<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf Enteisungsflüssigkeiten, die für die Enteisung und Vorbehandlung verschiedener Oberflächen bestimmt sind.
Die vorgeschlagene Enteisungsflüssigkeit kann für den Schutz gegen Vereisung von Flugkörpern, Rundfunkantennen, Stromabnehmern und Leitungen auf Eisenbahnen, von Bewetterungsanlagen u. a. m., welche bei ungünstigen Wetterbedingungen der Gefahr ausgesetzt sind, dass sich auf ihrer Oberfläche eine Eiskruste bildet, verwendet werden. Die zu schützenden Objekte können aus Metallen bzw. deren Legierungen, Glas, Kunststoffen, Keramik, Holz und andem Werkstoffen bestehen.
Bekannt sind Enteisungsflüssigkeiten, welche eine Wasserlösung von Äthylenglykol, Propylenglykol und Glyzerin, die entweder einzeln oder in verschiedenen Kombinationen genommen werden, und Polyäthylengly- koläther eines Diisoalkylphenols enthalten (s. die schwedische Patentschrift Nr. 168569 und die brit. Patent- schrift Nr. 1, 026, 150).
Den Nachteil der erwähnten Flüssigkeiten stellen in einigen Fällen ihre verhältnismässig niedrige Viskosität und infolgedessen sehr kurze Wirkungsdauer des Oberflächenschutzes gegen die Eiskrustenbildung und in andern Fällen hohe Herstellungskosten dar.
Es ist auch ein Verfahren zum Schutz von Fensterscheiben gegen Anlaufen mittels Behandlung mit 3 bis 5% igen Lösungen von Karbonsäuren beschrieben. Hiebei entsteht nach der Trocknung der Flüssigkeit ein dünner durchsichtiger Film (nach Wunsch auch ein farbiger Film), welcher das Glas vor Anlaufen schützt, das Klirren verringert und die Festigkeit erhöht.
Diese Massnahme hat nichts mit dem Oberflächenschutz gegen Vereisung mittels einer Enteisungsflüssigkeit gemeinsam.
Weiters ist eine Waschflüssigkeit bekannt, die der Entfernung von Öl und andern Strassenverschmutzungen von Autoscheiben dient. Die Grundsubstanz dieser Flüssigkeit ist eine wässerige Lösung von Äthylalkohol, Methyl- alkohol oder Isopropylalkohol in einer Antifrostlösung, welche Acrylate der Alkalimetalle enthält.
Die Waschflüssigkeit kann nicht als Enteisungsflüssigkeit verwendet werden, u. zw. auf Grund der hohen
Gefriertemperatur.
Der Erfindung ist die Aufgabe zugrunde gelegt, eine preiswerte Enteisungsflüssigkeit zu entwickeln, die dauernd den zuverlässigen Schutz verschiedener Oberflächen gegen Vereisung gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Enteisungsflüssigkeit gelöst, welche 50 bis 90% Äthylen- glykol, Propylenglykol und Glyzerin, die einzeln oder in verschiedenen Kombinationen genommen werden, 10 bis 50% Wasser und 0, 1 bis 1% Polyäthylenglykoläther eines Diisoalkylphenols und gegebenenfalls einen Korrosionsinhibitor enthält und dadurch gekennzeichnet ist, dass die Wasserlösung 0,5 bis 5% eines Copolymeren der
Methacryl- oder Acrylsäuren mit den Alkylestern dieser Säuren in einem Molverhältnis zwischen Säuren und Estern von 1 : 1 bis 9 : 1 enthält.
Das Copolymere erhöht die Viskosität der Enteisungsflüssigkeit, was die Entstehung eines Schutzfilms mit einer Dicke von bis zu 0,5 mm auf der zu schützenden Oberfläche ermöglicht und folglich die Dauer der Wirkung des Oberflächenschutzes erhöht.
Durch Zusatz verschiedener Mengen an Copolymerem zu der Enteisungsflüssigkeit kann man je nach der
Zweckbestimmung eine Flüssigkeit verschiedener Viskosität erhalten.
