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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Wundkompressen aus Verbandmull durch mehrfaches Falten eines Mullstreifens, dessen Längsränder zur Mitte des Mullstreifens hin eingeschlagen sind, bestehend aus einer umlaufenden Trommel, der der Mullstreifen zugeführt und auf der dieser geschnitten und gefaltet wird.
Bei der Herstellung von Wundkompressen aus Verbandmull, non-woven od. dgl., wird eine Mullbahn vorerst in Streifen geschnitten und dann die Längsschnittkanten des so gebildeten Streifens zur Mitte des Streifens hin eingeschlagen, wobei die Längsschnittkanten nebeneinander zu liegen kommen, sodann der so gebildeten doppellagige Streifen quer zur Längsrichtung desselben in Stücke geschnitten wird, danach werden die
Querschnittskanten des Stückes wieder zur Mitte hin eingeschlagen und schliesslich wird der so gebildete Teil mindestens noch einmal in Längs- und/oder Querrichtung gefaltet.
Bei einer bekannten Vorrichtung zur Herstellung solcher Wundkompressen wird der längsgefaltete
Mullstreifen mittels Abzugswalzen einer Schere zugeführt und das bei Stillstehen der Abzugswalzen abgetrennte
Mullstreifenstück mittels einer Blechzunge in den Walzenspalt eines Walzenpaares eingeführt, wodurch ein Ende des Mullstreifenstückes zur Mitte desselben hin eingeschlagen wird. Das Mullstreifenstück rutscht nun über ein
Blech zu einem zweiten Walzenpaar mit einer zweiten Blechzunge, von dem sodann das andere Ende eingeschlagen wird. Von dort gelangt das Mullstreifenstück über ein Blech zu einem dritten Walzenpaar, in dem das Mullstreifenstück mittels einer weiteren Blechzunge in die Hälfte gefaltet wird.
Das so um drei
Querfaltstellen gefaltete Mullstreifenstück rutscht nun zu einem Anschlag, über den das Mullstreifenstück mittels einer Platte um eine Längsfaltstelle gefaltet wird. Die Steuerung der Blechzungen und der Platte erfolgt durch
Kurvenscheiben. Nachteilig bei dieser bekannten Vorrichtung sind die ruckartigen Arbeitsweise der Vorrichtung durch die Abzugswalzen und Störungen, die auf das freie Rutschen der Mullstreifenstücke zwischen den einzelnen Arbeitsstationen zurückzuführen sind, wodurch die Leistung dieser Vorrichtung auf zirka
30 Perioden/min beschränkt ist.
Bei einer andern bekannten Vorrichtung wird der Mullstreifen auf eine grgrosse Trommel gepresst, deren Umfang aus Klappen besteht, die mit einem filzartigen Material beschichtet sind. Nach dem Abschneiden eines Mullstreifenstückes auf der Trommel wird das auf vier Klappen haftende Mullstreifenstück durch Umlegen der Klappen gefaltet, wobei zuerst die beiden äusseren und anschliessend die beiden inneren Klappen umgelegt werden. Zur Längsfaltung des so gefalteten Mullstreifenstückes wird dieses von einem Finger von der Klappe abgenommen und auf eine geschlitzte Platte gelegt und mit einem andern Finger durch den Schlitz nach unten in einen Kanal gezogen.
Nachteilig ist bei dieser Vorrichtung, dass durch Verschmutzen und Abnutzung der filzartigen Beschichtung sich die Haftung des Mullstreifens auf den Klappen verringert und dadurch zu Störungen Anlass gibt. Ausserdem ist die Steuerung durch die erforderlichen Kurvenscheiben, Zahnräder und Zahnsegmente sehr kompliziert und aufwendig, so dass die Leistung der Vorrichtung auf zirka 60 Perioden/min beschränkt ist.
