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Die Erfindung betrifft ein Sickerleitungsrohr, insbesondere aus Kunststoff, das im Querschnitt gesehen unten vorzugsweise trog-bzw. wannenförmig und oben vorzugsweise konvex gekrümmt ausgebildet ist, und das wenigstens auf einem Teil seiner Umfangsfläche mit axial verlaufenden Mulden od. ähnl. Vertiefungen versehen ist, in welchen Öffnungen zum Durchtritt des Wassers angeordnet sind, wobei die Mulden od. ähnl. Vertiefungen vorzugsweise längliche Form aufweisen, deren Längsseiten im wesentlichen parallel zur Achse des Sickerleitungsrohres verlaufen, und die vorzugsweise länglich bzw. schlitzförmig ausgebildeten Öffnungen mit ihren Längsseiten gleichfalls im wesentlichen parallel zur Achse des Sickerleitungsrohres angeordnet sind.
Die herkömmlichen Sickerleitungsrohre sind zumeist mit Schlitzen versehen, die unter der projizierenden Fläche des Rohres zu liegen kommen, wenn der Schlitzwinkel (gemessen vom ersten Schlitz bis zum letzten Schlitz des Rohrumfanges) grösser als 1800 ausgeführt wird. Wegen der Freifallinie des Wassers können diese Schlitze bestenfalls nur teilweise wirksam werden. Schlitze, die quer zur Rohrlängsachse ausgeführt sind, erlauben dem Wasser auch daran vorbeizufliessen.
Bei einem bekannten Sickerleitungsrohr der eingangs genannten Art sind jedoch in Axialrichtung durchlaufende Mulden vorhanden, in welchen jeweils mehrere Öffnungen vorhanden sind. Solche durchlaufende Mulden schwächen den Querschnitt des Rohres beträchtlich (AT-PS Nr. 246063).
Bei dem Sickerleitungsrohr nach der DE-OS 1484369 sind gleichfalls durchlaufende Mulden vorhanden, in denen die Öffnungen vorgesehen sind. Diesbezüglich gelten die gleichen Nachteile wie für das Sickerleitungsrohr nach der AT-PS Nr. 246063.
Bei der Ausführung nach der DE-AS 1294288 sind zwar in Axialrichtung verlaufende und gegeneinander versetzte Öffnungen zum Durchtritt des Wassers vorhanden, doch sind diese nicht in Mulden angeordnet, so dass die Wasseraufnahme ungünstig ist.
Die Rohre nach der FR-PS Nr. 2. 211. 616 und der US-PS Nr. 3, 681, 925 haben keine in Axialrichtung verlaufende Mulden, sondern die Mulden sind vielmehr als Quermulden ausgebildet. Dies hat den Nachteil, dass das zwischen den Quermulden ankommende Sickerwasser am Umfang des Rohres ablaufen kann und nicht vom Rohr abgeleitet wird.
Die Rohre nach der CH-PS Nr. 406990, der FR-PS Nr. 2. 186. 987 und der GB-PS Nr. 1, 184, 664 haben gleichfalls keine Mulden, in denen die Öffnungen angeordnet sind. Die Öffnungen sind vielmehr unmittelbar an der Oberseite des Rohres ausgebildet. Dies hat gleichfalls den Nachteil einer ungünstigen Wasseraufnahme.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Sickerleitungsrohr zu schaffen, das ein besonders gutes Wassereinzugsvermögen aufweist.
Dies wird gemäss der Erfindung bei einem Sickerleitungsrohr der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass die, insbesondere nur im oberen Teil der Umfangsfläche des Sickerleitungsrohres vorgesehenen, Mulden einzeln in Abständen voneinander in zur Achse des Sickerleitungsrohres parallelen Reihen und zueinander versetzt angeordnet sind, wobei in jeder Mulde nur eine Öffnung zum Durchtritt des Wassers vorgesehen ist.
Durch diese Ausbildung ist gewährleistet, dass das abzuführende Wasser weitestgehend erfasst und abgeleitet wird. Da die Mulden gegeneinander versetzt sind, wird das Wasser über den Umfang des Sickerleitungsrohres hinweg vollständig erfasst. Die versetzte Anordnung der Mulden ist ausserdem in festigkeitsmässiger Hinsicht vorteilhaft und ermöglicht eine höhere Belastung des Rohres.
Es ist möglich, dass die nebeneinanderliegenden und zueinander versetzt angeordneten Öffnungen einander in Richtung der Achse des Sickerleitungsrohres überlappen. Bei dieser Ausbildung ist dem quer über das Sickerleitungsrohr aussen ablaufenden Sickerwasser praktisch unmöglich, an den Öffnungen vorbeizufliessen, so dass ein optimaler Wassereinzug gewährleistet ist.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen, in denen zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt sind, näher beschrieben.
