DE3142059C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein flüssiges Enteisungs- und
Vereisungsschutzmittel, um insbesondere Flugzeugoberflächen
von Eis, Reif und/oder Schnee zu befreien und
sie gegen Wiederbefall zu schützen.
In den kalten Jahreszeiten bilden sich, insbesondere
bei relativ hoher Luftfeuchtigkeit, bei Regen und/oder
Schneefall, Ablagerungen (Schichten) von Eis, Reif
und/oder mehr oder weniger festhaftendem Schnee. Der
Hauptnachteil solcher Ablagerungen auf Flugzeugen
liegt darin, daß das Funktionieren bestimmter Teile
des Flugzeuges ausgeschaltet werden kann und die normalen
aerodynamischen Verhältnisse verändert werden.
Es ist deshalb schon seit langem bekannt, Flugzeugoberflächen
mit Hilfe von Auftauflüssigkeiten auf der
Basis von üblichen Frostschutzmitteln, vorzugsweise
Glykolen und Glycerin, von Eis und gegebenenfalls
Reif oder Schnee zu befreien und auch zu erreichen,
daß eine neuerliche Eis-, Schnee- oder Reifbildung
für einen möglichst langen Zeitraum verhindert wird.
Die derzeitigen Forderungen an ein gutes Enteisungs-
und Vereisungsschutzmittel sind sehr vielseitig. Unter
den wichtigsten sind insbesondere zu nennen: leichte
Aufbringbarkeit auf die zu befreienden und konservierenden
Flächen mittels der üblichen Sprühgeräte; keine
nennenswerte Korrosionswirkung, insbesondere gegenüber
Metallen, wie Aluminium, Buntmetalle und Stahl, und
gegenüber Glas und Acrylglas; schnelle und vollständige
Auftauung von Eis, Schnee und Reif; Bildung eines
zusammenhängengen Flüssigkeitsfilms nach dem Aufbringen
auf die entsprechenden Flächen, auch wenn diese nicht
waagrecht sind; hohe Scherstabilität; optimale Strukturviskosität;
und langanhaltende Schutzwirkung gegen
eine neuerliche Bildung von Eis, Reif und/oder Schnee,
das heißt, das aufgebrachte flüssige Mittel soll langanhaltende
konservierende Wirkung besitzen (dies wird
ausgedrückt durch die sogenannte Hold-over-Zeit).
Die bekannten Enteisungs- und Vereisungsschutzmittel
erfüllen diese Forderungen nur teilweise. Sie lassen
insbesondere hinsichtlich Scherstabilität, optimaler
Strukturviskosität, optimalen rheologischen Verhaltens
und hinsichtlich Hold-over-Zeit zu wünschen übrig.
Eine hohe Scherstabilität und ein optimales rheologisches
Verhalten sind deshalb von Bedeutung, weil sie
die Voraussetzung für eine problemlose Handhabung und
Versprühung der Enteisungsflüssigkeit sind. Beide gewährleisten
nämlich auch bei Einwirkungen, wie Rühren
bei hohen Tourenzahlen, Pumpen und dergleichen die
Beibehaltung der erforderlichen Viskosität, ein laminares
Fließverhalten der Flüssigkeit auch bei hohem
Schergefälle und schließen das Auftreten von Turbulenzen
aus, was sowohl für das Aufsprühen der Flüssigkeit
als auch für das problemlose Abfließen, insbesondere
von Flugzeug-Tragflächen während des Starts, unbedingt
erforderlich ist.
Die Viskosität eines guten Enteisungs- und Vereisungsschutzmittels
ist dann optimal, wenn sie bei 20°C
etwa 100 bis 1000, vorzugsweise etwa 200 bis 800 mPa s,
beträgt und bei -10°C etwa 1000 bis 4000, vorzugsweise
etwa 1500 bis 3000 mPa s. Die Viskosität kann mit einem
Gerät nach Ubbelohde, nach Höppler oder Brookfield gemessen
werden.
Nur mit einer relativ langen Hold-over-Zeit ist kein
oder kein nennenswerter Wiederbefall der Metallfläche
mit Eis, Schnee und/oder Reif für einen längeren Zeitraum
gewährleistet.
In der US-Patentschrift 23 73 727 aus dem Jahre 1945
ist ein Mittel zur Verhinderung der Bildung und Anhäufung
von Eis an Flugzeugoberflächen beschrieben,
das im wesentlichen besteht aus Glykolen als Frostschutzmittel
und Hauptbestandteil, gegebenenfalls gemeinsam
mit Wasser; Gelatine, Leim, Seifen oder Naturgummi
als Verdicker zur Steuerung der Viskosität; einer
wasserunlöslichen Verbindung aus der Gruppe der Mineralöle,
tierischen Öle, pflanzlichen Öle, synthetischen
Öle und wasserunlöslichen Alkohole; und einem beliebigen
nichtionogenen oder ionogenen Tensid als Dispergiermittel
für die Öle. Als Tenside werden unter
anderen Verbindungen auch niedermolekulare aliphatische
Alkohole, Sulfonsäuresalze und Petroleumsulfonate
genannt.
