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Die Erfindung bezieht sich auf eine Radialdichtung für geteilte Lagergehäuse od. dgl. mit einem in einer
Ringnut eingesetzten, entsprechend der Gehäuseteilung zweiteiligen Dichtring.
Für derartige Dichtungen werden bisher in der Regel Filzstreifen verwendet, die in Öl getränkt und dann in die Halbringnuten der beiden Gehäuseteile mit der Hand eingedrückt werden müssen. Dabei hat die
Gehäuseringnut einen trapezförmigen Querschnitt, wogegen die Filzstreifen aus einer Filzplatte geschnitten sind und dementsprechend einen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Nachteilig ist hiebei die verhältnismässig umständliche und zeitraubende Montage der Filzstreifen sowie deren mangelnde Elastizität, wodurch bei zu grosser Laufflächenpressung eine erhebliche Reibung entsteht oder bei zu geringer Vorspannung, insbesondere bei
Wellen mit Drehriefen, eine zu geringe Dichtwirkung erzielbar ist. Es ist auch schon bekannt, an Stelle der
Filzstreifen Filzhalbringe zu verwenden, die jedoch keine wesentliche Besserung der Verhältnisse mit sich bringen.
Es sind ferner aus Gummi oder elastischem Kunststoff bestehende Dichtringe bekannt, die zur Welle hin in zwei Dichtlippen auslaufen, zwischen denen ein Schmiermittelraum freigelassen ist (österr. Patentschriften
Nr. 204845, Nr. 209122 und deutsche Patentschrift Nr. 807343). Hier handelt es sich aber um in sich geschlossene
Ringe, die den Nachteil aufweisen, dass sie auf die Welle aufgezogen werden müssen und nicht vor der
Wellenmontage in das Gehäuse eingesetzt werden können. Ausserdem erfordern sie eine enge Passung zwischen der Gehäusebohrung und dem Aussendurchmesser des Dichtringes, da sie keinen radial nach aussen federnden Teil aufweisen.
Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunden, diese Mängel zu beseitigen und einen Dichtring der eingangs geschilderten Art zu schaffen, der billig herstellbar ist, eine einfache Montage erlaubt, keine engen
Masstoleranzen voraussetzt und eine verbesserte Abdichtung des Gehäuseinnenraumes gegen Austritt des
Schmiermittels bzw. gegen Eintritt von Schmutz ergibt.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der in an sich bekannter Weise aus elastischem
Kunststoff, vorzugsweise aus einem Polyamid, bestehende Dichtring einen im Querschnitt der Ringnut angepassten Grundkörper besitzt, der eine radial gegen den Grund der Ringnut federnde Leiste aufweist und ausserhalb der Ringnut, wie ebenfalls an sich bekannt, in zwei zwischen sich einen Schmiermittelraum freilassende Dichtlippen ausläuft.
Die beiden Ringhälften, die vergleichsweise steif sind, lassen sich, da ihr Grundkörper dem Nutquerschnitt angepasst ist, leicht und rasch in die Ringnuthälften der beiden Gehäuseteile einsetzen. Durch die federnden Leisten werden die beiden Ringhälften beim Zusammenschrauben der Gehäuseteile an ihren Stossflächen fest zusammengedrückt, so dass an den Stossflächen kein Schmiermitteldurchtritt erfolgen kann. Ausserdem werden durch die federnden Leisten Massabweichungen ausgeglichen und die Dichtlippen unter hinreichenden Druck auf der Wellenlauffläche zur Anlage gebracht. Das im Schmiermittelraum untergebrachte Fett od. dgl. sichert auf jeden Fall eine gute Lippenschmierung und ergibt eine-zusätzliche Dichtung. Die beiden Ringhälften können aus Kunststoff im Spritzverfahren leicht und vor allem billig hergestellt werden.
Vorzugsweise ist die dem Gehäuseinneren zugekehrte Dichtlippe nachgiebiger als die andere ausgebildet.
Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, dass vom Gehäuseinneren her Schmiermittel in den Schmiermittelraum nachfliesst, wogegen die steifere, dem Gehäuseinneren abgekehrte Dichtlippe sich in die Welle gewissermassen eingräbt und dadurch mit Sicherheit feuchtigkeits- und schmutzabweisend wirkt.
Aus der österr. Patentschrift Nr. 204845 ist es zwar bekannt, dass die beiden Dichtlippen eine verschiedene Elastizität aufweisen, doch soll dabei die Elastizität der dem Gehäuseinneren zugekehrten Dichtlippe geringer als jene der äusseren Dichtlippe sein, um eine besondere Schmiermittelverteilung zu erreichen.
Ist zwischen dem Wellendurchmesser und der Gehäusebohrung eine grössere Differenz vorhanden, so übersteigt die radiale Abmessung des Grundkörpers die Tiefe der Ringnut wesentlich, wobei der Grundkörper mit seitlichen, sich an den Nuträndern abstützenden Schultern versehen ist. Die erfindungsgemässe Ausbildung des Dichtringes erlaubt es also auch, solche Durchmesserdifferenzen zu überbrücken, wobei die Schultern ein Kippen des Dichtringes verhindern und zu dessen Versteifung beitragen.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 eine Hälfte eines Dichtringes, Fig. 2 den in ein Lagergehäuse eingesetzten Dichtring und Fig. 3 einen eingesetzten Dichtring anderer Ausbildung jeweils im Schaubild.
Der aus Kunststoff, insbesondere aus einem Polyamid, im Spritzverfahren hergestellte Dichtring besteht aus zwei Hälften, von denen jeweils nur eine dargestellt ist. Er besitzt einen im Querschnitt der Ringnut--l--im
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Nachgiebigkeit zu erreichen. Der Grundkörper--3--läuft zur Ringmitte hin, also ausserhalb der Ringnut - l--in zwei Dichtlippen-6, 7-aus, die zwischen sich einen Schmiermittelraum-8-freilassen. Die beiden Dichtlippen-6, 7--verjungen sich allmählich zu einer scharfen Kante, wobei es vielfach zweckmässig sein wird, wenn die dem Gehäuseinneren zugekehrte Dichtlippe --6-- nachgiebiger als die andere ausgebildet ist.
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Die Dichtung nach Fig. 3 ist für jene Fälle bestimmt, in denen zwischen dem Wellenaussendurchmesser und der Bohrung des Lagergehäuses--2--eine grössere Differenz vorhanden ist. Dabei übersteigt die radiale Abmessung des Grundkörpers--3--beträchtlich die Tiefe der Ringnut --1--, und der Grundkörper --3-- ist mit seitlichen Schultern--9--versehen, die sich an den Nuträndern abstützen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Radialdichtung für geteilte Lagergehäuse od. dgl. mit einem in einer Ringnut eingesetzten, entsprechend
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Weise aus elastischem Kunststoff, vorzugsweise aus einem Polyamid, bestehende Dichtring einen im Querschnitt der Ringnut (1) angepassten Grundkörper (3) besitzt, der eine radial gegen den Grund der Ringnut federnde Leiste (4) aufweist und ausserhalb der Ringnut, wie ebenfalls an sich bekannt, in zwei zwischen sich einen Schmiermittelraum (8) freilassende Dichtlippen (6,7) ausläuft.
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