Es zeigen : Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht eines ersten Ausführungsbeispieles der Erfindung und Fig. 2 eine schaubildliche Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispieles der Erfindung.
Das in Fig. 1 dargestellte Sickerleitungsrohr besteht aus Kunststoff, insbesondere thermoplastischem Kunststoff, beispielsweise Hart-Polyvinylchlorid, oder aus einem Duroplast, und hat einen Querschnitt, dessen Unterteil-l--trog-bzw. wannenförmig und dessen Oberteil --2--, der als Wassereinzugsbereich bezeichnet wird, gewolbeformig gekrümmt ausgebildet ist. Die Unterseite --3-- des Unterteiles --1-- ist
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eben ausgebildet und die Seitenwände 5--schliessen sich unter Bildung eines stumpfen Winkels an diese Unterseite --3-- derart an, dass ein im Querschnitt sich nach oben hin erweiternder Trog entsteht.
Dieser Trog wird oben von dem konvex gekrümmten Oberteil --2--, dessen Krümmungsmittelpunkt MI im wesentlichen in einer durch die oberen Ränder des trogförmigen Unterteiles--l-gehenden Ebene liegt, abgeschlossen. Der Oberteil --2-- hat somit im wesentlichen die Form eines Halbkreises. Es versteht sich, dass Unterteil --1-- und Oberteil --2-- einstückig ausgeführt sind, insbesondere wenn das Sickerleitungsrohr durch Extrudieren oder Walzen hergestellt wird. Grundsätzlich wäre es natürlich auch möglich, Oberteil und Unterteil getrennt voneinander herzustellen und an den Längsrändern, z. B. durch Schweissen, Kleben usw. zu verbinden.
Im Oberteil --2-- des Sickerleitungsrohres sind schlitzförmige Öffnungen --6-- zum Durchtritt des Sickerwassers angeordnet. Der Unterteil --1-- des Sickerleitungsrohres ist demgegenüber ungelocht ausgebildet. Dies bedeutet, dass sich die Öffnungen --6-- nur über den oberen Teil der äusseren Umfangsbzw. Mantelfläche des Sickerleitungsrohres erstrecken, wogegen der ungelochte, sich nach oben hin erweiternde Unterteil das Ableiten des eindringenden Sickerwassers gewährleistet.
Die schlitzförmigen Öffnungen --6-- sind in Mulden --7-- an der Oberfläche des Sickerleitungsrohres angeordnet. Die Mulden --7-- haben in Draufsicht gesehen längliche Form, wobei ihre Längsseiten im wesentlichen parallel zur Achse des Sickerleitungsrohres verlaufen. Die Längsseiten der schlitzförmigen Öffnungen --6-- verlaufen gleichfalls im wesentlichen parallel zur Achse des Sickerleitungsrohres. Die Öffnungen --6-- und Mulden --7-- sind hiebei jeweils im Abstand voneinander in zur Achse des Sickerleitungsrohres parallelen Reihen angeordnet, u. zw. derart, dass die in benachbarten Reihen angeordneten Öffnungen --6-- und Mulden --7-- in Richtung der Rohrachse gegeneinander versetzt sind.
In Draufsicht auf das Sickerleitungsrohr gesehen, überlagern dabei die nebeneinanderliegenden Öffnungen - -6-- und Mulden --7-- einander in Richtung der Rohrachse.
Das in Fig. 2 dargestellte Sickerleitungsrohr hat gleichfalls einen Querschnitt, dessen Unterteil --11-trogförmig und dessen Oberteil --12-- konvex gekrümmt ausgebildet ist. Die Unterseite --13-- des Unterteiles --11-- ist wieder flach ausgebildet und die Seitenwände --14, 15-- schliessen sich auch hier an die Unterseite --13-- derart an, dass ein Trog entsteht. Dieser Unterteil --11-- ist wieder ungelocht, wogegen der Oberteil --12-- mit schlitzförmigen Öffnungen --16-- versehen ist, die in Mulden --17-- an der Oberfläche des Sickerleitungsrohres angeordnet sind. Die Form und Anordnung der Öffnungen --16-- und Mulden-17-- entspricht im wesentlichen derjenigen gemäss Fig. 1.
Das Sickerleitungsrohr gemäss Fig. 2 unterscheidet sich von der Ausführung gemäss Fig. 1 vor allem nur dadurch, dass der Oberteil --12-- eine wesentlich geringere Krümmung als der Oberteil-2-- beim Sickerleitungsrohr gemäss Fig. 1 aufweist. Der Krümmungsmittelpunkt M2 liegt nämlich bei dem Sickerleitungsrohr gemäss Fig. 2 im Abstand unterhalb der Unterseite --13-- des Unterteiles --11--.