Die aus der deutschen Auslegeschrift 19 01 061 bekannte
Enteisungsflüssigkeit für Flugzeugoberflächen
besteht im wesentlichen aus Polyalkoholen, Glykolen
und Wasser als Hauptbestandteil; einem Homo- oder
Copolymerisat einer ungesättigten Carbonsäure als
Verdicker; einem speziellen Polyethylenglykol oder
Polyethylen-Polypropylenglykol als nichtionogenes
Tensid; und einer alkalischen Verbindung zur Neutralisation
des Polymerisates. Es wird mehrfach hervorgehoben,
daß der Verdicker eine Viskosität, gemessen
in einer 1%igen wäßrigen Lösung bei pH 7,5 bis 9,0
und 20°C, von höchstens 5000 mm²/s haben darf.
Bei der Weiterentwicklung der aus der US-Patentschrift
23 73 727 und deutschen Auslegeschrift 19 01 061 bekannten
Mischungen wurde versucht, bessere Verdickungsmittel
und vorteilhaftere Tenside einzusetzen.
So wird in der deutschen Auslegeschrift 24 23 893, die
aus der deutschen Auslegeschrift 19 01 061 bekannte
Mischung dadurch zu verbessern versucht, daß als nichtionogene
Tenside Polyoxethylate von Alkoholen, Fettsäuren,
Fettsäureaminen und Fettsäureamiden, und wasserunlösliche
Verbindungen aus der Gruppe der Fettalkohole,
Alkylphenole, Alkylbenzole, Fettsäureester
und Fettsäurealkanolamide eingesetzt werden. Als Verdicker
werden die in der deutschen Auslegeschrift
19 01 061 beschriebenen Homo- und Copolymerisate von
ungesättigten Carbonsäuren verwendet, wobei hervorgehoben
wird, daß ihre Viskosität in einer 1%igen
wäßrigen Lösung bei pH 7,5 bis 9,0 und 20°C höchstens
5000 mm²/s betragen darf.
Neben den zwingend vorgeschriebenen nichtionogenen
Tensiden werden in der deutschen Auslegeschrift
24 23 893 auch noch mehrere ionogene Tenside genannt,
darunter auch Olefinsulfonate und Alkylbenzolsulfonate.
Diesen ionogenen Tensiden wird aber,
ebenso wie in der genannten US-Patentschrift
23 73 727, bezüglich Art (Struktur) und einzusetzender
Menge offensichtlich keine größere Bedeutung zugemessen.
In der deutschen Auslegeschrift 24 23 893
wird auch von der Verwendung von Mineralölen bei
der Formulierung von Enteisungsmitteln für Flugzeugoberflächen
abgeraten.
Schließlich ist aus der US-Patentschrift 39 40 356
ein flüssiges Enteisungsmittel für nichthorizontale
Flächen bekannt. Es besteht im wesentlichen aus
Glykolen und Wasser als Hauptbestandteil; einem Verdicker
aus der Gruppe der vernetzten Polyacrylate;
mindestens einem niedermolekularen aliphatischen Alkohol;
und aus einer alkalischen Verbindung in einer
solchen Menge, daß die Mischung neutral ist. Dieses
Enteisungsmittel eignet sich offensichtlich insbesondere
für die Enteisung von Windschutzscheiben von
Automobilen.
Wie oben bereits ausgeführt wurde, lassen die bekannten
Enteisungsflüssigkeiten hinsichtlich einiger wichtiger
Eigenschaften noch zu wünschen übrig.
Es ist auch schon ein flüssiges Enteisungs- und
Vereisungsschutzmittel für Flugzeug vorgeschlagen worden,
das die eingangs erwähnten Forderungen erfüllt,
insbesondere auch bezüglich der wichtigen Eigenschaften,
nämlich Scherstabilität, Strukturviskosität,
rheologischem Verhalten (das ist insbesondere das
Viskositäts- und Fließverhalten bei niedrigem und
sehr hohem Schergefälle) und Hold-over-Zeit. Es ist
auch antikorrosiv, vor allem gegenüber den obengenannten
Werkstoffen.
Dieses Mittel besteht im wesentlichen aus
- a) 40 bis 65 Gew.-% von einem Glykol aus der Gruppe der Alkylenglykole mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen und Oxalkylenglykole mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen;
- b) 35 bis 60 Gew.-% Wasser;
- c) 0,05 bis 1,5 Gew.-% eines Verdickungsmittels aus der Gruppe der vernetzten Polyacrylate mit einer Viskosität von 1000 bis 50 000 mPa s in einer 0,5 gew.-%igen wäßrigen Lösung von 20°C und einem pH-Wert von 7,5 bis 10, und einem laminaren Strömungsverhalten in einer 0,1 bis 1,5 gew.-%igen wäßrigen Lösung von +20°C, 0°C und -10°C und einem pH- Wert von 7,5 bis 10 bei einer Schergeschwindigkeit bis zu mindestens 20 000 s-1, gegebenenfalls gemeinsam mit hochmolekularem Xanthan Gummi in einer Menge von 0,01 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels;
- d) 0,05 bis 1 Gew.-% einer wasserunlöslichen Komponente aus der Gruppe der gemischtbasischen Mineralöle;
- e) 0,05 bis 1 Gew.-% eines Tensides aus der Gruppe der Alkali-Alkylarylsulfonate;
- f) 0,01 bis 1 Gew.-% von mindestens einem Korrosionsinhibitor; und
- g) einer solchen Menge von mindestens einer alkalischen Verbindung aus der Gruppe der Alkalicarbonate, Alkalihydrocarbonate, Alkalihydroxide und Amine, daß das Mittel einen pH-Wert von 7,5 bis 10 hat, wobei die Menge von den Komponenten a) und b) in dem Mittel mindestens 94 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels, beträgt.
