzugsweise ist bei Erreichen und/oder Überschreiten einer der Grenzdrehzahl entsprechenden Grenzbetriebstemperatur (aufgrund der näherunsweisen Proportionalität von Drehzahl und Temperatur) das gesamte Schmiermittel gasförmig. Diese Grenzbetriebstemperatur entspricht dabei der Temperatur, die sich im Gleitlager einstellt, wenn das Lager mit der Grenzdrehzahl beziehungsweise Grenzgeschwindigkeit (z. B. Umfangsgeschwindigkeit der Kontaktflächen bei Grenzdrehzahl) beaufschlagt wird. Wenn dann das Schmiermittel vollständig in die gasförmige Phase überführt ist, verhält sich das Gleitlager wie ein aerodynamisches Gleitlager mit den entsprechenden Vorteilen.
  • Vorteilhafterweise ist der Lagerspalt mit einem Ausgleichsvolumen verbunden. Das Ausgleichsvolumen verhindert einen zu hohen Druckanstieg innerhalb des Lagerspalts, der zu einem Anstieg der Siedetemperatur führen würde, was prinzipiell unerwünscht wäre. Dabei kann das Ausgleichsvolumen auch als Kondensator für das gasförmige Schmiermittel wirken und dementsprechend eine zu starke Erhitzung des Gleitlagers verhindern.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Gleitlager mindestens ein Kühlelement auf. Durch das Kühlelement kann eine Kühlung des Gleitlagers oder des Ausgleichvolumens erfolgen, wobei gegebenenfalls die Kühlung nur beim Stoppen beziehungsweise Verringern der Relativgeschwindigkeit zwischen den Lagerelementen durchgeführt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass bei Absenken der Relativgeschwindigkeit beziehungsweise bei Erreichen der Grenzdrehzahl eine ausreichende Menge an Schmiermittel bereits wieder in der flüssigen Phase ist, um eine ausreichende Schmierung zwischen den Lagerelementen zu gewährleisten.
  • Die Erfindung wird im Folgenden an Hand bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen in schematischer Ansicht:
  • 1 ein als Drehlager ausgebildetes Gleitlager im Stillstand,
  • 2 das Gleitlager nach 1 bei bzw. über Grenzdrehzahl und
  • 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Gleitlagers.
  • In 1 ist ein als Radiallager ausgebildetes Gleitlager 1 in Schnittansicht senkrecht zu einer Rotationsachse dargestellt. Die Darstellung und insbesondere die geometrischen Verhältnisse sind nicht maßstabsgerecht. Das Gleitlager 1 weist ein erstes als Lagerbuchse ausgebildetes Lagerelement 2 und ein zweites Lagerelement 3 auf, das als Welle, Lagerzapfen oder Lagerbolzen ausgebildet ist, wobei das zweite Lagerelement 3 innerhalb des ersten Lagerelements 2 rotierbar geführt ist. In einem Lagerspalt 4, der zwischen dem ersten Lagerelement 2 und dem zweiten Lagerelement 3 ausgebildet ist, befindet sich Schmiermittel 5. Das Schmiermittel 5 befindet sich im Wesentlichen in flüssiger Form und füllt den Lagerspalt 4 nicht vollständig aus.
  • Der Lagerspalt 4 ist mit einem Ausgleichsvolumen 6 verbunden, so dass das Schmiermittel 5 auch in das Ausgleichsvolumen 6 gelangen kann.
  • In dem in 1 dargestellten Zustand befindet sich das Gleitlager im Stillstand, das zweite Lagerelement 3 rotiert also nicht gegenüber dem ersten Lagerelement 2.