Je nach Art der Ausführung der Krümmung ergeben sich bei verschiedenen Krümmungsradien und bei gleicher Ausführung des Unterteiles des Sickerleitungsrohres flachere oder steilere Neigungen der Wassereinzugsfläche. Der Wirkungsgrad der Wassereinzugsfläche erhöht sich mit Verflachung der Wölbung.
Der eingangs erwähnte sogenannte Schlitzwinkel, der durch die Lage der beiden seitlich aussen liegenden schlitzförmigen Öffnungen und den Krümmungsmittelpunkt gegeben ist, ändert dabei seine
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spitzer Winkel a2 sein.
Wenngleich die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Querschnittsform des Sickerleitungsrohres im Hinblick auf den angestrebten Effekt optimal erscheint, so ist die Erfindung nicht auf Rohre dieses Querschnittes beschränkt. Die Erfindung ist vielmehr auch anwendbar auf Sickerleitungsrohre mit kreisrundem, ovalem, eiförmigem oder beliebigem andern Querschnitt, wo sich zumeist jedoch ein geringerer Wirkungsgrad ergeben dürfte.
Die Erfindung ist weiters auch nicht auf Sickerleitungsrohre aus Kunststoff beschränkt, sondern vielmehr mit gleichem Erfolg auch auf solche Rohre aus Faser-, insbesondere Asbestzement, aus Beton, Kunststein od. ähnl. Massen, oder aus porösem Material, aus keramischen Werkstoffen oder aus Metall, anwendbar. Durch die mulden-bzw. wannenförmigen Vertiefungen an der äusseren Oberfläche des Sickerleitungsrohres wird das Ablaufen des Sickerwassers an den zumeist glatten und oftmals schwer zu benetzenden Oberflächen verhindert und das Sickerwasser in das Rohrinnere abgeleitet.
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Der untere Querschnittsbereich des Sickerleitungsrohres ist in jedem Falle zur Ableitung des anfallenden Sickerleitungswassers vorgesehen und aus diesem Grunde im allgemeinen nicht mit Öffnungen versehen. Er ist meistens als Gerinne mit flachem Boden ausgeführt und soll durch einen zur Wassereintrittfläche (bzw. zum Wassereintrittsquerschnitt, gegeben durch Schlitzquerschnitt mal Schlitzzahl) relativ grossen Ablaufquerschnitt in der Lage sein, das anfallende Sickerwasser mit Sicherheit abzuleiten.
Die Herstellung von dichten Rohrverbindungen bei der Verbindung mehrerer Sickerleitungsrohre zu einem Strang kann auf einfache Weise erfolgen, da die Oberfläche des vorliegenden Sickerleitungsrohres mit Ausnahme der Mulden glatt ist und entsprechende Muffen hergestellt werden können. Auch bei fallweise höherem Wasserstand im Rohrquerschnitt kann das Wasser seitlich nicht auslaufen wie bei Modellen mit Schlitzwinkel grösser als 1800. Übergänge auf kreisrunde herkömmliche Abflussrohre, Kanalrohre usw. sind durch entsprechende einfach herzustellende Muffen möglich.
Die Mulden od. ähnl., beispielsweise napfartigen, Vertiefungen können auch als in Axialrichtung des Rohres durchlaufend ausgebildete Rillen, Rinnen od. dgl. ausgebildet werden, die dann beispielsweise entlang ihrer Erstreckung in Axialrichtung des Rohres unterschiedliche Tiefe aufweisen, z. B. in Längsrichtung des Rohres wellenförmig verlaufend ausgebildet sind.
In den meisten Fällen wird durch die Ausbildung der Mulden auch eine gewisse Verstärkung des ansonsten durch die Öffnungen bzw. Schlitze geschwächten Rohrumfanges erreicht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Sickerleitungsrohr, insbesondere aus Kunststoff, das im Querschnitt gesehen unten vorzugsweise trog-bzw. wannenförmig und oben vorzugsweise konvex gekrümmt ausgebildet ist, und das wenigstens
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vorzugsweise längliche Form aufweisen, deren Längsseiten im wesentlichen parallel zur Achse des Sickerleitungsrohres verlaufen, und die vorzugsweise länglich bzw. schlitzförmig ausgebildeten Öffnungen mit ihren Längsseiten gleichfalls im wesentlichen parallel zur Achse des Sickerleitungsrohres angeordnet
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Umfangsfläche des Sickerleitungsrohres vorgesehenen, Mulden (7,17) einzeln in Abständen voneinander in zur Achse des Sickerleitungsrohres parallelen Reihen und zueinander versetzt angeordnet sind, wobei in jeder Mulde (7,17) nur eine Öffnung (6,16) zum Durchtritt des Wassers vorgesehen ist.