<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf ein optisches System, vorzugsweise ein Kameraobjektiv, mit zwei unabhängig voneinander verstellbaren Entfernungseinstellern unterschiedlicher Wirksamkeit, von denen der eine dem normalen Einstellungsbereich des optischen Systems, der andere hingegen dem Markrobereich zugeordnet ist, wobei jeder der beiden Entfernungseinsteller mit einem andern optischen Glied des pankratischen Objektivs zusammenwirkt, wobei zur Einstellung im normalen Einstellbereich das mit dem Makroentfermungseinsteller zusammenwirkende optische Glied auf eine vorbestimmte Relativlage zum andern optischen Glied zurückstellbar ist, nach Patent Nr. 292448. Bei derartigen optischen Systemen mag es wünschenswert erscheinen, auch bei Einstellungen im Makrobereich eine beliebige Brennweitenverstellung herbeiführen zu können.
Mit der Einrichtung, wie sie im Stammpatent beschrieben ist, war dies jedoch wegen der starren Kopplung der beiden Verstellsysteme nicht möglich. Zwar ist bereits ein optisches System bekanntgeworden, bei dem die Brennweitenverstellglieder und die Entfernungseinstellglieder voneinander gesonderte optische Glieder darstellten, und bei denen für jedes der beiden gesonderten optischen Glieder eine eigene Betätigungseinrichtung vorgesehen war. Gegenüber der Einrichtung nach dem Stammpatent wies dieses bekannte optische System jedoch infolge seiner Mehrzahl von Betätigungseinrichtungen einen geringeren Bedienungskomfort auf.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, die Vorzüge beider bekannter optischer Systeme miteinander zu vereinen. Ausgehend von einem optischen System der eingangs genannten Art gelingt dies dadurch, dass in an sich bekannter Weise die Brennweitenverstellglieder und die Entfernungseinstellglieder voneinander gesonderte optische Glieder sind, und dass eine Kupplungseinrichtung zum Kuppeln des dem Makrobereich zugeordneten optischen Gliedes mit der Brennweitenverstelleinrichtung vorgesehen ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der nachfolgenden Beschreibung von in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen. Fig. 1 veranschaulicht ein Schema eines erfindungsgemässen Ausführungsbeispieles, zu dem Fig. 2 die einzelnen Steuertuben im aufgerollten Zustand darstellt. Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel, teilweise im Schnitt.
Das optische System gemäss Fig. 1 besteht aus einem durch eine einzige Linse angedeuteten Frontglied zwei weiteren optischen Gliedern zur Brennweitenverstellung-2, 2--, die in einem Brennweitenverstelltubus--4--angeordnet sind, und einem durch eine einzige Linse --5-- angedeuteten Grundobjektiv. Das Grundobjektiv--5--dient zur Entfernungseinstellung im Makrobereich und ist zu diesem Zweck in einem Verstelltubus--6--angeordnet. Das Frontglied-l-hingegen dient in üblicher Weise zur Entfernungseinstellung im normalen Einstellbereich.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, weist der Brennweitenverstelltubus-4-in an sich bekannter Weise zwei Steuerschlitze-7, 8--auf, die entsprechend dem Stammpatent einen der Brennweitenverstellung dienenden Ast--7a bzw. 8a--aufweisen und einen weiteren Ast--7b, 8b--, der parallel zur Drehrichtung des Tubus --4-- verläuft, so dass die optischen Glieder--2, 3-- relativ zueinander bzw. relativ zu den übrigen optischen Gliedern --1, 5-- stillstehen, sobald die beiden Steueräste-7b, 8b-zur Wirkung kommen.
Solange jedoch die Kurvenäste --7a,8a-- die beiden optischen Glieder--2, 3-steuern, ist der Steuertubus--4--ohne Beeinflussung des Steuertubus--6--frei drehbar. Die beiden Steuertuben --4, 6-weisen jedoch einander zugewandte Kupplumngsflächen --9,10-- and Anschlägen --11, 12-- auf, so dass ab einem bestimmten Bereich der Drehung des Brennweitenverstelltubus--4-die beiden Flächen --9, 10--aneinander zur Anlage kommen und bei einer weiteren Drehung des Brennweitenverstelltubus
EMI1.1
ortsfesten Gegenanschlag --15-- abstützt. Die verschiedenen Anschläge bzw. Anschlagflächen--9 bis 13 bzw.