Zweckmässigerweise wird zum Schutz gegen Vereisung der Oberflächen von Metallerzeugnissen eine Enteisungsflüssigkeit verwendet, die auch einen Korrosionsinhibitor enthält, dessen Menge 0, 05 bis 2% des Gewichtes der Flüssigkeit ausmacht.
Am zweckmässigsten ist es, für den Schutz der Oberfläche eines aus mehreren Legierungen hergestellten Erzeugnisses (eines Flugzeuges) eine Enteisungsflüssigkeit zu verwenden, die ein Dialkaliphosphat in einer Menge von 0,5 bis 2% oder Guanidinsalze in einer Menge von 0,05 bis 0, eo des Gewichtes der Flüssigkeit als Korrosionsinhibitor enthält.
Die vorgeschlagene Enteisungsflüssigkeit wird wie folgt zubereitet :
In das mit einem Rührer und einer Kühleinrichtung ausgestatteten Reaktionsgefäss werden Wasser, Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd (zum Auflösen des Karboxylgruppen enthaltenden Copolymeren im Wasser), Äthylenglykol, Propylenglykol und Glyzerin, Diisoalkylphenol-Polyäthylenglykoläther und, wenn erforderlich, ein Korrosionsinhibitor eingegeben. Dann werden der Rührer und die Heizung eingeschaltet. Die Temperatur im Reaktionsgefäss wird auf 60 bis 800C gebracht und bei eingeschaltetem Rührer wird das Copolymere der Methacryl- oder Acrylsäure mit den Alkylestern dieser Säuren zugegeben. Es wird ein Copolymeres verwendet, welches einer Lösung, deren Zusammensetzung nachstehend angegeben ist, eine Viskosität in einem Bereich von 80 bis 250 cSt verleiht.
Die Zusammensetzung der Copolymerlösung ist die folgende : Copolymeres 5 Gew.-Teile, Natriumhydroxyd 1, 25 Gew. -Teile, Dinatriumphosphat 3, 3 Gew. -Teile, destilliertes Wasser 97, 7 Gew.-Teile.
Nach der Beschickung des Reaktors mit dem Copolymeren erfolgt die Mischung bei einer Temperatur von 60 bis 700C bis zur Auflösung des Copolymeren. Nach der erfolgten Auflösung werden die Heizung abgeschaltet und die Kühlung eingeschaltet. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird die Lösung aus dem Reaktionsgefäss entnommen.
<Desc/Clms Page number 2>
Die vorgeschlagene Enteisungsflüssigkeit wird auf die zu schützende Oberfläche nach einem beliebigen bekannten Verfahren, durch Zerstäubung, mit Hilfe eines Pinsels oder durch Tauchen, aufgetragen.
Es wird empfohlen, die Flüssigkeit mit einem 70 bis zeigen Gehalt an Glykolen zum Schutz gegen Oberflächenvereisung und mit einem 50 bis 70%igen Gehalt an Glykolen für den Fall der Befreiung der Oberflächen von gebildeten Eiskrusten zu verwenden.