Daraus ist ersichtlich, daß bei der Erfüllung der allgemeinen
und speziellen Forderungen unter anderem das Verdickungsmittel
eine besondere Rolle spielt. Es wäre deshalb
erwünscht, neben den obengenannten Polyacrylaten
auch noch andere Verbindungstypen zur Verfügung zu haben.
Aufgabe der Erfindung ist es demnach, weitere Verbindungen
anzugeben, die vorteilhafte Verdickungsmittel für
Enteisungs- und Vereisungsschutzflüssigkeiten, insbesondere
im Hinblick auf die Behandlung von Flugzeugen,
darstellen, und damit eine solche Flüssigkeit zu schaffen,
welche die obengenannten allgemeinen und speziellen
Forderungen erfüllt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß dieses Ziel mit
Cellulosederivaten erreicht werden kann.
Das erfindungsgemäße Enteisungs- Vereisungsschutzmittel
besteht im wesentlichen aus
- a) 35 bis 85 Gew.-% von einem Glykol aus der Gruppe der Alkylenglykole mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen und Oxalkylenglykole mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen;
- b) 10 bis 60 Gew.-% Wasser;
- c) 0,05 bis 2 Gew.-% eines Verdickungsmittels aus der Gruppe der Cellulosederivate, die in der Mischung aus den Komponenten a, b, d, e und f in einer Konzentration von 0,05 bis 2 Gew.-% bei 20°C eine Viskosität von 100 bis 5 000 mPa s und ein laminares Strömungsverhalten bei einer Schergeschwindigkeit bis zu mindestens 20 000 s-1 und bei einer Temperatur von +20°C, 0°C und -10°C aufweisen, wobei als Cellulosederivate Alkyl-, Hydroxylalkyl- und Carboxyalkylether der Cellulose und deren Mischether eingesetzt werden, wobei Alkyl eine Gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, Hydroxyalkyl eine Gruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und Carboxyalkyl eine Gruppe mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen ist;
- d) 0,05 bis 2 Gew.-% eines Tensides aus der Gruppe der Alkali-Alkylarylsulfonate und der oxalkylierten Fettalkohole;
- e) 0,01 bis 1 Gew.-% von mindestens einem Korrosionsinhibitor; und
- f) einer solchen Menge von mindestens einer alkalischen Verbindung aus der Gruppe der Alkalicarbonate, Alkylihydrocarbonate, Alkalihydroxide und Amine, daß das Mittel einen pH-Wert von 7,5 bis 10 hat (die Summe der Mengen der Komponenten a bis f ist 100).
Die Komponente a) des erfindungsgemäßen Enteisungs- und
Vereisungsschutzmittels ist vorzugsweise Ethylenglykol,
Propylenglykol (1,2-Propylenglykol, 1,3-Propylenglykol)
und/oder Diethylenglykol.
Ihre Menge beträgt vorzugsweise 47 bis 67 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Mittels (Gewicht der Flüssigkeit
oder der Mischung, das heißt Gesamtmischung).
Die Menge der Komponente b) beträgt vorzugsweise 30 bis
50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels. Das
Wasser ist vorzugsweise ein (durch Behandlung mit
Ionenaustauschern oder durch Destillation) entsalztes
Wasser.
Die Komponente c) besteht aus Cellulosederivaten mit
einer bestimmten Viskosität und einem speziellen Strömungsverhalten.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden
Cellulosederivate sind
Alkyl-, Hydroxyalkyl-
und Carboxyalkylether der Cellulose sowie deren
Mischether, wobei Alkyl eine Gruppe von vorzugsweise 1
bis 3 C-Atomen, Hydroxyalkyl eine Gruppe mit
2 bis 4 C-Atomen und Carboxyalkyl eine Gruppe mit
2 bis 3 C-Atomen ist (die Alkylgruppe in
"Hydroxyalkyl" ist also die Ethylen-,
Propylen- oder Butylengruppe und die Alkylgruppe in
"Carboxyalkyl" ist -CH₂- oder -CH₂CH₂-).
Carboxyalkylether und Carboxyalkylmischether sind
bevorzugt.
Die Cellulosederivate können als solche oder in Form
von Salzen, vorzugsweise von Alkalisalzen, insbesondere
als Natriumsalze, eingesetzt werden, sie werden vorzugsweise
in Salzform eingesetzt. Der Substitutionsgrad der
erfindungsgemäß einzusetzenden Cellulosederivate kann
in weiten Grenzen variieren.
Als geeignete Celluloseether seien einzeln genannt:
Methylcellulose, Ethylcellulose, Propylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxybutylcellulose, Hydroxyethyl-methyl-cellulose, Hydroxy-
ethyl-ethyl-cellulose, Hydroxypropyl-methyl-cellulose,
Hydroxybutyl-methyl-cellulose, Carboxymethylcellulose,
Carboxymethyl-methyl-cellulose, Hydroxyethyl-carboxy-
methyl-cellulose und Hydroxypropyl-carboxymethyl-
cellulose und deren Natriumsalze.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Cellulosederivate
sind bekannt und im Handel erhältlich. Sie liegen in
der Regel als Pulver oder als Granulat vor (vgl.
Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, Band 9,
4. Auflage, Verlag Chemie, Weinheim, Bundesrepublik
Deutschland).