15--sind so angeordnet, dass die beiden Kupplungsflächen--9, 10--sich gerade dann aneinanderlegen, wenn
EMI1.2
3--von--5-- einwirkt. Durch Drehen des Brennweitenverstelltubus-4--wird also auch der Steuertubus-6mitgenommen, wobei infolge der Ausbildung der Kurvenäste --7b, 8b--- die optischen Glieder --2, 3-stillstehen, wogegen infolge der Schrägstellung der Steuerkurve --16-- relativ zur Drehrichtung das Grundobjektiv --5-- eine Verschiebung erfährt. Durch diese Verschiebung wird ein Einstellen im Makrobereich erzielt.
EMI1.3
Steuertubus--6-so- anliegt.
Auf diese Weise kann also die von dem optischen System nach dem Stammpatent bekannte Überblendungswirkung erzielt werden, bei der das Frontglied-l--auf ein entfernt liegendes Objekt voreingestellt wird, worauf mit Hilfe des Einstellgliedes für den Makrobereich zunächst auf ein nahegelegenes
<Desc/Clms Page number 2>
Objekt, z. B. auf einen Titel fokussiert wird, worauf durch Drehung des Brennweitenverstelltubus--4-bis zum Anschlag der Fläche --13-- am Anmschlag --14-- die Fokuseinstellung auf das entfernt liegende, voreingestellte Objekt gewechselt wird.
Zwar ist das bisher beschriebene optische System für sich bereits voll funktionsfähig und weist bereits den Vorteil einer vereinfachten Handhabung auf, weil sowohl zur Brennweitenverstellung als auch zum Einstellen im Makrobereich nur ein einziges Betätigungsorgan erforderlich ist. Oft ist es aber erwünscht, auch im Makrobereich noch eine Brennweitenverstellung vornehmen zu können. Zu diesem Zweck ist eine Rasteinrichtung zum
EMI2.1
ausgebildet ist. Der Rastring--17--ist unverdrehbar, jedoch axial verschiebbar mittels Stiften--18-- geführt und weist an seiner Stimfläche Rastriefen-19-auf, denen Gegenrasten-20-an der entgegengewandten Stirnfläche des Steuertubus --5-- gegenüberliegen.
Durch axiales Verschieben des
EMI2.2
--17-- könnenBetätigungstubus --21-- borgesehen, von dem in Fig. 1 ein Viertel, teilweise im Schnitt, teilweise abgerissen, dargestellt ist. Dieser Betätigungstubus ist demgemäss nicht nur drehbar sondern auch axial verschiebbar und weist eine Fixiereinrichtung in Form von Rastnuten--22--auf, die mit Kugelrasten-23-- zusammenwirken. Mit Hilfe der Fixiereinrichtung-22, 23- kann der Rastring --17-- in seiner jeweiligen Stellung festgehalten werden.
Um den Tubus--4--und den Ring --17-- betätiggen zu können, weisen diese
EMI2.3
der Stift-25-in eine Radialnut --28-- eingreift. Auf diese Weise ist der Betätigungstubus-21-mit dem Brennweitenverstelltubus --4-- drehschlüssig jedoch axial verschiebbar gekuppelt. Dagegen ist der Betätigungstubus--21--gegenüber dem Rastring--17--zwar verdrehbar, jedoch axial unverschiebbar.
Durch die dargestellte Ausbildung ist es also sowohl möglich, einen Überblendungseffekt zu erzielen, als auch im Makrobereich die Brennweite zu verstellen. Soll nach Verstellen der Brennweite auch noch überblendet werden, so brauchen lediglich die Rastriefen-19, 20--voneinander gelöst werden, worauf der Steuertubus - unter der Wirkung der Feder--14--in seine Ausgangslage zurückkehrt, so dass nur die Einstellung des Frontgliedes-l--die Fokussierung des optischen Systems bestimmt.
An dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 mag als nachteilig empfunden werden, dass bei einer Brennweitenverstellung im Makrobereich nachträglich nachfokussiert werden muss. Dies ist insbesondere dann unerwünscht, wenn das erfindungsgemässe optische System als Kameraobjektiv verwendet werden soll. Dieser Nachteil kann dadurch vermieden werden, dass das dem Makrobereich zugeordnete optische Glied bezüglich der die Brennweite verstellenden optischen Glieder --2,3-- nicht bildseitig sondern objektseitig angeordnet ist. Eine derartige Anordnung ist zwar sehr schwierig durchführbar, weil die Weglängen zur Verstellung an dieser Seite sehr gross sein müssen. Grundsätzlich ist das Problem aber lösbar, und es ist auch bereits eine Kamera mit einer derartigen Anordnung bekanntgeworden, bei der allerdings eim Makrobereich eine Brennweitenverstellung nicht möglich war.