Die Erfindung wird an folgenden Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1 :
EMI2.1
<tb>
<tb> Äthylenglykol <SEP> 80,0 <SEP> Gew.-%
<tb> Diisooktylphenol-Polyäthylenglykoläther,
<tb> der <SEP> sieben <SEP> Oxyäthylengruppen <SEP> enthält <SEP> 0,2 <SEP> Gew. <SEP> -% <SEP>
<tb> Copolymeres <SEP> aus <SEP> Methacrylsäure <SEP> und <SEP> Methylmethacrylat
<tb> (das <SEP> Molverhältnis <SEP> zwischen <SEP> Säure <SEP> und <SEP> Ester <SEP> beträgt <SEP> 4 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> ; <SEP>
<tb> die <SEP> Viskosität <SEP> der <SEP> Copolymerlösung <SEP> beträgt <SEP> 130 <SEP> cSt) <SEP> 1, <SEP> 9 <SEP> Gew.-%
<tb> Natriumhydroxyd <SEP> 0,4 <SEP> Gew.-%
<tb> Dinatriumphosphat <SEP> 1,6 <SEP> Gew. <SEP> -%
<tb> Wasser <SEP> 15,9 <SEP> Gew.-%
<tb>
Beispiel 2 :
EMI2.2
<tb>
<tb> Äthylenglykol <SEP> 80, <SEP> 0 <SEP> Grew.-%
<tb> Diisooktylphenol-Polyäthylenglykoläther, <SEP> der
<tb> zehn <SEP> Oxyäthylengruppen <SEP> enthält <SEP> 0,2 <SEP> Gew.-%
<tb> Copolymeres <SEP> aus <SEP> Methacrylsäure <SEP> und <SEP> Methylmethacrylat
<tb> (das <SEP> Molverhältnis <SEP> zwischen <SEP> Säure <SEP> und <SEP> Ester <SEP> beträgt <SEP> 7 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> ; <SEP>
<tb> die <SEP> Viskosität <SEP> der <SEP> Copolymerlösung <SEP> beträgt <SEP> 200 <SEP> cSt) <SEP> 1,1 <SEP> Gew.-%
<tb> Natriumhydroxyd <SEP> 0,2 <SEP> Gew.-%
<tb> Guanidinchromat <SEP> 0,1 <SEP> Gew.-%
<tb> Wasser <SEP> 18,4 <SEP> Gew.-%
<tb>
Beispiel 3 :
EMI2.3
<tb>
<tb> Propylenglykol <SEP> 70,0 <SEP> Gew.--%
<tb> Diisooktylphenol-Polyäthylenglykoläther, <SEP> der
<tb> zehn <SEP> Oxyäthylengruppen <SEP> enthält <SEP> 0,2 <SEP> Gew.-%
<tb> Copolymeres <SEP> aus <SEP> Methacrylsäure <SEP> und <SEP> Methylmethacrylat
<tb> (das <SEP> Molverhältnis <SEP> zwischen <SEP> Säure <SEP> und <SEP> Ester <SEP> beträgt <SEP> 4 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> ; <SEP>
<tb> die <SEP> Viskosität <SEP> der <SEP> Copolymerlösung <SEP> beträgt <SEP> 80 <SEP> cSt) <SEP> 1, <SEP> 5 <SEP> Gew.-%
<tb> Natriumhydroxyd <SEP> 0, <SEP> 3 <SEP> Gew.-%
<tb> Wasser <SEP> 28, <SEP> 0 <SEP> Gew.-%
<tb>
<Desc/Clms Page number 3>
Beispiel 4 :
EMI3.1
<tb>
<tb> Äthylenglykol <SEP> 47,7 <SEP> Gew. <SEP> -% <SEP>
<tb> Propylenglykol <SEP> 40,0 <SEP> Gew.-%
<tb> Diisooktylphenol-, <SEP> Polyäthylenglykoläther,
<tb> der <SEP> zehn <SEP> Oxyäthylengruppen <SEP> enthält <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP> Gew.-% <SEP>
<tb> Copolymeres <SEP> aus <SEP> Methacrylsäure <SEP> und <SEP> Methylmethacrylat
<tb> (das <SEP> Molverhältnis <SEP> zwischen <SEP> Säure <SEP> und <SEP> Ester <SEP> beträgt <SEP> 4 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> ; <SEP>
<tb> die <SEP> Viskosität <SEP> der <SEP> Copolymerlösung <SEP> beträgt <SEP> 160 <SEP> cSt) <SEP> 0,5 <SEP> Gew.-%
<tb> Natriumhydroxyd <SEP> 0,3 <SEP> Gew.-%
<tb> Dinatriumphosphat <SEP> 0,5 <SEP> Gew.-%
<tb> Wasser <SEP> 10,5 <SEP> Gew. <SEP> -0/0 <SEP>
<tb>