Die Viskosität der bei der vorliegenden Erfindung zu
verwendenden Cellulosederivate wird zweckmäßigerweise
in einer solchen Lösung (Mischung) gemessen, die aus
den Komponenten a, b, d, e und f in den angegebenen
Mengen und aus dem zu messenden Cellulosederivat in
einer Menge von 0,5 bis 2 Gew.-%, vorzugswesie 0,1
bis 1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Lösung, bereitet
worden ist, wobei der pH-Wert der Lösung 7,5 bis 10,
vorzugsweise 8 bis 9,5, und die Temperatur 20°C beträgt.
Die Viskosität soll vorzugsweise 200 bis
1500 mPa s betragen.
Ein weiteres entscheidendes Kriterium für die erfindungsgemäß
zu verwendenden Cellulosederivate ist ihr Strömungsverhalten
bei hohen Schergeschwindigkeiten. Hohe
Schergeschwindigkeiten liegen bei Geschwindigkeitsgefällen
ab etwa 500 s-1 vor, sie umfassen in der Regel
den Bereich 1000 bis 15 000 s-1. Die erfindungsgemäß
zu verwendenden Cellulosederivate sollen auch bei derart
hohen Schergeschwindigkeiten eine laminare Strömung
aufweisen. Sie sind also sehr scherstabil und im Falle
neutraler Celluloseether, beispielsweise im Falle von
Hydroxyethylcellulose, auch salzunempfindlich.
Um das laminare Strömungsverhalten zu prüfen, wird
zweckmäßigerweise von den obengenannten Lösungen (Mischungen)
des zu messenden Cellulosederivates ausgegangen
und der Viskositätsverlauf der Lösung bei +20°C,
0°C und -10°C mit einem High-Shear-Rotationsviskosimeter
gemessen, wobei die Schergeschwindigkeit von
< 0 s-1 bis in den hohen Schergeschwindigkeitsbereich
durchlaufen wird. Aus der erhaltenen Fließkurve ist
ersichtlich, ob laminare oder nichtlaminare Strömung
vorliegt.
Die Menge an Komponente c) beträgt vorzugsweise 0,1
bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels.
Neben den erfindungsgemäß zu verwendenden Cellulosederivaten
kann die neue Enteisungs- und Vereisungsschutzflüssigkeit
auch noch andere Polysaccharide und/oder
Polysaccharidderivate wie Stärke, Stärkederivate,
Guar und bevorzugt Xanthan Gummi sowie vorzugsweise
die obengenannten Polyacrylate als zusätzliche Verdickungsmittel
enthalten. Im Falle ihres Einsatzes beträgt
die Menge im allgemeinen 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise
0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels.
In Kombination mit Polyacrylaten fungieren die erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Cellulosederivate als hervorragende
Co-Verdicker zur Verbesserung der Ionen-
(Salze) und Scherstabilität.
Das als Komponente d) erfindungsgemäß einzusetzende
Alkali-Alkylarylsulfonat ist vorzugsweise ein Kalium-
und/oder Natrium-Alkylarylsulfonat mit einer oder mehreren,
vorzugsweise einer oder zwei Sulfonat-Gruppen
(So₃K- oder SO₃Na-Gruppen) einer oder mehreren, vorzugsweise
einer oder zwei Alkylgruppen mit 5 bis 18,
vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen, und einem oder mehreren,
vorzugsweise einem oder zwei Benzolringen. Bevorzugt
sind Kalium- und/oder Natrium-Alkylbenzolsulfonate
mit 12 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe (sie
besitzen eine SO₃K- oder SO₃Na-Gruppe und eine
Alkylgruppe).
Da bei der Herstellung von Alkylarylsulfonaten auch
von Kohlenwasserstoffgemischen ausgegangen wird, wie
sie beispielsweise bei der Erdölaufbereitung als
Fraktionen anfallen, kann die Alkylgruppe auch derartige
Gemische darstellen. Dabei beträgt die Anzahl
der Kohlenstoffatome vorzugsweise 12 bis 18 (das ist
eine mittlere Anzahl von 15).
Die als Komponente d) zu verwendenden Alkylarylsulfonate
sind schon seit langem bekannt. Ihre Herstellung und
ihre Eigenschaften sind beispielsweise in einem Lehrbuch
über "Surface Active Agents and Detergents", Vol. II,
1958, Seiten 78 bis 87 und 93 bis 97, von Anthony M.
Schwartz, James W. Perry and Julian Berch, Interscience
Publishers, Inc., New York, London, beschrieben.
Die Komponente d) kann erfindungsgemäß auch ein oxalkylierter
Fettalkohol sein. Bevorzugte oxalkylierte
Fettalkohole sind solche mit 8 bis 24, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen im Fettalkoholrest und mit 3 bis 30, vorzugsweise
5 bis 15 Ethylenoxideinheiten. Geeignete Vertreter sind
Dodecylalkohol, Isotridecylalkohol, Stearylalkohol,
Oleylalkohol, Kokosfettalkohol und Talgfettalkohol mit
jeweils 5 bis 15 Ethylenoxideinheiten.
Die Komponente d) kann auch eine Mischung von den
genannten Alkylarylsulfonaten und Fettalkoholen sein.
Die Menge der Komponente d) beträgt vorzugsweise 0,1
bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels.
Die Komponente e) besteht aus Korrosionsinhibitoren.