  • In 2 ist das Gleitlager 1 nach 1 in Betrieb dargestellt. Das zweite Lagerelement, beispielsweise eine Welle 3, ein Lagerzapfen oder ein Lagerbolzen, rotiert mit einer Drehzahl größer oder gleich der Grenzdrehzahl innerhalb des ersten Lagerelements (Lagerbuchse) 2. Durch die Rotation des zweiten Lagerelementes 3 relativ zum ersten Lagerelement 2 wird wegen der dabei auftretenden Reib- und Scherkräfte Wärme freigesetzt, die zu einem Temperaturanstieg innerhalb des Lagerspalts 4 führt. Dadurch ist das Schmiermittel 5 von einer flüssigen Phase vollständig in eine gasförmige Phase übergegangen und füllt den Lagerspalt 4 und das Ausgleichsvolumen 6 aus. Dabei verhindert das gasförmige Schmiermittel einen Kontakt zwischen dem ersten Lagerelement 2 und dem zweiten Lagerelement 3, so dass das Gleitlager sehr reibungsarm arbeitet.
  • In 3 ist eine weitere Ausgestaltung des Gleitlagers 1 dargestellt, wobei gleiche Elemente mit gleichem Bezugszeichen versehen sind. Das Gleitlager 1 befindet sich wiederum im Ruhezustand, so dass sich in einer in Schwerkraftrichtung unteren Position das in flüssiger Form vorliegende Schmiermittel zwischen dem ersten Lagerelement 2 und dem zweiten Lagerelement 3 angesammelt hat. Das zweite Lagerelement 3 ist mit einer Welle 7 verbunden, die zur Drehmomentübertragung dient. Das erste Lagerelement 2 ist dementsprechend hülsenförmig ausgestaltet.
  • Ein eigenständiges Ausgleichvolumen 6 ist bei dem Gleitlager gemäß 3 nicht vorgesehen. Vielmehr dient als Ausgleichsvolumen ein Raum zwischen der Welle 7 und dem ersten Lagerelement 2. Der Gesamtaufbau ist daher relativ einfach.
  • Die erfindungsgemäße Lösung stellt also sozusagen ein Hybrid-Gleitlager bereit, das die Vorteile eines flüssigkeitsgeschmierten Lagers mit denen eines aerodynamischen Lagers vereint. Dabei ist vorgesehen, dass sich bei geringen Drehzahlen und im Stillstand zumindest ein Teil des Schmiermittels in flüssiger Phase befindet, wobei das Schmiermittel durch die Bewegung innerhalb des Gleitlagers in die gasförmige Phase überführt wird. Durch Einstellung eines Innendrucks innerhalb des Lagerspalts kann dabei der Siedepunkt des Schmiermittels relativ genau eingestellt werden.
  • Das Schmiermittel sollte ein relativ großes Volumen aufweisen, um einen vollständigen Übergang in die gasförmige Phase zu gewährleisten, da dann der Druckanstieg im Verhältnis zum Temperaturanstieg relativ gering ist. Dies ist beispielsweise durch das Vorsehen eines Ausgleichvolumens erreichbar.
  • Während beim Starten beziehungsweise Erhöhen der Drehzahl zwischen den Lagerelementen das Schmiermittel verdampft, erfolgt beim Abbremsen oder Auslaufen in entsprechender Weise eine Kondensation des Schmiermittels, so dass bei geringen Relativgeschwindigkeiten zwischen den Lagerelementen zumindest ein Teil des Schmiermittels in flüssiger Form vorliegt und eine ausreichende Schmierung zwischen den Lagerelementen gewährleistet ist. Die Lagerelemente selbst müssen daher nicht aus einem besonders abriebfesten Material hergestellt sein, sondern können aus günstigeren Materialien gebildet sein, wie beispielsweise nicht rostender Stahl.
  • Das erfindungsgemäße Gleitlager weist damit nicht nur eine längere Lebensdauer auf, sondern ist auch mit günstigeren Materialien herstellbar.

