<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Runderneuern von Fahrzeugreifen aus Gummi durch Abschleifen der Lauffläche des Reifens und Aufbringen eines vulkanisierten Laufstreifens, wobei der Reifen im mittleren
Bereich seiner Oberfläche im wesentlichen gleichmässig sowie im Bereich seiner Schultern sich zu den
Seitenwänden hin keilförmig verstärkend abgeschliffen wird und zwischen dem Laufstreifen und der
Reifenoberfläche in deren mittlerem Bereich eine Bindegummischichte sowie in deren Schulterbereichen sich zum mittleren Bereich der Reifenoberfläche hin keilförmig verjüngende Einlagen angeordnet werden, worauf eine
Vulkanisation vorgenommen wird.
Bei bekannten Verfahren zum Runderneuern von Fahrzeugreifen wird die Lauffläche abgeschliffen, worauf auf diese ein Laufstreifen, gegebenenfalls unter Zwischenlage einer Gummiplatte aus nicht vulkanisiertem
Gummi, aufgebracht wird. Die Laufstreifen sind hiebei aus Gummiplatten gefertigt, die, abgesehen von ihrer
Profilierung, eine über ihren Querschnitt gleichmässige Stärke aufweisen.
Beim Runderneuern von Reifen, die an den Flanken Profilierungen aufweisen, müssen auf Grund der seitlichen Profilierungen zusätzliche Arbeitsgänge vorgenommen werden. Solche Reifen werden z. B. so weit abgeschliffen, dass ein herkömmlicher, aus einer Gummiplatte gefertigter Laufbelag aufgebracht werden kann, wobei die durch die seitlichen Profilierungen bestehenden Ausnehmungen, beispielsweise mit einer Gummimasse, ausgespachtelt werden. Diese Arbeit ist aus naheliegenden Gründen sehr aufwendig und daher teuer.
Aus der Schweizer Patentschrift Nr. 495837 ist es weiters bekannt, die Reifen im Bereich ihrer Schultern stärker als im mittleren Bereich ihrer Oberfläche abzuschleifen und im Bereich der Schultern zwischen dem
Reifen und dem Laufstreifen sich zum mittleren Bereich der Oberfläche des Reifens hin keilförmig verjüngende
Einlagen aus vorvulkanisiertem Gummi anzuordnen. Diese Einlagen werden mit dem Laufstreifen und dem
Reifen mittels Zwischenschichten aus Rohgummi, der vulkanisiert wird, verbunden.
Dieses Verfahren ist jedoch in mehrfacher Hinsicht nachteilig :
Da einerseits vorvulkanisierter Gummi steifelastisch ist und nahezu keine plastischen Deformationen zulässt, ist es im Hinblick darauf, dass Reifen in einer Vielzahl von Dimensionen im Handel sind, erforderlich, eine entsprechende Vielzahl unterschiedlich dimensionierter keilförmiger Einlagen zu fertigen und auf Lager zu halten, da andernfalls die Einlagen stark verformt werden müssten, wobei sie starke Spannungen aufweisen würden. Da weiters die keilförmigen Einlagen als gerade Streifen gefertigt werden und längs des Reifens in Form eines Ringes aufgelegt werden, treten in den Innenbereichen des Ringes Stauchungen und in deren
Aussenbereichen Dehnungen, also gleichfalls Spannungen, auf.
Materialspannungen führen jedoch dazu, dass sich die Einlagen vom Reifen ablösen. Zu berücksichtigen ist dabei zudem, dass sowohl zwischen dem Laufstreifen und der Einlage als auch zwischen dieser und dem Reifen eine Bindegummischichte vorgesehen ist, in deren Bereichen eine Ablösung auftreten kann.
Um diese Ablösung zu verhindern, ist in der zitierten Druckschrift vorgeschlagen worden, die Endbereiche der beiden Bindegummischichten durch eine Folie abzudecken.
Es ist schliesslich auch bekannt, wie dies z. B. aus den brit. Patentschriften Nr. 1, 010, 945 und Nr. 1, 286, 072 hervorgeht, Runderneuerungen durch Aufvulkanisieren von Rohgummistreifen auf die Karkasse durchzuführen. Diese sogenannte Heissrunderneuerung ist jedoch gegenüber der eingangs beschriebenen Kaltrunderneuerung, bei der der Laufstreifen vorvulkanisiert ist, insoferne nachteilig, als infolge der wesentlich höheren Arbeitstemperaturen und-drücke, die zudem auch wesentlich länger aufrecht erhalten werden müssen, in der Karkasse unkontrollierbare Verformungen, insbesondere Schwindungen des Gewebes, verursacht werden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die dem beschriebenen Kaltrunderneuerungsverfahren anhaftenden Nachteile zu vermeiden. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erzielt, dass die sich keilförmig verjüngenden Einlagen in an sich bekannter Weise aus Rohgummi gefertigt sind.
Da Rohgummi plastisch verformbar ist, treten in ihm bei Verformungen, einerseits um ihn unterschiedlichen Reifendimensionen anzupassen und anderseits um ihm eine Ringform zu erteilen, keine Spannungen auf, wodurch dadurch verursachte Ablösungen vermieden werden. Weiters können deshalb wenige Querschnittsformen von Einlagen für eine Vielzahl von unterschiedlichen Reifendimensionen verwendet werden, wodurch die Fertigung und Lagerhaltung der Einlagen vereinfacht wird. Schliesslich wird in einem runderneuerten Reifen durch diese Einlagen nur der vorvulkanisierte Laufstreifen mit der Karkasse verbunden, wobei gegenüber dem Stand der Technik die keilförmige Einlage aus vorvulkanisiertem Gummi wegfällt, wodurch die Ausschussquote vermindert wird.
Vorzugsweise wird auf die Oberfläche des abgeschliffenen Reifens und bzw. oder der sich keilförmig verjüngenden Einlagen eine Gummilösung aufgebracht. Die Einlagen können dabei durch zwei sich verjüngende Gummistreifen gebildet sein, die kontinuierlich fortschreitend auf die Oberfläche des abgeschliffenen Reifens aufgepresst werden. Durch eine derartige Aufbringung werden Lufteinschlüsse zwischen den Einlagen und dem abgeschliffenen Reifen vermieden.
Die Verbindung des Laufstreifens mit der Oberfläche des abgeschliffenen Reifens kann durch ein Band, das ebenfalls aus Rohgummi gefertigt ist, erzielt werden, dessen Breite der Breite des Laufstreifens angenähert gleich ist und das im anschliessenden Vulkanisierverfahren gleichfalls vulkanisiert wird.
Gegebenenfalls können die Einlagen und das Band aus Rohgummi einstückig gefertigt sein.
<Desc/Clms Page number 2>
Zweckmässigerweise sind jedoch das Band aus Rohgummi und die Einlagen aus gesonderten Teilen gefertigt, da dann das Band aus Rohgummi nur auf die bestimmte Breite des Reifens, der runderneuert werden soll, zugeschnitten zu werden braucht, wogegen die sich keilförmig verjüngenden Gummistreifen für Reifen beliebiger Breite verwendet werden können.
Um eine gute Haftung der aufgebrachten Gummistreifen bzw. des Rohgummibandes am abgeschliffenen Reifen, der mit einer Gummilösung bestrichen ist, zu erzielen, können diese Teile auf den Reifen im warmen Zustand aufgebracht werden.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen : Fig. l den Querschnitt eines Reifens, der mit einem neuen Laufbelag versehen ist und Fig. 2 in auseinandergezogener Darstellung die Oberfläche des abgeschliffenen Reifens und die verschiedenen Teile, die auf diesen, um ihn rundzuerneuern, aufgebracht werden.