Aufgabe der Erfindung ist daher, eine Vorrichtung zu schaffen, deren Leistung ein Vielfaches der bekannten Vorrichtungen beträgt.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Trommel von einer Saugwalze gebildet ist und über den Umfang regelmässig verteilte parallel zur Trommelachse angeordnete Schneiden aufweist, wobei im Bereich des Auflaufes des Mullstreifens auf die Trommel eine mit den Schneiden zusammenwirkende Gegenwalze angeordnet ist, dass jeweils zwischen zwei Schneiden mindestens eine parallel zu diesen angeordnete und eine Querfaltstelle bildende Zange vorgesehen ist, wobei zwischen der Zange und einer der beiden Schneiden ein den Mullstreifen um die Querfaltstelle umlegender Hebel od. dgl. an der Trommel angeordnet oder der Trommel eine den Mullstreifen um die Querfaltstelle umlegende Walze zugeordnet ist, und dass der Trommel eine Längsfalteinrichtung nachgeschaltet ist.
Vorzugsweise besteht hiebei die Längsfalteinrichtung aus einer umlaufenden Walze, die eine Umfangsnut aufweist, in der eine in Drehrichtung der Walze feststehende Platte angeordnet ist, die senkrecht zur Walzenachse zwischen zwei parallel zu ihr und im Abstand voneinander angeordnete Rahmen einschiebbar ist. Die fertig gefalteten Wundkompressen werden durch eine den beiden Rahmen zugeordnete zur Walzenachse parallele Ausstossvorrichtung, z. B. einen Ausstosskolben, aus dem Rahmen entfernt und in eine in Ausstossrichtung des Kolbens hinter den Rahmen vorgesehenen Auffangrinne gesammelt.
Zur Abnahme des Mullstreifens von der Trommel kann die Walze der Längsfalteinrichtung mit einer oder mehreren achsparallelen Reihen von Bohrungen versehen und das Walzeninnere an eine Saugluftleitung angeschlossen oder die Walze als Saugzugwalze ausgebildet sein.
Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung ist es möglich, eine Leistung von 300 Perioden/min und mehr zu erreichen.
Zur Herstellung von Wundkompressen mit drei Querfaltstellen ist es erforderlich, dass zwischen zwei Schneiden der Trommel in den Viertelpunkten des Abstandes der Schneiden voneinander drei Zangen angeordnet sind, wobei jeweils zwischen den beiden Schneiden und der benachbarten Zange ein Hebel angeordnet ist und der mittleren Zange eine Umlegwalze zugeordnet ist, und wobei vorzugsweise die Schneiden und Hebel über die Oberfläche der Querfalttrommel vorstehen.
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Zum Einklemmen des Mullstreifens in den Zangen kann eine Walze vorgesehen sein, die auf der
Mantelfläche der Querfalttrommel abläuft und mindestens einen über die Oberfläche vorstehenden dünnen
Stahlstreifen trägt. Seitlich neben der Trommel sind eine oder mehrere feststehende Kurvenscheiben angeordnet, die die Zangen und Hebel steuern. Vorteilhafterweise weist die Umlegewalze eine an eine Saugluftleitung angeschlossene Nut und einen das Mullstreifenstück an der mittleren Querfaltstelle in die mittlere Zange drückenden Stahlstreifen auf.
Damit die über die Oberflächen der Trommel vorstehenden Schneiden und Hebel nicht durch die
Klemmwalze und Umlegewalze beschädigt werden, können diese mit Abfräsungen bzw. Ausnehmungen versehen sein.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind in dem an die Gegenwalze anschliessenden von dem Abstand zweier Schneiden voneinander bestimmten Abschnitt der Trommel die Klemmwalze, dieser etwa diametral gegenüberliegend die Umlegewalze und im an den die Umlegewalze enthaltenden Abschnitt anschliessenden Abschnitt die Längsfalttrommel angeordnet.
Die Gegenwalze, die Einklemmwalze, die Umlegewalze und die Längsfaltwalze sind zweckmässig von der Trommel zwangsgetrieben, wobei die Umfangsgeschwindigkeit aller dieser Walzen bzw. Trommeln gleich ist.