Claims (8)

  1. Gleitlager mit einem ersten Lagerelement (2) und einem relativ zum ersten Lagerelement (2) bewegbaren zweiten Lagerelement (3), wobei zwischen dem ersten Lagerelement (2) und dem zweiten Lagerelement (3) ein Lagerspalt (4) ausgebildet ist, in dem ein Schmiermittel (5) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel (5) durch eine Bewegung zwischen dem ersten Lagerelement (2) und dem zweiten Lagerelement (3) von einer flüssigen Phase in eine gasförmige Phase überführbar ist, so dass eine Umwandlung von einem flüssigkeitsgeschmierten Gleitlager in ein aerodynamisches Lager erfolgt.
  2. Gleitlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlager (1) als Drehlager ausgebildet ist, wobei das Schmiermittel (5) bei Überschreiten einer Grenzdrehzahl verdampft und bei Unterschreiten der Grenzdrehzahl kondensiert.
  3. Gleitlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerspalt (4) hermetisch dicht ist.
  4. Gleitlager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Innendruck im Lagerspalt (4) einstellbar ist.
  5. Gleitlager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel (5) bei einer Stillstandstemperatur flüssige und gasförmige Bestandteile aufweist.
  6. Gleitlager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erreichen und/oder Überschreiten einer Grenzbetriebstemperatur das gesamte Schmiermittel gasförmig ist.
  7. Gleitlager nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerspalt (4) mit einem Ausgleichsvolumen (6) verbunden ist.
  8. Gleitlager nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Kühlelement aufweist.
DE102012017138.2A 2012-08-30 2012-08-30 Gleitlager Expired - Fee Related DE102012017138B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102012017138.2A DE102012017138B4 (de) 2012-08-30 2012-08-30 Gleitlager

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102012017138.2A DE102012017138B4 (de) 2012-08-30 2012-08-30 Gleitlager

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102012017138A1 DE102012017138A1 (de) 2014-03-06
DE102012017138B4 true DE102012017138B4 (de) 2014-06-18

Family

ID=50098074

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102012017138.2A Expired - Fee Related DE102012017138B4 (de) 2012-08-30 2012-08-30 Gleitlager

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102012017138B4 (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102006048895A1 (de) * 2006-10-17 2008-05-29 Minebea Co., Ltd. Fluiddynamisches Lagersystem

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102006048895A1 (de) * 2006-10-17 2008-05-29 Minebea Co., Ltd. Fluiddynamisches Lagersystem

Also Published As

Publication number Publication date
DE102012017138A1 (de) 2014-03-06

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2146026C2 (de) Wellendichtungsanordnung
EP3405689B1 (de) Lageranordnung
DE2042077A1 (de) Hybridlager
DE102011007250A1 (de) Turboladerkartusche mit gleitlager gestütztem Wälzlager
EP2816226A1 (de) Windkraftanlage mit einem Gleitlager
WO2011067154A1 (de) Wälzlageranordnung
EP2815139B1 (de) Radiallager
DE102009058355A1 (de) Wälzlagervorrichtung mit einer Ringkolbenhülse, Lageranordnung und Verfahren zum Einstellen der Anstellung einer hydraulisch anstellbaren Lageranordnung
EP2980427A1 (de) Gleitlagervorrichtung
EP3447302B1 (de) Wellenlagervorrichtung mit abhebevorrichtung
WO2012097962A2 (de) Hydraulisch vorspannbares wälzlager
WO2007147386A2 (de) Winkeleinstellbares wälzlager
CH640322A5 (de) Dichtungseinrichtung.
DE102015215306B4 (de) Flüssigmetall-Gleitlager
DE3028106C2 (de) Lageranordnung für die Spindel einer Werkzeugmaschiene
EP2084395B1 (de) Anordnung zur abdichtung zwischen zwei relativ zueinander bewegbaren teilen einer hydraulischen strömungsmaschine
DE102012017138B4 (de) Gleitlager
EP3006677B1 (de) Gasturbine mit wenigstens zwei koaxial zueinander angeordneten und zumindest bereichsweise als hohlwellen ausgebildeten wellen
DE102012215747A1 (de) Wälzlager, insbesondere Ausrücklager
EP3721103B1 (de) Wälzlageranordnung
DE102013215558B4 (de) Vorrichtung zur Kompensation einer temperaturbedingten radialen Vorspannungsänderung in einer Wälzlageranordnung
DE102019110299A1 (de) Kegelrollenlager
DE102015212955A1 (de) Gleitlager eines WKA-Getriebes
EP4293253A1 (de) Spannungswellengetriebe
DE102006059845A1 (de) Motorspindel mit einer Motorwelle und einer Lagereinheit

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final
R020 Patent grant now final

Effective date: 20150319

R084 Declaration of willingness to licence
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee