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Die Erfindung betrifft einen Verteilerkasten für elektrische Versorgungsanlagen, der insbesondere für eine
Verwendung in Industriebetrieben, auf Grossbaustellen od. dgl. bestimmt ist und bei dem wenigstens eine
Seitenwand abnehmbar ausgebildet oder mit einer Tür versehen ist, wobei sämtliche Aussenwandungen aus isolierendem Kunststoffmaterial, insbesondere glasfaserarmiertem Kunstharz, z. B. Polyester, bestehen.
Verteilerkästen dieser Art können als Sammelanschlüsse aufnehmende Kästen oder auch als Verteilerkästen bzw. Sicherungskästen bei Maschinenaggregaten Verwendung finden.
Grundsätzlich haben Verteilerkästen aus Kunststoffmaterial den Vorteil, dass sie gewichtsmässig leicht und korrosionsfest sind, gegen normale Beanspruchungen ausreichend widerstandsfähig ausgebildet werden können und wegen der Herstellung aus Isoliermaterial im Normalfall das Auftreten von Berührungsspannungen am Kasten selbst und auch an mit ihm in Kontakt stehenden Metallteilen verhindert wird. Der Kasten kann mit einfachen
Mitteln staub-und feuchtigkeitsdicht ausgebildet werden.
Im Gegensatz dazu besitzen ebenfalls bekannte, als
Stahlblechkonstruktion ausgebildete oder aus Gussteilen aufgebaute Verteilerkästen ein hohes Gewicht, lassen sich in der Formgebung nicht so leicht wie Kunststoffverteiler den verschiedenen Anforderungen entsprechend herstellen, geben keine Sicherheit gegen das Auftreten von Berührungsspannungen und bedürfen eines
Oberflächenschutzes durch Anstriche od. dgl., der von Zeit zu Zeit erneuert werden muss.
Wie bereits erwähnt wurde, halten Verteilerkästen der eingangs genannten Art den normalen vorkommenden Beanspruchungen ohne weiteres stand. Bei grösseren Verteilerkästen, die Längen und Höhen von einem Meter und darüber aufweisen, genügt bei der Verwendung von glasfaserarmiertem Polestermaterial meist eine Wandstärke von 2 bis 4 mm, um die erforderliche Festigkeit zu erzielen. Der einzige Nachteil, der die
Verwendungsmöglichkeit von Verteilerkästen der eingangs genannten Art beeinträchtigt, besteht in einer gewissen
Empfindlichkeit des Kastens gegen sehr harte, feste Schläge, wie sie z. B. von aus grosser Höhe herabfallenden
Gegenständen verursacht werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass derartige Beschädigungen auftreten, ist zwar relativ gering, doch muss bei der Planung einer Industrieanlage auch diese erwähnte Möglichkeit berücksichtigt werden, da es immerhin schon vorgekommen ist, dass ein Verteilerkasten der genannten Art von einem aus grosser Höhe herabstürzenden Montageteil, z. B. einer schweren Schraube oder einem herabfallenden Werkzeug, beschädigt wurde. Ist die Aufprallwucht genügend gross, dann kann es dazu kommen, dass ein derartiger Teil die
Kastendecke glatt durchschlägt. Wird durch den herabstürzenden Teil ein Kurz- oder Erdschluss innerhalb der im
Kasten angeordneten Leitungen ausgelöst, dann werden im Normalfall die entsprechenden Sicherungen und
Schutzschalter ansprechen.
Es kommt aber auch vor, dass ein herabstürzender Teil lediglich ein Loch in die
Kastendecke schlägt, so dass dann die Gefahr besteht, dass durch dieses Loch hindurch spannungsführende Teile berührt werden können.
Es ist an und für sich bekannt, die Festigkeit von Kunststoffteilen durch Anbringung von
Metallarmierungen zu erhöhen. So ist es bekannt, in Bereich der Durchführungsöffnungen von Schrauben bzw. im Bereich der Befestigungsstellen von Schraubköpfen in Kunststoffteile sternförmige Metallteile einzubetten, welche die auftretenden Belastungen auf eine grössere Kunststoffläche verteilen. Rohre, Winkel und
Rinnenprofile aus Kunststoff werden bereits durch eingelegte Bleche armiert, wobei die Fläche entweder eine
Innenauskleidung für einen Hohlkörper bilden oder auch in das Kunststoffmaterial eingebettet sein können. Bei
Kunststoffplatten hat man auch schon Metallgitter eingelegt, an die im Bedarfsfall Winkelprofile mit einem
Schenkel angeschweisst werden, deren anderer Schenkel aus der Platte herausragt.
Schliesslich ist es bei
Kabelabzweigmuffen aus Kunststoff bekannt, in das Kunststoffmaterial vorgepresste Metallfolien einzubetten, die zwar praktisch keine Festigkeitserhöhung bewirken, aber eine Dampfbremse darstellen, so dass die Dampfdichtheit des Innenraumes erhöht bzw. gewährleistet wird.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass eine besonders angebrachte und ausgebildete Metallarmierung auf einfache Weise die Schlagfestigkeit von Verteilerkästen wesentlich erhöhen kann.
Die Erfindung betrifft einen Verteilerkasten der eingangs genannten Art und besteht darin, dass zumindest die gegebenenfalls dachartig ausgebildete Kastendecke, wie an sich bekannt, eine allseitig vom Kunststoff umschlossene Metallarmierung aufweist und dass diese Metallarmierung geringfügig kleiner als die Kastendecke gehalten und vorzugsweise als Blechplatte aus Stahl mit einer etwa 1 mm und höchstens die Hälfte, insbesondere weniger als ein Viertel der Deckenstärke betragender Dicke ausgebildet ist.
Die Decke bzw. Wand wird im Bereich dieser Armierung durchbruchs- und öffnungslos ausgebildet. Die Erfahrung hat gezeigt, dass durch eine verhältnismässig schwache Metallarmierung die Schlagfestigkeit des Kastens auf ein Vielfaches erhöht werden kann. So wurde z. B. bei einem Versuch ein eine 4 mm starke Decke aus armiertem Kunstharzmaterial aufweisender Verteilerkasten von einer aus einer vorbestimmten Höhe auf ihn fallen gelassenen Schraube glatt durchschlagen, wogegen bei Wiederholung des Versuches unter gleichen Bedingungen ein Kasten, in dessen aus dem gleichen Kunstharzmaterial hergestellter Decke zwischen zwei je 2 mm starken Lagen aus glasfaserarmiertem Kunstharzmaterial eine 1 mm starke Blechplatte eingelegt war, nur eine geringe Eindellung in der Kastendecke zeigte.
Die an sich vorhandenen Vorteile eines aus Kunststoff hergestellten Verteilerkastens bleiben voll erhalten. Die Metallarmierung ist, da sie allseits von Kunststoff umgeben wird, gegen Korrosion geschützt. Die Blechplatte kann auch perforiert sein oder man kann auch ein Gitter als Armierung verwenden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Armierung mit einem im Kasten vorgesehenen
Erdungsanschluss leitend verbunden. Im Normalfall liegt die Armierung isoliert in den Kunststoff eingebettet.
Sollte es durch einen harten Schlag zum Absplittern eines Teiles des Kunststoffes kommen, dann ist die dann gegebenenfalls blank werdende Metallarmierung durch die Erdung weitgehend gegen das Auftreten von Berührungsspannungen gesichert. Sind im Zuge der Installation keine beim Auftreten von Berührungsspannungen sofort ansprechenden und alle im Verteilerkasten vorhandenen Leitungen spannungslos machenden Sicherheitsschalter vorhanden, dann führt im Extremfall z. B. bei blank im Verteilerkasten verlegten Sammelschienen ein sehr harter Schlag zu einer so starken Deformation der Armierungsplatte od. dgl., dass sie nach Abplatzen oder Absplittern der inneren Kunstharzschicht mit einer Sammelschiene in Berührung kommt und durch den dadurch bedingten Erdschluss die Zuleitungssicherungen ausgelöst werden.
Die an sich einfachste Möglichkeit, blanke Sammelschienen in einem Verteilerkasten zu verwenden, vergrössert also, wenn die Sammelschienen deckennahe angeordnet werden, mit einfachsten Mitteln die Sicherheit.
Neben der beschriebenen Möglichkeit einer zusätzlichen Absicherung gegen Berührungsspannungen durch das bewusste Hervorrufen eines Kurz- oder Erdschlusses bei einer zu starken Deformation der Decke des Kastens kann man auch im Kasten einen auf über ein vorbestimmtes Mass hinausgehende bleibende Deformierungen der Decke ansprechenden und bei seinem Ansprechen einen Sicherheitsschalter betätigenden Fühler vorsehen. Im einfachsten Fall sieht man einen entsprechenden Fühler in der Mitte in einem vorbestimmten Abstand unterhalb der Decke vor, wobei sich dieser Fühler selbstverständlich nicht an der Decke selbst abstützen darf, sondern z. B. an den Seitenwänden gehalten wird.
Eine ausreichende Betriebssicherheit ist gewährleistet, da der Fühler auch bei mit Abstand von ihm auf die Decke wirkenden Schlägen auf die Deformation der Decke anspricht, wogegen bei den bekannten Kunststoffverteilerkästen die Decke durchschlagen würde, so dass der Fühler nur bei unmittelbar mit Richtung auf ihn wirkenden Schlägen anspräche.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigt Fig. l einen Querschnitt durch einen Verteilerkasten in schematisierter Darstellungsweise und Fig. 2 einen Teilschnitt durch die Kastendecke in grösserem Massstab.
Der Verteilerkasten nach Fig. 1 besitzt ein Gehäuse --1--, das in Form einer liegenden, pyramidenstumpfförmigen Haube aus glasfaserarmiertem Kunstharz hergestellt ist, wobei vorzugsweise zwei Larninatschichten aufeinandergelegt werden. Die die Basis der Pyramide bildende Rückseite weist eine von vertieften, aus dem Mantelmaterial hergestellten Flanschen-2-umschlossene Öffnung-3-auf, in die einsatzdeckelartig eine Montageplatte--4--eingesetzt ist, auf der beim Ausführungsbeispiel Sammelschienen --R, S, T, 0--und eine Erdleitung--E--an Isolierhaltern--5--übereinander befestigt sind, wobei die
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mit der Erdleitung--E--verbunden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verteilerkasten für elektrische Versorgungsanlagen, insbesondere in Industriebetrieben, bei dem wenigstens eine Seitenwand abnehmbar ausgebildet oder mit einer Tür versehen ist, wobei sämtliche Aussenwandungen aus isolierendem Kunststoffmaterial, insbesondere glasfaserarmiertem Kunstharze, bestehen,
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wie an sich bekannt, eine allseitig vom Kunststoff umschlossene Metallarmierung (13) aufweist und dass diese Metallarmierung geringfügig kleiner als die Kastendecke (10) gehalten und vorzugsweise als Blechplatte aus Stahl mit einer etwa 1 mm und höchstens die Hälfte, insbesondere weniger als ein Viertel der Deckenstärke betragenden Dicke ausgebildet ist.
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