Vorzugsweise sind die Trommel, die Umlegewalze und die Längsfaltwalze an eine gemeinsame Saugluftleitung angeschlossen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Rahmen an den parallel zur Verschieberichtung der Längsfaltplatte angeordneten Schenkeln mit einer bei der Rückbewegung der Platte als Widerhaken wirkenden Verzahnung versehen sein, wobei die lichte Weite zwischen den gezahnten Schenkeln eines Rahmens geringer ist als die Höhe der fertig gefalteten Kompresse und der in Ausstossrichtung des Ausstosskolbens hintere Rahmen an der vom andern Rahmen abgewandten Seite abgeschrägt ist. Die Platte und der Ausstosskolben werden zweckmässig von der Längsfaltwalze über eine Kurvenscheibe und einen Kurbeltrieb gesteuert.
Die Zangen können von in Schlitzen des Mantels der Querfalttrommel angeordneten federbelasteten Klemmleiste gebildet sein, die innerhalb des Mantels um eine zur Trommelachse parallele Achse schwenkbar gelagert sind und mittels eines im Bereich der Schwenkachse etwa rechtwinkelig von der Klemmleiste abstehenden und mit einer Kurvenscheibe zusammenwirkenden Vorsprungs entgegen der Kraft der Feder öffenbar sind. Weiters können die Umlegehebel entgegen der Kraft einer Feder um eine zur Trommelachse parallele Achse verschwenkbar gelagert sein.
Vorteilhafterweise sind die Umlegehebel seitlich neben den Zangen angeordnet und in den Stirnwänden der Trommel schwenkbar gelagert, wobei der über die Oberfläche der Querfalttrommel vorstehende Teil des Hebels einen sich parallel zur Trommelachse erstreckenden Arm aufweist und im Bereich der Schwenkachse des Hebels ein mit einer Kurvenscheibe zusammenwirkender Vorsprung absteht.
Die Erfindung wird an Hand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch die erfindungsgemässe Vorrichtung, Fig. 2 die Längsfalteinrichtung zu Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie B-B in Fig. 2, Fig. 5 in perspektivischer Darstellung den Antrieb der Längsfalteinrichtung, Fig. 6 eine Seitenansicht der Trommel von links, teilweise im Schnitt, Fig. 7 eine Seitenansicht der Trommel von rechts und Fig. 8 einen Vertikalschnitt durch die Trommel der Vorrichtung nach Fig. 1.
Wie aus Fig. l entnehmbar, wird der gerollte Mullstreifen --1--, dessen Längsränder zur Mitte hin eingeschlagen wurden, von zwei angetriebenen Presswalzen--2--, durch eine Vorrichtung --3--- zur bereichsweisen Verengung des Mulls gezogen und der Trommel --4-- zugeführt. Zwischen den am Umfang eingesetzten Schneiden --5-- und einer Gegenwalze --6-- wird von dem Mullstreifen-l-ein Stück
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--7-- der Trommel --4-- sind Bohrungen ---8-- angebracht,gedrückt.
Das Öffnen und Schliessen der Zangen--12a, b, c--wird durch eine seitlich neben der Trommel - -4-- angebrachte feststehende Kurvenscheibe --13-- gesteuert. Nachdem das Mullstreifenstück--la--an den beiden Querfaltstellen--33a, 33b-eingeklemmt wurde, werden die freien Enden durch die Arme--38-der Hebel-14--, welche durch die Kurvenscheibe--15--gesteuert werden, zur Mitte des Mullstreifenstückes--la--eingeschlagen.
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der Mullstreifen--lb--ausgespannt wird.
Der an der Umschlagwalze--17--angebrachte Stahlstreifen --19-- faltet nun den Mullstreifen-Ib-in der mittleren Querfaltstelle-33-ein, wobei das vordere Ende noch von der Umschlagwalze--17--gehalten wird, und nach Weiterdrehen der Trommel --4--- nach hinten umgelegt wird. Dadurch entsteht der zweifach gefaltete Mullstreifen-lc--. Während sich nun die mittlere Zange --12c-- öffnet, wird die Kompresse von der einen Teil der Längsfalteinrichtung bildenden Walze--21- über Bohrungen-20--angesaugt.
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Die Längsfalteinrichtung ist aus den Fig. 2 bis 4 dargestellt. In eine Umfangsnut --34-- der Walze --21-- ragt eine in Drehrichtung der Walze feststehende Platte-22--, die sich je nach Geschwindigkeit der Walze --31--senkrecht zur Walzenachse periodisch hin und her bewegt. Dadurch wird der zweifach gefaltete Mullstreifen--Ic--zwischen die beiden feststehenden Rahmen--23--eingezogen. Die Rahmen--23-
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ihre Achsen an eine gemeinsame Saugzugquelle z. B. ein Gebläse --9a--, angeschlossen.