Geeignete Korrosionsinhibitoren sind beispielsweise
solche aus der Gruppe der
anorganischen Alkalisalze, vorzugsweise die Kalium-
oder Natriumsalze der Kohlensäure, der phosphorigen
Säure, der Phosphorsäure und der Kieselsäure;
Alkalisalze von Fettsäuren, vorzugsweise das Kalium-
oder Natriumsalz der Laurinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, Benzoesäure und Ölsäure;
Mono- und Dialkylamine - gegebenenfalls alkoxyliert -
und deren Salze mit Mineral- oder Fettsäure, vorzugsweise
Butylamin, Hexylamin, Octylamin, Isononylamin,
Oleylamin, Di-propylamin und Di-butylamin;
Alkanolamine - gegebenenfalls alkoxyliert - und deren
Salze mit Fettsäure, vorzugsweise die Mono-, Di- und
Triethanolamine, Mono-, Di- und Tripropanolamine und
Mono-, Di- und Triisopropanolamine;
Ester der phosphorigen Säure oder der Phosphorsäure
mit aliphatischen Alkoholen mit 1 bis 6 C-Atomen, vorzugsweise
Ethylphosphat, Dimethylphosphat, Isopropylphosphat,
Diisopropylphosphat, Butylphosphit und
Dimethylphosphit; und
Triazole, vorzugsweise Benztriazol und Tolyltriazol.
Vorzugsweise eingesetzte Korrosionsinhibitoren sind
solche aus der Gruppe von Kalium- und Natriumsalzen
der Kohlensäure, phosphorigen Säure, Phosphorsäure
und Kieselsäure, Mono-, Di- und Triethanolaminen, Mono-,
Di- und Tripropanolaminen, Mono-, Di- und Triisopropanolaminen
und Benztriazol. Davon bevorzugt sind
Kalium- oder Natriumsilicat, Triethanolamin und/oder
Benztriazol.
Die Menge an der Komponente e) beträgt vorzugsweise
0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des
Mittels.
Die Komponente f) des erfindungsgemäßen Enteisungs-
und Vereisungsschutzmittels ist vorzugsweise Ätzkali,
und zwar in einer solchen Menge, daß das Mittel einen
pH-Wert von vorzugsweise 8 bis 9,5 hat.
Die Menge an der Komponente f) beträgt im allgemeinen
0,0005 bis 1,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 0,5 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Mittels.
Das erfindungsgemäße Enteisungs- und Vereisungsschutzmittel
kann zusätzlich zu den Komponenten a) bis f)
auch noch zweckmäßige Additive, vorzugsweise Oxidationsstabilisatoren,
in einer wirksamen Menge enthalten.
Bevorzugte Oxidationsstabilisatoren sind Verbindungen
mit Phenolcharakter wie Dimethylkresol und Butylhydroxyanisol.
Die Menge an Oxidationsstabilisatoren beträgt
im allgemeinen 0,01 bis 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,03
bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Enteisungs- und
Vereisungsschutzmittels erfolgt im Prinzip durch
Zusammenmischen der einzelnen Komponenten in beliebiger
Reihenfolge. Dies kann beispielsweise in einem mit
Rührer ausgestatteten Behälter, gegebenenfalls unter
Erwärmen bis auf etwa 100°C, vorgenommen werden.
Nach einer vorteilhaften Herstellungsweise, mit der
eine relativ rasche Auflösung der einzelnen Komponenten
zu erreichen ist, wird wie folgt vorgegangen:
In einem Behälter wird das Wasser (Komponente b) vorgelegt
und unter Rühren das Cellulosederivat (Komponente c)
zugegeben (Raumtemperatur). Nach der Zugabe
wird zweckmäßigerweise für einige Zeit weitergerührt,
beispielsweise für 10 Minuten bis zu 1 Stunde, um das
Cellulosederivat in Lösung zu bringen. Es kann zweckmäßig
sein, zum Aufschluß des Cellulosederivates mit
einem stark scherenden Rührer, wie einem Homogenisator,
zu rühren. Der Aufschluß kann auch durch Kochen
gefördert werden. Nun wird Ätzkali (Komponente f),
zweckmäßigerweise in Form einer verdünnten wäßrigen
Lösung, eingebracht, um einen pH-Wert von 7,5 bis 10,
vorzugsweise 8 bis 9,5, einzustellen. Anschließend
wird unter Rühren das Glykol (Komponente a), das Alkylarylsulfonat
und/oder der oxalkylierte Fettalkohol
(Komponente d) und der Korrosionsinhibitor (Komponente e)
dazugemischt.
Das erfindungsgemäße Enteisungs- und Vereisungsschutzmittel
zeigt überraschend gute Eigenschaften, vor allem
eine unerwartet lange Hold-over-Zeit. Es zeichnet sich
ferner insbesondere durch eine optimale Viskosität,
optimale rheologische Eigenschaften und eine ausreichend
hohe Scherstabilität aus. Die guten rheologischen
Eigenschaften zeigen sich beispielsweise darin, daß im
Brookfield-Viskosimeter die Viskosität bei langsamer
Umdrehungszahl (das ist bis zu etwa 0,5) ein Mehrfaches
der Viskosität bei höherer Umdrehungszahl beträgt. Es
besitzt auch eine relativ hohe Gefrierpunktsdepression,
eine gute Netzwirkung, eine nur geringe Hydrophilie,
hohe Temperaturbeständigkeit, eine sehr lange Lagerungsmöglichkeit,
auch bei hohen Temperaturen, und eine ausgezeichnete
Antikorrosivität. Bei der Aufbringung auf
Flugzeuge zeichnet es sich ferner durch die überraschend
gute Versprühbarkeit und die sehr günstigen
Abgleiteigenschaften nach dem Start der Maschine aus.
Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Enteisungs-
und Vereisungsschutzmittels wird dieses zweckmäßigerweise
noch mit Wasser verdünnt, vorzugsweise im Verhältnis
80 : 20. Seine vorteilhaften Eigenschaften
werden dadurch nicht negativ beeinflußt. Es kann auch
eine noch größere Verdünnung, beispielsweise 50 : 50
oder 30 : 70, vorgenommen werden.
In dieser verdünnten Form wird es mit den üblichen
Geräten auf die zu behandelnden Flächen aufgesprüht.
Bei der Flugzeugenteisung wird die verdünnte Lösung
in der Regel vor dem Aufsprühen auf 50 bis 80°C erwärmt.
Zur Konservierung der enteisten Flächen wird
zweckmäßigerweise das unverdünnte Produkt eingesetzt.
Die Erfindung wird nun anhand von Beispielen noch
näher erläutert:
Es wird ein erfindungsgemäßes Enteisungs- und Vereisungsschutzmittel
aus den folgenden Komponenten (in
Gew.-%) hergestellt:
45,05 Diethylenglykol
10,01 Propylenglykol
44,049 Wasser
0,17 Natriumsalz der Carboxymethylcellulose; dieses Cellulosederivat hatte in der vorliegenden Lösung bei 20°C und pH 8 eine Viskosität von 350 mPa s
0,65 Natrium-Alkylbenzolsulfonat mit einer mittleren Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe von 15
0,07 Korrosionsinhibitor
0,001 Ätzkali.
10,01 Propylenglykol
44,049 Wasser
0,17 Natriumsalz der Carboxymethylcellulose; dieses Cellulosederivat hatte in der vorliegenden Lösung bei 20°C und pH 8 eine Viskosität von 350 mPa s
0,65 Natrium-Alkylbenzolsulfonat mit einer mittleren Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe von 15
0,07 Korrosionsinhibitor
0,001 Ätzkali.
In einem Behälter mit Rührer werden 439,49 g vollentsalztes
Wasser vorgelegt und unter Rühren 1,7 g der
Natriumcarboxymethylcellulose dazugegeben. Es wird
so lang weitergerührt, bis die Celluloseverbindung
gelöst ist, was nach etwa 30 min der Fall ist. Nun
werden 0,01 g Ätzkali gelöst und 1 g Wasser eingebracht,
um den pH-Wert auf 8 einzustellen. Anschließend
werden unter Rühren 450,5 g Diethylenglykol,
100,1 g Propylenglykol, 6,5 g des Alkylbenzolsulfonates
und 0,7 g Korrosionsinhibitor dazugemischt. Die Mischung
wird noch mit einem Ultraturrax behandelt.
Das hergestellte Enteisungs- und Vereisungsschutzmittel
hat einen pH-Wert von 8.
- 1. Die Hold-over-Zeit beträgt 7 Stunden.
- 2. Das Strömungsverhalten in einem Rotationsviskosimeter bei einer Schergeschwindigkeit im Bereich von 0 s-1 bis 40 000 s-1 ist laminar.
- 3. Viskosität (mPa s)
84,05 Diethylenglykol
15,21 Wasser
0,40 Hydroxyethylcellulose; dieses Cellulosederivat hatte in der vorliegenden Lösung bei 20°C und pH 7,6 eine Viskosität von 304 mPa s
0,10 Fettalkohol mit im Durchschnitt 13 C-Atomen, der mit 8 mol Ethylenoxid pro mol Fettalkohol ethoxyliert worden ist
0,24 Korrosionsinhibitor.
15,21 Wasser
0,40 Hydroxyethylcellulose; dieses Cellulosederivat hatte in der vorliegenden Lösung bei 20°C und pH 7,6 eine Viskosität von 304 mPa s
0,10 Fettalkohol mit im Durchschnitt 13 C-Atomen, der mit 8 mol Ethylenoxid pro mol Fettalkohol ethoxyliert worden ist
0,24 Korrosionsinhibitor.
In einem Behälter werden 152,1 g entsalztes Wasser vorgelegt
und unter Rühren 4,0 g der Hydroxyethylcellulose
eingebracht. Es wird so lange weitergerührt, bis die
Celluloseverbindung gelöst ist. Anschließend werden
unter Rühren 1 g des Fettalkohols, 840,5 g Diethylenglykol
und 2,4 g Korrosionsinhibitor zugegeben.
Das hergestellte Enteisungs- und Vereisungsschutzmittel
hat einen pH-Wert von 7,6.
- 1. Die Hold-over-Zeit beträgt 4,5 Stunden
- 2. Das Strömungsverhalten bei einer Schergeschwindigkeit im Bereich von 0 s-1 bis 40 000 s-1 ist laminar.
- 3. Viskosität (mPa s)
45,00 Diethylenglykol
10,00 Propylenglykol
43,929 Wasser
0,33 Hydroxymethylcellulose; dieses Cellulosederivat hatte in der vorliegenden Lösung bei 20°C und pH 8,7 eine Viskosität von 350 mPa s
0,04 Xanthan Gummi als zusätzlichen Verdicker
0,63 Natrium-Alkylbenzolsulfonat mit einer mittleren Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe von 15
0,07 Korrosionsinhibitor.
0,001 Ätzkali.