Um einen Reifen --1--, der mit seitlichen Profilierungen versehen ist, runderneuern zu können, wird dieser derart abgeschliffen, dass auf seine Oberfläche ein Laufstreifen--2--aus hartem, d. h. vulkanisiertem Gummi, der mit einer Profilierung versehen ist, aufgebracht werden kann. Da jedoch nach diesem Schleifvorgang das Profil im mittleren Bereich des Reifens längs der Linie --3-- und in den Schulterbereichen längs der Linie - verläuft, werden auf Grund der seitlichen Profilierungen des Reifens zwischen der Oberfläche des
EMI2.1
zu vermeiden, wird der Reifen im Bereich seiner Schultern weitergehend abgeschliffen, wodurch dort dessen Oberfläche längs der Linie-3"--verläuft.
Um dessen ungeachtet dem Reifen durch die Runderneuerung die erforderliche Profilierung erteilen zu können, werden auf dessen Oberfläche nicht nur eine Zwischenschichte-7-aus nicht vulkanisiertem, weichem Gummi, sondern zudem im Querschnitt keilförmige Streifen--8--, ebenfalls aus nicht vulkanisiertem, weichem Gummi aufgebracht, wodurch der Reifen wieder die für den an sich einen gleichmässigen Querschnitt aufweisenden Laufstreifen erforderliche Oberflächengestaltung erhält. Durch diese Verfahrensschritte kann auf den aufwendigen Verfahrensschritt der manuellen Verspachtelung der seitlichen Ausnehmungen --5-- verzichtet werden, kann also der Reifen vollautomatisch runderneuert werden.
Da diese Streifen, weil sie aus Rohgummi bestehen, nahezu plastisch deformierbar sind und somit nahezu keine Spannungen aufweisen, füllen sie die zwischen dem Laufstreifen --2-- und dem Reifen-l-- bestehenden keilförmigen Räume insoferne optimal aus, als sie sich an die vulkanisierten Teile spannungsfrei anlegen. Hiedurch wird die Gefahr einer Ablösung weitestgehend vermieden. Zudem brauchen für eine Vielzahl von Reifendimensionen nur wenige Dimensionen von'Streifen zur Verfügung zu stehen.
Zusammenfassend wird somit das erfindungsgemässe Verfahren wie folgt durchgeführt : Ein Reifen der runderneuert werden soll, wird an seiner mittleren Oberfläche derart abgeschliffen, dass seine Kontur längs der Linie --3-- verläuft. Weiters werden dessen Schulterbereiche derart abgeschliffen, dass die seitlichen Profilierungen entfernt werden, wobei die Kontur längs der Linie --3"-- verläuft. Hierauf wird die abgeschliffene Oberfläche des Reifens mit einer Gummilösung bestrichen.
Zur Verbindung des Laufstreifens - mit der Oberfläche des Reifens-l-werden auf diese in beliebiger Reihenfolge einerseits ein
EMI2.2
--7 -- ausWeichgummieinlagen--7 und 8--in einem Autoklaven vulkanisiert, wodurch der Laufstreifen --2-- mit dem Reifen--l--in der erforderlichen Weise verbunden wird. Auf Grund der Verwendung von Streifen --8-- aus Rohgummi kann die Ausschussquote gegenüber dem Stand der Technik erheblich gesenkt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Runderneuern von Fahrzeugreifen aus Gummi durch Abschleifen der Lauffläche des Reifens und Aufbringen eines vulkanisierten Laufstreifens, wobei der Reifen im mittleren Bereich seiner Oberfläche imö wesentlichen gleichmässig sowie im Bereich seiner Schultern sich zu den Seitenwänden hin keilförmig verstärkend abgeschliffen wird und zwischen dem Laufstreifen und der Reifenoberfläche in deren mittlerem Bereich eine Bindegummischichte sowie in deren Schulterbereichen sich zum mittleren Bereich der Reifenoberfläche hin keilförmig verjüngende Einlagen angeordnet werden, worauf eine Vulkanisation
EMI2.3