Der Antrieb der Gegenwalze--6--, der Einklemmwalze--10--, der Umlegewalze--17--sowie der
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und Umlegehebel--14--verhindern sollen.
Die Steuerung der Längsfalteinrichtung ist der Fig. 5 zu entnehmen.
Von der Walze--21--wird über eine Übersetzung das Zahnrad--27--angetrieben. Dieses sitzt auf einer Welle-28--, auf welcher sich auch ein Kurbeltrieb --29-- und eine Kurvenscheibe-30befinden. Durch den Kurbeltrieb --29-- wird eine Führung --31--, auf welcher auch die Platte--22-befestigt ist, hin und herbewegt.
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der Platte--22--durch den Rahmen--23--.
Die Verengungsvorrichtung--3--hat dieselbe Aufgabe, wie die Vorrichtung nach der österr. Patentschrift Nr. 328090, nämlich die Breite des in Längsrichtung eingefalteten Mullstreifens an der Schnittstelle zu verringern, so dass nach dem Falten des Streifens die Ecken der Schnittkanten nicht an den Rändern der Wundkompresse zu liegen kommen.
In den Fig. 6 bis 8 ist die tatsächliche Ausführung der Trommel--4--dargestellt. Zum Unterschied von der schematischen Darstellung nach Fig. 1 ist insbesondere aus den Fig. 6 und 7 zu entnehmen, dass die Steuerung der Zangen--12a, 12b--durch eine Kurvenscheibe --13-- erfolgt, die an der rechten Stirnseite der Trommel --4-- angeordnet ist, wogegen die Zangen--12c--durch die Kurvenscheibe --13-- an der linken Stirnseite der Trommel-4-betätigt werden.
Auch für die Betätigung der Hebel --14-- mit den Armen--38--sind an beiden Seiten der Trommel--4--je eine Kurvenscheibe --15-- vorgesehen, wobei in jedem von zwei schneiden --5-- bestimmten Abschnitt der in Drehrichtung erste Hebel--14--durch die an der rechten Seite angeordnete Kurvenscheibe und der jeweils zweite Hebel--14--durch die an der linken Seite angeordnete Kurvenscheibe gesteuert wird.
Die Kurvenscheiben--13 und 15--sind fest an dem Maschinengestell--44--angebracht, in dem die Trommelachse --16-- drehbar gelagert ist.
Den Fig. 6 und 8 ist weiters die Führung der Saugluft--9--innerhalb der Trommel-4-entnehmbar.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Herstellung von Wundkompressen aus Verbandmull durch mehrfaches Falten eines Mullstreifens, dessen Längsränder zur Mitte des Mullstreifens hin eingeschlagen sind, bestehend aus einer umlaufenden Trommel, der der Mullstreifen zugeführt und auf der dieser geschnitten und gefaltet wird,
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Umfang regelmässig verteilte parallel zur Trommelachse (16) angeordnete Schneiden (5) aufweist, wobei im Bereich des Auflaufes des Mullstreifens (1) auf die Trommel (4) eine mit den Schneiden (5) zusammenwirkende Gegenwalze (6) angeordnet ist, dass jeweils zwischen zwei Schneiden (5) mindestens eine parallel zu diesen angeordnete und eine Querfaltstelle (33a, 33b, 33c) bildende Zange (12a, 12b, 12c) vorgesehen ist, wobei zwischen der Zange (12a, 12b) und einer der beiden Schneiden (5)
ein den Mullstreifen um die Querfaltstelle (33a, 33b) umlegender Hebel (14) od. dgl. an der Trommel (4) angeordnet oder der Trommel (4) eine den Mullstreifen (la) um die Querfaltstelle (33a, 33b, 33c) umlegende Walze (17) zugeordnet ist, und dass der Trommel (4) eine Längsfalteinrichtung (21,22, 23) nachgeschaltet ist.
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