Fig. 3 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Anordnung in der geschilderten Weise getroffen ist. Dabei weisen Teile gleicher Funktion gleiche Bezugszeichen wie in den vorherbeschriebenen Figuren auf.
Soweit die Funktion der Teile bereits im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 beschrieben worden ist, wird auf eine Wiederholung dieser Beschreibung verzichtet. Unterschiedlich ist jedoch, dass, wie ersichtlich, der Steuertubus --6-- vor dem Brennweitenverstelltubus--4--angeordnet ist. Dabei ist das Frontglied in zwei Komponenten aufgespalten, von denen die eine in herkömmlicher Weise durch einen
EMI2.4
--29-- zumTräger-30--auch das (nicht dargestellte) Grundobjektiv.
Durch einen Schlitz-32--des Trägers-30- hindurch greift der Stift-24--in die achsparallele Nut--27-des Betätigungstubus--21--. Mit dem Betätigungstubus ist über ein verhältnismässig steiles Gewinde--33--ein gesonderter, an seinem Aussenumfang mit Riefen versehener Ring--34--verbunden, der die Nut--28--zur Aufnahme des Stiftes--25--des Rastringes --17-- aufweist.
Obwohl die beiden Steuertuben--4, 6--durch die gleiche Kupplungsanordnung wie in Fig. 1 auch im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3 kuppelbar sein könnten, ist hier eine andere Anordnung verwirklicht. Dabei ist auch ein der am Brennweitenverstelltubus-4--fixierten Achse-35--eine Klinke-36-schwenkbar, die mit Raststiften --37-- am Steuertubus --6-- zusammenwirken kann. An Stelle der Stifte-37-können aber auch andere Rasten für den Eingriff der Klinke--36--vorgesehen sein. Durch die Anordnung
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche verschiedene Ausführungsformen möglich ; da etwa die Rasten --37-- sowieso in einer Nut des Trägertubus--30--geführt sein müssen, kann der jeweils letzte Raststift mit der quer zur Drehrichtung des Tubus--6--verlaufenden Begrenzungswand der Nut als Anschlag zusammenwirken, so dass die Anschläge-13, 15-- entfallen können. Ferner ist auch der Stift--24-nicht unbedingt erforderlich, wenn ein Kupplungsbetätigungsstift--38--vorgesehen ist. Dieser Stift --38-- kann gegebenenfalls beide Funktionen übernehmen.
Sollte es zu Schwierigkeiten bei der Anordnung des dem Makrobereich zugeordneten optischen Gliedes auf der Objektseite der Brennweitenverstellglieder kommen, so ist auch denkbar, dass an sich eine Ausführungsform gemäss Fig. 1 gewählt wird, bei der jedoch im Bereich des
EMI3.2
zwar ein verhältnismässig kompliziertes Getriebe erforderlich, doch sind ähnliche Konstruktionen in anderem Zusammenhang bereits bekanntgeworden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Optisches System, vorzugsweise Kameraobjektiv, mit zwei unabhängig voneinander verstellbaren Entfernungseinstellern unterschiedlicher Wirksamkeit, von denen der eine dem normalen Einstellungsbereich des optischen Systems, der andere hingegen dem Makrobereich zugeordnet ist, wobei jeder der beiden Entfernungseinsteller mit einem andern optischen Glied des pankratischen Objektivs zusammenwirkt, wobei zur Einstellung im normalen Einstellbereich das mit dem Makroentfemungseinsteller zusammenwirkende optische Glied auf eine vorbestimmte Relativlage zum andern optischen Glied zurückstellbar ist, nach Patent Nr.
292448 mit optischen Brennweitenverstellgliedern und zwei optischen Entfernungseinstellgliedern, dadurch ge- kennzeichnet, dass in an sich bekannter Weise die Brennweitenverstellglieder (2,3) und die Entfernungseinstellglieder (1, 5) voneinander gesonderte optische Glieder sind, und dass eine Kupplungseinrichtung (11, 12 ; 36,37) zum Kuppeln des dem Makrobereich zugeordneten optischen Gliedes (5) mit der Brennweitenverstelleinrichtung (4,21) vorgesehen ist.