10,00 Propylenglykol
43,929 Wasser
0,33 Hydroxymethylcellulose; dieses Cellulosederivat hatte in der vorliegenden Lösung bei 20°C und pH 8,7 eine Viskosität von 350 mPa s
0,04 Xanthan Gummi als zusätzlichen Verdicker
0,63 Natrium-Alkylbenzolsulfonat mit einer mittleren Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe von 15
0,07 Korrosionsinhibitor.
0,001 Ätzkali.
In einem Behälter werden 438 g entsalztes Wasser vorgelegt.
Unter Rühren werden 6,3 g des Natriumbenzolsulfonates
eingebracht und gelöst. 0,4 g des zusätzlichen
Verdickers werden zugegeben und unter leichtem
Erwärmen so lange gerührt, bis er gelöst ist. Nun werden
3,3 g des Cellulosederivates eingebracht. Es wird
etwa 30 min weitergerührt, worauf die Lösung klar ist.
Mit 0,01 g Ätzkali in 1 g Wasser wird der pH-Wert auf
8,7 eingestellt. Anschließend werden 450 g Diethylenglykol,
100 g Propylenglykol und 0,7 g Korrosionsinhibitor
zugegeben.
Das hergestellte Enteisungs- und Vereisungsschutzmittel
hat einen pH-Wert von 8,7.
- 1. Die Hold-over-Zeit beträgt 7 Stunden
- 2. Das Strömungsverhalten bei einer Schergeschwindigkeit im Bereich von 0 s-1 bis 40 000 s-1 ist laminar.
- 3. Viskosität (mPa s)
Die Messung der Zeit der Eisfreihaltung (Hold-over-Zeit)
erfolgt mit Hilfe des nachstehend beschriebenen Gerätes
und der nachstehend beschriebenen Methode:
Das Meßgerät besteht aus einer 10 mm dicken, auf Hochglanz polierten Platte aus der Legierung AlCuMg, die gegenüber der Horizontalen in einem Neigungswinkel von 10° angeordnet und in vier voneinander getrennte Ablaufbahnen unterteilt ist. Unterhalb der Platte befindet sich ein kastenförmiger Behälter, der mit einer Kühlsole durchflossen wird, so daß die Temperatur der Platte auf -10°C gehalten wird. Die Temperatur der vier Ablaufbahnen kann mittels Widerstandsthermometer exakt gemessen werden. Entscheidend für reproduzierbare Messungen ist auch ein definiertes Umgebungsklima. Deshalb steht die gesamte Apparatur in einem Klimaraum, der eine Temperatur von 20 ± 1°C und eine relative Luftfeuchte von 60% ± 2% aufweist. Luftturbulenzen, die über der Prüffläche (obere Oberfläche der Platte) auftreten könnten, werden durch ein zugfrei belüftetes Kunststoffglasgehäuse ausgeschaltet.
Das Meßgerät besteht aus einer 10 mm dicken, auf Hochglanz polierten Platte aus der Legierung AlCuMg, die gegenüber der Horizontalen in einem Neigungswinkel von 10° angeordnet und in vier voneinander getrennte Ablaufbahnen unterteilt ist. Unterhalb der Platte befindet sich ein kastenförmiger Behälter, der mit einer Kühlsole durchflossen wird, so daß die Temperatur der Platte auf -10°C gehalten wird. Die Temperatur der vier Ablaufbahnen kann mittels Widerstandsthermometer exakt gemessen werden. Entscheidend für reproduzierbare Messungen ist auch ein definiertes Umgebungsklima. Deshalb steht die gesamte Apparatur in einem Klimaraum, der eine Temperatur von 20 ± 1°C und eine relative Luftfeuchte von 60% ± 2% aufweist. Luftturbulenzen, die über der Prüffläche (obere Oberfläche der Platte) auftreten könnten, werden durch ein zugfrei belüftetes Kunststoffglasgehäuse ausgeschaltet.
Sobald das Gerät bereitsteht, das heißt, die Platte auf
-10°C abgekühlt und trockengerieben worden ist, wird
auf den Ablaufbahnen jeweils 50 ml Prüfflüssigkeit aufgegossen.
Das Aufgießen wird so durchgeführt, daß im
oberen Teil der Ablaufbahn etwa 5% der Gesamtfläche
der Ablaufbahn nicht mit Prüfflüssigkeit bedeckt werden
und an der Aufgießstelle eine etwa gerade und waagrechte
Grenzlinie entsteht. 50 ml Prüfflüssigkeit sind,
je nach Viskosität, in der Regel innerhalb von etwa 5 min
aufgegossen. Eine Ablaufbahn ist, wiederum je nach Viskosität
der Prüfflüssigkeit, in der Regel innerhalb von
5 bis 30 min vollständig mit Prüfflüssigkeit bedeckt.
Die Eisfreihaltezeit (hold-over-time) ist jene Zeit, die
vergeht, bis auf einer mit Prüfflüssigkeit bedeckten
Ablaufbahnfläche die Bildung von Eis festgestellt wird.
Die Messung der Viskosität wird mit einem Ubbelohde-
Viskosimeter nach DIN 51 562 durchgeführt.
Die Bestimmung des Strömungsverhaltens (Scherstabilität)
erfolgt mit Hilfe eines High-Shear-Rotationsviskosimeters,
das Schergeschwindigkeiten bis zu 40 000 s-1 zuläßt (DIN 53 018 und DIN 53 019). Dabei wird die
sogenannte Fließkurve, beginnend mit 0 s-1 bis zu einem
Geschwindigkeitsgefälle von etwa 40 000 s-1 aufgenommen.
Claims (9)
1. Enteisungs- und Vereisungsschutzmittel, bestehend im
wesentlichen aus
- a) 35 bis 85 Gew.-% von einem Glykol aus der Gruppe der Alkylenglykole mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen und Oxalkylenglykole mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen;
- b) 10 bis 60 Gew.-% Wasser;
- c) 0,05 bis 2 Gew.-% eines Verdickungsmittels aus der Gruppe der Cellulosederivate, die in der Mischung aus den Komponenten a, b, d, e und f in einer Konzentration von 0,05 bis 2 Gew.-% bei 20°C eine Viskosität von 100 bis 5 000 mPa s und ein laminares Strömungsverhalten bei einer Schergeschwindigkeit bis zu mindestens 20 000 s-1 und bei einer Temperatur von +20°C, 0°C und -10°C aufweisen, wobei als Cellulosederivate Alkyl-, Hydroxylalkyl- und Carboxyalkylether der Cellulose und deren Mischether eingesetzt werden, wobei Alkyl eine Gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, Hydroxyalkyl eine Gruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und Carboxyalkyl eine Gruppe mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen ist;
- d) 0,05 bis 2 Gew.-% eines Tensides aus der Gruppe der Alkali-Alkylarylsulfonate und der oxalkylierten Fettalkohole;
- e) 0,01 bis 1 Gew.-% von mindestens einem Korrosionsinhibitor; und
- f) einer solchen Menge von mindestens einer alkalischen Verbindung aus der Gruppe der Alkalicarbonate, Alkalihydrocarbonate, Alkalihydroxide und Amine, daß das Mittel einen pH-Wert von 7,5 bis 10 hat
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Komponente
- a) ein Glykol aus der Gruppe von Ethylenglykol, Propylenglykol und Diethylenglykol,
- c) ein Cellulosederivat mit einer Viskosität von 100 bis 5000 mPa s,
- d) ein Alkali-Alkylarylsulfonat aus der Gruppe von Kalium-Alkylarylsulfonaten und Natrium-Alkylarylsulfonaten mit einer oder zwei Sulfonatgruppen, einer oder zwei Alkylgruppen mit 12 bis 10 Kohlenstoffatomen und einem oder zwei Benzolringen, und/oder ein oxalkylierter Fettalkohol mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen im Fettalkoholrest und mit 3 bis 30 Ethylenoxid-Einheiten,
- e) ein Korrosionsinhibitor aus der Gruppe von Kaliumsalzen und Natriumsalzen der Kohlensäure, phosphorigen Säure, Phosphorsäure und Kieselsäure, Mono-, Di- und Triethanolaminen, Mono-, Di- und Tripropanolaminen, Mono-, Di- und Triiso propanolaminen, und Benztriazol, und die Komponente
- f) Ätzkali ist, in einer solchen Menge, daß das Mittel einen pH-Wert von 8 bis 9,5 hat.
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Komponente
- c) ein Cellulosederivat mit einer Viskosität von 200 bis 1500 mPa s,
- d) ein Alkylbenzolsulfonat aus der Gruppe von Kalium-Alkylbenzolsulfonaten und Natrium-Alkyl benzolsulfonaten mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, und/oder ein oxalkylierter Fettalkohol mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen im Fettalkoholrest und mit 5 bis 15 Ethylenoxideinheiten, und die Komponente
- e) ein Korrosionsinhibitor aus der Gruppe von Kaliumsilicat, Natriumsilicat, Triethanolamin und Benztriazol ist.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Komponente c) ein Carboxyalkylether,
ein Carboxyalkylmischether oder eine
Mischung davon ist.
5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Komponente c) ein Natriumsalz der Carboxyalkylether
oder Carboxyalkylmischether ist.
6. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Komponenten in den folgenden Mengen vorliegen
- a) 47 bis 67 Gew.-%
- b) 30 bis 50 Gew.-%
- c) 0,1 bis 1 Gew.-%
- d) 0,1 bis 1 Gew.-%
- e) 0,05 bis 0,5 Gew.-% und
- f) 0,001 bis 0,5 Gew.-%.
7. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es als Verdickungsmittel neben den angegebenen
Cellulosederivaten auch noch Polyacrylate in einer
Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Mittels, enthält.
8. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es als Verdickungsmittel neben den angegebenen
Cellulosederivaten auch noch Xanthan Gummi in einer
Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Mittels, enthält.
9. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es 0,01 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des
Mittels, von mindestens einem Oxidationsstabilisator
aus der Gruppe der Phenolverbindungen enthält.
Priority Applications (1)
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DE19813142059 DE3142059A1 (de) | 1981-10-23 | 1981-10-23 | "enteisungs- und vereisungsschutzmittel" |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19813142059 DE3142059A1 (de) | 1981-10-23 | 1981-10-23 | "enteisungs- und vereisungsschutzmittel" |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3142059A1 DE3142059A1 (de) | 1983-05-05 |
DE3142059C2 true DE3142059C2 (de) | 1990-02-15 |
Family
ID=6144689
Family Applications (1)
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DE19813142059 Granted DE3142059A1 (de) | 1981-10-23 | 1981-10-23 | "enteisungs- und vereisungsschutzmittel" |
Country Status (1)
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- 1981-10-23 DE DE19813142059 patent/DE3142059A1/de active Granted
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